Klausur PDF

Title Klausur
Author Sarah Sophie
Course Bewegung und Motorik
Institution Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
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Summary

Klausurfragen Bewegung und Motorik + Biomechanik...


Description

Bewegung und Motorik / Biomechanik Teil A: Bewegung und Motorik Lektion 1: Grundlagen / Was bedeutet Bewegung und Motorik? 1. Unterscheiden Sie die Bewegungswissenschaft von der Bewegungslehre.  

Bewegungswissenschaft: stärkeres grundlagenwissenschaftliches Erkenntnisinteresse Bewegungslehre: größere pädagogisch – didaktische und methodische Praxis – und Anwendungsorientierung

2. Was charakterisiert die menschliche Bewegung?  

physikalisch: Ortsveränderung eines Körpers in einer Zeit relativ zu einem Bezugssystem bewegungswissenschaftlich: Lösung einer motorischen Aufgabe

3. Kennzeichnen Sie den Gegenstandsbereich der Motorik.  

umfasst die zentralnervösen koordinativen Kontrollprozesse und die peripheren konditionellen Funktionsprozesse des menschlichen Organismus kontrolliert Körperhaltung, Bewegung, Emotionen und Motive für Bewegungsaktivitäten

4. Diskutiere Sie die Begriffe sportmotorische Fertigkeiten und motorische Fähigkeiten hinsichtlich ihrer wesentlichen Gemeinsamkeiten und Unterschiede. 







Motorische Fähigkeiten: - sind angeborene, technikübergreifende Leistungsvoraussetzungen, die ökonomische motorische Handlungen gewährleisten - bilden die Grundlage für die sportmotorischen Fertigkeiten (Ausdauer, Schnelligkeit, Kraft, Koordination, Beweglichkeit) Motorische Fertigkeiten: - sind durch Lern – und Übungsprozesse erworbene Bewegungsmuster zur Bewältigung spezieller Bewegungsaufgaben ( Alltag, Beruf, Freizeit, Sport) - dienen der Anpassung an sich verändernde Umweltbedingungen im Sport Gemeinsamkeiten: - Helfen bei der Bewegungsrealisierung - Auf Kontinuum anzuordnen - Nicht trennbarer, wechselseitiger Zusammenhang Unterschiede: - Aneignung: Fertigkeiten werden erlernt, Fähigkeiten werden "unendlich" ausgebaut - Übertragbarkeit: Fertigkeiten sind relativ speziell, Fähigkeiten sind eine "Bandbreite" - Fertigkeiten geschehen unter Nutzung der Fähigkeiten, hohe Abhängigkeit voneinander

5. Grenzen Sie die elementaren motorischen und sportmotorischen Fertigkeiten voneinander ab. 



elementare motorische Fertigkeiten - sind einfache Bewegungsformen, die von jedem Menschen im Kindesalter erlernt werden (Laufen, Werfen, Springen, Heben, Rollen..) - bilden das Grundgerüst für komplexe sportmotorische Fertigkeiten (zb. Korbleger) sportmotorische Fertigkeiten - entstehen durch Lern- und Übungsprozesse - dienen der Anpassung an sich verändernde Umweltbedingungen im Sport (zb. Schläge im Badminton)

6. Wie unterscheiden sich offene und geschlossene sportmotorische Fertigkeiten voneinander ab? 



Offene: - hohe Variationsbreite - nicht an festgelegte Bewegungsmuster geknüpft - werden unter wechselnden Umweltbedingungen realisiert Geschlossene: - sind an feste spasp Bewegungsformen gebunden - werden unter weitgehend konstanten Umweltbedingungen realisiert - motorische Aufgabe kann mit vorgefertigten Bewegungstechniken gelöst werden

7. Definieren Sie zyklische und azyklische Bewegungen. 



azyklische - bestehen aus einer nicht umkehr- oder austauschbaren Vorbereitungs-,Haupt-, und Endphase (z.B. Wurf- und Stoßbewegungen) = Dreiphasengliederung zyklische - Bewegungsablauf wiederholt sich in identischer oder ähnlicher Form mehrfach hintereinander  Endphase vorhergehender Zyklus verschmilzt mit Vorbereitungsphase des folgenden - sind gegliedert in Haupt- und Zwischenbewegung (z.B. Rudern) = Zweiphasengliederung

