Lechner Zusammenfassung Vorlesung 16 PDF

Title Lechner Zusammenfassung Vorlesung 16
Author Lukas Alt
Course Erziehungswissenschaft
Institution Justus-Liebig-Universität Gießen
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Zusammenfassung EWL Lechner Vorlesung 7 zu Jean Marc Gaspard Itard Das Phänomen Wolfskinder    

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Kaspar Hauser  12 Jahre in einem Keller gefangen gewesen, Findelkind, Sinne sind besonders geschärft z.B. an Dunkelheit angepasster Sehsinn, kann auch besonders gut hören (hört Nuss aufknacken in Nebenzimmer) Victor von Aveyron  Versuchs“objekt“ von Itard, Wolfsjunge, Der Wilde von Aveyron genannt, war ein in Frankreich entdecktes sogenanntes Wolfskind Francois Truffaut Genie wurde 1957 geboren. Als sie zwanzig Monate alt war, wurde sie von ihrem Vater, Clark W., der glaubte, dass sie geistig behindert sei, in eines der Schlafzimmer gesperrt, das sie in den kommenden Jahren nie verlassen hat. Ihre fast blinde, psychisch kranke Mutter unternahm nichts dagegen.[1] Genie musste eine von ihrem Vater angefertigte Zwangsjacke tragen und wurde bei Tag an ihren Toilettenstuhl und bei Nacht an ihr Gitterbett gefesselt.[2] Genie wurde am 4. November 1970 in Los Angeles entdeckt, als ihre Mutter auf einem Sozialamt Unterstützung beantragte. Bei sich hatte sie ihre Tochter. Es war ein blasses, nervöses, ausgemergeltes und ängstliches Kind mit schütterem Haar und dunkel verfärbten Zähnen, das nur unsicher stand, vornübergebeugt ging wie eine alte Frau, einen Fäulnisgeruch ausströmte und kein Wort sprach. Aufgrund ihrer Körpergröße glaubte die Sozialarbeiterin, dass Genie ungefähr 6 bis 7 Jahre alt sei. Als sie jedoch erfuhr, dass Genie bereits 13 Jahre alt sei, stutzte sie und rief ihre Vorgesetzte, welche die Polizei alarmierte. Das Kind wurde in ein Krankenhaus gebracht, in dem man bald feststellte, dass es nicht sprechen, gerade laufen und sitzen konnte und nicht auf seine Umwelt reagierte. Ihre Mutter wurde verhaftet, ihr Vater nahm sich aus Angst vor der Festnahme das Leben. Nach einer Einweisung in eine psychiatrische Klinik wurden von einem Team von Psychologen verschiedene Versuche durchgeführt, welche die typischen Verhaltensweisen von Wolfskindern an Genie aufzeigten: Sie konnte nicht sprechen, reagierte auf Reize ihrer Umwelt mit Desinteresse, konnte nur mühsam sitzen oder laufen und war unempfindlich gegenüber Hitze und Kälte, was sich als einer der interessantesten Punkte erweisen sollte, da Genie vermutlich bis zu ihrer Entdeckung nur auf einem Stuhl geschnallt lebte und nicht ein einziges Mal den Raum verließ, in dem sie gefangen war. Die bis zu diesem Zeitpunkt bekannten Fälle von Wolfskindern waren Kinder, die nur im Freien lebten und somit abgehärtet waren gegenüber den oftmals schwierigen Witterungsbedingungen in der Natur. Genie wies auch starke Anzeichen von Hospitalismus (Liebesentzug) auf, was sich in der leicht schlendernden und wankenden Art und Weise ihrer Fortbewegung sowie ihrem ständigen Wippen zeigte. Nach vielen weiteren psychologischen Tests und Versuchen, das Kind zu sozialisieren – die allesamt scheiterten – verlor die Wissenschaft das Interesse an der mittlerweile älteren Frau, aber auch mangelnde Geldmittel waren der Grund, Genie nicht mehr zu behandeln. Genie wurde in ein Pflegeheim in Los Angeles eingewiesen, in dem sie bis heute lebt. Romulus und Remus bekannt als die ersten Wolfskinder, wurden von einer Wölfin großgezogen Kamala (* vermutlich 1912 /1913; † 14. November 1929) und Amala (* 1919; † 21. September 1921) waren zwei so genannte Wolfskinder, die am 9. Oktober 1920 im westbengalischen Distrikt Medinipur in Indien vom Missionar, Priester und Rektor des dortigen Waisenhauses Joseph Amrito Lal Singh gefunden wurden.[1] Singh dokumentierte seine Beobachtungen an den Kindern in einem Tagebuch. [2]

