Seminar klinische Kinderpsychologie PDF

Title Seminar klinische Kinderpsychologie
Course Klinische Kinderpsychologie
Institution Universität Bremen
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Summary

Zusammenfassung des Seminars im Modul klinische Psychologie und Kinderpsychologie aus dem Sommersemester 2018...


Description

Manualgestützte Kinderverhaltenstherapie Definition von Therapiemanual o o o o

Es handelt sich um eine detaillierte Behandlungsanweisung, in der das therapeutische Vorgehen systematisiert und strukturiert dargelegt wird.  der Strukturiertheitsgrad variiert jedoch von Manual zu Manual  semistrukturierte (organisatorische und inhaltliche Ablauf bleibt offen) und hochstrukturierte Therapiemanuale

Wozu dient ein Therapiemanual? o o o

Zur Planung des therapeutischen Vorgehens Zur verbesserten Lehrbarkeit des Verfahrens Zur genauen Vergleichbarkeit des therapeutischen Vorgehens mit anderen therapeutischen Verfahren

Vorteile von Therapiemanualen o o o o o o o o o o

Operationalisierung des therapeutischen Vorgehens Bessere Standardisierung der Intervention Höhere Kontrolle konfundierender Faktoren Bessere Qualit0tssicherung und Informationen dar1ber, ob Interventionen korrekt durchgef1hrt werden Effiziente Ausbildung der Therapeuten Größere Transparenz im therapeutischen Prozess Größere Spezifit0t hinsichtlich therapeutischer Inhalte Höhere Compliance des Therapeuten Höhere 7konomie Besseres Erlernen und Anleiten von weniger erfahrenen Therapeuten

Nachteile von Therapiemanualen o o o o o o o o

Verminderung der Spontaneit0t und Kreativit0t des Therapeuten Geringere Flexibilit0t, Vorgabe von Behandlungszielen Möglicherweise falsche Anwendung Eingeschr0nkte Möglichkeiten, auf individuelle Eigenschaften oder Bed1rfnisse einzugehen Funktion und Bedeutung des Therapeuten f1r den therapeutischen Prozess wird untersch0tzt Weniger trainierte Therapeuten haben größere Schwierigkeiten, mit komorbiden Störungen und aufkommenden Problemen beim Patienten umzugehen Subjektive Bedeutung psychischer Symptome wird kaum oder eingeschr0nkt ber1cksichtigt Therapeut kann nur in geringerem Maße auf Unzufriedenheit beim Patienten eingehen

Anforderungen an Manuale o o o

Theoretische Verankerung (Informationen 1ber Entstehung der Störung und aufrechterhaltende Bedingungen) In der Entwicklungsphase auf Praxistauglichkeit 1berpr1fen Klar und spezifisch formulierte Anweisungen (inkl. Hinweise f1r den Umgang mit schwierigen Therapiesituationen)

o o o o

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Materialien sollten attraktiv gestaltet sein (große Materialf1lle w1nschenswert zur Individualisierung) Sie sollten im Einzel- und Gruppensetting einsetzbar sein. Trainingseinheiten sollten modular (Baukastenprinzip) aufgebaut sein, u.a. deshalb, damit die Flexibilit0t des Therapeuten erhöht wird. Es sollte angegeben werden, ob es sich bei einem bestimmten Aspekt bzw. Modul um eine Empfehlung oder eine verbindliche Vorgabe handelt, die f1r den weiteren Therapieverlauf entscheidend ist. Prinzipiell sollten Fortbildungsangebote zu einem Manual den Transfer in die Praxis unterst1tzen.

Andere Therapieanstze - Analytische Spieltherapie o o o

1909 benutzte Sigmund Freud das Spiel zur Aufdeckung unbewusster ?ngste und Probleme. 1920 begann Hermine Hug-Hellmuth das Spiel als Teil der Behandlung von Kindern zu nutzen. 1930 formulierten Melanie Klein und Anna Freud die Theorie und die Praxis der psychoanalytischen Spieltherapie.  Statt der „freien Assoziation“ steht beim Kind die nat1rliche Spielanregung im Mittelpunkt der Psychoanalyse.

