Grundgewebe - Vorlesungsnotizen Übung 1 PDF

Title Grundgewebe - Vorlesungsnotizen Übung 1
Course Grundlagen der Biologie
Institution Universität Potsdam
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zoologische Grundgewebe & Beispiele...


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Grundgewebe: Epithel- und Stützgewebe Epithelgewebe:- flächige Zellverbände mit wenig Interzellularsubstanz -Auskleidung innerer Hohlräume -bilden Körperoberfläche Einteilung: -nach Zellform: platt, kubisch, zylindrisch -nach Schichtung: einschichtig, mehrschichtig, mehrreihig -Oberflächendifferenzierung: Flimmerepithel, verhornt, unverhornt -Funktionen: Deck-, Drüsen-, Sinnes-, Resorptions-, und Respirationsepithelien -Darmepithel entodermaler Herkunft - Epidermis ektodermaler Herkunft -Epidermis von Wirbellosen in der Regel einschichtig - landlebenden Formen Überlagerung durch Substanzabscheidung (Cuticula, Chitin) -Wirbeltierhaut: besitzt oberflächlich eine mehrschichtige (ektodermale) Epidermis, Dermis & Subcutis (mesodermaler Herkunft) Stützgewebe (Bindegewebe, Knorpel und Knochen) -besteht aus Zellen, einer von diesen abgesonderten eiweißreichen Interzellularsubstanz (IZS) = extrazelluläre Matrix und aus Bindegewebsfasern Grundgewebe können als Derivate von Mesenchymzellen: Fibroblasten, Fibrocyten, Chondroblasten, Chondrocyten, Osteoblasten, Osteocyten, Lipoblasten, Lipocyten, Histiocyten, Granulocyten, Lymphocyten, Mastzellen, Plasmazellen - Fasern werden von Fibroblasten synthetisiert: Einteilung: a) retikuläre Fasern (Durchmesser 0,03-0,1 µm), die feinste Gitter oder Gerüste bilden b) elastische Fasern (Durchmesser 0,2- 5 µm), die bis zu 100% ihrer Ruhelage reversibel dehnbar sind c) kollagene Fasern (Durchmesser 1-10 µm), die zug- und reißfest (600 kg/cm2) sind -Konsistenz der Interzellularsubstanz von gallertig bis „knochenhart“ schwanken -enthält Hyaluronsäure , Proteoglykane (z.B. Aggrecan), die u.a. Wasser binden, sowie Multiadhäsionsmoleküle (z.B. Fibronectin) zur Verankerung verschiedene andere Substanzen, die die jeweilige spezifische Qualität des Gewebes mitbestimmen Stützgewebsformen: - zellreiche (retikuläres, embryonales Bindegewebe, Fettgewebe) - faserreiche (lockeres und straffes Bindegewebe) - zwischensubstanzreiche (Knorpel- und Knochengewebe)

Anguilla anguilla (Aal), Haut quer (Azanfärbung)

-mehrschichtige Epidermis der Aalhaut unverhornt -reich an einzelligen Schleim- und Eiweißdrüsen -Schleimdrüsen sind kugelförmig -Kern und Plasma befinden sich basal -Sekrete sind häufig entleert -> Eindruck heller Blasen -Eiweißdrüsen kolbenförmige Struktur bläuliche Sekretfärbung im Zentrum der Zelle -Epithelzellen flachen sich von der unten liegenden Matrix nach oben hin deutlich ab -Epidermis ist gefäßfrei -Versorgung der Zellen erfolgt über Flüssigkeit in den Interzellularspalten unteren Epidermisbereich -Abschluß der Epidermis nach unten bildet eine dünne Basalmembran (Basallamina) -Unterhalb der Epidermis beginnt die Cutis, die mit Ausnahme der eingewanderten Pigmentzellen mesodermalen Ursprungs ist -Grenzlage sind Melaningranula von Pigmentzellen zu erkennen, die ein mehr oder weniger geschlossenes dünnes Band ergeben -folgt ein Bereich von lockerem Bindegewebe -nach unten die sich dachziegelartig überdeckenden Knochenschuppen an -Knochenschuppen weisen an der Oberfläche Eindellungen auf, die die Lage der embryonal vorhandenen Schuppenbildungszellen (Skleroblasten) aufzeigen -Knochenschuppe ist unten in der sich anschließenden Lage von straffem Bindegewebe verankert -nehmen die parallel geordneten (dunkelblau gefärbten) kollagenen Fasern beträchtlichen Raum ein -Grenze zur Subcutis findet sich wieder eine feine Lage von Pigmentzellen -Subcutis ist charakterisiert durch eine mächtige Lage an Fettgewebe gelegentlich von Bindegewebe durchzogen wird -Alkoholreihe bewirkt ein Herauslösen von Fett und die leeren Zellen mit randständigem Kern und Plasma sind häufig nur fragmental erkennbar -Unter der Subcutis und nicht mehr zur Haut gehörend können noch Anschnitte von Gräten (goldgelb), Muskulatur (grau) oder in Blutgefäßen noch kernhaltige Erythrocyten