Wurden in der Höhle einer aggressiven Wölfin gefunden. Kamala war damals sieben oder acht Jahre alt, Amala etwa 18 Monate. Die beiden Mädchen wurden gewaltsam aus einem Wolfsrudel gerissen und kamen in das Waisenhaus von Midnapore. Vermutlich waren Amala und Kamala Geschwister. In menschlicher Obhut zeigten die beiden Mädchen die für Wolfskinder typischen Verhaltensweisen. Sie ließen sich zum Beispiel nicht anziehen, kratzten und bissen Menschen, die sich ihnen zu nähern versuchten, lehnten gekochte Nahrung ab und gingen

auf allen vieren. Ihre Wahrnehmung soll durch die Sinneswelt der Wölfe so stark geprägt gewesen sein, dass sie für Menschen unmögliche Sinnesleistungen vollbringen konnten: So seien sie imstande gewesen, Fleisch aus einer Entfernung von über 60 Metern zu riechen und für zivilisierte Menschen nicht wahrnehmbare Geräusche zu hören. Amala starb 1921, ein Jahr nach der Entdeckung eines Nierenleidens. Beim Tod von Amala zeigte Kamala Anzeichen von Trauer. Ab diesem Zeitpunkt wurde Kamala auch zugänglicher. Sie lernte einige Wörter zu sprechen und – mühevoll – aufrecht zu gehen. Sie starb 1929 an Urämie. 

E.C. Stuart Baker…. 1920 „Leopardenkind“

Zu Jean Marc Gaspard Itard 1774: 24. April Geburt 1782 Aufnahme bei seinem Onkel (Domherr) Studium der Medizin  bei bekanntem Anatomieprofessor 1796 Tätigkeit als Arzt in einem Militärkrankenhaus 1800 Chefarzt am kaiserlichen Taubstummeninstitut 1801 „1. Gutachten des Victor von Aveyron“ 1806. „2. Gutachten des Victor von Aveyron“ 1821 Mitglied der Academie de Medi  Itard übernimmt die 1829 Tod Victors Erziehung von Victor, 1838 Itard stirbt am 5. Juli wird dadurch in Europa bekannt  Beide Werke Itards über Victor werden h          

n der Heil-

und Sonderpädagogik vielfach zitiert!  Itard verfasst medizinische Schriften zu Krankheiten, er versucht Taubstumme zu behandeln, will das Lippenlesen einführen, Taubstummheit hat nach Itard nicht nur organische Ursachen



„dass die Stummheit nicht nur organische Ursachen habe und dass, wenn die Aufmerksamkeit kein Hören, das Gedächtnis kein behalten, die Stimmbildung keine Wiederholung gestatte, die Sprache nicht in Erscheinung treten kann.“ (Malson 1972, S. 109)  Enge Verbindung Sprache- Denken, Hören- Stimmbildung und Kultur- Intelligenz



Itard gilt: „daher nicht nur als einer der ersten Erzieher von Taubstummen, sondern als erster Pädagoge der Oligophrenie, der 5 Jahre lang, im Kampf mit dem außergewöhnlichen Victor, ganz neue Verfahren erfand, um in ihm das Bewusstsein für die Realität und ihre Verbindungen zu wecken.“ (Malson 1972, S. 110)  Victor bleibt bis zu seinem Tod in Itards Haus und wird von der Haushälterin versorgt



Sein Schüler Seguin nahm seine Ideen auf und gründete in den USA zahlreiche Institute für Behinderte.



Maria Montessori beschäftigte sich ab 1898 mit den Schriften von Itard und Seguin



Sinnesmaterialien  ohne die Studien von Itard und Seguin hätte Maria Montessori ihre Lehren nicht verfasst

Itards Interesse gilt einer pädagogischen Urszene  Menschen die fernab von der Gesellschaft aufwachsen „was geschieht mit einem Kind, das bis zu seinem zwölften oder dreizehnten Lebensjahr allein gelebt hat, dass sich nur mit den Erscheinungen der Wildnis auseinandersetzen musste, das keine Sprache erlernte und nie mit Wesen seiner Art kommuniziert hat (…), was geschieht mit solch einem Kind, wenn es von Menschen aufgegriffen und in die Zivilisation versetzt wird? Ist es möglich, ein solches Kind in die menschliche (…) Gesellschaft zu integrieren? Hat es eine Chance, in der Gesellschaft zu überleben? Welche Rolle spielen in einem solchen Prozess jene Maßnahmen, die wir dem gezielten Unterricht zuordnen, und welche Funktionen kann bei diesem Vorgang unser überliefertes Verständnis von Erziehung haben?“( Koch 1997, S. 10) 

Natur hat große Bedeutung für die Entwicklung des Menschen

 Victor ist neben Kaspar Hauser bekanntester Fall der Verwilderung 

Es existieren weitaus mehr als 53 Fälle von Kindern, die in der Wildnis aufwuchsen.