Andere Therapieanstze - Nicht-direktive Spieltherapie nach Axline o o o o o o

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Spieltherapie = Methode zur Selbsthilfe bei Problemkindern Spiel = Mittel zur nat1rlichen Selbstdarstellung der Kinder (Emotionen gelangen an die Oberfl0che) Nicht-direktiv -> Therapeut 1berl0sst dem Kind die Verantwortung und die F1hrung Kind lenkt „seine inneren Wachstumskr0fte in konstruktive und positive Bahnen“ (Axline, 1972, S. 23) „Achtung vor der F0higkeit des Kindes, ein denkendes, unabh0ngiges, konstruktives menschliches Wesen zu sein“ (Axline, 1972, S. 25) „Der 5-j0hrige Gerd sprach immer nur in der 2. oder 3. Person von sich. Wenn er z.B. seinen Mantel ausziehen wollte, sagte er: „Du willst jetzt deinen Mantel ausziehen“. Oder: „Du willst jetzt malen“ statt: „Ich will malen“. Ganz allm0hlich wurde Gerd durch die Therapiestunden „Ich“, und schließlich sagte er eines Tages: „Heute fand ich den Sand sehr interessant“. In der 6. Stunde wagte er sich endlich in die Sandkiste hinein und w1hlte mit seinen H0nden in dem schönen, sauberen Sand“ (Axline, 1972, S. 24). Nach Axline finden die Kinder in der nicht-direktiven Spieltherapie ihren eigenen Weg, entfalten ihre Persönlichkeit und 1bernehmen Verantwortung f1r ihr Tun.

Methoden und Anwendungsgebiete Methoden der Kinderverhaltenstherapie o o o o o

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Entspannungsverfahren (symptomunspezifisch, z.B. Kapit0n-Nemo-Geschichten) Selbstkontrollverfahren (z.B. Selbstverbalisationen; Selbstinstruktionen, um eigenverantwortliches Selbstmanagement zu ermöglichen) Komplexe, kognitive Methoden (z.B. Problemlösetrainings zur systematischen Herangehensweise an Konfliktsituationen) Soziale Fertigkeitstrainings (z.B. soziale Wahrnehmung verbessern, positives Sozialverhalten aufbauen, Rollenspieltechnik, Modelllernen) Familienbezogene Beratung und Therapie (z.B. Psychoedukation, Elterntrainings, Familienberatung)

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Entwicklungsorientierte Fr1hförderung (Verbesserung sozialer und kognitiver Fertigkeiten) Komplexe Verhaltenstrainings (Gut ausgearbeitete und erprobte Therapiemodule kommen zum Einsatz) Verhaltensmedizinische Ans0tze (Betreuung chronisch kranker Kinder und deren Familien)

Was sind Therapiemodule? Unter einem Therapiemodul wird in der Kinderverhaltenstherapie eine thematische Einheit mit modul1bergreifenden Zielen, o o o

modulspezifischen Zielen, konkreten Instruktionen und erprobten Therapiematerialien verstanden.

F%r die folgenden Bereiche liegen Manuale vor: o o o o o o o o

Aufmerksamkeits-/ Hyperaktivit0tsstörung Aggressiv-dissoziales und oppositionelles Verhalten ?ngste und Depression Entwicklungsstörungen Tics und Zw0nge Essstörungen Adipositas Psychosoziale Folgen chronisch-körperlicher Erkrankungen

Was sind komplexe Verhaltenstrainings? o o o

Sie verkn1pfen verschiedene lernpsychologisch begr1ndete Methoden. Kognitive, kognitiv-behaviorale Verfahren und soziale Fertigkeitstrainings werden miteinander kombiniert. In der Regel werden Einzel- und Gruppentrainings durchgef1hrt (ca. 3-4 Kinder pro Gruppe).

