Hermaneutik und Rezeptionsästhetik PDF

Title Hermaneutik und Rezeptionsästhetik
Author Franka Quezada
Course Literatur-/Kulturwissenschaft
Institution Universität Potsdam
Pages 3
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Summary

Definition und Erklärung von Hermaneutik und Rezeptionsästhetik in der Bildenden Kunst....


Description

Hermaneutik & Rezeptionsästhetik •

früher Methoden & Themen deutlich von einander getrennt

Hermaneutik: • • • • 1.

2.

3.

4.





• •

bezeichnet allgemein die „Kunst des Deutens“ nicht bloße Inhaltsdeutung, sondern Übersetzung Etymologie: Verb „hermeneúein“ besagt soviel wie „aussagen“, aber auch „auslegen“ und „übersetzen“ Vier Stränge der klassischen Hermeneutik: Aristoteles: „peri hermeneías“ (über die Interpretation): Problem der wahren oder falschen Aussage, dann auch das Problem der Ein- und Mehrdeutigkeit der Aussage. Daher Unterscheidung zwischen „sensus litteralis“ und „sensus spiritualis“. Origenes (um 230) geht vom „mehrfachen Schriftsinn“, Cassian (im 5. Jahrhundert) vom vierfachen Schriftsinn aus: a) buchstäblicher oder literaler Sinn, b) allegorischer Sinn, c) moralischer oder tropologischer Sinn, d) anagogischer Sinn. Friedrich Schleiermacher (lt. Wilhelm Dilthey): Übergang von der Hermeneutik als Auslegung von Texten oder Bildwerken zur Hermeneutik als Analyse des Verstehens im allgemeineren Sinn. (Vgl. mit der „Weltanschauung des Urhebers“ bei Panofsky 1932) a. Übergang von der Hermeneutik als Auslegung von Texten oder Bildwerken zur Hermeneutik als Analyse des Verstehens im allgemeineren Sinn. (Vgl. mit der „Weltanschauung des Urhebers“ bei Panofsky 1932) („Was will der Autor/die Künstlerin damit sagen?“) Hans-Georg Gadamer (Wahrheit und Methode, 1960): Wendung zur sog. Philosophischen Hermeneutik. Nicht das Verfahren des Verstehens das Ziel, sondern die Erhellung der Bedingungen, unter denen Verstehen überhaupt geschieht und geschehen kann. a. Wendung zur sog. Philosophischen Hermeneutik. Nicht das Verfahren des Verstehens das Ziel, sondern die Erhellung der Bedingungen, unter denen Verstehen überhaupt geschieht und geschehen kann (oder auch misslingt) um das auslegen von Berühmten Werken o offen & verständlich machen von "opera memorabilia" o Werke rekonstruieren ->intention von Autoren, Bedeutung o frühes Verständnis von Hermeneutik Heute gilt der Tod des Autors o Anspruch des Autors nicht mehr wichtig o Werke in deren Historie gesehen o es geht um einer Interpretation, deutungsvorschläge manchmal denkt man die Hermeneutische Deutung von Werken hätte mehr Wichtigkeit als die Werke selbst Was sind unseren Grundsätzlichen Hermeneutischen Bewegungen? o Kunstgeschichtliche Hermeneutik beginnt mit dem Nachdenken mit den was man vor und nach der Betrachtung oder was man denkt tun zu müssen

• •

wie sich die Schritte der Ikonographie zu der Hermeneutik verhält Hermes als Symbol der Hermeneutik o überbringen nichts anderes als Übersetzen o auch für die Hermitis verantwortlich

Die Lehre vom vierfachen Schriftsinn/Bildsinn 1. Literalsinn (wörtliche, geschichtliche, biblisch-historische Auslegung) 2. allegorischer Sinn (Interpretation „im Glauben“) = dogmatische, mythologische, zeitlose Auslegung 3. tropologischer Sinn (Interpretation „in Liebe“) = moralische Sinnebene, gegenwärtige Wirklichkeit einer Einzelseele 4. anagogischer Sinn (Interpretation „in Hoffnung“) = eschatologische, endzeitliche Ebene

Cassians Beispiel: „Jerusalem“ steht für - die historische Stadt Jerusalem, - die Kirche Christi, - die menschliche Seele, - das zukünftige, himmlische Jerusalem. Mittelalterlicher Merkvers zum vierfachen Schriftsinn: Der Buchstabe lehrt die Ereignisse, was du zu glauben hast, die Allegorie, die Moral, was du zu tun hast, wohin du streben sollst, die Führung

Rezeptionsästhetik •

unterform der Hermeneutik

• Etymologie: recipere = empfangen; aísthesis = Wahrnehmung • Definition: Die Rezeptionsästhetik fragt nach der Betrachter- oder Leseroder Hörerfunktion im Werk. Ihre wichtigste Prämisse lautet: Diese Leser- oder Betrachterfunktion ist bereits im Werk vorgesehen. • Geschichte: Konstanzer Schule 1967ff. (H.-R. Jauss, Wolfgang Iser) Wolfgang Kemp 1983ff. • drei Aufgaben der Rezeptionsästhetik:

a) Sie muss die Zeichen und Mittel erkennen, mit denen das Kunstwerk in Kontakt zu uns tritt, sie muss sie lesen im Hinblick auf b) ihre sozialgeschichtliche Aussage und im Hinblick auf c) ihre eigentliche ästhetische Aussage. • Unterscheidung: äußere Zugangsbedingungen und innere Rezeptionsvorgaben • Folgerungen: keine „richtige“ oder „falsche“ Zugangsweise zum Werk • Kritik an der Rezeptionsästhetik: a) Beliebigkeit, Ahistorizität (aus Sicht der historischen Wissenschaften) b) empirische Leseforschung • Hauptbeispiel: Jean-Léon Gérôme (Nebenbeispiele: Nicolas Maes, Rembrandt, Skulpturen, etwa der Laokoon)....


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