Hume - Untersuchung über den menschlichen Verstand: Zusammenfassungen PDF

Title Hume - Untersuchung über den menschlichen Verstand: Zusammenfassungen
Course David Hume: Untersuchung über den menschlichen Verstand
Institution Universität Bremen
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Eine Zusammenfassung der relevanten Kapitel für die Klausur...


Description

Hume

2 Über den Ursprung der Ideen

Untersuchung über den menschlichen Verstand 1 Über die verschiedenen Arten der Philosophie 1.1 Einfache Philosophie • • • •

Einfache Common-Sense-Anweisungen, daher selten falsch Handlungsanweisungen lebensnah schön

1.2 Schwere Philosophie Systematik Logik Definitionen Prämissen anstrengend Erklärung unseres Verhaltens statt Verhaltensanweisungen Abstrahieren: vom Partikulären zum Allgemeinen wenig Anwendung außerhalb der Kontemplation Konklusionen oft gegen Common-Sense, auch öfter falsch, daher wird sie oft komplett verworfen • bessere Common-sense-Philosophie möglich, wenn Hintergründe der Schweren Philosophie bekannt • • • • • • • • •

1.3 Fazit • Studium der Schweren Philosophie hat seine Vorteile: – Exaktheit, Genauigkeit kann zu Perfektion führen in praktischen Belangen – bspw. kann ein Maler realistischer malen nach dem Studium der Anatomie • In der schweren Philosophie werden zwar viele Fehler gemacht, aber deshalb sollte man sie nicht direkt verwerfen • Wenn wir Natur und Prinzipien erklären können, die den menschlichen Verstand beherrschen, können wir besser zwischen gutem und schlechtem Argumentieren unterscheiden 1.3.1 Kommentar • Hume will für den Verstand erreichen, was Newton für die Materie geschafft hat Ï Erlärung warum die Planeten sich wie bewegen • bisher haben wir keine Theorie, die schlüssig menschliches Denken und Verhalten erklärt

2 Über den Ursprung der Ideen • Eindrücke – lebendige Perzeptionen – Hören, Sehen, Fühlen, Lieben, Hassen, Wünschen, Wollen, die Farbe Rot, wütend sein • Ideen – Erinnerungen/Imagination, daher weniger lebendig. – Ideen sind bspw. die Gedanken, die wir über einen Eindruck haben, also bspw. eine Erinnerung der Farbe Rot oder ein Gedanke über das wütend sein • Einfacher Eindruck: Farbe Rot. Komplexer Eindruck: Alles, was ich jetzt sehe. • Imagination/Einbildungskraft besteht nur aus komplexen Ideen (goldener Berg)

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Hume

3 Über die Assoziation der Ideen

• Komplexe Ideen sind aus einfachen Ideen aufgebaut, die wiederum aus einfachen Eindrücken bestehen (Gott als unendlich gut und intelligent ist eine einfache Erweiterung dieser menschlichen Eigenschaften) – ein Blinder kann keine Farbe vorstellen, ein Tauber keine Geräusche – Ausnahme: Blau-Abstufung • Eindrücke sind so klar und deutlich, dass sie relativ unfehlbar sind • Eine Idee, die nicht mit einem Eindruck verknüpft ist, ist bedeutungslos/sinnlos

alle Bewusstseinsinhalte sind Wahrnehmungen (in?) einer camera obscura

Perzeptionen Unterscheidung nach Intensität Eindrücke (impressions)

Ideen (ideas)

Ursprung ist Wahrnehmung intensiv und lebendig

Ursprung ist Denken qua Copy getreues, aber mattes Abbild Unterscheidung nach Quelle

der äußeren Sinneswahrnehmung (sensation) sinnliche Erfahrung von Gegenständen

der inneren Selbstwahrnehmung (reflexion) innere Erfahrung von Gefühlen und Empfindungen

reproduktives Denken Erinnerung (ideas of memory) Erinnerung an vergangene Eindrücke

produktives Denken Einbildung (imagination) Rekombination von Ideen

Unterscheidung nach logischer Struktur einfach

komplex

einfach

komplex

einfach

komplex

einfach

komplex

ein Sinn

mehrere Sinne

Hunger

Erinnerung an eine bestimmte Situation oder an das Aussehen eines Gegenstandes

Einhorn, goldener Berg

Eindruck eines Apfels (Farbe & Form & Geruch & Konsistenz)

Erinnerung an Farbton oder einen bestimmten Schmerz

nicht denkbar!

monochromer Farbton Härte

Eindruck eines Befindens, an dem sich verschiedene Empfindungen unterscheiden lassen (Verliebtsein, Krankheit)

(Ausnahme: Farbschattierung)

nach: L. Wiesing: Kommentar zu Humes Untersuchung, Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2007, S. 264f.

