Title | Fragenkatalog Bu P2 - Fragen d. Bup 2 |
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Course | Beruf und Professionalität |
Institution | Eberhard Karls Universität Tübingen |
Pages | 11 |
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Fragen d. Bup 2...
Fragenkatalog – Seminar: Beruf und Professionalität II (BuP2) Fragen zum Themenblock: Lehrer*innenhandeln und gesellschaftliche Strukturmuster 1. Parsons Überlegungen zur Schule wird als "strukturfunktionale" Perspektive bezeichnet. Erläutern Sie, worin das Spezifikum dieser Perspektive besteht.
Gesellschaft als soziales System mit Subsystemen (Kulturelles- / Persönlichkeitssystem, …) Subsysteme erbringen durch Interaktion spezifischen Beitrag zur gesamten Systemleistung
Organologische Denkart:
Gesellschaft als Organismus (Struktur)
Jedes Organ (Institution) muss best. Funktionen für den Organismus (Gesellschaft) leisten
Schule erfüllt eine Funktion für die Gesellschaft, wie die Lunge für den menschlichen Organismus
4 Grundfunktionen:
Adaption: Anpassung der Handlungen an die Umwelt
Goal attainment (Zielverwirklichung): durch politisches Gemeinwesen gelenkt
Integration: Verteilung vorhandener Ressourcen + anstehender Aufgaben durch Gemeinschaft
Latent pattern maintenance (Normerhaltung): Erziehungs-, Weltanschauungs- & Religionssysteme, Familie
2. Erläutern Sie, welche gesellschaftlich relevanten Funktionen die Schule nach Parsons erfüllt.
Hauptfunktionen der Schule im Strukturfunktionalismus:
Qualifikationsfunktion: -
Vermittlung aller Kenntnisse + Fertigkeiten, die zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben notwendig sind (Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben, Rechnen)
-
Kenntnisse + Fertigkeiten = Schlüssel zur Gesellschaft; nötig für produktive Ziele einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung
-
Beschreibt Zusammenhang von realer schulischer Qualifikation + ökon. Bedarf impliziert „bildungsökonomische Passung“
Allokations- / Selektionsfunktion: -
Schule übernimmt gesellschaftliche Aufgabe, jedem seinen Platz im sozialen System zuzuweisen (Allokation)
-
Schule vergibt nach Leistung/Erreichen d. Qualifikationsziele einen Schulabschluss („Berechtigungswesen“) Selektion
Integrations- / Legitimationsfunktion: -
Schule stabilisiert durch Reproduktion gesellschaftlich geltende Werte + Normen; gliedert dadurch SuS in bestehendes Gesellschaftssystem ein
Schule sichert Wiederherstellung d. Herrschaftsverhältnisse in neuer Generation -
Schule überzeugt Heranwachsende von Legitimation d. Systems Vorgang wirkt systemstabilisierend!
Entkulturationsfunktion: -
Gesellschaft entwickelt gemeinsame „Eigentümlichkeit“ (gemeinsame Geschichte + Sinnformen), die der Pflege + Weitertradierung bedürfen. dieses familienübergreifende Gemeinsame der Kultur sind „Verständnisformen der Welt und der Person“
-
Schule befähigt Heranwachsende zur verständigungsorientiert-bewussten Teilhabe am Ganzen der Kultur.
Transformationsprozess von familiären zu modern-gesellschaftlichen Handlungsmustern! 3. Parsons schultheoretische Überlegungen sind nicht unumstritten. Überlegen Sie, welche Kritikpunkte an Parsons strukturfunktionaler Betrachtung der Schule denkbar sind.
Strukturalismus: Betonung übergeordneter Strukturen, die das »Handeln« der Einzelnen immer schon bestimmen als ›deterministischer‹ Grundgedanke:
Kritik am deterministischen Grundgedanken: Das Individuum wir nicht betrachtet
Kritik am möglichen »naturalistischen Fehlschluss« (Aus dem ›Sein‹ ergeht kein ›Sollen‹) Vermischung (Verwechslung) des Normativen (sollen) mit dem Empirischen (sein)
Ist Parsons Theorie eine Apologie der »Leistungsgesellschaft« (Stichwort: ›american dream‹), die der empirischen Beobachtung nicht standhält und von daher einer Korrektur/ Ergänzung bedarf?
