Identitätsentwicklung im Jugendalter 06.12.21 PDF

Title Identitätsentwicklung im Jugendalter 06.12.21
Course Beobachten, Beraten, Fördern in der Schule: Individuelle Förderung und Diagnostik
Institution Universität Kassel
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Identitätsentwicklung im Jugendalter 06.12.21...


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Richey& Fischer WiSe21/22

Inhalt Identitätsentwicklung im Jugendalter .................................................................................................... 2 Entwicklungsaufgaben im Jugendalter ................................................................................................... 2 Vorlesung_7_Identitätsentwicklung ....................................................................................................... 3 Adoleszenz: .............................................................................................................................................. 3 Konstruktivistischere Ansatz: Jean Piaget .............................................................................................. 3 Jugendegozentrismus in der Phase der Identiätsfindung: ..................................................................... 3 Identitätsentwicklung: ............................................................................................................................ 3 Entwicklungsaufgaben: ........................................................................................................................... 4 Aktuelle Ansätze zu Entwicklungsaufgaben- 4 Cluster von Hurrelmann & Quenzel ............................ 4 Woher kommen Entwicklungsaufgaben? ............................................................................................... 4 Erfüllung der Entwicklungsaufgaben abhängig von: .............................................................................. 5 Beschreibung kritischer Lebensereignisse .............................................................................................. 5 Theorie von Erikson: Krisen..................................................................................................................... 6 Prozesse der Identitätsentwicklung........................................................................................................ 6 Identitätstypen nach Marcia (1980) ....................................................................................................... 7

Richey& Fischer WiSe21/22

Identitätsentwicklung im Jugenda Jugendalter lter 1. Das Jugendalter als eigenständige Entwicklungsphase definieren können 2. Wichtige Entwicklungsaufgaben im Jugendalter kennen 3. Das Konzept der 4 wichtigen Cluster (Gruppen) von Entwicklungsaufgaben nach Hurrelmann & Quenzel kennen 4. Krisen als Entwicklungsmotor gemäß Erikson beschreiben können und sagen, welche wichtige Krise im Jugendalter zu bewältigen ist 5. Verschiedene Identitätstypen (nach Marcia) einordnen können.

Definitionen Selbst & Identität: Selbst: Annahmen, die eine Person im Laufe des Lebens über sich selbst erwirbt, sowie Prozesse die dieses Wissen hervorbringen. Bewusstseinsschaffung der eigenen Existenz und Befähigung zum Gegenstand der eigenen Gedanken zu werden. Konzept Erstellungen über die eigenen Person sind möglich, sowie eine Wissensrepräsentation der eigenen Person. Dies nimmt im Laufe des Lebens zu und differenziert sich aus. -> Durch Selbstbeobachtung und die soziale Wahrnehmung von Rückmeldung anderer. Identität: Synonym zum Begriff Selbst. Oder aber Aspekte des Selbst, mit der Bedeutung wie man sich selbst definiert. Bsp: Das Wissen über die eigene Haarfarbe als Teil des ‚Selbst‘, wird als identitätsrelevant angesehen (rote Haare weil ungewöhnlich, blond weil Stereotypisierung). Identität meint auch, dass die Option zur Wahl verschiedener Verhaltensoptionen besteht (einer Partei beitreten, oder heiraten zu wollen..) ➔ Grundlagen zur Bewertung der eigenen Person: Selbstwert, selbstbezogene Gefühle ➔ Motivieren Handeln (leistungsmotiviertes Verhalten) ➔ Bieten einen Standard, an dem das eigene Handeln ausgerichtet wird

Entwicklungsaufgaben im Jugendalter Definitionen Entwicklungsaufgaben & Jugendalter: Entwicklungsaufgaben: Herausforderungen, die sich jedem Menschen im Entwicklungsverlauf stellen. Durch körperliche Entwicklung, kulturellen Druck und sich daraus ergebenden Wünschen & Erwartungen. Beispiel im Erwachsenenalter: eine berufliche Karriere verfolgen. Werden Entwicklungsaufgaben angemessen erledigt = Zufriedenheit und Erfolg. Andersherum kann eine nicht- Bewältigung zu Missbilligungen und Unglücklichsein führen. Jugendalter: Jugend ist durch biophysiologische Vorgänge bestimmt, danach kommt die psychische Bewältigung. Anfang Jugend = Einsetzen der Pubertät, im Alter von ca. 10-14 Jahren. Erwachsenenalter schwer abzugrenzen, je nach Kriterium nach dem man beurteilt. Unterteilung nach Grob & Jaschinski -> frühe Adoleszenz (10-14 J.) -> mittlere Adoleszenz (15-18 J.) -> späte Adoleszenz (19.21 J.). Jedoch ist dies individuell unterschiedlich.

