Hausarbeit - Haus Steiner PDF

Title Hausarbeit - Haus Steiner
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Course Baugeschichte, Kunstgeschichte, Grundlagen der Modernen Architektur
Institution Hochschule Koblenz
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Summary

Hausarbeit über Adolf Loos und sein Werk das "Haus Steiner"...


Description

Hausarbeit: TH1 – Bau- & Kunstgeschichte, Grundlagen moderner Architektur Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Friedrich Tuczek Von: Jonas Zimmer, Benjamin Neweklowsky, Niklas Peters

Inhaltsverzeichnis:

1.

Einleitung

2.

Adolf Loos

3.

2.1.

Biografie

3.1. 3.2. 3.3. 3.4.

Lilly und Hugo Steiner (Bauherren) Raumprogramm Äußere Erschließung Platzierung / Situierung auf dem Grundstück Gestalterische Leitidee Raumbildung im Inneren Innere Erschließung Konstruktion

Haus Steiner

3.5. 3.6. 3.7. 3.8.

4.

Quellen

1. Einleitung Das Thema unsere Hausarbeit fällt aufgrund des Schwerpunktes der Vorlesung: „Grundlagen moderner Architektur“, auf den Architekten Adolf Loos und sein berühmtes Werk „Haus Steiner“ in Wien. Loos lebte um zwischen 1870 und 1933 und arbeitete als Architekt, Architekturkritiker und ebenfalls als Publizist. Im Allgemeinen gilt er als Wegbereiter der Modernen und wurde mit seiner Schrift „Ornament und Verbrechen“ und der damit verbunden Geisteshaltung weltberühmt. Allerdings erlangte er zur Bauzeit seiner Gebäude ebenfalls viel Kritik, wodurch seine Architektursprache sehr kontrovers diskutiert werden kann. Daher gehen wir in der folgenden Hausarbeit genauer auf sein Leben und sein Werk „Haus Steiner“ von 1910 ein.

2. Adolf Loos 2.1

Biografie Adolf Loos wurde 1870 in Brünn als Sohn eines Bildhauers und Steinmetz, Adolf Loos Senior geboren. Durch den frühen Tod des Vaters bedingt, übernahm seine Mutter Marie Loos den Steinmetz-Betrieb. Dadurch kam Adolf Loos schon früh in seiner Jugend mit der Kunst in Berührung. Nachdem er mit einigen Problemen seinen Matura-Abschluss an der deutschen Staatsgewerbeschule in Brünn erlangte, studierte er Architektur an der technischen Hochschule in Dresden von 1890 bis 1893. Nachdem erfolgreichen Abschluss seines Architektur Studiums 1893 begab er sich auf eine Reise in die USA, wo der Bruder seines verstorbenen Vaters Adolf Loos Senior lebte. Dort schlug er sich anfänglich mit hauptsächlich handwerklichen Berufen durch und bekam erst gegen Ende seines Aufenthaltes die Chance, seine erlernten Erkenntnisse in Sachen Architektur zu verwirklichen. Daher trat er die Arbeit als Architekt und

Möbelzeichner an. Erst 1896 ließ er sich schließlich in Wien nieder wo er als Architekt und gleichzeitig Journalist, genauer Architekturkritiker arbeitete. In seinen Schriften bekannte sich Loos, durch die Eindrücke in Amerika inspiriert, als klarer Gegner des „Jugendstils“ und insbesondere der in Wien vorherrschenden „Wiener Secession“. Diese Geisteshaltung mündete 1909 in seiner berühmtesten Schrift und Vortrag „Ornament und Verbrechen“. Darin beschreibt er die Ornamentik und Verzierung der Gebäude als reine Verschwendung der Ressourcen, sei es von Arbeit, als auch von Material. „Ornament ist vergeudete Arbeitskraft und dadurch vergeudete Gesundheit“ (Adolf Loos 1909, Ornament und Verbrechen, S. 283). Seiner Meinung nach war die reine Materialität die größte Ästhetik die ein Gebäude zu bieten hatte. Ein berühmtes und zugleich sehr gut veranschaulichendes Beispiel stellt das „Loos Haus“, welches von 1909 bis 1911 erbaut wurde, dar. Dieses ehemalige Geschäfts und Wohnhaus, heutzutage Sitz der „Raiffeisenbank Wien“, zeichnet sich durch eine glatte, weiße Fassade, ohne jegliche Verzierung, sodass die Materialien eine eigene Ästhetik erzeugen. Diese Herangehensweise führte jedoch zu zahlreicher Kritik und somit zu einem einjährigen Baustopp. Dies veranlasste Loos bronzefarbene Blumenkästen an der Fassade anzubringen und damit den Fortgang des Bauvorhabens zu gewährleisten. Weitere wichtige Bauwerke von Adolf Loos sind das „Haus Scheu“ von 1912, ebenfalls das „Tristan Tzara Haus“ von 1926 und das „Haus Müller“ von 1936. Alles in allem realisierte Loos viele Villenbauten für namenhafte Wiener-Bürger, sowie größere Geschäftslokale worunter auch das „Loos Haus“ fällt. Eine dieser bekannten Villenbauten, welches klare Charakteristiken der typischen Bauweise von Adolf Loos aufweist, ist das „Haus Steiner“. Dieses wurde 1910 und wird im Folgenden näher behandelt und diskutiert. Loos stirbt letztlich 1933 in Kalksburg.