Voraussetzung f%r komplexe Verhaltenstrainings o o o o

Entwicklungsorientierung (gem0ß den Befunden der Entwicklungspsychopathologie) Altersgruppenspezifit0t (bzgl. Fördermaterial und Komplexit0t) Ressourcenorientierung (= St0rkung von Kompetenzen) Umfeld Orientierung (bezogen auf Familie, Kindergarten/Schule)

Ein komplexes Verhaltenstraining sollte auf verschiedene Ebenen gegliedert sein: → jede Trainingseinheit sollte einen systematischen und gleichbleibenden Aufbau aufweisen → eine oder mehrere Sitzungseinheiten bilden ein Modul -> Baukastensystem aufeinander bezogen Aspekte einer entwicklungsorientierten Therapieplanung o o o o

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Welche Ressourcen und Risikofaktoren eines Kindes und seiner Familie m1ssen besonders ber1cksichtigt werden? Welche Ressourcen können beim Kind und seiner Familie gest0rkt werden? Welche Kind- und familienbezogenen Krisen und Ressourcen können durch eine Intervention zum gegenw0rtigen Zeitpunkt beeinflusst werden? Welche Störung soll bei Mehrfachbeeintr0chtigungen zuerst behandelt werden und wie wirkt sich ein Behandlungserfolg in einem Teilbereich insgesamt auf ein Kind und seine Familie aus?

o o o

Welche Risikofaktoren sollen beim Kind und seiner Familie minimal reduziert werden? Welche umgebungsbezogenen Ressourcen (Freunde, Schule) m1ssen beachtet und gest0rkt werden? Wie sieht die Entwicklungsprognose eines Kindes (behandelt/unbehandelt) aus?

Anforderungen an komplexe Verhaltenstrainings o o o

Arbeitsmaterialien m1ssen f1r die Eltern verst0ndlich aufbereitet sein. Therapiematerialien f1r ein Kind m1ssen attraktiv und altersgem0ß gestaltet sein. Das Verhaltenstraining sollte auf verschiedenen Ebenen gegliedert sein (Baukastenprinzip, Einstiegs- oder Sitzungsrituale, systematischer Aufbau jeder Sitzung).

Verhaltenstrainings sind dann nicht effektiv, wenn o o o o o

... ... ... ... ...

das Kind eine hohe Selbstbezogenheit aufweist. der Vater abwesend oder nur passiv an der Erziehung beteiligt ist. ein oder beide Elternteile psychisch krank sind. ein Kind eine extrem negative Affektivit0t zeigt. auf Seiten des Kindes eine geringe F0higkeit zum Modelllernen vorliegt.

Verhaltenstherapie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Psychiatrische Versorgungsstukturen o o o o

Station0r in Kinder-/ Jugendpsychiatrie Teilstation0r in Kinder-/ Jugendpsychiatrie Poliklinik/ Institutsambulanz Ambulante Versorgung durch niedergelassene Kinder-/ Jugendlichenpsychotherapeuten

Aufgaben: Vorteile, Unterschiede, Vergleiche o

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Vorteile f1r station0re Versorgung am Fallbeispiele des Buchbeitrages  Station0re Behandlung ist schon Therapie, denn Abstand von Bezugsperson  Direkte Intervention – Distanz, Absprache mit Mutter… Übt sie schon durch station0re Behandlung  Zeit sich an Situationen unter Hilfe zu gewöhnen  Verhindern, dass angstauslösende Situation vermieden werden kann  Negative Verst0rkung verunmöglichen  Wiedereingliederung in Schule gut möglich aus station0rer oder teilstation0rer Behandlung Unterschiede zwischen teilstation0rer und station0rer Versorgung?  Entscheidung f1r Art der Behandlung: o Schweregrad und Generalisierung der Störung o Situation im famili0ren Kontext – Bereitschaft der Eltern… o Genetische Disposition (Bezug zu Lisa) Vergleich ambulanter Versorgung durch niedergelassene KJP vs. Versorgung in Polikliniken bzw. Institutsambulanz  Anfahrtswege  Termine, Verf1gbarkeiten - Wartezeiten aktuell bei 3-4 Monaten  Komorbide Störungen in Polikliniken, denn Niedergelassene eher „Einzelk0mpfer“  Diagnostik besser in Polikliniken