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Kindheit 2-11 J. (frühe K. 2-6J. mittlere K. 6-11J) Adoleszenz 11-21 J. Eintritt der Pubertät = Eintritt in das Adoleszenzalter Frühe A. 11-13 J. Mittlere A. 13-16 J. Späte A. 16- 18 J. Post-A. 18.21 J. -> Übergang zum Erwachsenenalter ab 18 J. Kultur/Umwelt bestimmt die Länge der Adoleszenz. Körperliche Entwicklungen: Jugendliche stehen vor der Aufgabe physische und sexuelle Reife psychisch zu verarbeiten und die körperlichen Veränderungen seelisch zu integrieren. Körper, Sexualität und Gehirnreifungen treten ein.

Konstruktivistischere Ansatz: Jean Piaget -

Erreichen des Formal-operationalem Stadiusm. Denken ist weniger anschauungsgebunden. Abstraktes und symbolisches Denken ist möglich. Hyptohesen können abgeleitet werden und überprüft werden (Deduktion) Dennoch Egozentrismus: Jugendliche in der Phase der Identitätsentwicklung.

Jugendegozentrismus in der Phase de derr Identiätsfindun Identiätsfindung: g: -

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Aufmerksamkeit der Jugendlichen auf sich selbst gerichtet. Erscheinungsbild und eigenes Erleben im Vordergrund. -> Auch Selbstzweifel, Minderwertigkeitsgefühl. Wenig Beachtung anderer Blickwinkel. Imaginery Audience: Das Gefühl ständig beobachtet und bewertet zu werden. -> Überschätzung der Bedeutung eigener Handlungen und Fehler (man kann nie wieder auf die Straße gehen, wenn….) Annahme der Einzigartigkeit des eigenen Denkens und Fühlens -> Unverstandensein. Trotz Fortschritte in der kognitiven Entwicklung kommt es dennoch durch Auseinandersetzung mit der eigenen Person zur erschwerten sozialen Anpassung.

Identitätsentwicklung: -

Identität= Einzigartigkeit der Persönlichkeitsstruktur. Name, Alter, Herkunft, Bildung, Soziale Beziehungen, Hobbys, Einstellungen.. Selbsterkenntnis für das, was man ist oder sein will. ‚Ich-Kontinuität‘ (Erikson). Verschiedene Rollen bringen verschiedene Verhalten mit sich (Studentin und Schwester, Mutter und Professorin). Dennoch gibt es einen eigenen Kern.

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Entwicklungsaufgaben: -

Körperliche Veränderungen bzgl. Des Aussehens akzeptieren Rolle des Geschlechts annehmen, eine Frau/ ein Mann sein Ablösung von den Eltern und unabhängig werden Peers aufbauen, Freundeskreise entwickeln Beziehung zu einem Freund/eine Freundin entwickeln Partnerschaft/Familie als Vorstellung zur Zukunftsplanung wie Familie und Partnerschaft gestaltet werden soll Berufliche Gedanken entwickeln, in welchem Beruf sieht man sich Selbst/Identität, also sich selbst kennen-und entwickeln lernen, wissen wie man gesehen wird Werte für die eigene Weltanschauung entwickeln Zukunftsperspektiven und Pläne entwickeln

➔ Drei Quellen der Entwicklungsaufgaben: o Biologische Veränderung o Gesellschaftliche Anforderung o Persönliche Werte und Ziele