Kritik an den Antinomien: Lassen sich die beschriebenen Strukturantinomien moderner Gesellschaften tatsächlich über die schulische Sozialisation vermitteln? Oder stellen sie eine unaufhebbare Spannung + Ursache von Krisenerscheinungen moderner Gesellschaften dar?
4. Stellen Sie dar, durch welche polaren Handlungsmuster Parsons gesellschaftliche Prozesse bestimmt sieht und erläutern Sie, welche Polarität Parsons damit zu beschreiben versucht.
5 polare Haltungsmuster:
Affektive Neutralität vs. Neutralität: Umarmung Freund vs. sachorientiere Bearbeitung
Selbstorientierung vs. Gemeinorientierung:
Universalismus vs. Partikularismus: alle gleich behandeln vs. ein Kind bevorzugen
Leistung vs. Zuschreibung: tatsächl. Leistung vs. höher bewertete Leistung wg. Zuschreibung
Spezifizität vs. Diffusität: Handlung rollenkonform vs. Handlung nicht rollenkonform
Polarität:
1. Pol = Grundhaltung, die für Funktionalität moderner ausdifferenzierter Gesellschaftssysteme wichtig sind
2. Pol = stabilisieren / strukturieren traditioneller Gesellschaftssysteme
Fragen zum Themenblock: Professionstheoretische Perspektiven auf das Lehrer*innenhandeln 1. Mit welchen Rollenerwartungen sind Lehrkräfte in ihrem Beruf konfrontiert? Benennen Sie drei Rollenerwartungen und beschreiben Sie sie kurz.
Fachkraft: Schüler erwarten von Lehrkräften Wissensvermittlung, Beratung, Hilfe oder Führung
Erziehungshilfe: Eltern erwarten von Lehrkräften Wissensvermittlung, Förderung, Zusammenarbeit oder Entlastung
Freund / Helfer: Kollegen erwarten Anteilnahme, Freundschaft, Unterstützung und Solidarität
Engagierter Mitarbeiter: Schulleitung und Schulverwaltung erwarten Zuverlässigkeit, Arbeitseinsatz, Loyalität oder Fortbildungsbereitschaft
2. Der Lehrerberuf zeichnet sich durch ein besonderes Anforderungsprofil aus. Benennen und beschreiben Sie Anforderungen und Merkmale des Berufes auf Grundlage des Textes von Nieskens (2016).
Die Zweiteilung des Arbeitsplatzes: Schule (reglementiert) + Zuhause (freie Zeiteinteilung)
Unvollständig geregelte Arbeitszeit
Offenheit bzw. Grenzenlosigkeit der Aufgabenstellung: -
Aufgaben allgemein vorgegeben (z.B. durch KMK, Bund und Länder)
-
Umsetzung jedoch flexibel gestaltbar
hohe Autonomie und Anforderungsvielfalt vs. Überlastung/gesundheitliche Gefährdung
Schwebelage zwischen Reglementierung und „pädagogischer Freiheit“: -
Reglementiert durch Schultermine, Stunden, Pausen, …
-
Pädagogische Freiheit, Unterricht methodisch + inhaltlich zu gestalten
Erzwungene Zusammenarbeit + asymmetrisches Verhältnis zwischen Schülern & Lehrkräften: Rollen müssen professionell angepasst werden
Lehrerhandeln unter doppelter Kontingenz
Geringe Kontrolle der Lehrerarbeit
Fehlende Rückmeldungen
Beruf ohne Karriere
Fehlendes Berufsgeheimnis
3. Beschreiben Sie, was das Job-Characteristics-Modell (Hackman/Oldham 1980 und in der Überarbeitung von Dick 2006) ist und von welcher Grundannahme dieses ausgeht. Welche Aussagen macht dieses Modell in Hinblick auf den Lehrer*innenberuf? Anforderungsvielfalt: untersch. Fähigkeiten und Fertigkeiten können eingesetzt werden G
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International anerkanntes Modell, um Arbeitsanforderungen zu bewerten auch auf die Schule übertragbar
Kernfrage ist, welche Gestaltungsmerkmale Arbeitsaufgaben und –tätigkeiten aufweisen müssen, um motivations- und leistungsanregend zu sein
Grundlagen sind Theorien der intrinsischen Motivation, die davon ausgehen, dass Menschen nicht nur extrinsisch (Verdienst; Zwang) arbeiten, sondern Bestreben, etwas um der Sache selbst zu machen.