Vergleich des

Behandlungssettings von (teil-) stationrer vs. ambulanter Verhaltenstherapie von Kindern und Jugendlichen

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Verhaltenstherapie in der Fr%hförderung Anwendungsbereiche o o o

F1r breites Spektrum von Entwicklungsauff0lligkeiten geeignet Kinder zwischen 4 Wochen und 7 Jahren werden behandelt Neben Kindern mit Entwicklungsstörungen, Behinderungen und emotionalen Störungen bed1rfen viele Kinder sozial schwacher Eltern eine Entwicklungsförderung

Prognose der Verhaltenstherapie o o o

Verhaltenstherapie in der Fr1hförderung zielt darauf ab, das Funktionsniveau der Kinder und Familien zu verbessern Eltern sollen entlastet und Lebensqualit0t in der Familie gesteigert werden Kinder können entsprechend ihrer F0higkeiten langfristig in das normale Leben integriert werden

Diagnostik von einer verhaltenstherapeutischen Fr%hförderung o o o o

Anamnese Medizinische Untersuchung des Kindes Verhaltensbeobachtung Entwicklungs- und/ oder Intelligenzdiagnostik mit normierten Testverfahren (z.B. ET 6-6-R)

Förderziele o

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Hauptziele: Vermittlung von motorischen, sprachlichen, kognitiven und sozialen Fertigkeiten, um eine altersangemessene Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen Weitere Ziele:  Mit anderen kommunizieren können  Mit eigenen Gef1hlen umgehen können

 

Probleme lösen können Unabh0ngig werden

Wichtige verhaltenstherapeutische Techniken o o o o o

Operante Konditionierung Lernen am Modell (Imitation) Prinzip der kleinen Schritte Reduktion der Komplexit0t des Reizangebots Einbindung der Bezugspersonen als Co-Therapeuten

Behandlungssettings in der Fr%hförderung o o o

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Einzel- oder Gruppenbehandlung f1r die Förderkinder Einzel- oder Gruppenbehandlung f1r die Bezugspersonen der Förderkinder Therapeut-Bezugsperson-Kind-Behandlung  Bietet optimale Bedingungen zur motorischen, sprachlichen und kognitiven Förderung des Kindes bei gleichzeitiger Anleitung der Bezugsperson als CoTherapeut Integrative Einzelbetreuung eines Förderkindes Gruppenbehandlung f1r die Förderkinder sind besonders geeignet zur Förderung des Sozialverhaltens in der Gruppe Gruppenbehandlung f1r die Bezugspersonen in Form von Elterngruppentrainings sind besonders geeignet, um die elterliche Erziehungskompetenz und die elterliche Akzeptanz von Behinderungen zu fördern

Woche 5 – Verhaltenstherapie in der Kinderheilkunde Pdiatrische Krankheitsbilder o o

Funktionelle und somatoforme Störungen (Kopf- und Bauchschmerzen) P0diatrische Risikoverhaltensweisen: Rauchen, Adipositas, Bewegungsmangel

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Fr1hgeburtlichkeit/ Retardierung (ZNS-Entwicklung ist betroffen) Klassische chronisch-somatische Erkrankungen (Diabetes, Neurodermitis, Asthma, Epilepsie)

