Title | Kniegelenk klinische Untersuchung |
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Author | Martina Hartinger |
Course | Klinische Grundlagen in Prävention und Rehabilitation II (operative Fächer) |
Institution | Universität Leipzig |
Pages | 6 |
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Mitschrift Seminar Orthopädie
2 Semester Sportwissenschaft Master Prävention Rehabilitation...
Kniegelenk
Beweglichkeit Kniegelenk Extension/Flexion 5-10°/0°/120-150° Außenrotation/Innenrotation (90° Beugung): 30°/0°/10° Inspektion - Kontur der Kniegelenke - Beinachse: Genu varum (O-Bein) Genu valgum (X-Bein)
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Genu recurvatum (Torsions- oder Rotationsfehler) Gangbild z.B. Hinken Einbeinstand, Kapsel- und Bandstabilität im Einbeinstand
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tiefe Kniebeuge, Wiederaufrichtung aus der Kniebeugestellung Oberschenkelmuskulatur: Atrophie z.B. M. vastus medialis, Tonus der Muskulatur, lokale Druckempfindlichkeit, Anspannungsschmerz einzelner Muskelgruppen bei Insertionstendopathie (Sehnenansatzschmerz)
Prüfung der Seitenbandstabilität Untersuchung der Seitenbänder erfolgt in 0° Stellung und 30°-Flexionsstellung Grenzwertiger Befund (+) vermehrte Aufklappbarkeit von 3-5mm im Seitenvergleich, leichtgradige Instabilität = 1+, + vermehrte Aufklappbarkeit von 5-10mm im Seitenvergleich, mittelgradige Instabilität = 2+, ++ vermehrte Aufklappbarkeit von >10mm im Seitenvergleich, hochgradige Instabilität = 3+, +++
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Abduktions- und Adduktionstest bei voller Streckung und bei 20-30°-Beugung Durchführung: 0°: Patient in Rückenlage, gestrecktes Knie Oberschenkel wird mit einer Hand des Untersuchers von lateral fixiert, andere Hand umfasst distal den Unterschenkel und erzeugt einen Valgusstress -> medialer Test Oberschenkel wird medial fixiert, Ausübung von Varusstress auf das Kniegelenk -> lateraler Test 30°: analog, Knie in 30° Flexion geringe Aufklappbarkeit = physiologisch
Beurteilung: Mediale Aufklappbarkeit Läsion der posteromedialen Kapsel („Membranosus-Eck“) und des medialen Kapselbandes bei stärkerer Aufklappbarkeit auch das mediale Seitenband und das hintere Kreuzband, evtl. beine Kreuzbänder verletzt Laterale Aufklappbarkeit Ruptur der posterolateralen Gelenkkapsel („Popliteus-Eck“) sowie Ruptur des lateralen Seitenbandes und der Kaplan-Fasern des Tractus iliotibialis bei stärkerer Aufklappbarkeit beide Kreuzbänder Aufklappbarkeit in Streckstellung immer pathologisch bei zerissenem Kapsel-Innenband-Apparat ist Aufklappbarkeit des medialen Gelenkspalts tastbar oder eine geringere Weichteilspannung zu fühlen
Prüfung der vorderen Stabilität/Sagittale Stabilität vermehrte Translation von 3-5mm im Seitenvergleich = 1+, (+) vermehrte Translation von 5-10mm im Seitenvergleich = 2+, (++) vermehrte Translation von >10mm im Seitenvergleich = 3+, (+++) Lachmann-Test = extensionsnahe Schublade (sehr
aussagekräftig, wichtigster Test sagittale Instabilität) Durchführung: Patient in Rückenlage, Knie in 20-30° Beugung
eine Hand Untersucher hält Femur, andere Hand zieht Tibia nach vorn Vollständige Entspannung Quadriceps und Kniebeuger! leichte Außenrotation für Entspannung hilfreich -> bessere Beurteilbarkeit kräftiger Patient: Einstellung Beugestellung durch Unterlegen Rolle unter distalem Knochen Beurteilung: weicher Anschlag bei Bewegungsendpunkt -> komplette VKB-Ruptur – vermehrte Translation der Tibia gegenüber Femur Harter Anschlag -> Teilruptur oder Elongation VKB (Verlängerung des VKB) VKB versucht zu stabilisieren anteriore Translation von 3mm ist normal, >5mm: VKB vermutlich elongiert weicher/fehlender Anschlag -> Kreuzbandläsion positiver Lachmann-Test: Läsion VKB + Instabilität sehr aussagefähig für Beurteilung isolierte Kreuzbandinstabilität Schubladentest: vordere Schublade in 90° Beugung Durchführung: Patient in Rückenlage, 90° Kniebeugung durchgeführt auf Fuß vom Patienten setzen Umfassung proximaler Unterschenkel mit beiden Händen Entspannung Patient -> korrekte Beurteilung! Lig. patellare und Schienbeinkopf seitlich in einer Linie! -> sonst Verwechslung HKB und VKB-Ruptur möglich
Beurteilung: analog zu Lachmann-Test Prüfung der hinteren Stabilität Hinteres Lachmann-Zeichen vordere Schublade in 20-30° Kniebeugung (Rückenlage) weicher Anschlag -> komplette HKB-Ruptur harter Anschlag -> Teilruptur oder Elongation (Verlängerung) des HKB Hintere Schublade Durchführung: Patient in Rückenlage mit 60° gebeugten Hüftgelenk und 90° gebeugtem Kniegelenk, Füße auf Untersuchungsliege aufgestellt (drauf setzen) nur Druck Tibiakopf nach posterior Beurteilung: positiv: Translation Tibiakopf nach posterior ohne festen Anschlag -> Ruptur hinteres Kreuzband und der hinteren Kapsel-Band-Strukturen Vergleich mit der gesunden Seite zeigt nach dorsal verschobenen Tibiakopf Dieser kann durch Zug nach ventral in die Normallage gebracht werden, darf nicht als vordere Schublade fehlgedeutet werden...