Aktuelle Ansätze zu Ent Entwicklungsaufgabenwicklungsaufgaben- 4 Clust Cluster er von Hurrelmann & Quenzel 1. Qualifizieren: Entwicklung intellektueller und sozialer Kompetenzen für Anforderungen der Berufswelt 2. Binden: Entwicklung einer Körper- und Geschlechtsidentität, Ablösung von den Eltern, Fähigkeit, stabile Bindungen einzugehen 3. Konsumieren: Entwicklung sozialer Kontakte und Fähigkeiten zum Umgang mit Wirtschafts-, Freizeit- und Medienangeboten 4. Partizipieren: Entwicklung eines individuellen Wertesystems und die Fähigkeit zur politischen Partizipation

Wo Woher her komm kommen en Entwicklungsaufgaben? o

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Exo-/Makroebene setzen gesellschaftliche Entwicklungsnormen: mit 14 Jahren an der Hand der Mutter ist unüblich. Also ist die Entwicklungsaufgabe gesetzt: Ablösen von den Eltern. Mikroebene setzt durch gesellschaftliche Normen sogenannte gesellschaftlich gesetzte Entwicklungsnormen. Beeinflusst durch die Entwicklungsnormen, die von Gleichaltrigen kommen (mit 14J. geht man nichtmehr an der Hand..) Setzen dann Entwicklungsaufgaben wie: Ablösen von den Eltern und unabhängig werden. Mikroebene: Die Person selbst hat auch soziale und personale Ressourcen auf Mikroebene, welche dann Entwicklungsaufgaben setzen.

Richey& Fischer WiSe21/22 → Gesellschaft setzt Entwicklungsrestriktionen: → Entwicklungsaufgabe: Auseinandersetzung mit der beruflichen Entwicklung. → Wenn ich den Hauptschulabschluss mache, stehen mir nicht so viele Möglichkeiten offen wie bspw. Mit Abitur. Hohe Arbeitslosigkeit bedeutet Restriktion der Arbeitsplätze. Beeinflusst die Zukunftsperspektiven und somit auch, welche Entwicklungsaufgabe man sich tatsächlich setzen kann. Arzt/Ärztin werden ist kein gutes Entwicklungsziel, da dies nicht erreichbar ist. → Personale und soziale Ressourcen und Fähigkeiten beeinflussen, wie ich meine Zukunftsperspektive sehe. Unterstützende Peers und Eltern sind hilfreich zur Setzung von Entwicklungsaufgaben.

Personale Ressourcen

Soziale Ressourcen

Körperliche Kondition Positives Selbstbild

Gute Bildung der Eltern Hoher Status der Eltern und familiärer Zusammenhalt Selbstständige Erziehung Gute Nachbarschaft/ Vertrauensvolle Beziehungen zu Erwachsenen Gute Freunde und Positive Schulerfahrungen Unterstützende Systeme wie Vereine, Parteien, Kirche, Hobbygruppe

Begabung/Intelligenz Gute Reflexions/Lern/Planunsgefähigkeit Aktiv-Problemlösende Bewältigungsstrategie Leistungsmotivation

Erfüllung der Entwicklungsaufgaben abhängig von: ➢ ➢ ➢ ➢ ➢ ➢

Biologischen Faktoren Sozialen Kontextfaktoren Wichtigen Bezugspersonen Psychologischen Faktoren Gesellschaftlichen Faktoren Kulturellen Faktoren

Beschreibung kritischer Lebe Lebens ns nsereigni ereigni ereignisse sse -

Normative: vorhersehbar/regelhaft. Treten gehäuft in bestimmten Altersphasen auf. zB Übergang in die Grundschule, Heirat, Auszug. Non- Normative: unvorhersehbar. Unabhängig von biolog./Kulturellen Strukturen des Lebenslaufs. Betreffen oft nur einzelne. zB Unfall, Erkrankung, Lottogewinn. Historische: mehr oder weniger vorhersehbar. Betreffen alle Menschen zeitgleich in kulturellen/geographischen Lebensraum. zB Krieg, Pandemie (Covid).

Identitätsentwicklung ist auch abhängig vom Eintreten der kritischen Lebensereignisse. Entscheidend: Bewertung und Bewältigung. Inwiefern kann ich meine schuliche Identität trotzdem entwickeln?