3 Über die Assoziation der Ideen • Alle Ideen sind mit anderen Ideen verbunden • Drei Prinzipien, nach denen Ideen miteinander assoziiert werden: – Ähnlichkeit (Bild eines Baumes Ï Gedanke an Baum) – Berührung in Zeit und Raum (Erwähnung eines Zimmers lässt uns an andere Zimmer im Haus denken) – Ursache und Wirkung (der Gedanke an eine Wunde löst Gedanken an den folgenden Schmerz aus)

3.1 Kommentar • Unterscheidung 1: Eindrücke / Ideen • Unterscheidung 2: komplexe Eindrücke / Ideen aus einfachen zusammengesetzt • Unterscheidung 3: Regeln der Assoziation – Unterscheidung 1,2: Geographie des Geistes; U. 3: Dynamik des Geistes, Beschreibung seiner Bewegung • Was sind Träume? Eindrücke oder Ideen? Zusammengesetze Ideen aus Erinnerungen etc; dabei aber so lebendig wie Eindrücke

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Hume

4 Skeptische Zweifel an den Verstandestätigkeiten

4 Skeptische Zweifel an den Verstandestätigkeiten • Unterscheidung: Vernunfturteile (relations of ideas) und Tatsachenurteile (matters of fact) – Vernunfturteile (analytische Urteile): apriori, 5+7=12, können nicht ohne Kontradiktion negiert werden – Tatsachenurteile erfahrungsabhängig, a posteriori, können negiert werden ohne Kontradiktion, kann nur empirisch widerlegt werden – Tatsachenurteile über unbeobachtete Dinge werden durch Rekurs auf Ursache und Wirkung hergeleitet

Humes Gabel Vollständige Unterteilung der Wissens- und Urteilsarten (Kap. IV)

relations of ideas

matters of fact

Vernunfturteile

Tatsachenurteile

Gehalt möglicher Urteile mit Wissensanspruch analytisch synthetisch explizieren Gehalt gegebener ideas, be- Inhalt des Prädikates wird dem des Subjekgriffsanalytische Wahrheit aufgrund der Be- tes hinzugefügt deutung der Ausdrücke ⇒ nicht gehalterweiternd ⇒ gehalterweiternd ⇒ wahrheitskonservierend ⇒ erkenntniserweiternd Bedeutungswissen Weltwissen logische Eigenschaften notwendig (wahr) Negation ist widersprüchlich (= notwendig falsch), ist undenkbar

kontingent Negation enthält keinen Widerspruch und kann daher wahr sein

Wahrheitskriterium Wahrheit unabhängig von Welt logische Widerspruchsfreiheit

faktische Wahrheit hängt ab von der Beschaffenheit Welt

Beweis- bzw. Geltungsgründe a priori „nachdenken“ Wahrheit wird durch „reine Tätigkeit des Denkens“ eingesehen

a posteriori „nachschauen“ Wahrheit kann von Verstand nicht entschieden werden ⇒ notwendig ist Erfahrung

Gewisse Erkenntnisarten a) unmittelbare Intuition: Einsicht in mathe- a) matische Axiome: Jede natürliche Zahl b) hat einen Nachfolger (Evidenz) b) mittelbare Demonstration: mathematische Sätze (Es gibt keine größte natürliche Zahl)

unmittelbare Wahrnehmung: gegenwärtige Tatsachen (Ich habe Durst) unmittelbare Erinnerung/Gedächtnis: vergangene Tatsachen (Vorsicht: Gedächtnis kann täuschen)

Paradigmatische Wissenschaften/Bsp. Arithmetik, Geometrie, Logik Physik (⇒ empirische Wissenschaften) ⇒ Formalwissenschaften, erfordern deduktiv.a. folgende Urteilsarten: ves Schließen, Wahrheit muss demonstriert - Existenzbehauptungen: Jupiter hat 13 werden Monde - Feststellung Eigenschaften: Löwen fressen Antilopen. - Formulierung von Gesetzen: Rauchen verursacht Krebs - Prognosen: CO2-Emissionen führen zum Treibhauseffekt. Humes (problematische) Identifikationen a priori = analytisch (= notwendig)

synthetisch = a posteriori (=welthaltig)