Psychologische Interventionsanstze in der Kinderheilkunde Psychologische Übergeordnetes Exemplarisches Intervention Therapieziel Störungsbild • Enuresis und Verhaltenstherapie und Reduktion der Enkopresis Verhaltensmedizin Krankheitssymptome • funktioneller Bauchschmerz • Kopfschmerz • Behandlungsschmerz und Spritzenphobie • Schlafstörungen Familienberatung St0rkung der • Onkologie • Funktionsbeeintr0chtig Bew0ltigung ungen und psychosozialer Behinderungen Folgebelastungen auf Patienten- und Familienebene Krankheitsmanagement • Adipositas St0rkung des und Patientenschulung • Asthma eigenverantwortlichen

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Verhaltenstherapeutisch e Psychotherapie

Krankheitsmanagements durch Kind und/oder Eltern durch Ein1bung von Kompetenzen zur Selbstbehandlung sowie der Motivation zur Behandlungsdurchf1hru ng (Compliance) Verhaltenstherapie einer klomorbiden psychischen Störung begleitend zur medizinischen Behandlung der chronischen Grunderkrankung auch den Kinderarzt

• Neurodermitis • Diabetes

eine geh0ufte Komorbidit0t organischer Krankheit und psychischer Störung tritt auf bei: • Diabetes und Essstörung • onkologische Erkrankungen und PTBS • Beeintr0chtigung des körperlichen Erscheinungsbildes (z.B. bei Wachstumsstörungen)

Klassische operante Konditionierung des Kratzverhaltens

Verhaltenstherapie bei Neurodermitis 1. Stimuluskontrolle = Juckreizminimierung durch pflegerische Maßnahmen 2. Selbstbeobachtung zum Juckreiz und Kratzverhalten 3. Kognitive Techniken zur „Verobjektivierung“ von Juckreizwahrnehmung und Bewertung des Hautzustandes = kognitive Umstrukturierung und erhöhen von Selbstwirksamkeitserfahrungen = Juckreiz kontrollieren können 4. Selbstinstruktionstechniken & imaginative Verfahren 5. Verhaltensein1bung von kratzinkompatiblem Verhalten:  Kratzen auf einem Ersatzobjekt  Alternative motorische Aktivit0t  Cool-Packs und feuchte Umschl0ge  Alternative Hautstimulation

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 

Eincremen und Medikation Entspannung

Aufgaben f%r Arbeitsgruppen o Was versteht man unter Habit Reversal?

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 Welche Schritte erlernt das Kind?  Welche Schritte kommen den Eltern zu? Welche Themen werden im Kontext der Familienberatung bearbeitet?  Welche Belastungen erlebt das Kind, welche Belastungen die Eltern?  Wie sehen Bew0ltigungshilfen aus?

Verhaltenstherapie in der Kinderneuropsychologie Was ist Kinderneuropsychologie? o Neuropsychologie: Hirnsch0digungen, Hirnfunktionsstörungen, Störungen des ZNS o o

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gepr0gt von sehr viel Diagnostik  besonders wichtig: Intelligenzdiagnostik Schwerpunkt liegt auf der Erhebung von kognitiven Entwicklungsst0nden. Mittels psychometrischer Erhebungsverfahren können altersgerechte oder abweichende Entwicklungsverl0ufe erfasst werden wichtige Bereiche neuropsychologischer Fragestellung: erworbene Funktionsstörungen (Schlaganfall etc.) umschriebene Entwicklungsstörungen (-> eher angeborene Störungen)  lassen sich h0ufig auf Beeintr0chtigungen in neuropsychologischen Basisfunktionen zur1ckf1hren (Aufmerksamkeit, Ged0chtnis, Sprache, Motorik, visuelle und auditive Wahrnehmung) Die Erhebung und Behandlung der Beeintr0chtigungen der neuropsychologischen Basisfunktionen  verbessert die Lernvoraussetzungen der Kinder,  steigert die emotionale Entwicklung durch Selbstwirksamkeitserfahrungen,  ermöglicht die Aufkl0rung der Eltern und Kinder bez1glich der Hintergr1nde der Störung  