3. Haus Steiner 3.1

Lilly und Hugo Steiner Das Haus Steiner wurde 1910 von Adolf Loos für Lilly und Hugo Steiner im 13. Bezirk in Wien errichtet. Dabei handelte es sich um ein nobles Villenviertel, welches sich Herr Steiner aufgrund der Leitung einer Kleidungsfabrik leisten konnte und somit zur wohlhabenden Schicht in Wien gehörte. Seine Frau hingegen widmete sich der Kunst und zeichnete hauptsächlich Frauen- und Kinderportraits. Ihre Gemälde fanden jedoch erst mit dem Umzug nach Paris 1927 in der Öffentlichkeit Anklang.

3.2

Raumprogramm Bedingt durch die wohlhabende Situation der Bauherren Steiner, fiel das Raumprogramm für die Villa der Familie recht großzügig aus. Insgesamt stand Loos eine bebaubare Grundstücksfläche von circa 800qm in dem noblen Villenbezirk in Wien zur Verfügung. Dies bebaute er mit einer gesamten Wohnfläche von 410qm, welche er auf vier Geschosse verteilte. Loos Überlegung war es dabei in jedem Geschoss eine eigene Funktion unter zu bringen, sodass eine klare Funktionstrennung geschossweise stattfand. In dem Tiefparterre befanden sich die Garage und weitere Nebenräume, wie Vorrats- und Heizungsraum. Das Hochparterre und das erste Obergeschoss fungierten als Wohnräume, dort waren Schlafzimmer, Kinderzimmer, sowie Küche und andere Aufenthaltsräume untergebracht. Im abschließenden Dachgeschoss befanden sich schließlich noch die Hauswirtschaftsräume. Bedingt durch die Bauordnung durfte man an der Straßenseite nur zwei Geschosse der Villa erkennen dürfen. Daher installierte Adolf Loos ein halbtonnenförmiges Blechdach, welches das erste Obergeschoss und das Dachgeschoss, in Richtung der Straße zu einem Geschoss vereinte. Der eigentliche Grundriss der Villa ist ein Quadrat, welcher jedoch nicht als solcher wahrgenommen wird, da Loos die Form mit zwei vorgezogenen Eckrisaliten aufbricht.

3.3

Äußere Erschließung

Die Erschließung der Villa von außen kann über mehrere Möglichkeiten erfolgen. Von der Straßenseite kann man zum einen über eine zentral gelegene Treppe zum Haupteingang gelangen, welcher in einer Nische in der Straßenfassade zurückgezogen wurde. Eine andere Möglichkeit das Hochparterre zu erreichen bildet eine zweiläufige Treppe, welche im Garten mündet und durch eine Mauer verkleidet wurde. Diese Treppe führt gleichzeitig über die große Terrasse welche an das Haus anschließt und ebenfalls auf dem Hochparterre liegt. Zusätzlich ergeben sich zwei Möglichkeiten das Tiefparterre zu erschließen. Die erste Möglichkeit ist es die Einfahrt an der Straßenseite zu wählen, welche das Auto direkt in die Garage leitet. Zum anderen kann man aber auch einen direkten seitlichen Eingang in das Tiefparterre wählen, welcher in die Vorratsräume führt. 3.4

Platzierung / Situierung auf dem Grundstück Die Villa steht zentral, mittig auf dem Grundstück und hat keine direkte Berührung zur Nachbarbebauung. Somit sind, abgesehen vom bestehenden Baumbestand alle Fassadenseiten des Gebäudes sichtbar. Damit sich im hinteren Bereich des Grundstücks ein großer Garten erstreckt und somit Spielfläche für die Kinder bietet, hat Adolf Loos das Gebäude sehr weit nach vorne an die Straße gezogen. Gleichzeitig löst er sich jedoch vom Straßenraum mithilfe des Hochparterres ab.