8. Wie unterscheidet sich das motorische Lernen von der biologischen Adaptation? 



Motorisches Lernen - umweltbedingte, relativ überdauernde Veränderung zentralnervöser Kontrollstrukturen als Folge zielgerichteter sportmotorischer Übungsprozesse oder Erfahrungen auf der Grundlage von Informationsverarbeitungsprozessen - zeitlich unbefristet - Ergebnis stabil - spiegelt Aufnahme-, Verarbeitungs-, und Speicherkapazität des Individuums wieder und hängt von der Bewegungserfahrung ab Biologische Adaptation - die allmähliche physiologische Anpassung des menschlichen Organismus an systematische körperliche Belastung - zeitlich befristet / Ergebnis instabil (nur durch systematischer körperlicher Belastung)

9. Definieren Sie die Begriffe Habituation und Prägung und geben Sie Beispiele aus der Sportpraxis. 



Prägung - Verknüpfung eins genetisch bedingten, artspezifischen Verhaltensmusters mit einem Auslösereiz - kein Bsp. In der Sportpraxis Habituation (Gewöhnung) - Auslöschung unspezifischer organischer Reaktionen bei kontinuierlicher Reizdarbietung (Organismus reagiert weder physisch noch psychisch auf bedeutungslos gewordene sensorische Reize) - Bsp.: Ausblenden des Publikums beim Sprung

10. Was versteht die Bewegungswissenschaft des Sports unter dem Außenaspekt und dem Innenaspekt der Bewegung? 

Innenaspekt - Erforschung der körperinneren Mechanismen und Funktionsprozesse der Bewegung o die Erklärung des motorischen Lernens o die Erklärung inter – und intraindividueller sportmotor. Leistungsdifferenzen o Bestimmung von Ziel-, Zweck – und Sinnbezügen der Bewegung



Außenaspekt - Erforschung der äußerlich sichtbaren Bewegungsabläufe o Beschreibung, Systematisierung und Erklärung abstrakter Sporttechniken o Erstellung qualitativer und quantitativer Beurteilungskriterien des sportmotorischen Verhaltens o Entwicklung spezieller Messmethoden der äußeren Bewegungsanalyse (zb. GMP-Theorie)

11. In welche Bereiche gliedern sich die Gegenstände der Bewegungswissenschaft des Sports? Benennen Sie jeweils zentrale Fragestellungen und Aufgaben. -

fähigkeitsorientierte Betrachtungsweise: Erforschung intra- und interindividueller Leistungsdifferenzen funktionale Betrachtungsweise: sieht menschliche Bewegung als zielgerichtete Handlung an (Handlungstheorien) biomechanische Betrachtungsweise: Formulierung sportartenübergreifender biomechanischer Prinzipien ganzheitliche Betrachtungsweise: ganzheitliche Betrachtung der Bewegung, nicht ihre Zerlegung in Einzelteile

12. Kennzeichnen Sie die funktionale und fähigkeitsorientierte Betrachtungsweise der Bewegungswissenschaft des Sports. 



Fähigkeitsorientierte Betrachtungsweise: - Innenaspekt der Bewegung - Empirisch-analytisch - Gegenstandsbereich: - Erforschung inter- und intraindividueller Leistungsdifferenzen - Abbildung des Niveaus spezieller Verlaufsformen körperinnerer Regulationsprozesse über die fünf motorischen Basisfähigkeiten und die motorischen Fertigkeiten - Bestimmung individueller Fähigkeitsdispositionen Funktionale Betrachtungsweise:  Menschliche Bewegungen = zielgerichtete Handlungen  Jede Bewegungsphase ist funktional zur Zielerfüllung  Außenaspekt und Innenaspekt - AA: Funktionsanalysen - Mitte: Handlungstheorien - IA: Informationsverarbeitungstheorien und Modularitätshypothese (fähigkeitsorientierte)

* Modularitätshypothese (siehe Lektion 6)  Dreiteilung der Bewegungsregulation: 1. Inputmodule (Abbilder reale Welt + Körperinnere) Übertragung an 2. Zentrale Systeme 3. Outputmodule (Info.übertragung an Effektorsysteme, zb. Skelettmuskulatur)



Zentrale Systeme nicht verpflichtend, da zusätzlich direkte Info.wege zwischen Input – und Outputsystemen angenommen  entstehen durch Lernen + Üben

13. Charakterisieren Sie die „Bewegerlehre“ des Sports von GÖHNER.  

Leitfrage: "Wie funktioniert der sportliche Beweger?" Vier gleichberechtigte nebeneinander stehende Sichtweisen: 1. Betrachtungsweise für das Funktionieren eines Bewegers (mehrdimensionale Analyse sportmotorischer Fertigkeiten) 2. Mechanischer Zugang (Athlet als Teil der Theorie der Mechanik (AA)) 3. Organische, speziell funktionell-anatomische und neurophysiologischen Betrachtungsweise (Mensch als Bestandteil der belebten Natur, Fokus Organe) 4. verhaltenswissenschaftlicher Zugang (kognitive Konstrukte des Bewegers (Innensicht))