Problem: Wissenschaftliches Wissen ist notwendig, allgemein und welthaltig ⇒ Kants Quadrat

4.1 Ursache und Wirkung • kein apriorisches Wissen • wir inferieren von observierten Phänomenen in der Vergangenheit auf die Zukunft (Sonnenaufgang) • aber: keine Sicherheit, dass die Zukunft genauso sein wird wie die Vergangenheit – keine Kontradiktion, wenn man annimmt, dass die Sonne morgen nicht mehr aufgeht

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Hume

6 Über Wahrscheinlichkeit

– Das Prinzip, dass das Morgen dem Gestern gleichen wird, ist aus der Erfahrung abgeleitet. Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass es in der Zukunft auch noch gilt. • Konklusion: Wir inferieren aus der Vergangenheit in die Zukunft (auch erfolgreich), es gibt jedoch keine vernünftige Argumentation, die diesen Schritt logisch möglich macht. • Lösung: Gewohnheit

4.2 Das Induktionsproblem 1. 2. 3. 4.

Unser empirisches Wissen basiert auf dem Prinzip von Ursache und Wirkung Das Prinzip von Ursache und Wirkung basiert auf Induktion Induktion basiert auf der Annahme, dass die Zukunft der Vergangenheit ähneln wird Dieses Prinzip der Uniformität kennen wir aus der Erfahrung

Ï Vergangene Erfahrungen haben uns dazu gebracht, bestimmte Dinge über zukünftige Events anzunehmen, aber diese Annahmen sind nicht rational begründbar.

5 Skeptische Lösung dieser Zweifel • Der oben etablierte Skepsizismus kann durch unsere Alltagserfahrung nicht bestätigt werden. Es gibt zwar keinen Grund, warum wir mit Ursache-und-Wirkung argumentieren könnten, doch trotzdem tun wir es (und es funktioniert) • Gewohnheit kann sich erst einstellen, wenn viele Beispiele gesehen wurden (Billardkugeln bspw) • Ohne Gewohnheit könnte kein Argumentieren stattfinden außerhalb des aktuellen Moments und der Erinnerung • Fiktion ist ein Produkt purer Vorstellungskraft, zusammengesetzt aus einfachen Eindrücken (Einhorn, Aliens). • Glaube ist eine Kombination von Imagination und einem bestimmten Gefühl (das nicht kontrollierbar ist), das uns suggestiert, dass unsere Vorstellung mit der Realität korrespondiert. Gewohnheit formt unsere beliefs, und kreiert eine lebendigere und stärkere Version unserer puren Vorstellungen. • Ursache und Wirkung (Assoziation der Ideen) lässt den Geist sich von einem Gedanken zum anderen bewegen. Durch die gewohnheitliche Anleitung der Regeln der Assoziation bilden sich sehr starke instinktive beliefs. • Unser Wissen von Kausalzusammenhängen wird von Instinkten geleitet, nicht von der Vernunft – Vernunft ist nicht verlässlich genug – Kinder sind vernünftig ungeschult – selbst Erwachsene machen viele Logik-Fehler – Instinkte sind viel weniger fehleranfällig, daher ein viel stärkeres Mittel um unser Wissen von Ursache und Wirkung zu sichern.

5.1 Kommentar • Wir haben keine Gründe, zu handeln/glauben wie wir es tun • die Ursache, dass wir es trotzdem tun, ist Gewohnheit • Induktion und Ursache-Wirkungs-Denken sind uns implantiert durch Gewohnheit und stetige Verknüpfung (Ursache-Wirkung-Verknüpfung von Dingen, die aufeinander folgen) • Vernunft wird ersetzt durch Gewohnheit

6 Über Wahrscheinlichkeit • Es gibt keinen Zufall, nur Nichtwissen der relevanten Ursachen

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7 Über die Idee der notwendigen Verknüpfung

• Durch Nichtwissen ist unser Glaube an Zufall begründet • Wir können den Würfelwurf nur in Wahrscheinlichkeiten und Zufall betrachten, weil uns die Möglichkeiten fehlen, jede Variable des Würfelwurfs zu berechnen. • Glaube und Fiktion unterscheiden sich insofern, als dass was wir glauben stärker in unserer Vorstellungskraft ist, da es wahrscheinlicher zutreffen wird. • Glaube ist also, was im Experiment bestätigt wird