3.5

Gestalterische Leitidee Adolf Loos war es besonders wichtig die Villa „Haus Steiner“ von der äußeren Umgeben abzuheben. Damit reagierte er gleichzeitig auf seine Kritik am Historismus- und Jugendstil, von welchem die umliegenden Fassaden der anderen Gebäude stark geprägt waren und sich Loos somit klar davon abgrenzen, beziehungsweise distanzieren wollte. Dies erreichte Loos zum einen, indem er das Gebäude im Erdgeschoss und Keller um ein halbes Geschoss anhob, also mit dem sogenannten Hochund Tiefparterre. Zum anderen erwirkte er es ebenfalls durch den Effekt der Abschottung zur Straße, welcher durch wenige Öffnungen, beziehungsweise Fenster in der Fassade erzielt wurde. Zum Garten, sprich zur Natur wollte sich Loos jedoch öffnen und arbeitete dort mit deutlich mehr Fenster und

Öffnungen. Somit erhält das Gebäude zugleich eine klare Ausrichtung zum Garten. Ein weiteres gestalterisches Leitdetail von Loos, war es durch die Verwendung des Halbtonnenförmiges Blechdaches mehrere Probleme gleichzeitig zu lösen. Auf der einen Seite schafft er es so das eigentlich vierstöckige Gebäude mit der Bauordnung in Einklang zu bringen. Auf der anderen Seite ermöglicht diese Dachform jedoch auch einen harmonischen Übergang von der zweistöckigen Straßenfassade zur vierstöckigen Gartenfassade. Gleichzeitig steht der eigentlich quadratische Kubus, ausgenommen der rausragenden Eckrisalite, im starken Kontrast zur geschwungenen Form des Daches, fügt sich jedoch beim Übergang von Halbtonnendach zu Flachdach im hinteren Teil des Hauses nahtlos zusammen. Typisch für Loos weist das Haus absolut keine Ornamentik auf, von welcher er bekanntlich ein starker Gegner war. Hingegen setzt er bei der Straßenfassade viel mehr auf drei symmetrisch gestaltete Fenster in einer komplett weiß verputzten Wandfläche zusammen. Zusätzlich bildet in der Mittelachse der Fassade die Eingangstür eine Nische, welche durch den oberhalb liegenden Giebel verstärkt wird. Diese strenge axiale Symmetrie übernimmt Loos ebenfalls für den Gartenbereich, allerdings wie schon vorher beschrieben mit deutlich mehreren und größeren Fensteröffnungen in der immer noch nur weiß verputzten Wandfläche. Einzig und alleine die vorgezogenen Eckrisalite, sowie die vorgesetzte zweiläufige Treppe, welche den Garten und die Terrasse mit einander verbinden, bricht diese strenge Monotonie in der Fassade. Die beiden Seitenfassaden weisen hingegen eine solche strikte Aufteilung nicht auf, dort ging es Loos eher darum seine Räume aufgrund der beinhaltenden Funktion, eine passende und entsprechende natürliche Beleuchtung zu geben. Ein Grund für den Bruch seiner Leitidee der strikten Symmetrie, ist der bestehende Baumbestand welcher den Blick auf die Seitenfassaden von der Straße verhindert, beziehungsweise blockiert. 3.6

Raumbildung im Inneren Loos legt die Möbel und Regale möglichst platzsparend an die Wände. Der Ess- und Wohnbereich umfasst die gesamte Hausbreite im inneren des Hochparterres. Unterschiedlichste