14. Erläutern Sie die Rolle der sportwissenschaftlichen Bewegungswissenschaft als interdisziplinäre Wissenschaft. 

 

zahlreiche Gegenstandsfelder und Problembereiche der Körperhaltung, Bewegung und Motorik beinhalten komplexe Sachprobleme  einzelne Wissenschaftsdisziplin wäre nicht genug  disziplinübergreifende Forschungsstrategien sind notwendig Diese Rolle des Zusammenhangs "verkümmert" aber immer mehr über die Spezialisierung der Einzeldisziplinen Motto: "Eigenständigkeit in der Gemeinsamkeit" - verlangt Disziplinspezifische Vorstellungen und Ergebnisse + deren Einordnung in größeren theoretischen und praxisbezogenen Zusammenhang

Lektion 2: Was sind Koordinative Fähigkeiten? 1. Erklären Sie die Unterschiede zwischen konditionellen und koordinativen Fähigkeiten und führen Sie aussagekräftige Beispiele an. Konditionelle Fähigkeiten

primär energetisch bedingt

Beobachtbar Kraft- und Ausdauerfähigkeiten

befähigen den Menschen zu Kraft- und Ausdauerleistungen

Koordinative Fähigkeiten intraindividuelle spezifische Leistungsvoraussetzungen des ZNS für die Bewältigung einer bestimmten (sport)motorischen Anforderungsklasse Nicht direkt beobachtbar Prozesse der Aufnahme, Verarbeitung und der Speicherung von Informationen und zentralnervösen Kontrollvorgängen Befähigen den Menschen, motorische Handlungen in bekannten oder nicht vorhersehbaren Situationen sicher, effektiv und ökonomisch zu realisieren Genetisch dispositioniert, aber nicht festgelegt

2. Was versteht die Bewegungswissenschaft des Sports unter informationell determinierten Fähigkeiten?  

  

Kein eigenständiges Fähigkeitskonstrukt, sondern Teil der koordinativen und Schnelligkeitsfähigkeiten enger Zusammenhang zwischen sportmotorischen Leistungen und den informationell determinierten Fähigkeiten Mensch = Informationsverarbeiter Ständige Aufnahme von Informationen aus dem Körperinneren und der Umwelt Werden mit Erfahrungen und Wissen in Beziehung gesetzt  daraus Ableitung von situationsangemessenen Handlungen

3. Charakterisieren Sie die motorische Lernfähigkeit. 





Teil der drei Grundfähigkeiten des am weitesten verbreiteten Strukturmodell der koordinativen Fähigkeiten von HIRTS (1979-1985) (Seite 48) Grundfähigkeiten (oberste Stufe) - Motorische Lernfähigkeit - Motorische Steuerungsfähigkeit

- Motorische Anpassungsfähigkeit Schnell- und Ausdauerkoordinationsfähigkeit (zweite Stufe)



Koordinative Leistungsdispositionen (Unterste Stufe) - Gleichgewichtsfähigkeit

- Rhythmusfähigkeit - Reaktionsfähigkeit - Räumliche Orientierungsfähigkeit ((Bestimmung und Veränderung von

 





Körperlage) - Kinästhetische Differenzierungsfähigkeit (Bestimmung von Bewegungen) Umfasst auch in anderen Modellen (zB ZIMMERMANN 1998) alle Teilfähigkeiten – hier koordinative Fähigkeit höherer Ordnung Komplexe koordinative Fähigkeit; relativ verfestigte und generalisierte Leistungsvoraussetzung zur schnellen, genauen und effektiven Aneignung und Stabilisierung neuer Bewegungsfertigkeiten Kriterien: Lernschnelligkeit, Niveau der definierten motorischen Lernaufgaben, Anzahl der dafür benötigten Übungswiederholungen bzw. -einheiten Einfluss haben auch die konditionellen Fähigkeiten und Persönlichkeitseigenschaften

4. Was versteht man unter einem integrativen Fähigkeitsmodell? 



Ein Integratives und empirisch nachprüfbares Fähigkeitsmodell, welches die verschiedenen Strukturmodelle (Anforderungsklassen) koordinativer Fähigkeiten miteinander vereint NEUMAIER & MECHLING: - afferente und efferente Informationsverarbeitung unter 6 Druckbedingungen: - Zeit, Präzision, Komplexität (sukzessiv), Organisation (simultan), Belastung, Variabilität