7 Über die Idee der notwendigen Verknüpfung 7.1 Teil 1 • Nichts ist obskurer als metaphysische Begriffe wie Kraft, Macht oder notwendige Verknüpfung. • Wenn komplexe Eindrücke aus einfachen aufgebaut sind, muss auch der komplexe Begriff der Verursachung auf einfache Eindrücke zurückzuführen sein. • • Es ist jedoch im Zwischenspiel zwischen zwei Körpern, zwischen Geist und Körper noch innerhalb des Geistes – weder durch Experiment noch vernünftiges Nachdenken – keine notwendige Verknüpfung auffindbar. – Bewegung der Billardkugel Nr. 2 folgt auf Bewegung der Billardkugel Nr. 1, Akt der Verursachung ist nicht wahrnehmbar – Ebensowenig kann der Verstand Ursache und Wirkung durchdringen: sonst könnten wir feststellen, was durch welche Ursachen hervorgerufen wird, ohne jemals auf Beobachtungen/Experimente zurückgreifen zu müssen. • Wenn wir unseren Arm bewegen, ist die Verbindung zwischen den Arm bewegen wollen und der tatsächlichen Bewegung völlig unklar. – Warum können wir unser Herz nicht kontrollieren? – Die lange Kette von Muskel- und Nervenreaktionen, die zwischen unserem Akt des Bewegen-Wollens und der tatsächlichen Bewegung liegt, findet statt, obwohl nicht sie direkt gewollt werden – gewollt wird ja die Bewegung des Arms. • Geist-Geist-Interaktionen – Durch Fokussieren oder Ideen produzieren ist immer noch unklar, wo die notwendige Verknüpfung sein soll – Wir wissen nicht, wie eine Idee aus dem Nichts entstehen kann – Der Geist hat unterschiedliche Grade der Kontrolle (mehr über Vernunft als über die Leidenschaften), z.B. deutlich bessere wenn wir gesund sind. – Dass diese Dinge durch Erfahrung wahrgenommen werden können, spricht eher für eine stete Verbindung und nicht eine notwendige Verknüpfung • Occasionalist picture – Ursachen sind in Wirklichkeit Occasions, und Gott ist der ultimative Verursacher jeder Veränderung? – Wie könnten wir von den Kräften Gottes wissen, wenn wir nicht einmal die Kräfte in unserem Geist und Körper verstehen können? – Zusätzliche, unnötige und unlogische Annahme, die nichts erklärt

7.2 Teil 2 • Alles was wir sagen können ist, dass ein Event auf ein anderes folgt. • Events können zusammen erscheinen, jedoch nicht verbunden. • Da kein einfacher Eindruck mit notwendiger Verknüpfung verbunden ist, scheint der Ausdruck sinnlos • Aber: Die Verknüpfung findet nicht in der Welt wahrnehmbar statt, dafür jedoch in unserem Geist. Daher können wir die Zukunft und Abfolge ähnlicher Ereignisse vorhersagen • Definition Ursache: Ein Objekt, gefolgt von einem anderen, und wo alle Objekte ähnlich dem ersten gefolgt werden von Objekten ähnlich dem zweiten

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8 Über Freiheit und Notwendigkeit

• Definition Wirkung: Das Objekt, wäre das erste Objekt nicht gewesen, hätte es selbst nicht existiert. • Definition mentale Ursache-Wirkungs-Verknüpfung: Ein Objekt gefolgt von einem anderen, wo die Erscheinung des ersten Objekts immer den Gedanken an das zweite mit sich führt.

7.3 Kommentar • Determinismus • Es ist kein Zufall, dass Billardkugeln sich jedes mal ähnlich verhalten; aber die entsprechende kausale Verknüpfung entzieht sich unserer Erkenntnis • Alles passiert aus einer Art Gesetzmäßigkeit oder Notwendigkeit heraus, die wir jedoch nicht erschließen können. • Wahrscheinlichkeit und Zufall sind Erfindungen, um mit dieser Unsicherheit im Wissen umzugehen