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Theorie vvon on Er Erikson: ikson: Krisen -

Entwicklung als stetige Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Strukturen. Im Jugendalter bspw. Die Identitätsentwicklung Typische Konflikte/Krisen in jeder Entwicklungsphase. Bewältigung der Krisen beeinflusst weitere Entwicklung bis hin zu psychischen Pathologien. Adoleszenz mit psychozialem Moratorium von besonderer Bedeutung.

Stadium o o o o o o o o ➔ -

Säuglingsalter Kleinkindalter Vorschulalter Schulalter Adoleszenz Frühes Erwachsenenalter Mittleres Erwachsenenalter Höheres Erwachsenenalter

Konflikte/Krise Vertrauen vs. Misstrauen Autonomie vs. Scham Initiative vs. Schuldgefühl Fleiß vs. Minderwertigkeitsgefühl Identität vs. Rollendiffusion Intimität vs. Isolation Generativität vs. Stagnation Ich-Integrität vs. Verzweiflung

Kritik: Sozialer Einfluss zu sehr im Vordergrund Lineare Stufenabfolge fraglich Übertragbarkeit der Theorie fraglich (Biographien berühmter Männer als Vorbild) Sehr normativ, individum muss sehr aktiv sein Aber: aktuelle Theorien sind von diesem Ansatz beeinflusst

Prozesse d der er Identitätsentwicklung -

2 Ziele laut Hurrelmann. Personale Identität: Individuation = Entwicklung einer unverwechselbaren Persönlichkeit Soziale Identität: Integration = Übernahme verantwortlicher sozialer Rollen Beide Identitäten können Spannungsfelder hervorrufen. Machen den Prozess der Entwicklung aus.

Unzureichende Bewältigung der Entwicklungsaufgaben: ➔ Gestörte Persönlichkeitstentwicklungen in Form von: ➢ Nach außen gerichtetem (externalisierem) Problemverhalten zB Gewalt ➢ Ausweichendem (evadierendem) Verhalten zB Konsum von Drogen ➢ Nach innen gerichtetem (internalisiertem) Problemverhalten zB psychosomatische Störungen

Positive Bewältigung der Entwicklungsaufgaben: ➔ Verschiedene Faktoren wirken auf die produktive Realitätsverarbeitung ein

Richey& Fischer WiSe21/22 ➔ Produktive Realitätsverarbeitung: das Individuum geht aktiv und produktiv mit dem Spannungsfeld auseinander, ist den Entwicklungsaufgaben nicht ausgeliefert. ➔ Wenn man die Entwicklungsaufgaben erfüllen kann und Bewältigungskompetenzen entwickeln kann, verläuft die Persönlichkeitsentwicklung unauffällig. → Konsequenzen des Modells: Jugendliche benötigen soziale Unterstützung um Selbstorganisationsfähigkeit und Verantwortungsübernahme stärken zu können Gelungene Entwicklung: persönliche und selbstgeschaffene Kombination verschiedener sozialer Identitäten und Rollen

Identitätstypen nach Marcia (1980) -

➢ ➢ ➢ ➢

Unterscheidung nach Exploration und Verpflichtungsgrad Unterschiedlich starke Verpflichtungsgefühle mit unterschiedlichen Erkundungsbedürfnissen (Exploration) Exploration in der Breite: Aktivitäten ausprobieren. Mal Musik, mal Politik, mal Sport..das ist eine breite Exploration Die tiefe Exploration: ich weiß, was ich möchte. Ich werde Künstler aber ich exploriere jetzt, welche Kunst ich ausleben möchte. Verpflichtungen können hoch, oder niedrig sein. (hohe Verpflichtung weil Eltern auch Lehrer sind..) Niedrig & Niedrig = Diffuse Identität Niedrig & Hoch = Übernommene Identität Hoch & Niedrig = Moratorium Hoch & Hoch = Erarbeitete Idenität

→ Empirische Befunde in Anlehnung an Erikson: Bis 19 J. steigt der Anteil im Moratorium, danach sinkt er. Großer Anteil Erwachsener weist keine erarbeitete Identität auf. Abhängigkeit vom Bildungshintergrund und der Ausbildungslänge. Kulturelle Einflüsse....


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