Drei Bedingungen der intrinsischen Motivation: (1) Personen müssen Wissen um die Resultate ihrer Arbeit haben (2) Sie müssen sich als selbstverantwortlich in ihrem Tun erleben (3) Sie müssen ihre Arbeit als bedeutsam erleben
Tätigkeitsmerkmale wie Anforderungsvielfalt, Ganzheitlichkeit und Wichtigkeit beeinflussen die Bedeutsamkeit und darüber hinaus Intrinsiche Motivation, Zufriedenheit und Effektivität
Erleben von Autonomie führt zur Wahrnehmung von Verantwortung;
Rückmeldung führt zu einem besseren Wissen über die Resultate; mangelnde Rückmeldung vermindert die Chancen auf Anerkennung für geleistete Arbeit
Hohe Ausprägung der Tätigkeitsmerkmale führt zu guten und gesunden Arbeitsbedingungen
Tätigkeitsmerkmale sind veränderbar + Ansatzpunkte für Interventionsmaßnahmen positive Beeinflussung d. Effektivität in Arbeitstätigkeit + Zufriedenheit durch Veränderungen
Moderatorenvariablen: Beeinflussen Tätigkeitsmerkale und Auswirkungen auf die Arbeit -
Wissen und Fähigkeiten + Persönliche Entfaltung (intrinsischer Motivation)
4. Worin besteht das Spezifikum des strukturtheoretischen Professionsansatzes im Kontext anderer Professionalitätskonzepte?
Strukturtheoretisch:
Unmöglichkeit professionellen pädagogischen Handelns
Unterricht als quasi-therapeutische Situation: Lehrer=Therapeut, Schüler=Klient
Kompetenztheoretisch: Erlernen von Kompetenzen
Berufsbiographisch: Das Lernen im Beruf durch verschiedene Stationen, eigene Biographie
5. Benennen Sie die pädagogischen Antinomien des Lehrerhandelns nach Helsper (2016), beschreiben Sie jeweils was darunter zu verstehen ist und beziehen Sie die Antinomien auf exemplarische ‚pädagogische Paradoxien‘ aus dem Schulalltag.
Antinomie von Nähe & Distanz: -
Die Nähe zu Schülern (sich mögen, individuelle Förderung) steht im Spannungsverhältnis zur gebotenen professionellen Distanz und Neutralität
Antinomie von Person & Sache: -
Vermittlung von universalen + abstrakten (fachlichen) Inhalten ↔ notwendige Anpassung an die Lebenswelt der Schüler (Reduktion)
-
Lehrer müssen fachlich-sachliche „objektive“ Wissensbestände vermitteln & den subjektiven Vorerfahrungen, Voraussetzungen + Alltagssprache d. Schüler gerecht werden
-
Nur wenn Sache + Person gleichermaßen zur Geltung kommen, kann Verstehensprozess bei Schülern einsetzen
Antinomie von Einheitlichkeit & Differenz: -
Dem Gebot der Gleichbehandlung aller Schüler (Einheitlichkeit) steht die ggf. notwendige verstärkte Zuwendung/Förderung Einzelner (Differenz) entgegen.
Antinomie von Organisation & Interaktion: -
Standards (z.B. Bildungspläne) stehen der Offenheit der nicht strukturierten individuellen Interaktion zwischen Lehrkräften und Schüler*innen entgegen.
-
Lehrerhandeln findet im Rahmen organ. Regeln statt -> Routine, die Lehrer entlastet
-
Gleichzeitig aber auch kommunikative Offenheit notwendig, um soziale und fachliche Bildungsprozesse zu erhalten
Antinomie von Autonomie & Heteronomie: -
Eine Erziehung zur Autonomie (lebenspraktische Selbstständigkeit) steht im Widerspruch zu deren Realisierung mittels Zwang (Unselbstständigkeit).