5. Was ist ein sportmotorischer Test?  



Unter objektiv wiederholbaren Bedingungen realisierbarer Test zur Erforschung der Kontroll – und Funktionsprozesse Hauptgütekriterien: - Objektivität (Unabhängigkeit von äußeren Einflüssen) - Reliabilität (Genauigkeit des Testverfahrens) - Validität (Gültigkeit der Messung) Nebengütekriterien: - Ökonomie - Nützlichkeit - Normierung - Vergleichbarkeit - Trennschärfe

6. Charakterisieren Sie die drei Hauptgütekriterien für sportmotorische Tests und geben sie Beispiele an.  -

Objektivität Grad der Konstanthaltung von Messwerten gegenüber störenden Einflüssen verschiedener Rahmenbedingungen

-

Durchführungsobjektivität - Unabhängigkeitsgrad der Testergebnisse von der Variation der Testdurchführung - Formalisierung der Durchführung

- ZB: Protokollierung durch mehrere testleitende Personen -

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 -

 -

Auswertungsobjektivität - zB bei qualitativen Auswertungen (Technik etc) - hierfür Ratings nach Kriterien Interpretationsobjektvität - Auswertung sollte eine numerische Nenngröße darstellen, welche eindeutig eine bestimmte Position auf einer Skala benennt Reliabilität (Zuverlässigkeit) Genauigkeitsgrad, mit dem ein Test ein spezielles Motorikmerkmal misst Bei mehrmaliger Testung gleiche Resultate Drei Vorgehensweisen: - Retestmethode (zweimal innerhalb bestimmten Zeitraum) - Paralleltestmethode (zwei vergleichbare Testverfahren) - Testhalbierungsmethode (zwei gleichwertige Hälften der Testbatterie) Validität (Gültigkeit) tatsächliche Messung des fokussierten Merkmals Inhaltsvalidität (Expertenmeinung) Kriteriumsvalidität (externe Kriterien) Konstruktvalidität (Korrelation zw Test und latenter Dimension) ZB bei der Erfassung der Schnelligkeitsfähigkeit muss dies unabhängig vom Grad der Beweglichkeitsfähigkeit geschehen Wechselseitige Abhängigkeit mit der Validität als wichtigstes Merkmal

7. Benennen Sie die Aufgabenfelder sportmotorischer Testverfahren.      

Erforschung der Kontroll- und Funktionsprozesse sporttypischer Bewegungen Bestimmung des motorischen Ist-Zustandes Bestimmung der sportlichen Eignung Bestimmung des sportlichen Talents Bestimmung der Veränderung sportlicher Leistung Bestimmung der Effizienz bestimmter Lehrverfahren

8. Welche Bedeutung haben sportmotorische Tests für die Schule?  

weitere Bewertungsmöglichkeit des Leistungsstandes der Lernenden (zb. bei Lehrerwechsel) Weitere Einsatzfelder in der Schule: - Ermittlung des motorischen Entwicklungsstandes - Ermittlung motorische Lernvoraussetzungen - Eignung für spezielle Sportarten - Prognose zukünftiger motorischer Leistungen - Evaluation des Curriculums - Motivation der Lernenden

9. Erläutern Sie die wesentlichen Grundsätze der Schulung der koordinativen Fähigkeiten.







Grundsätze: Einfache, beherrschte Bewegungsfertigkeiten, welche mit den koordinativen Druckbedingungen vielseitig, variationsreich und für die Person ungewohnt variiert werden Zielgerichtete Ausbildung koord. F. gewährleisten Methodische Teilmaßnahmen: - Variation, Komplexität und Kombination der Bewegungsfertigkeiten, der Umweltbedingungen und der Informationsaufnahme - Systematische Steigerung der Druckbedingungen und Vorbelastungen - Zielgruppenspezifität (Alters-, Entwicklungsgemäßheit der Trainingsmethoden, Disziplinorientierung ...) Merkmale eines guten Koordinationstrainings: - Systematische Steigerung - Parallel erarbeitete, angemessene konditionelle Fähigkeitsbasis

Lektion 3: Was sind sensorische Aspekte der Bewegungskontrolle? 1. Grenzen Sie die Begriffe Afferenzen, Reafferenzen und Efferenzen voneinander ab. 





