Title | Gicht Ausarbeitung |
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Author | Sabine Scholle |
Course | Ernährungstherapie I |
Institution | Hochschule Niederrhein |
Pages | 7 |
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Zusammenfassung von Gicht, am 3. Termin besprochen...
Hyperurikämie und Gicht Definition Hyperurikämie:
Störung des Harnsäurestoffwechsels, bei der es zu Ablagerungen von Harnsäurekristallen in Gelenken und Geweben kommt Klinische Erscheinungsbild einer Hyperurikämie, die als Folge einer erblich prädisponierten Störung des Purinstoffwechsels entsteht Harnsäurespiegel im Serum über 6,5 mg/dl Hyperurikämie Normalwerte: Frauen 3,0-6,0 mg/dl Männer: 6,5mg/dl Probe der Gelenkflüssigkeit Nachweis von Harnsäurekristallen
Leitlinie „Akute Gicht in der hausärztlichen Versorgung“ Schmerzahfte Nonoarthirtis in einem Tag ohne Vorzeichen (Gelenkentzündung) Peripheres Gelenk oder Knieglenk Kein Trauma, keine intraartikulären Injektion & kein akut schlechter Allgemeinzustand Diagnostische Gelenkpunktion bei untypischen Fällen zum Nachweis von Uratkristallen nur selten angewand, da bei 1/3 die Serumharnsäure nicht erhöht ist
Epidemiologie und Bedeutung: typische Wohlstandserkrankung stetige Zunahme
Häufigkeit der Hyperurikämie: Männer: 10-30% (ca. 3% Gicht) Frauen: 2-6%, 15% der Gesamtbevölkerung (Hyperurikämie) 1-2% Gicht Männer sind häufiger betroffen 30% der Männer, 2-6% der Frauen Hormon Östrogen hat bis zur Menopause eine gewisse Schutzwirkung tritt häufig im Zusammenhang mit dem metabolischen Syndrom auf ( Risikofaktor für koronare Herzkrankheiten und Arteriosklerose
Ätiologie und Pathogenese Wird durch vermehrte Harnsäurebildung und verminderte Harnsäureausscheidung über die Niere Gicht kann durch hohe Purinaufnahme mit der Nahrung entstehen (Purine sind für die Erbsubstanz und Aufbau neuer Zellen notwendig. Beim Abbau werden sie zu Harnsäure umgewandelt) Löslichkeitsgrenze (6,5mg/dl) wird überschritten Natriumurat fällt aus (Ablagerungen) Faktoren, die die Gicht bzw. Hyperurikämie begünstigen:
Ernährungsmedizinische Ziele: Senkung des Harnsäurespiegels (auf ca. 5,0-5,5mg/dl) Basisbehandlung der Hyperurikämie Vermeidung von akuten Gichtanfällen Beseitigung bestehender Depots von Harnsäure und Normalisierung der Harnsäurekonzentration durch verringerte Purinzufuhr, verbesserte Harnsäureausscheidung und Normalisierung des Körpergewichts Bevorzugung von Milch und Milchprodukten als Eiweißquelle Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ( Nieren bilden mehr Harn, sodass der Harnsäurespiegel sinkt) Vermeiden von Tophibildung, Uratnierensteinen und Nierenschädigung
Einschränkung der Purinzufuhr mit der Nahrung (Gewebe, die viele Zellen besitzen vermeiden, Purin ist Bestandteil der DNA;RNA und Nucleotiden)
Harnsäurewerte zwischen 8,5 und 9,5 mg/dl & keine Probleme: diätetische Maßnahmen reichen aus: Normalisierung des KG (BMI 9mg/dl: Medikamente notwendig Urikostatika (wirken hemmend auf die Harnsäurebildung) Urikosurika (erhöhen renale Ausscheidung der Harnsäure)