Rana spec., Haut quer (H.E. Färbung) -Haut der Amphibien -> gleiche Hauptschichtung wie die Aalhaut -Epidermis ist aber drüsenfrei -unteren Epidermislagen (Stratum germinativum) noch unverhornt bleiben ist die dünne äußere Lage (Stratum corneum) schon mehr oder weniger verhornt, wobei aber die Kerne in den Zellen meist erhalten bleiben -unter der Basalmembran Pigmentzellen. -Drüsen sind mehrzellig liegen eingesenkt in der Dermis umgeben von einer Lage von lockerem Bindegewebe (Stratum spongiosum) -muköse Schleimdrüsen (lockere blasige Füllung, umringt von großen Zellen) und seröse Drüsen mit granulierter Füllung (= Körnerdrüsen) -unteren Teil der Dermis bildet eine Lage straffes Bindegewebe mit kräftigen kollagenen Fasern (Stratum compactum), das an einigen Stellen Einsenkungen mit Muskelfasern aufweisen kann

-anschließende Subcutis enthält wenige Fettzellen durch lockeres Bindegewebe mit zahlreichen Gefäßen gekennzeichnet. -in Präparaten sind die kernhaltigen Erytrocyten in den Blutgefäßen meist gut erkennbar Homo sapiens, Epidermis quer (Fingerbeere), H.E. Färbung -mikroskopische Betrachtung der menschlichen Haut beschränkt sich auf die Epidermis -Betrachtung der Schichtung hier von innen nach außen -Vermehrung der Zellen der menschlichen Epidermis nur in der untersten Lage, durch Stammzellen im Stratum basale Stratum basale: Zellen mit wenig Plasma, dunkle ovale Kerne und sind über basale Füßchen in Vertiefungen der Basalmembran mit Hemidesmosomen verankert -durch Teilungen entstehende und nach oben wandernde Zellen werden, da sie später verhornen, als Keratinocyten -Stratum basale befinden sich noch Melanocyten (UV-Schutz) und Merkel-Zellen (Sinneszellen) Stratum spinosum: -befindet sich über Stratum basale -mehrzellige Lage polyedrischer Zellen mit hellen runden Kernen -In den großen Interzellularlücken (Versorgung der Epidermiszellen durch „Saftstrom“ über Diffusion) befinden sich feine dornartige Verbindungen, die Desmosomen -> dienen dem Zusammenhalt der Struktur -enthält Langehans-Zellen die der Abwehr dienen -in dieser Epidermislage beginnt die Produktion von Substanzen, die für die Verhornung in darüberliegenden Schichten eine Rolle spielen: schwefelreiche filamentäre Faserproteine (Zytokeratine CK 1-20), Profilaggregine und membranumhüllte Granula. Stratum granulosum: -abgeflachte, stark granulierte & teilweise Kernlose Zellen -Granulierung (Keratohyalinkörner) entsteht durch membranlose Ansammlungen von Profilaggreginen -Nach Umwandlung in Filaggregine „verbacken“ diese die Zytokeratinfilamente über Disulfidbrücken und bewirken mit anderen membranständigen Proteinen die Verhornung der Zelle, während gleichzeitig die membranumhüllten Vesikel exocytotisch abgegeben einen Interzellularkitt bilden, der die Hornschicht abdichtet und zusammenhält. Zeitgleich erfolgt eine Nekrose der Zellorganellen Stratum lucidum -befindet sich über Stratum granulosum -etwas kräftiger gefärbtes Band, in dem kaum Strukturen oder Zellgrenzen erkennbar sind -Abschluss der im Stratum granulosum beginnenden Verhornung Stratum corneum

-nach außen schließt sich eine dicke, homogene Hornschicht an, die oberflächlich durch Zerfall der Kittsubstanz abschilfert Hyaliner Knorpel aus dem Processus xiphoideus und elastischer Knorpel aus dem Ohr von Bos taurus -Knorpel ist ein gefäßfreies Stützgewebe bei dem die Versorgung durch Diffusion erfolgt -Dicke einer Knorpelschicht immer begrenzt -hyalinen Knorpel sind nur die von einer relativ homogenen Interzellularsubstanz umgebenen Zellen zu erkennen, die kollagenen Fibrillen sind optisch „maskiert“ -Entstehung abgehobenen Knorpelhöfe durch Faserwicklungen um die Zellen und die Anreicherung basischer Proteine elastischen Knorpel -zahlreiche räumlich ungeordnete, elastische Fasern Epidermis Dermis Subcutis retikuläre-, elastische und kollagene Fasern Mesenchymzellen, Fibrocyten*, Fibroblasten, Chondrocyten, Chondroblasten, Chondroklasten, Osteocyten, Skleroblasten, Basalmembran, Stratum basale, Stratum spinosum, Stratum granulosum, Stratum lucidum, Stratum corneum, Odontoblasten, Adamantoblasten, Dentin, Schmelz...


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