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Aufgabe f%r das Plenum Welche zwei Dinge fallen am Fall Lina auf? o einmaliger Diagnostiktermin und nach ca. zwei Jahren Wiedervorstellungstermin o sehr viele eingesetzte Testverfahren, oft zum selben Bereich Welche Tests wurden mit Lina durchgef1hrt? o ET 6-6

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K-ABC - 0hnlich zu Wechsler Intelligenz-Test SETK 3-5

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CPM - Sprachunabh0ngiger Intelligenztest WISC-IV

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BIVA (Bildbasierter Intelligenztest f1r das Vorschulalter) TAP (Testbatterie zur Aufmerksamkeitspr1fung)

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VLMT (Verbaler Lern- und Merktest) DCS (Diagnostikum f1r Cerebralsch0digungen

Was ist neuropsychologische Diagnostik? o die grunds0tzliche Vorgehensweise orientiert sch an den Leitlinien der Gesellschaft f1r neuropsychologie. Die Diagnostik sollte jedoch an konkrete Fragestellungen und Zielsetzungen angepasst werden o Wie lautet die Fragestellung der Untersuchung?  Je nach Auftrag können sich Art und Umfang der Fragestellung unterscheiden (breite Statusdiagnostik f1r allgemeine Leistungseinsch0tzung oder umschriebene Diagnostiken einzelner Funktionsbereiche) o Welche Informationen 1ber die Testperson muss ich bei der Wahl der Verfahren ber1cksichtigen?  Es erfolgt eine Vorauswahl der Testverfahren anhand vorliegende Informationen (Intelligenzminderung, Migrationshintergrund, Störungen der Sprache, Informationen aus k1rzlich erfolgten Untersuchungen etc.) o Wie beeinflusst das Verhalten w0hrend der Testung die Ergebnisse?

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Über Verhaltensbeobachtung wird erfasst, ob das Testergebnis relativiert oder in Frage gestellt werden muss (aufgrund fehlender Aufmerksamkeit, Pr1fungsangst, fehlender Motivation etc.). Auch besondere Testumst0nde, den Untersucher oder die Situation betreffend, werden ber1cksichtigt. Welche differenzialdiagnostischen Aspekte m1ssen ber1cksichtigt beziehungsweise abgekl0rt werden?  Es ist wichtig, die symptomatischen Überschneidungen zu anderen klinischen Störungsbildern zu kennen und zu wissen, welche Funktionsbereiche ein Test neben seiner eigentlichen Indikation erfasst. Was sagen die Testergebnisse aus?  Die Testergebnisse können nur im Zusammenhang mit den Ergebnissen aus der Anamnese und den bisherigen Punkten interpretiert werden. Ein Problem bei der Zuordnung neuropsychologischer Diagnosen ist die in einigen Störungsbereichen bisher unzureichende Forschungslage. Sind R1ckschl1sse auf Ursachen f1r festgestellte Auff0lligkeiten möglich?

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Anhand der Befunde und gesammelten Informationen m1ssen Hinweise auf mögliche Grunderkrankungen (z. B. Epilepsien, genetische Syndrome) gefunden und diese weiter abgekl0rt werden. F1hrt die Diagnose zu einer Behandlungsindikation und wenn ja, zu welcher?

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Die Ergebnisse der Diagnostik f1hren zu einer konkreten Handlungsempfehlung, auch bez1glich der Beschulung. Dabei sollten Einschr0nkungen diskutiert und die Ressourcen des Kindes einbezogen werden. Ist eine prognostische Einsch0tzung möglich und erfolgt eine Verlaufskontrolle?



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Die prognostische Einsch0tzung ist davon abh0ngig, ob der aktuell erhobene Status als stabil (z. B. Intelligenzminderung) oder ver0nderbar (z. B. durch Therapie) angesehen werden kann. Die Entwicklungskontrolle und die Beurteilung von Therapieverl0ufen werden 1ber Verlaufsuntersuchungen erfasst, die auch f1r di...


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