Zusammenfassung Prävention und Intervention im Kindes- und Jugendalter PDF

Title Zusammenfassung Prävention und Intervention im Kindes- und Jugendalter
Course Grundlagen und Anwendung: Klinische Psychologie: Intervention bei Kindern und Jugendlichen und
Institution Universität Bielefeld
Pages 141
File Size 10.9 MB
File Type PDF
Total Downloads 98
Total Views 127

Summary

1. Überblick über wissenschaftlich fundierte Präventionsansätze und Entwicklungsförderung
2. Interventionsverfahren der klinischen Kinder- und Jugendlichenpsychologie
3. Grundkenntnisse der Klinischen Kinder-und Jugendpsychologie als Wissenschaft und Beruf
bei Frau Schlarb am Ende ...


Description

Prävention und Intervention im Kindes-und Jugendalter Welche Kompetenzen erlernen Sie hier? 1. Überblick über wissenschaftlich fundierte Präventionsansätze und Entwicklungsförderung 2. Interventionsverfahren der klinischen Kinder- und Jugendlichenpsychologie 3. Grundkenntnisse der Klinischen Kinder-und Jugendpsychologie als Wissenschaft und Beruf Übersicht über Vorlesung Prävention – Allgemeine Einführung/ Ablauf, Struktur, Leistungsspektrum – Schlaf als Risikofaktor – Prävention von Essstörungen – Bewegung und Sport als Präventionsmaßnahme – Stressbewältigung im Kindes-und Jugendalter – Familienorientierte Prävention – Internalisierende Störungen 1 – Internalisierende Störungen 2 – Externalisierende Störungen 1 – Externalisierende Störungen 2 – Psychosomatische Schmerzen 1. Gesundheit Was bedeutet „Gesundheit“? Gesundheit ist „ein Zustand des vollkommenen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen“ (Präambel der Verfassung der WHO, Abs. 2, 1046) „Gesundheit ist ein Zustand des objektiven und subjektiven Befindens einer Person, der gegeben ist, wenn diese Person sich in den physischen, psychischen und sozialen Bereichen ihrer Entwicklung im Einklang mit den eigenen Möglichkeiten und Zielvorstellungen und den jeweils gegebenen äußeren Lebensbedingungen befindet.“ (Hurrelmann, 1990) → Diese Definition ist etwas mehr auf den Kontext und die Möglichkeiten, die ich habe, bezogen und nicht so streng wie die Definition der WHO. Gesundheit als Wechselwirkung aus Physiologischer Konstitution, Umweltfaktoren und Personenmerkmale. (z.B. Risikobereites Verhalten (sensation seeking) als Personenmerkmal, das ein höheres Risiko für die Gesundheit mit sich bringt.) Gesundheitsförderung ist... • Verbesserung der Lebensbedingungen d.h. Stärkung der gesundheitlichen Entfaltungsmöglichkeiten • Aufgabe: Schutzfaktoren und Ressourcen stärken und fördern • Voraussetzung: Kenntnis salutogenetischer Faktoren (Entstehung von Gesundheit) Gesund Leben... mit ausgewogener Ernährung, gestärkten Abwehrkräften, Entspannung, genügend Schlaf, Sport + Bewegung und dem Verzicht von Alkohol/Nikotin und sonstigen Zellgiften Was ist Prävention?

Prävention versucht, durch gezielte Interventionsmaßnahmen das Auftreten von Krankheiten oder unerwünschten physischen oder psychischen Zuständen weniger wahrscheinlich zu machen bzw. zu verhindern oder zumindest zu verzögern. (Leppin, 2007) Prävention.. • Hat zum Ziel: Auftreten von Krankheiten zu vermeiden • Für diese „Vermeidungsstrategie“: Auslösefaktoren und Risikofaktoren verändern oder emilinieren • Voraussetzung: Kenntnis pathogenetischer Faktoren (Entstehung von Krankheit)

Prävention = „Zuvorkommen“

Tertiäre Prävention → Schauen, dass Personen, die bereits krank sind, nicht noch kranker werden. (Prävention ist also nicht nur das Kümmern um Gesunde, um Krankheit vorzubeugen.