Afferenzen - Sensorische Signalreize der Sinnesorgane, die in bioelektrische Aktionspotentiale umgewandelt und anschließend über sensorische Nervenfasern an spez. Hirnzentren weitergeleitet werden - Informieren über momentane Umweltbedingungen oder den Zustand der Bewegungsorgane Reafferenzen - Sensorische Rückmeldungen der Sinnesorgane der Skelettmuskulatur (Muskelspindeln),Sehnen (Golgi S.) und der Gelenkkapseln - Informieren ZNS über Verlauf und Ergebnis der Bewegungsausführung - Vergleich im Hirn mit Efferenzkopie (Bewegungsvorstellung Efferenzen - Von höheren Zentren des ZNS an die Skelettmuskulatur gesendete ziel- und zeitgerichteten Instruktionen zur Koordination der Skelettmuskeln

2. Welche beiden Grundkonzepte der Bewegungskontrolle favorisiert die biologische Kybernetik? 

Steuerung und Regelung motorischen Verhaltens 1. Steuerung - Open-Loop-Kontrolle, feedforward control - Organisation schneller Bewegungen (< 200ms) m.H von Vorstrukturierten Bewegungsvorschriften - Vor Bewegungsbeginn informieren Afferenzen über Umweltbedingungen und Zustand der Bewegungsorgane  optimale Abstimmung der zentralnervösen Bewegungsanweisungen auf motorische Aufgabe - Störeinflüsse können nur korrigiert werden, wenn sie vorher bekannt waren - Reafferenzen: informieren hinterher über das Bewegungsergebnis  Fehleranalyse 2. Regelung - Closed-Loop-Kontrolle, feedback control - Gewährleistet kontinuierlich stattfindende Informationsprozesse zur Aufrechterhaltung der Stabilität des motorischen Systems während Bewegungsausführung und Kompensation unvorhersehbarer Störungen - Geschlossener Wirkungskreis, der Störungen selbstständig kompensieren kann - (Re)Afferenzen bleiben unbewusst bis zum Auftreten signifikanter Störungen

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Werden solche identifiziert, werden so lange (Re)Afferenzen an die Skelettmuskulatur gesendet, bis diese mit der Efferenzkopie (Abbild der bewegungskontrollierenden Efferenzen) übereinstimmen

3. Skizzieren und erläutern Sie ein technisches Closed – Loop – System. 

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funktionelle Komponenten - Sollwert = Ziel des Regelvorgang - Istwert = Feedback / aktueller Systemstatus - Exekutive = Fehleraufdeckung /Vergleich Sollwert und Istwert - Stellgröße = wird zur Korrektur von Sollwert-Istwert-Differenzen durch die Exekutive generiert - Effektor = setzt Stellgröße um Messfühler des Effektors erfassen Istwert  Übermittlung an Exekutive  SollwertIstwert-Vergleich  Generierung Stellgröße  Umsetzung vom Effektor Geschlossener Regelkreis, läuft solange durch, bis keine Sollwert-Istwert-Differenzen mehrvorliegen S. 70f

4. Benennen Sie die charakteristischen Merkmale der motorischen Closed – Loop – Kontrolle und beschreiben Sie diese am Beispiel der Regelung der Ellbogengelenkstellung durch die Muskelspindel. 

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Aufgaben der Muskelspindeln im biologischen (geschlossenen) Regelkreis der EBGStellung: - Messfühler für die Länge des Muskels (= Gelenkposition) und für die Längenänderung des Muskels (= Geschwindigkeit) - Vergleichsstelle - Regler Stellglied (S): Verbund von Skelettmuskeln, Sehnen und Körpergelenk Messfühler (St): Muskelspindeln, reagieren auf Längenveränderungen der Muskelfasern - In Muskelspindeln liegen mehrere feine intrafusale Muskelfasern (bestehend aus zweimuskulären Spindelendstücken) deren Kontraktionszustand regulieret extrapyramidalen Bahnen und die Gamma – Nervenfasern - nichtkontraktile, dehnungsempfindliche Mittelstück der IM umschlingt Endverzweigung einer Ia-Nervenfaser  dient zur Registrierung der Spannung der Muskelspindeln - Adäquater Reiz für die Muskelspindeln = Längenveränderung der IM - für bestimmten gamma-Erregungswert verhält sich Spannung proportional zur Länge der Muskelspindeln bzw. zur Länge des Gesamtmuskels

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Länge der am Körpergelenk ansetzenden Skelettmuskeln bestimmt die Gelenkstellung  Muskelspindeln registrieren indirekt Lage und die Bewegung der einzelnen Körpersegmente (Istwert) Länge und Spannung der Skelettmuskulatur durch spezielle Zentren des Hirns festgelegt  Übertragung über Pyramidenbahnen und die alpha-Motoneuronen auf die Muskeln Skelettmuskel auch durch extrapyramidale Fasern beeinflussbar: Erhöhung Frequenz der gamma-Nervenfasern  Verkür...


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