Hausaufgabe Quelle Darstellung Überrest Tradition PDF

Title Hausaufgabe Quelle Darstellung Überrest Tradition
Author Janik Dorsch
Course Einführung in die alte Geschichte
Institution Universität Siegen
Pages 2
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Summary

Wintersemester...


Description

Definition und Unterscheidung von Quellen und Darstellungen: Quellen unterscheiden sich in einigen wichtigen Punkten von den Darstellungen. Quellen beschreiben alle hinterlassenen Texte, Gegenstände oder Ereignisse, aus denen man Wissen über eine jeweilige Gegenwart gewinnen kann. Darüber hinaus lassen sich die Quellen noch in Primär- und Sekundärquellen gliedern. Primärquellen sind der Ursprung der Quelle und somit aus erster Hand. Sekundärquellen sind aus zweiter Hand und berichten über eine Primärquelle. Sie dienen einem dazu, dass wenn eine Primärquelle nicht überliefert worden ist, man sich über die Sekundärquelle der Primärquelle und den Ereignissen und Tatsachen annähern kann. Darstellungen sind Rekonstruktionen von Vergangenheiten, die mit der Hilfe von Quellen zu einem späteren Zeitpunkt entstehen. Sie versuchen vergangene Geschehnisse möglichst realistisch zu beschreiben und zu deuten. Überrest und Tradition: Zu den beiden großen Gruppen der Quellenkunde gehören nach Ahasver v. Brandt die Tradition und die Überreste, die nach den jeweiligen inneren Merkmalen und Erkenntniswerten voneinander unterschieden werden. Die Unterscheidung der beiden Quellengattungen entsteht unteranderem unter dem Gesichtspunkt der Absicht. Hierbei wird eine Quelle darauf untersucht, ob sie entweder unbewusst und unabsichtlich beziehungsweise absichtlich aus einer historischen Epoche hervorgegangen ist. Durch Überreste und Traditionen ist es möglich Quellen zu systematisieren. Die Überreste sind rein unabsichtlich und unbewusst hinterlassene Quellen, die nicht zur Erinnerung bestimmt sind. Sie beschreiben dabei das, „[…] was unmittelbar von der Begebenheit übriggeblieben ist.“1 Überreste können noch in verschiedene und unter Berücksichtigung bestimmter Aspekte und Merkmale, Gruppen unterteilt werden. Nach dem Verständnis und den Ansichten des Autors, lassen sich Überreste in folgende drei Bereiche gruppieren: Die erste Gruppe sind die sogenannten Sachüberreste. Sie beschreiben meistens Gegenstände aus einer historischen Epoche, wie „Gebäude, Kunstwerke, Gegenstände des täglichen Bedarfs aller Art (Gerät, Kleidung, Möbel, Waffen), Wappen, Münzen, körperliche Überreste (Skelette) […]“.2 Zu der zweiten Gruppe gehören die abstrakten Überreste. Dazu zählen „Institutionen aller Art, Rechts- und Verfassungszustände […] Sitten und Gebräuche, Sprachen und Sprachformen, Orts- und Flurnamen“.3 Das Schriftgut stellt die dritte Gruppe der Überreste dar. Zu dem Schriftgut gehören alles, was aus privaten oder geschäftlichen Bedürfnissen in der Historie entstanden ist. Das heißt, alle Akten und Urkunden mit wirtschaftlichem, politischem, geschäftlichem oder institutionellem Hintergrund. Neben den Schriftgütern stehen noch die Schriftquellen, die weder aus einem öffentlichen noch geschäftlichen Zweck entstanden sind (Liebesbriefe, Werke der Wissenschaft, Dichtkunst, Unterhaltung usw.).4 Es lässt sich festhalten, dass Überreste einen eher zusammenhanglosen und unabsichtlichen Eindruck in das historische Geschehen bieten. 1 Von Brandt, Ahasver, Werkzeug des Historikers: Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, Verlag W. Kohlhammer 2003, S. 52 2 Ebd. S. 53 3 Ebd. 4 Vgl. Ebd. S. 53 f.

Die Traditionsquellen bilden den zweiten Teil der beiden großen Gruppen der Quellenkunde. Im Vergleich zu den Überresten sind diese mit Absicht für die historische Unterrichtung der Nachwelt bestimmt und beinhalten somit die Wünsche der jeweiligen Gegenwart, was die Nachwelt erhalten soll. Traditionsquellen sind die Überreste von den Begebenheiten, die von Menschen aufgefasst und weitergegeben werden. Diese Quellen werden in zwei Bereiche gegliedert. Zum Einen gibt es die literarischen Quellen, wie Biographien oder Annalen und zum Anderen bestehen die mündlichen Hinterlassenschaften, wie Lieder oder ähnliches. Allerdings gibt es ein großes Problem bei absichtlich hinterlassenen Traditionsquellen. Diese sind „immer“ subjektiv von Berichterstatter aufgefasst und weitergegeben worden und bieten somit kein objektives und allgemeines historisches Bild eines Ereignisses. Die Subjektivität steht im direkten Zusammenhang zur Beeinflussung. Der Berichterstatter entscheidet ganz nach seiner Meinung und Interessen über wichtige und unwichtige Aspekte, die er für die Nachwelt hinterlassen möchte. Dadurch kommt es zur Beeinflussung und „Manipulation“ des Lesers durch den jeweiligen Überlieferer. Bei früheren Überlieferungen, wie beispielsweise aus dem Mittelalter, ist es wichtig zu wissen, dass diese Quellen oftmals nur als Sekundärquelle und somit nicht mehr als Original vorliegen. Bei der Analyse solcher Quellen ist es wichtig, relevante Aspekte, wie Verzerrungen und Wahrnehmungen, zu hinterfragen.5

5 Ebd. S. 53 ff....


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