Glück, Sinn, Freundschaft - Ethik Gymnasium Bayern PDF

Title Glück, Sinn, Freundschaft - Ethik Gymnasium Bayern
Author Honig Biene
Course Ethik
Institution Gymnasium (Deutschland)
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Summary

Thema Glück, Sinn, Freundschaft für Ethik in der bayrischen Oberstufe Gymnasium...


Description

Glüc Glück k Glück haben (lucky)

in einer bestimmten Situation ohne eigenen Einfluss

Glücklich sein (happy)

hoffentlich langfristig kann von einem selbst beeinflusst werden

Aris Aristotelischer totelischer Glücksbegrif Glücksbegriff f •

Mensch strebt nach oberstem Gut = Glück (eudaimonia)



Inneres Ziel des Menschen (telos) → Tugend des sittlich richtigen Handelns



Mensch durch zwei Wesensmerkmale gekennzeichnet

1. Der Mensch ist ein Lebewesen, welches Anteil am „Logos“ hat ➔ Vernunftbegabt •

Vernunft ist ganz oben in der Seele angesiedelt

 Aufgabe: nicht rationale Kräfte der Seele leiten  wenn man nach Vernunft handelt → glückliches Leben 2. Gemeinschaftsorientierung (Mensch als „zoon politikon“) •

Mensch muss seinen eigenen Weg zum Glück finden, es braucht aber gesellschaftlichpolitische Rahmenbedingungen



Polis (griechischer Stadtstaat), freie Bürger gestalten politisches Leben → um des Lebens willen entstanden und besteht um des vollkommenen Lebens willen



Mensch kann nur in solcher Gemeinschaft sein eigentliches Wesen verwirklichen und damit seiner Tugend („arete“) entsprechend leben

 Höchste glückhafte Form des Lebens: innere Schau der Wesenheit („theoria“)  erreichen nur wenige (meist Philosophen)  Zustand der Bedürfnislosigkeit („autarkia“) = Zustand der Glückseligkeit • „Gut Leben“ und „Gut Verhalten“ führt aufgrund zur Glückseligkeit • Tiere und Pflanzen sind nicht zur eudaimonia fähig → Wahrnehmung und ihr Wachstum nicht ausreichend Weitere Glücksfaktoren für Aristoteles: angenehmes Äußeres, ökonomische Basis, soziale Stellung, wohlgeratene Kinder  Glückseligkeit ist eine gottgegebene Gabe, die durch die Tugenden und durch das Lernen/Üben erworben wird

Epikur •

auch Frauen und Sklaven

• •

„Sorge des Menschen um sich selbst“ Befriedigung der individuellen Bedürfnisse



Zufriedenheit, Freude und Glück werden angestrebt



Epikur greift den antiken Hedonismus auf

Hedonismus = Anschauung, welche leiblich-sinnliche Lust (hedone), Genuss und Vergnügen als Motiv, Ziel und Beweis allen sittlichen Handelns betrachtet Lust/Bedürfnisse werden befriedigt  Genuss und Vergnügen als Motiv und Ziel  Schmerz soll vermieden werden • sinnliche Wahrnehmung als einzig verlässliche Quelle der Erkenntnis  subjektive Bedürfnisbefriedigung als Maßstab, an dem individuelles Glück auszurichten ist  epikureische Glückslehre: Erlangen von beständigem Glück Die rechte Einstellung zu Göttern und Tod Götter sind unvergängliche, glückselige Lebewesen  Interpretiere nichts Falsches in sie! • Durch den Tod verlieren wir unsere Wahrnehmung,  Der Gedanke an den Tod schmerzt zwar, aber „Der Tod geht uns nichts an“ o solange wir existieren, geht uns der Tod nichts an o wenn der Tod da ist, existieren wir nicht mehr