Kindersterblichkeit hat sich reduziert durch präventive Maßnahmen. → hoch signifikante existentielle Effekte

Prävention im Kindes- und Jugendalter heute: • Sicherung einer regelrechten Entwicklung durch quantitativ und qualitativ ausreichende Ernährung • Infektionskontrolle durch Hygienemaßnahmen und Impfungen • Neugeborenen- und Pränatalmedizin

Früherkennungsuntersuchungen... → sind tragendes Element der Prävention im Kindes- und Jugendalter (§26 SGB V) → erfassen Störungen der körperlichen und psychomentalen Entwicklung → müssen zukünftig weitere gesundheitliche Risikofaktoren wie Umwelteinflüsse, Ernährung, Bewegung, Suchtverhalten, Medienkonsum, Psychische Belastung, Misshandlung/Vernachlässigung, Bindungsstörungen erfassen und ggf. eine Intervention ermöglichen

Prävention nach Zielgruppe (Perrez, 2006)

Präventionsstrategien

Verhaltens- vs. Verhältnisprävention (Leppin, 2007)

Methoden der Prävention Psychoedukative Verfahren → Information/Aufklärung bis hin zu Beratung → Verhaltens- und Selbstmanagementtrainings Normativ-regulatorische Maßnahmen → Gesetze, Vorschriften, Ge- und Verbote, z.B. Anschnallpflicht, Promillegrenze, Rauchverbot Ökonomische Anreiz- und Bestrafungssysteme → z.B. Versteuerung gesundheitsschädlicher Produkte wie Erhöhung von Tabaksteuern Prävention ist nicht gleich Prävention Evidenzbasiert bedeutet... Wissenschaftliche Fundierung! Präventionsprogramme sollten auf zusammenhängenden und expliziten theoretischen Prinzipien basieren. Die Verbesserungen sollten auf Mechanismen zurückzuführen sein, die für diese Veränderungen auch ursächlich verantwortlich sind.

Empirische Fundierung Anspruch: Fundierte Präventionsprogramme müssen bezüglich ihrer Wirksamkeit wissenschaftlich überprüft sein. Voraussetzung: Manualisierung Dann: a) Nachweis, dass dieses Programm, das Verhalten (bei Eltern und/oder Kind/Jugendlichen) zielintendiert angewandt werden kann (implementierungstechnologische Fundierung) b) Nachweis, dass verändertes Eltern- und/oder Kindverhalten die Inzidenzrate für Störungen bei Kindern und Jugendlichen vermindert.

Ebenen der empirischen Evidenz Gesellschaft für Präventionsforschung (Society for Prevention Research, SPR) 1. Efficacy bildet die Basis der Evidenz Wirksamkeit in randomisierten Studien 2. Nachweis von Effectiveness Wirksamkeit in Pracis, Versorgungsforschung 3. Dissemination Verbreitung des Programms in der Praxis Wie misst man die Effektivität einer Maßnahme? Effektstärken (ES) • Standardisiertes Maß der Veränderung (meist als Mittelwertsunterschiede von z.B. einer Kontrollgruppe und Experimentalgruppe gewichtet an der Standardabweichung) • Signifikante Effektstärken = Veränderung der MW wirklich als Veränderung und nicht auf Zufälligkeiten zurückzuführen (bei angemessener Stichprobengröße) • Vorsicht bei Interpretation von ES: große Veränderung kann auch aufgrund sehr homogener Stichprobe mit kleinen SD (wenig Varianz) entstehen Kriterien zur Beurteilung der Validität von empirischen Studien 1. interne Validität War die Behandlung die Ursache für den beobachteten Effekt oder haben andere Faktoren den Effekt bedingt? 2.Training/Intervention/Präventionsprogramm-Variablen Beschreibung der Intervention (Manual) 3. Kontrolle der Störvariablen • Randomisierung • Drop-out • Externe Einflüsse gleich für EG, KG? 4. Art der Kontrollstrategie Warteliste1, Placebo, unspezifisches alternatives Programm 5. Vergleichbarkeit der Kontrolle (zur Experimentalbedingung) Setting, Programmdauer, Häufigkeit der Kontakte