8 Über Freiheit und Notwendigkeit • Schlecht definierte Terme • Naturgesetze, gewisse Regelmäßigkeiten in der Natur, ähnliche Ursachen, ähnliche Wirkungen. • Über die Menschheitsgeschichte ist unser Verhalten relativ konstant geblieben, ähnliche Motive produzieren ähnliche Handlungen • Die Menschliche Natur ist eine gewisse Regularität im Verhalten von Menschen in allen möglichen Umständen. • Wenn uns ein physikalisches Ereignis begegnet, das entgegen unseren Erwartungen verläuft, so nehmen wir an, dass wir mindestens eine Ursache nicht kennen; und nicht, dass die physikalischen Gesetze außer Kraft gesetzt wurden • Ähnlich lässt sich das unerwartete Verhalten von Menschen erklären • Ï sie handeln nicht zufällig, sondern nach einem unbekannten Motiv/Persönlichkeitsmerkmal • Wir vorhersagen menschliches Verhalten aufgrund der bekannten Regularitäten genauso sehr wie wir es mit toter Materie tun • Auch unsere Handlungen sind darauf ausgerichtet, dass sich Menschen so verhalten, wie wir es erwarten. • Opponieren würde man dieser Ansicht nur, wenn man annimmt, dass es in der Natur so etwas gibt wie notwendige Verknüpfung – die beim Menschen nicht wahrnehmbar ist (wie auch, nach Hume, in der Natur nicht!) • Ï Regularitätstheorie, keine notwendige Verknüpfung, weder in der Natur noch im Menschen auffindbar – lediglich in der Einbildungskraft des Beobachters • Freie Handlungen dependieren von Determinationen des Willens. • Freiheit ist Nicht-gezwungen-werden (und nicht das Gegenteil von Notwendigkeit) • Unser Verhalten ist gesteuert durch unsere Motive, wir verfolgen Belohnungen • Wir bestrafen Menschen weniger für ihre Handlungen, eher für ihre vorhergehenden Motive und Gründe, die zu dem Verhalten geführt haben • Gott als der einzige Autor aller Handlungen: – Handlungen, die uns schlecht erscheinen, wären aus Gottes Perspektive gut – aber: moralische Gefühle sind irdisch; wir finden gut, was Sicherheit Ordnung und Glück bedeutet; und schlecht, was zu Unordnung und Unglücklichkeit führt. Die Gottesperspektive hilft nicht weiter bei der Erklärung unseres Alltagsverständnisses von Moral • Nicht alles im Universum ist so, wie es sein sollte: – entweder Gott ist nicht allmächtig, oder er ist verantwortlich für alles Böse

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10 Über Wunder

9 Über die Vernunft der Tiere • Analogieschlüsse vom Mensch zum Tier und vice versa • Tiere – wie Menschen – lernen aus der Erfahrung und inferieren kausale Verbindungen zwischen Ereignissen • Tiere haben keine Vernunft, um zu diesen Schlüssen zu gelangen Ï genauso wenig wie Kinder, Erwachsene und Philosophen: – Wir inferieren nicht durch den Verstand, sondern durch eine bestimmte Art von Glauben, durch den die Einbildungskraft im Subjekt eine notwendige Verknüpfung zwischen Ursache und Wirkung erfährt

10 Über Wunder • Es gibt keinen überzeugenden Grund, an Wunder zu glauben • auch nicht als Basis für Religion • Da Wundererzählungen immer aus zweiter Hand stammen sollten wir sie als weniger verlässlich ansehen als unsere eigene Erfahrungen • Glaube sollte proportioniert zu Beweisen sein: Spricht jedes Indiz für eine Konklusion, so ist diese am wahrscheinlichsten wahr. Spricht etwas für und etwas gegen die Konklusion, so ist diese nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit wahr; eben so viel, wie die Indizien für die Konklusion gegenüber den Indizien gegen die K. überwiegen. • Menschliche Zeugenaussagen von Wundern stehen in einer Kontradiktion gegenüber den Naturgesetzen. Man sollte der Aussage nur dann glauben, wenn sie stärker/wichtiger (more forceful) ist als die Naturgesetze, die ihr widersprechen. • Es gibt keine ausreichenden Beweise für ein Wunder: – es gab nie genügend vertrauenswürdige Augenzeugen, um die Möglichkeit der Falschheit zu widerlegen – Überraschung und sich Wundern führt oft zu unvernünftigen beliefs. Ï Wir lieben nunmal Wunder – Die meisten Berichte von wunderbaren Berichten stammen von ungebildet, barbarischen, unwissenden Menschen, die nicht notwendigerweise skeptisch ggü einer Zeugenaussage sein konnten – Die unterschiedlichen Religionen widersprechen sich in der Wahrsprechung ihrer Wunder: Jeder Religion wird von allen anderen Religionen die Wahrheit der Wunder abgesprochen. • Jede Zeugenaussage – also Erfahrung – widerspricht vorhergehender Erfahrung, sowie den Naturgesetzen • Religion ist gegründet in Glauben, nicht auf Vernunftbasis • Religion ist gegründet in Glauben, da sie selbst eine Art Wunder bedarf: eine Ablegung der eigenen Vernunft.

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