Ernährungstherapie und Diätkonzept: Diät als Basistherapie ovolactovegetabil Streng purinarme Diät (nur in akuter Situation, stationäre Bedingungen) 300mg Harnsäure pro Tag / 2000mg Harnsäure pro Woche erlaubt sind: wöchentlich bis zu 2000mg Harnsäure Fleisch, Wurst, oder fisch max. bis 100g ein- bis zweimal wöchentlich Eiweiß in Form von Milch, mageren Milchprodukten und purinarmen Pflanzenprodukten Tee, Kaffee, Wasser Stark einzuschränken sind: Softdrinks und mit Zucker gesüßte Getränke Verboten sind: Innereien aller Art Bestimmte Fischsorten und Krustentiere, zb. Salzheringe Alkoholische Getränke Erbsen, Bohnen, Linsen, Brokkoli, Rosenkohl Purinarme Diät Max. 500mg Harnsäure pro Tag / max. 3000mg Harnsäure pro Woche Erlaubt sind: Einmal täglich etwa 100-150g Fleisch, Wurst, Fisch Eiweiß in Form von Milch, fettarmen Milchprodukten und purinarmen Pflanzenprodukten 1 Glas Wein oder Bier pro Tag (Bier ist schlechter, da es zusätzlich noch Purine neben dem Alkohol enthält) Tee, Kaffee, Wasser Einzuschränken sind: Innereien wie Leber, Niere, Bries, Herz Krustentiere, Hummer Größere Mengen alkoholischer Getränke Softdrinks bzw. mit Zucker gesüßte Getränke Erbsen, weiße Bohnen, Linsen, Brokkoli, Rosenkohl Unbedingt nötig sind: Eingeschränkte Kalorienzufuhr bei Übergewicht Reichliche Wasserzufuhr (Verdünnung und Förderung der Ausscheidung)
kein totales Fasten: Steigerung der Ketonkörperbildung im Hungerzustuand (Hemmung der renalen HS-Ausscheidung) Umrechnung Purine in Harnsäure: Faktor 3 Zb. Spinat enthält 23 mg/Purine 100g 23mg*3=69 mg Harnsäure nach einigen Angaben auch 2,4 (Umrechnungsfaktor)
Lebensmittel in der Diätetik und Anforderungen an die Praxis: Vollwertige Ernährung unter Beachtung Auswahl purinarmer LM: Fast alle Gemüsearten, Blattsalate, Obst, Getreide(produkte), Kartoffeln, Milch, -produkte Bewusster Umgang mit purinreichen LM: Fleisch, Wurstwaren, Fisch Meiden sehr purinreicher tier. LM Innereien, Krustentiere, best. Fischarten, Haut von Geflügel & Fisch Meiden sehr purinreicher pflanzl. LM: Hülsenfrüchte, Spinat Reichliche Flüssigkeitszufuhr: Mind. 1,5-2l/Tag Förderung der HS-Ausscheidung der Niere, niedrige HSKonz. Harn Günstig: Wasser, ungesüßter Kräuter- und Früchtetee, kein Abbau der Purine in Kaffee, Tee, Kakao Meiden von Alkohol: Hemmt Harnsäureausscheidung über Niere und steigert Harnsäurebildung in Leber Zusätzlich hohe Puringehalte in Bier: v.a. Hefeweizen, auch alkoholfreie Sorten Zuckeraustauschstoffe meiden: Fruktose, Sorbit und Xylit führen zum Anstieg der Serumharnsäurewerte Beruht auf gesteigertem Abbau von Adeninnukleotiden in der Leber (enthalten Purine, gesteigerter Harnsäurespiegel) Fettreiche LM vermeiden: Erhöhung der Produktion von Ketonkörpern, die die Ausscheidung von Harnsäure hemmen und Serumharnsäurespiegel ansteigen lassen Zusammenfassung LM, die den Harnsäurespiegel steigern: Zuckeraustauschstoffe (Fruktose, Sorbit, Xylit) Viel Fett erhöhte Produktion von Ketonkörpern, Hemmung Harnsäureausscheidung Alkohol Fasten Dauer der Ernährungstherapie und Prognose: Dauerhafte Ernährungsumstellung ist sinnvoll, da Entstehung und Verlauf maßgeblich beeinflusst werden Therapeutische Möglichkeiten entsteht große Heilungschance, jedoch haben die Patienten die Genesung in der Hand
Abhängig von der Compliance und Schweregrad der Patienten Ohne medikamentöse Therapie dauert der schmerzhafte, akute Gichtanfall 1-2 Wochen Medikamentöse Therapie max. 2 Wochen...