1 Wartelisten-KontrollGruppe → Warten auf ein Treatment, aber wissen, dass sie eins bekommen werden.

2. Schlafstörungsbehandlung Schlaftherapie bei Kindern und Jugendlichen Insomnie im Kindes- und Jugendalter ICD-10 1. Klagen über Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen oder schlechte Schlafqualität. 2. Mind. 3x/Wo mind. 1 Monat 3. Leidensdruck o. Einschränkung in Funktionsfähigkeit 4. Keine andere Ursache (organisch, Substanzen, Medikamente) Insomnie im Kindes- und Jugendalter DSM 5 (Kriterien, d.h. Wie kann man bei Kindern und Jugendlichen sagen, ob sie eine Schlafstörung haben...) A) Klagen über schlechte Schlafqualität oder unzureichenden Schlaf assoziiert mit: 1. Einschlafproblematik (Kinder: benötigt Elternteil1) 2. Durchschlafproblematik (Kinder: benötigt Elternteil) 3. Morgendliches Früherwachen ohne wiedereinschlafen zu können. B) Leidensdruck o. Einschränkung in Funktionsfähigkeit (sozial, lernen, verhaltensorientiert) C) Mind. 3 Nächte/Woche D) Mind. 3 Monate E) Pat. hat Möglichkeit gut zu schlafen (Umgebungsbedingungen sind angemessen) F) Insomnie wird nicht besser erklärt durch andere Schlaf-Erkrankung G) Keine andere Ursache (organisch, Substanzen, Medikamente) H) Psychische Erkrankungen erklären nicht adäquat das Vorhandensein der Symptomatik Spezifizieren: Episodisch: Symptome seit mind. 1 Monate aber weniger als 3 Monate (z.B. oft in Prüfungssituationen) Persistent: Symptome mind. 3 Monate oder länger Recurrent: Zwei oder mehr Episoden innerhalb eines Jahres Anmerkung: Akute (überschneidet sich mit episodisch) und kurzfristige Insomnie (Symptome bestehen weniger als 3 Monate aber alle anderen Kriterien sind erfüllt) sollen als „other specified insomnia disorder“ kodiert werden. Kinderärzte als erste Adresse... Pädiater (Kinderärzte) geben an ca. 3,3%an Kindern in ihrer Praxis wegen Insomnie zu sehen. Die wahrgenommene familiäre Häufung beträgt 23,9%. Trotz hoher eingeschätzter Belastung der Eltern wird nur von 9,6% der Pädiater das Hinzuziehen eines Psychologen usw. und von 7,8% Maßnahmen wie Einschlafritual oder Schlafprotokoll empfohlen, hingegen von 20,0% der Einsatz von naturheilkundlichen Medikamenten bzw. pflanzlichen Sedativa gewählt (Schlarb et al., 2010). „Herr Doktor –geht das von allein wieder weg?“

Nein! Chronifizierungswahrscheinlichkeit: über 60% (Bruni et al., 2000; Sadeh, 2005; Lam et al., 2003) Folgen: 1 Wichtig ist, dass das Kind ohne Elternteil nicht einschlafen kann. Die Diagnose wird nicht gestellt, wenn das Einschlafen mit Elternteil nur ein Ritual ist.

Leistungseinbrüche Angststörungen Depressivität Stimmungslabilität… (Dahl, 2003) Warum psychologische Behandlung? Schlafprobleme in früher Kindheit sehr konsistent (Sadeh, 2005). Pharmakologische Behandlung zeigt bei Kindern nur geringe Langzeitwirkung auf Schlafmuster (Richman, 1985). Eltern spielen wichtige Rolle bei Beibehalten von Zu-Bett-Geh-Schwierigkeiten und nächtlichem Erwachen (Adair et al., 1991). Struktur und Konsistenz zur Zubettgehzeit ist ein wichtiger Aspekt beim Einführen guter Schlafgewohnheiten (Durand, 1998). Schlafstörungen im frühen Kindesalter mit Auswirkungen... Schlafprobleme: stressig für gesamte Familie inadäquatem Schlaf für Eltern (Durand & Mindell, 1990), Familien-Auseinandersetzungen über richtige Lösung (Bax, 1980)  Abnahme der Familien-Zufriedenheit (Kataria, Swanson & Trevanthan, 1987; Scott & Richards, 1990)

Präventions- und Interventionsmaßnahmen • • •

Mini-Kiss (online) (0,5 – 4 Jahre) KiSS (5- 10 J.) JuSt (11 – 18 J.)