Funktionen werden in den Nischenräumen der Eckrisalite untergebracht. Die Nische im Essbereich war als Wintergarten geplant, da sich dort ein Pflanzbeet befand. Im Wohnbereich wurden die Nischenräume als Sitzgelegenheit genutzt. Auf Grund der Fassadensymmetrie sind die Fenster beider Nischen proportional zueinander ausgebildet, obwohl das Wintergartenfenster eine größere Öffnung gefordert hätte. Im Obergeschoss befindet sich auf der Mittelachse des Hauses das Badezimmer, rechts das Elternschlafzimmer und links das Kinderzimmer. Beide Schlafzimmer verfügen über ein großes und kleines Fenster. Beide Fenster stehen in keinem Verhältnis zur inneren Gestaltung oder zum Zweck der Raumausleuchtung, wodurch nur die Wandfläche und die Einbauschrankfläche in den Schlafzimmern beleuchtet werden. Zudem steht die Fensterlaibung in der Flucht mit der Zimmerwand. Durch die beiden kleinen Wohnzimmerfenster in dem Hochparterre wurden die Fensterachsen festgelegt, welche wieder in keinem Verhältnis zur inneren Gestaltung oder Funktion liegen. Im zweiten Obergeschoss werden die Hauswirtschaftsräume durch fünf Fenster, auf der Seite der Gartenfassade, beleuchtet. Nochmals wird eine strenge axial-symmetrische Gestaltung für die Fenster mit einer Brüstungshöhe von 60 cm eingesetzt, welche keinen Wert auf die Anforderungen der Hauswirtschaftsräume setzt. Das extreme langziehen der Fenster und vermeiden von Sprossen sowie mittleren Pfosten im oberen Bereich der Gartenfassade, vermittelt den Eindruck eines durchlaufenden Bandes aus dunklen Flächen. Eine große Spannweite der Fensteröffnungen lässt somit ein praktisches Öffnen der Fenster kaum zu. Ein sauberer Abschluss ist durch die horizontale Setzung der Fenster im obersten Bereich gewährleistet. Die Wahl vertikaler Fenster im obersten Bereich hätte das Bauwerk über den Fenster zu stark ausgedünnt und ausgefranzt, womit die kompakte und geschlossene Wirkung nicht gegeben wäre. Adolf Loos stellt sich somit als Klassizist und Traditionalist des massiven Mauerwerksbau dar. Er verbindet die innere Tragstruktur mit der äußeren Gestaltung und weist ähnliche architektonische Eigenschaften wie Le Corbusier und Mies van der Rohe, bei der Fassadengestaltung, auf. Der Grundriss ist in zwei annähernd quadratische Bereiche geteilt: Zwischen

Essbereich und Wohnbereich liegt in der Hauptachse eine schmale Übergangszone, in der gegenüber des großen Hauptfensters ein Sofa an der Rückwand aufgestellt ist. Eine Funktionsumnutzung wird, durch schwere Vorhänge die an den Hauptdeckenbalken angebracht sind, ermöglicht. Alle Wände sind Tür hoch mit dunklen Eichenholzpanelen verkleidet. Durch das aufziehen der Vorhänge bilden beide Bereiche ein einheitliches Raumgebilde, dass durch die Panelraster und Vertäfelung eine ununterbrochene Wirkung auf den Betrachter hat. Holzverkleidete Türen tragen somit zu einer Verstärkung dieser Wirkung bei. Oberhalb der Vertäfelung sind die Wandflächen bis zur Decke hin weiß verputzt um den Eindruck einer mit Holzbalken versehenen Decke zu vermitteln. Das durchgehend weiße Band sorgt außerdem für den Eindruck einer hohen Decke im Verhältnis zur Größe des Raumes. Ein Wechselspiel von quer und längs verlaufenden dunklen Eichenholzbalken und weißen Putzflächen lassen die hölzernen Materialien durch den starken Kontrast noch edler scheinen. Das Schaffen einer klaren Raumwirkung wurde also mit der Rasterung der Holzbalken verfolgt. Für den Boden wurde vollflächig ein helles Eichenholzparkett verlegt. Deutlich hierbei ist die Vorliebe für englische Möbel, die nach Meinung Loos zum perfekten Sitzkomfort beitragen. Chippendale-Stühle benutzte er des Öfteren für die Inneneinrichtung. Die Wohnung als durchgestaltetes Gesamtkunstwerk lehnte er ab. Das Zusammenspiel der modernen Oberfläche des Raumes und der traditionellen Möbel geben dem Raum einen angenehm-komfortablen Charakter. Auch die Perserteppiche verstärken diesen Charakter. Sie trennen die Funktionen der Sitznische und des Essplatzes von der umgebenden Verkehrsfläche. Das folgende Zitat Loos, aus seinem Aufsatz „Prinzip der Bekleidung“, nimmt Bezug zur Bekleidungstheorie Sempers auf: „Sind für den Künstler auch alle Materialien gleich wertvoll, so sind sie doch nicht für alle Zwecke gleich tauglich. Die Festigkeit und die Herstellbarkeit verlangen Materialien, die mit dem eigentlichen Zweck des Gebäudes nicht in Einklang stehen. Hier hat der Architekt die Aufgabe, einen warmen, wohnlichen Raum herzustellen. Warm und wohnlich sind Teppiche. Aber aus Teppichen kann man kein Haus bauen. Sowohl der Fußteppich als auch die Wandteppiche erfordern