Wahre Bedürfnisse erkennen Begierden

Bsp.: Mit Ferrari über Autobahn

nichtig

natürlich

natürlich

notwendig

zur Glückseligkeit

zur Ungestörtheit

Bsp.: Essen

zum Leben überhaupt

des Lebens  Ziel • • •

Erfüllung des seligen Lebens Ohne Schmerz Ohne Verwirrtheit Mit Lust (Anfang und Ende d. seligen Lebens, von Anfang an vorhanden)

Relativieren der Bedürfnisse: • Erwartungen absenken • Mit Wenigem/Erreichbaren zufrieden sein • Nicht nach Übermaß streben Das Lust-Schmerz-Kalkül Momentaner Verzicht auf Bedürfnisbefriedigung:  größerer Lustgewinn später Momentane Inkaufnahme von Schmerz:  Vermeidung größeren Schmerzen später Fazit

→ realistisch bleiben → Ängste nehmen → sich von Begierden distanzieren  stattdessen ataraxia (innerer Friede, Ruhe + heitere Gelassenheit)

Stoa  Entwicklung eines geschlossenen philosophischen Systems  Bereiche der Natur auf einheitliches kosmisches Ordnungsprinzip zurückgeführt (logos) ➔ Mensch soll nach dieser Ordnung leben Zügelung von Leidenschaften/Trieben („apatheia“) Geringschätzung der alltäglichen Verlockungen (z.B.: Reichtum, Karriere)  Selbstgenügsamkeit  Gelassenheit • inneren Seelenfrieden („ataraxia“) erreichen • eudaimonia hat nichts mit äußeren Werten zu tun • Anerkennung und Reichtum = gleichgültige, unbedeutende Dinge („adiaphora“)

• •

Glücklich ist ein Leben, wenn:  es im Einklang mit der Natur steht  die Seele schön, stark, entschlossen und auf das Schönste leidensfähig ist  der Körper gesund ist  man eine gewisse Achtsamkeit hat (Aufmerksamkeit)  man das nutzt, was das Leben bringt („Gaben des Schicksals nutzen“)

Eudaimonia Adiaphora Logos Apatheia Ataraxia Autarkia

= Glückseligkeit durch ein Leben im Einklang mit der Natur des logos = Alltägliche Dinge, die moralisch bedeutungslos und ohne Wert sind = Göttliches Urprinzip, kosmische Ordnung, Vernunft oder Wort = Leidenschaftslosigkeit, Freiheit von Affekten = Seelenfrieden durch Beherrschung der Triebe = Selbstgenügsamkeit, innere Unabhängigkeit von den Verlockungen der Gesellschaft

Empiri Empirische sche Glücksforsc Glücksforschung hung  Glück ist messbar durch Befragungen Positive Psychologie Ziel:

→ statt Defizite zu behandeln soll Leben glücklicher/lebenswerter gemacht werden

Vertreter:

Martin E.P. Seligman

 Persönliche Charakterstärken als nachhaltiger Weg zum Glück  praktische Anwendung persönlicher Stärken und Tugenden führt zum Glück  6 universelle Tugenden • • • • • •

Weisheit und Wissen Mut Liebe und Humanität Gerechtigkeit Mäßigung Spiritualität und Transzendenz

Individuelle Zugänge zu den Tugenden → Stärken bei jedem Einzelnen → bringen konstruktive Folgen hervor

 „Seine“ Tugenden regelmäßig einsetzen, weil

    

• es einem Freude macht und man positives Feedback bekommt • Gefühl von Begeisterung, wenn Stärke praktisch eingesetzt wird • Möglichkeit neue Variationen in der Anwendung der Stärke zu finden • inneres Bedürfnis, Stärke anzuwenden • Gefühl von Enthusiasmus und Kraft Anwendung: andere Menschen zu kooperativem und nutzbringendem Handeln inspiriert positive Emotionen → versetzen einen in andere Grundstimmung man wendet sich häufiger anderen Menschen zu erlebt Beziehungen intensiver → geistiger Horizont weitet sich kreativer und offen für neue Erfahrungen