Therapeutische Strategien

Verhaltenstherapie ist sehr strukturiert; Hyonotherapie eher spielerisch kreativ (wie z.B. in den Geschichten zu Metaphern bzgl. Diagnosen von Frau Schlarb)

Was ist Hypnose? Falsch (d.h. Folgendes ist Hypnose nicht!) • manipulativ • Willenlosigkeit • Gehirnwäsche • Man weiß nicht, was mit einem geschieht Richtig • Alltagszustand (wird dadurch erreicht. Gedanken wandern wo anders hin.) • Aufmerksamkeitsfokussierung (von der Bewegung des Pendels langsam nach innen zu Sich) • Festgefahrene Verhaltens- und Denkmuster können aufgelöst werden (Man sagt z.B. „wir begeben uns an einen Ort, an dem es dir gefällt, an dem die perfekte Temperatur herrscht, es alles gibt was du dir wünschst usw.; Allgemeine Formulierung notwendig, da sich jeder bei was anderem wohl fühlt) • Nichts passiert gegen den Willen des Klienten • Entspannter Trancezustand – jederzeit vom Klienten beendbar • ressourcenorientierte Therapie Hypnosetherapie bei Kindern... • • • •



Imaginative Denkweise Hochgradig trancefähig (Olness & Kohen, 2001) Aber auch schnell wieder heraus Hoch suggestibel → „reine Selbsthypnose“ Phantasie → magisches Denken (Kossak, 2004) Suggestibilität von 8-10 (Jahren) am höchsten

Das Mini-KiSS Training 6 Sitzungen für die Eltern (Folgende Themen werden in den Sitzungen behandelt...) Sitzung 1: Informationen rund um den Schlaf Sitzung 2: Situation und Schlafverhalten unter der Lupe –Erziehungsverhalten Sitzung 3: Weinen, Schreien und Trotz Sitzung 4: Stress und Entspannung Sitzung 5: Angst, Geborgenheit und Ernährung Sitzung 6: Abschlusssitzung (Schlarb, 2013) Die Kinder selbst sehen wir als Durchführer nur auf Fotos und hören Infos über sie von den Eltern.

Es gibt verschiedene Elterntypen: Die Satir Kommunikations-Typen

Ablenker: Reden oft von anderen irrelevanten Dingen Ankläger: Beschuldigen immer andere. Sehen die Schuld in anderen. Beschwichtiger: Versuchen einem alles recht zu machen und zuzustimmen. Rationalisierer: Versuchen alles logisch zu deuten, Fakten zu betrachten usw.

Außerdem: Therapiemanual, 2 hypnotherapeutische CDs für die Eltern, Kalimba der Leopard (Stofftier, das ein jedes Kind erhält als Maskottchen), Einschlafgeschichten, Fingerspiele, Massagebeispiele, Einbezug der gesamten Familie

Sitzung 1: Informationen rund um den Schlaf • Rituale und Tagesstruktur etablieren • Kalimba- der Zeoparf aus dem Zauberland • Hypnotherapie Sitzung 2: Situation und Schlafverhalten unter der Lupe- Erziehungsverhalten • Zusammenhang von Schlaf und dem Verhalten am Tage • Informationen über das Lernverhalten der Kinder • Umsetzung von Erziehungsstrategien • Praktische Anwendung positiver Verstärkung Sitzung 3: Weinen, Schreien und Trotz • Weinen und Schreien • Vorgehen nach Schritten • Schlafplatz-Umgebung

Sitzung 4: Stress und Entspannung • Die Eskalationsfalle • Stress und Entspannung - Stressverstärker, Gedankliche Kontrolltechniken, Stress-O-Meter • Zeit und Aufmerksamkeit - Der 4-Punkte-Plan: Zeit für mich Selbst Sitzung 5: Angst, Geborgenheit und Ernährung • Geborgenheit und Angst - Typisch altersbedingte Ängste - Hilfe bei Nachtängsten • Schlaf und Ernährung • Baby- und Kindermassage Sitzung 6: Abschlusssitzung • Die Verführung nachzugeben - Krisensituationen planen • Gelassenheit und Achtsamkeit • Was packe ich weg? Was nehme ich mit?