ein konstruktives Gerüst, das sie in der richtigen Lage erhält. Dieses Gerüst zu erfinden, ist erst die zweite Aufgabe des Architekten. […] Der Künstler aber, der große Architekt fühlt zuerst die Wirkung, die er hervorzubringen gedenkt, und sieht dann mit seinem geistigen Auge die Räume, die er erschaffen will, […]“ (Adolf Loos, das Prinzip der Bekleidung, zitiert nach Lampungani / Hanisch / Schuhmann 2004: 25-26). Alle Fenster des Raumes sind auf der Gartenseite angebracht um eine gleichmäßige Belichtung der Raumbereiche zu ermöglichen. Die inneren Holzvertäfelungen der inneren Flügel der Fenster werden flächenbündig mit der Innenwand angebracht, womit die Wirkung der Vertäfelung nicht mit den Fensterlaibungen unterbrochen wird. Außerhalb jedoch schneiden die Fenster mit ihrer Laibung tief in die Fassadenfläche ein. 3.7

Innere Erschließung Die einzelnen Geschosse sind mit einer Wendeltreppe miteinander verbunden, welche im Tiefparterre beginnt und im zweiten Obergeschoss endet. Des Weiteren führt eine zweimal viertelgewendelte Treppe vom Hochparterre in das erste Obergeschoss. Die Dachterrasse ist über eine einläufige Treppe vom zweiten Obergeschoss aus erreichbar. Zusätzlich ist zwischen erstem und zweitem Obergeschoss ein mit Hand zu bedienender Aufzug eingebaut. Von der Straße aus kommend gelangte man nur nach einer Wendung nach links in die Küche beziehungsweise über eine Wendung nach rechts in die Diele. Diese Wegeführung findet man ein zweites Mal bei Betreten des Wohnraumes aus Richtung des Flures wieder. Durch diese komplizierte Wegführung wollte Loos eine direkte Aufeinanderfolge von unterschiedlichen Räumen verhindern, aber trotzdem das Raumerlebnis verbessern.

3.8

Konstruktion und Materialität Anders als die meisten Architekten, folgt Loos nicht dem Leitschema das Gebäude von innen nach außen zu entwickeln. Daher lässt sich von außen keine Rückschlüsse auf die innere Beschaffenheit, beziehungsweise die Räume hinter den Fenstern in der Fassade schließen. Vielmehr ist für ihn seine strenge axiale Fassadengestaltung das Credo, welches der Villa ihr Gesicht gibt. Somit schafft er es, dass Tragkonstrukt

mit der Fassade in Einklang zu bringen, ganz im Gegensatz zu Mies van der Rohe oder Le Corbusier. Sein Vorbild findet Adolf Loos in Palladio und dem damit verbundenen strengen Traditionalismus, womit er auch die axiale Symmetrie und Ornamentlosigkeit verbindet. Bei den Materialien setzt er außen auf einen weißen Putz, sowie schwarze Holzfenster. Insgesamt arbeitet er sehr stark mit dem schwarz-weißen Kontrast, was man besonders am schwarzen Blechdach, sowie an dem dünnen Dachrandabschlussprofil erkennen kann. Dadurch schafft es Loos die Silhouette des Baukörpers eigenständig abzubilden.

4. Quellen Bilder: http://1.bp.blogspot.com/-Od4fspO1pmg/TVc6MCquOJI/AAA AAAAAAFU/YodgGXZh1II/s1600/cid_20051213_kmm_img_ 7996.jpg (01.08.18; 11:50) https://www.yatzer.com/sites/default/files/article_images/355 9/11_MAK_Ways_to_Modernism_Josef_Hoffmann_Adolf_Lo os_and_Their_Impact_yatzer.jpg (01.08.18; 11:45) Internet: https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Loos (29.07.18; 17:08) https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Steiner (29.07.18; 17:20) https://www.baumeister.de/adolf-loos/ (30.07.18; 10:40) https://www.architektur-aktuell.at/news/adolf-loos-und-wien (30.07.18; 11:30) https://www.awmagazin.de/designerlexikon/designer-archite kten-mit-l/artikel/adolf-loos (30.07.18; 11:25) http://www.galinsky.com/buildings/steiner/ (30.07.18; 11:45) http://www.cloud-cuckoo.net/journal1996-2013/inhalt/de/heft/ ausgaben/112/Beitraege/3.6%20%20%20Werner.pdf (30.07.18; 13:30) https://www.youtube.com/watch?v=w4ox8iHg-zQ (30.07.18; 13:50) Literatur: „Moderne Architektur seit 1900“ (William J.R. Curtis; Phaidon Verlag GmbH) „Die Architektur der Moderne – Eine kritische Baugeschichte“ (Kenneth Frampton; Deutsche Verlags-Anstalt Stuttgart)...


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