➔ Win-Win-Situation: stellt für alle beteiligten Personen eine Bereicherung dar (kulturelle Evolution durch wechselseitigen Zugewinn

Glüc Glücksfaktoren ksfaktoren Geld und Glück Glückserleben: Betrifft aktuelle Aktivitäten, Zustände und Stimmungen von Menschen Kurzfristig änderbar ➔ positive Emotionen Lebensglück: Resultat des gesamten Lebensverlaufs, von Lebensplänen geleitet, baut auf individuelle Erfahrungen auf (bewertete Erlebnisse) Grundlegende Zufriedenheit, man hat selbst gesetzte Ziele erreicht, Starke soziale Orientierung  Mehr Geld  Glück (vgl. Industrieländer: sinkendes Glücksempfinden  Wenn man zu viel Geld hat: • Depressionen • Wohlstandsverwahrlosung • Stoffunabhängige Süchte (z.B. Kaufsucht)  „Wohlstandsparadoxon“: Statt eigentlich glücklich zu werden, werden Menschen auf mehr Wohlstand eigentlich eher unglücklicher/unzufriedener Bsp.: Freude über ein neu gekauftes Shirt/Auto vergeht rasch; man will immer das Neueste

 • o o o o

„Hedonistische Tretmühle“: Man erlebt Glücksaspekte und will diese möglichst immer wieder erleben nutzt Verhaltensweisen, die zu Gewöhnung führen (Shoppen, Sex, Sport, Drogen, Essen, …) immer kürzere Abstände, immer größere Dosis benötigt man gewöhnt sich nicht an bestimmte Reize (Schmerz, Lärm) Entzugserscheinung (Bsp.: eine Weile ohne Handy auskommen)

➔ Suchtverhalten Achtsamkeit = Bewusstes Genießen und Schärfen der Wahrnehmung , um sinnliche Vergnügungen über die Zeit zu verteilen → Stärkung sinnlicher Vergnügungen im Hier und Jetzt

Weitere Faktoren •

Gesundheit:

Besseres Immunsystem / längeres Leben bei glücklichen Menschen Krankheit  Unglücklichsein

Bsp.: Mensch ist von schlimmer Krankheit betroffen oder hatte einen schweren Unfall, kann aber trotzdem wieder zum früheren Wohlbefinden zurückkehren •

Persönlichkeit:

Extrovertierte Personen z.T. glücklicher (gehen eher auf Menschen zu, finden eher Freunde, etc.)

Unzufriedenheitsdilemma:

Person fühlt sich unter guten Bedingungen schlecht (Individuell unterschiedlich)

Zufriedenheitsparadoxon:

Person fühlt sich unter schlechten Bedingungen glücklich und zufrieden Menschen mit positiven Selbstbild sind glücklicher als andere Hohe kognitive Intelligenz  Garantie für glücklich verlaufenes Leben



Alter, Arbeit/Freizeit, Glaube/Religiosität

Sinnfindung (Vi (Viktor ktor Emil Frankl)  nach 2. Weltkrieg: Zunahme bei Suchtproblemen und Suizid, v.a. wegen fehlendem Lebenssinn •

Massenneurose „noogene Neurose“ (noos: menschlicher Geist)