Mini-KiSS online Elterntraining Mini-KiSS als Onlinetraining ohne Trainer → Selbstlerntraining kein therapeutischer Kontakt sechs wöchentliche Sitzungen via Internet-> kognitive, behaviorale und hypnotherapeutische Inhalte Messzeitpunkte t1 – vor dem Training t2 – nach dem Training t3 – drei Monate nach dem Training Schlaftagebuch Onlinefragebogen Für das Kind: • Mini-Kiss-Anamnesebogen • CBCL Für Mutter und Vater: • SCL-90 • EFB-K • Selbstwirksamkeit Stichprobe 120 Interessenten

Ausschlusskriterium: organisch bedingte Schlafstörung jünger als 6 Monate und älter als 5 Jahre Knapp 60% der Anfragen wurden zu Anmeldungen Anfragen N = 117 Anmeldungen N = 67 (Anmeldeformular zurück geschickt) 50 t1 ausgefüllt und mit Training gestartet 46 Training absolviert 26 t2 ausgefüllt Angemeldete Familien

Qualitative Rückmeldungen

Rückmeldungen zum Training

Prä-Post-Vergleich Ohne Abbrecher N=26 t1

Mit Abbrecher N=46

t2

p

Auch trotz Abbrecher sind Effekte sichtbar, Training hat also etwas gebracht! Ergebnisse

Schlaftherapie bei Kindern im Grundschulalter

KiSS – Behandlungsmanual für Kinder mit Schlafschwierigkeiten (schlarb, 2011c; Schlarb, 2011d)

Schwerpunkte der Kindersitzungen •

Kindgerechte Informationsvermittlung über Schlaf und Schlafhygiene



Umgang mit Ängsten



Unterbrechen von Grübeln



Hypnotherapeutische Interventionen



Verwendung des Therapietiers als Schlafhelfer



Selbsthypnose (Kinder lernen Techniken selbst anzuwenden ohne dabei von CD oder Instruktionen unterstützt zu werden)



Therapeutische Metaphern und Geschichten



Übungs-CDs



Fokus auf Ressourcen

Schwerpunkte der Elternsitzungen •

Informationsvermittlung



Schlafhygiene



Tipps und Tricks



Analyse der Eltern-Kind-Interaktion



Analyse problematischer Situationen



Entwicklung neuer Strategien im Umgang mit der Schlafproblematik



Einsatz von Belohnungssystemen

Kindermanual und Hausaufgaben “Train the Trainer” Arbeit mit Geschichten und Metaphern Literatur

Faktoren, die das Risiko einer Schlafstörung... ...erhöhen (p < 0.001) • Fernsehen • Licht und Lärm • Infektanfäligkeit • Allergien • Familiärer Stress ...mindern (p < 0.001) • Konstante Bett- und Aufwachzeit • Konsequentes elterliches Erziehungsverhalten • Kreatives, bewegungsreiches Spielen am Tage

Aufrechterhaltung Schlafdruckteufelkries (in Anlehnung an Rabenschlag, 2001; Fröhlich & Lehmkuhl, 1998)

Elternsitzung 1

• • • • • • •

Informationen zum Schlaf Kalimba Tagesstruktur Regeln und Rituale Tagesrückblick Schlafplatz Geschichtensammlung

Kindersitzung 1 • • • • • •

Elternsitzung 2

Wie funktioniert das mit dem Schlafen? Was kann ich tun um gut zu schlafen? Kalimba der Zeopard aus dem Zauberland Schlafsterne und Zauberflecken Zauberatem Schutzpanzerfleck