-
Schüler brauchen Außenanleitung und müssen kontrollförmig angewiesen werden, da unselbständig, jedoch gleichzeitig Gefahr, Verselbständigung und Autonomie zu behindern Selbstständigkeit von Schülern fordern, aber auch Unterstützung und Anleiten notwendig
6. Überlegen Sie sich mögliche Beispiele schulischer Handlungssituationen, die einen inhaltlichen Bezug zu Helspers antinomisch gefassten Merkmalen des professionsspezifischen Verhältnisses von Lehrer*innen und Schüler*innen aufweisen aber dennoch nicht als ‚pädagogische Paradoxien‘ zu beurteilen sind.
Handlungsverstrickungen, die aufgelöst werden, z.B. S hat L im Kino gesehen und spricht L darauf an, L antwortet und geht dann zurück zum Unterricht.
7. Erläutern Sie, worin nach Helsper die ‚Professionalität‘ von Lehrkräften besteht und welche Rolle hierbei der universitären Lehrer*innenbildung zukommt bzw. nicht zukommt.
Wissen- und Normenvermittlung (Dualität von Bildung und Erziehung-> Primat der Bildung), Prophylaktisch-therapeutische Dimension des Lehrerhandelns (Kinder sind verletzlich, Beziehung zwischen L-S als widersprüchliche Einheit: Persönlich und unpersönlich Lehrer als stellvertretender Kriseninitiator- und Löser; die milieuspezifisch und familiär entstandenen Wissensbestände zu irritieren Das pädagogische Arbeitsbündnis zwischen L-S Dreistelligkeit des Arbeitsbündnisses: Schüler, Eltern, ganze Klasse
8. Diskutieren Sie mögliche Problemstellungen des strukturtheoretischen Professionsansatzes nach Helsper (2016)
Professionelles Lehrerhandeln ist nicht erlernbar (Reflexion!), kann nicht allein an der Universität gelernt werden, Ansatz neigt dazu, angehende Lehrer zu verunsichern, da er Lehrerhandeln als stets misslingende Praxis darstellt
Fragen zum Themenblock: Resonanz 1. Was kritisiert Hartmut Rosa aus resonanztheoretischer Sicht an der Schule (und worin sieht er Indizien für diese Einschätzung)?
Schule auch als Institution, welche resonante Weltbeziehung des Kindes in stumme des Erwachsenen transformiert -> z.B. schulische Indifferenzerfahrung, wenn Lehrer Schüler gleichgültig behandelt
Schule kann nicht nur Resonanzachsen öffnen oder schließen, sondern auch Qualität der Weltbeziehung formen
In deutscher Tradition Bildung als Selbstbildung und möglichst harmonische Entwicklung der ganzen Person -> Weltbildung
Abgrenzung gegenüber ökonomisch- instrumentalistische Verengung von Bildung zu Ausbildung
In resonanztheoretischem Sinn: Weltbeziehungsbildung, d.h. Eröffnung und Etablierung von Resonanzachsen
Schule kann Resonanzraum oder Entfremdungszone werden -> beides beschreibt Beziehung zwischen Stoff, Lehrer und Schüler
Bildungsgeschehen entwickelt sich dort, wo Schüler einem Stoff intrinsisches Interesse entgegenbringen und in Auseinandersetzung Selbstwirksamkeit erfahren
Wer Schule als Entfremdungszone erfährt, kann sich nicht für Stoff öffnen, wer es als Resonanzraum erfährt, kann sich besser darauf einlassen
Kritik an Bildungskonzept, bei dem Schüler in offenem Unterricht eigenständig lernen sollen, da Lehrer Resonanzachse zum Schwingen bringt wichtigster Einflussfaktor auf Bildungserfolg ist Lehrer- Schüler- Beziehung
Bildungsprozess kann nur gelingen, wo es zur Ausbildung und Etablierung von Resonanzachsen kommt -> Problem: in Deutschland verschärfende soziokulturelle Differenzierung
Bildungsbürgerlich vorgeprägte Kinder: Schule als Resonanzraum
Bildungsfernere Kinder: Schule als Entfremdungszone
Schüler versperrt benachteiligten Schichten wesentliche Resonanzachsen
Öffnung und Schließung von Resonanzachsen nicht entscheidend, sondern strukturelle Erzeugung dispositionaler Resonanz bei den einen und dispositionaler Resonanz bei den anderen -
Dispositionale Resonanz: neuem/Unbekanntem mit intrinsischem Interesse und hoher Selbstwirksamkeitserwartung entgegenzutreten
-
Dispositionale Entfremdung: Weltanschauung, die von Erfahrung ausgeht, dass unbekannte Weltdinge langweilig oder sogar bedrohlich sein können und dies auch bleiben
Charakteristikum von Begabung nicht Intelligenz, sondern Resonanzfähigkeit -> genuines Interesse, Resonanz, Entfaltung und Entwicklung von Selbstwirksamkeit
Schule erzeugt dispositionale Resonanz nicht, sondern entfaltet und richtet sie, jedoch erzeugt Schule dispositionale Entfremdung