Neurose aufgrund von tiefen Sinnlosigkeitsgefühl

Paradoxie des Glücks • direktes Streben nach Glück und Lust • je mehr einer nach dem Glück jagt, umso mehr verjagt der es • je mehr einer nach Lust strebt, umso mehr vergeht es ihm  wenn man mit aller Kraft etwas anstrebt (Hyperintention) lenkt man in übermäßiger Weise die Aufmerksamkeit auf den Weg dorthin (Hyperreflexion)  man verkrampft und beobachtet sich laufend selbst  Teufelskreis: Hyperintention führt zur Hyperreflexion → man will Ziel unbedingt erreichen • Entkommen durch Dereflexion: nicht auf Ziel fixieren und sich auf etwas/jemand anderen konzentrieren (paradoxe Intervention) Bedürfniserfüllung als Weg zum Glück  Bedürfnispyramide nach Maslow • erst wenn Bedürfnisse einer Stufe erfüllt sind, strebt der Mensch nach der nächsten • erst auf höchster Stufe werden Gerechtigkeit, Individualität, Selbstgenügsamkeit wichtig 1. biologische Grundbedürfnisse (Luft, Wasser, Nahrung, Unterkunft, Schlaf, Sexualität) 2. Bedürfnis nach Sicherheit und Schutz (materielle Sicherheit, Lebenssicherheit, Beruf) 3. soziale Bedürfnisse (Liebe, Gruppenzugehörigkeit, Freundschaft) 4. Bedürfnis nach Anerkennung, Geltung, Selbstachtung 5. Selbstverwirklichung Kritik  Untersuchungen unter Selbstmordgefährdeten = alle niedrigen Bedürfnisse befriedigt Maslow: „Mensch strebt erst nach Anspruch auf Sinn des Lebens, wenn es ihm gut geht“  gerade in Krisen ist Frage nach Sinn wichtig, um weiterzumachen Probleme des Menschen • Mensch hat im Gegensatz zum Tier keine Instinkte • auch keine Traditionen mehr, die ihm sagen, was er machen soll  Mensch weiß nicht mehr recht, was er eigentlich will  will entweder nur das, was andere tun (Konformismus) oder nur das tut, was andere von ihm wollen (Totalitarismus) • Rückgang an Arbeitszeit → mehr Freizeit  fehlende sinnvolle Freizeitgestaltung  alle Grundbedürfnisse befriedigt  Menschen leiden unter existenziellem Vakuum = Sinnlosigkeits- und Leeregefühl Lösung  Selbst-Transzendenz • selbstvergessenes Hingegebensein an einen Partner oder im Aufgehen in einer Sache • Sinn ist von Situation von Situation anders und von Person zu Person verschieden • es gibt keine Situation, in der das Leben aufhört, uns eine Sinnmöglichkeit anzubieten • jede Person hat eine Aufgabe im Leben

Kommunikation (Schulz von Thun) • Sender verschlüsselt eine Nachricht mit 4 Seiten, Empfänger muss diese entschlüsseln • auf nonverbale Signale achten, um Nachricht entschlüsseln zu können (Mimik, Gestik, Tonfall) • jede Nachricht umfasst sprachliche und nichtsprachliche Anteile  kongruent: passen zusammen  inkongruent: Widerspruch • Sender hat 4 Schnäbel, Empfänger 4 Ohren  Sachinhalt  Selbstkundgabe  Appell  Beziehungsseite • Sender kann auf eine Seite besonderen Wert legen • Empfänger kann auf einem Ohr besonders wahrnehmen (überempfindliches Ohr) Gelingende Kommunikation • innere Klarheit und Authentizität  bewusstes Senden der Nachricht mit kongruenten Signalen • Empfangsvorgänge auseinanderhalten (Wahrnehmen, Interpretieren, Fühlen) • Metakommunikation (Kommunikation über Kommunikation) • Aktives Zuhören, aus der Sicht des Partners sehen • Aussenden von Ich-Botschaften

Freundschaft Aristoteles: 3 Arten von Freundschaft Von kurzer Dauer

Nutzfreundschaft Freundschaft aus Vergnügen

 mögen sich nicht um ihres Wesens willen sondern, weil sie etwas voneinander haben können  fällt Grund weg, warum sie sich befreundet hatten, geht die Freundschaft auseinander Langfristig

Vollkommene Freundschaft • Charaktere passen zusammen • wünschen dem anderen Gutes um des anderen Menschen willens • Gleichgewicht von Geben und Nehmen • Vertrauensbasis • braucht Zeit um zu entstehen

Michel de Montaigne: Freundschaft mit Etienne de la Boétie  Freundschaft als Art der Seelenverwandtschaft 

Starke emotionale Verbindung zwischen einzelnen Menschen (höher als leidenschaftliche Liebe)...


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