• • •

• •

Erfahrungsaustausch erster Integrationsversuche Selbsthypnoseübung (nachTrenkle, 1998) „Bedeutung des Erziehungsverhaltens“ - Einigkeit: Änderungsbedarf, Maßnahmen, Auftreten vor dem Kind - Konsequenz „Tipps für positive Assoziationen” Eigenes Erfinden von kindgerechten, therapeutischen Metaphern und Geschichten(nach Brett, 2000)

Beispiel

Kindersitzung 2 • • • • •

Eigenes Bett und drumherum Schlafritual Sorgenkiste Schlafbaum Selbsthypnose

Kindersitzung 3 • • • •

Heldengeschichte Was ich jetzt schon alles kann – mein Werkzeugkasten Quiz … Geschichte vom kleinen Kalimba

Elternsitzung 3 • • • • •

Die Verführung nachzugeben... Belohnungssystem ausarbeiten Metaphern& Geschichten Schlafregeln Train to train

Tipps zum Belohungssystem Damit Ihr Belohnungssystem erfolgreich sein kann, ist es wichtig, die folgenden Punkte zu beachten: 1. Sind die Anforderungen realistisch, erreichbar, attraktiv? 2. Ist die Belohnung attraktiv, angemessen, zeitnah umzusetzen? 3. Sind die Konsequenzen sehr unattraktiv bei Ausbleiben der Belohnung?

Schlaftherapie für Jugendliche

Schlaf im Jugendalter •

Jugendalter sensible Zeit für Entwicklung von Schlafstörungen (u.a. aufgrund von physischen Veränderungen (McLaughlin Crabtree & Williams, 2009; Ohayon, Carskadon, Guilleminault, Vitiello,2004; Ohayon, Roberts, Zulley, Smirne, &Priest, 2000)



wachsende äußere Einflüsse auf Schlafverhalten



benötigte Menge Schlaf verändert sich nicht, aber Jugendliche bekommen durch äußere Einflüsse weniger Schlaf (Carskadon, Acebo, & Jenni, 2004; Carskadon, Harvey, Duke, Anders, Litt,& Dement, 1980; Colrain & Baker, 2011; McLaughlin Crabtree & Williams, 2009)

◦ ◦ ◦ ◦ •

frühere Schulanfangszeiten mehr Hausaufgaben mehr Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten geringerer Einfluss der Eltern auf das Schlafverhalten

biologische Faktoren (Chronotyp )und pubertäre Entwicklung haben Einfluss auf SchlafWach-Rhythmus (Carskadaon et al., 2004; Hagenauer, Perryman, Lee, & Carskadon, 2009; Sadeh, Dahl, Shahar, & Rosenblatt-Stein, 2009)

Schlaf im Jugendalter als Risikofaktor Abteilung Psychologie AE 7 Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes und Jugendalters Sitzung 2 16.04.2014 • Schlafmangel bei Jugendlichen führt zu größerem Unfall-und Fehlerrisiko (Doran, Dongen,&Dinges,2001)

• •

Probleme im Schlaf-Wach-Rhythmus als Prädiktor für Tabak-,Alkohol-und Marihuanakonsum, Sicherheitsverhalten und sexuelle Aktivitäten (O´Brien & Mindell, 2005) Jugendliche, die Suizid begangen haben, litten signifikant häufiger unter Schlafproblemen (Goldstein, Bridge & Brent,2008)

• •

Schlaf als wesentlicher Einflussfaktor bei Suizidgedanken (Sadeh et al.,1995) Einschlafprobleme treten signifikant häufiger auf, wenn bereits im ersten Lebensjahr Probleme mit dem Schlaf-Wach-Rhythmus auftraten (N=218)(Salzarulo & Chavalier,1983)

Schlaf im Jugendalter -Chronifizierung Psychologie AE 7 Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes und.04.2014 • 48,5% derjenigen, die Schlafprobleme mit 13 aufweisen, haben mit 15 immer noch Schlafschwierigkeiten (Morrison et al.,1992) • im Alter von 4 Jahren vorliegende Schla...


Similar Free PDFs