2. Welche Funktion hat die Schule aus resonanztheoretischer Perspektive nach Hartmut Rosa (2016)?
Prägende schulische Einflussfaktoren:
Anthropologische Ausgangslage: in der Pubertät „verstummen“ die kindlichen Resonanzachsen- > Entfremdung von Eltern, Lehrern, bisher akzeptierten Werten und Routinen, selbst von eigenem Körper -> es bilden sich neue Resonanzachsen aus, andere verstummen
Schulische Bedingungen für Bildung als „Welterschließungsvorgang“:
Intrinsisches Interesse des Schülers und Möglichkeit für Selbstwirksamkeitserfahrungen:
-
Bedeutsamkeit des Lehrers als „erste Stimmgabel“ sowie der Unterrichtsatmosphäre
Der Unterrichtsstoff muss zuerst dem Lehrer „etwas zu sagen haben“
Bereitschaft der Schüler sich „bewegen zu lassen“
Förderliche Unterrichtsatmosphäre (Angstfreiheit und gegenseitiges Vertrauen)
3. Was muss der schulische Bildungsprozess für Rosa aus resonanztheoretischer Perspektive leisten?
Resonanzprozesse anstoßen: Die Unterrichtsebene
„Im Lichte aktueller Bildungsdebatten von besonderem Interesse ist in diesem Zusammenhang die Frage nach der Rolle des Lehrers. Meines Erachtens wird sie in den
dominanten pädagogisch-didaktischen Diskussionen zu sehr auf die Funktion eines reinen professionellen Moderators und Mediators reduziert“
Hintergrund: Bildungswissenschaftlicher Diskurs um offenen Unterricht (schülerorientiert) vs. Direkte Instruktion (lehrerzentriert)
Rosas Position: Überbetonung des einen wie des anderen verhindert Resonanz und Bildungsprozesse
Die Rolle des Lehrers aus resonanztheoretischer Sicht
Der Lehrer als Inspirator und Impulsgeber: o
Durch die Berührung des Lehrers beginnt die Welt für die Lernenden erst zu singen“
Der Lehrer als Antwort und Wideranspruchsinstanz:
„Eine gute Lehrkraft fungiert deshalb nicht nur als erste, „inspirierende“ Stimmgabel, sondern ist als zweite Stimmgabel, als „Rezeptor“, auch in der Lage, feinfühlig auf die Bedürfnisse, Stimmungen und Interessen der Schüler zu reagieren“
4. Welche Resonanzachsen unterscheidet Rosa? Erklären Sie jeweils, was er damit meint.
Horizontale Resonanzachsen: ich ----- die Anderen (z.B. Familie, Freunde)
Diagonale Resonanzachsen: ich ----- die Dinge/Objekte/Prozesse (Gegenstand, Arbeit, Sport, Konsum)
Vertikale Resonanzachsen: ich ----- das Religiöse/Metaphysische
5. Was meint Rosa wenn er aus resonanztheoretischer Sicht von einer „misslungenen Stunde“ spricht? Erklären Sie.
Unterricht wird zum Kampf, es kommt nichts rüber, Widerwille und Erschöpfung steigen. -> Resonanzachsen blockiert
Wenn es im Unterrichtsgeschehen gelingt, Lernende und stoffliche Vermittlung zu erreichen -> Entfremdungsdreieck wird zu Resonanzdreieck
6. Wie gestaltet sich für Rosa aus einer resonanztheoretischen Perspektive heraus eine „gelungene Stunde“? Beschreiben Sie.
„Knistern“ im Unterricht, Aufmerksamkeit mühelos...