Wilde von Aveyron 1797 entdeckt



Der Wilde wird ins Dorf Lacaune gebracht und schließlich ins Waisenhaus Saint Affrique.

 Der „Wilde“ spricht nicht, stößt nur Laute aus  Wolfskinder können sehr schnell fliehen Bericht Itards zum Phänomen Victor „Äußerlich unterschied sich der Knabe nicht von gleichaltrigen zwölf- bis dreizehnjährigen Kindern. Jedoch war sein Körper mit einer Fülle von Narben bedeckt. Besonders auffällig war eine waagerechte Narbe in Höhe des Kehlkopfes. Sie war 25 mm lang und offensichtlich die Folge einer Schnittwunde. Sein Gang bestand nicht aus gleichmäßigen Schritten, sondern hatte etwas Trottendes (…) „Beim Laufen geriet er nie außer Atem. Auf allen Vieren ist er nur einmal beobachtet worden, als er in den Wäldern auf der Flucht war. Beim Sitzen pendelte er mit dem Körper von rechts nach links oder vorwärts und rückwärts, wobei er gutturale Laute von sich gab. Dabei streckte er das Kinn nach vorn und hielt den Kopf hochgestreckt. Bisweilen geriet er bei dieser Haltung in Zuckungen und Krämpfe. Seine Sinne schienen intakt zu sein. (…) „Die anfängliche Vermutung, er sei taub, bestätigte sich nicht. Der Geruchssinn war besonders entwickelt. Bevor er Speisen zu sich nahm, beschnupperte er sie und stellte fest, ob sie ihm zuträglich waren oder nicht. (…) Der Wilde befand sich stets auf der Suche nach etwas Essbarem. Als er gefunden wurde, hatte er zunächst eine Abneigung gegen Brot, Suppe und Fleisch; Kartoffeln, Kastanien und Eicheln jedoch aß er mit Heißhunger. (…) „Was seinen Charakter anging, so war der junge Wilde sehr misstrauisch. Streichelte man ihn, so konnte er sanft und gefällig sein, (…) Boshaftigkeit und Mutwilligkeit waren ihm fremd. Aber er zeigte auch keine Gefühle der Dankbarkeit, des Mitleids oder der Scham . (…) verrichtete seine Notdurft, wo immer er sich gerade aufhielt: in seinem Zimmer, auf dem Lager, im Freien oder anders wo. Er kotete im Stehen und urinierte in Hockstellung.“ (zit. nach Lane 1985, S. 52) Der junge Wilde ist nicht das „reine Naturkind“

„Von unverdorbenen moralischen Instinkten war nicht die geringste Spur zu entdecken. Selbstbezogen, gierig und undankbar nahm der Wilde die Speisen entgegen; kratze und biss um sich, wenn man ihm zu nahe kam. Die war nicht das reine Naturkind, das man sich erhofft hatte. Das verdreckte Wesen schien wenig geeignet, künftigen Generationen die „erhabenen Tugenden einer großmütigen Seele“ vorzuführen. (Koch 1997, S. 18  zitiert oft Itard in seinen Schriften)



Philippe Pinel (französischer Psychiater, setzt ärztliche Behandlung ohne Zwangsmaßnahmen durch)

Itard: sieht in dem jungen Wilden „sozial erzeugte Idiotie“, die er für heilbar hält  Itards Maxime; „Mensch ist nur das, was die Erziehung aus ihm macht!“  Victor wird zum großen Experiment von Itard

Das Erziehungsprogramm Itards für Victor Itard setzt für die Erziehung Victors an 5 Ziele an:

Ziel 1: Victor soll für das Leben in der Gemeinschaft gewonnen werden: indem man es ihm angenehmer gestaltet als das, welches er bisher geführt hat 

Victor für das Leben in der Gemeinschaft gewinnen  Itard versucht hierbei die Bedürfnisse Victors nicht stark einzuschränken  Ein Wechsel der Lebensweise lässt Victor in Aphatie fallen (versteckt sich dann sehr oft)  Wind und Wetter (Phänomene der Natur) lassen Victor aus Lethargie erwachen  bekommt Rasereien der Freude

Ziel 2: die Sensibilität der Nerven durch kräftige Stimulation und durch seelische Erschütterung wecken 

Die Sensibilität Victors erhöhen (wenn Schnupftabak in Victors Nase geblasen wird folgt keine Reaktion)  Itard versucht die geringe Ausprägung der Sinnesorgane zu stimulieren (Victor zeigt sich zunächst unbeirrt von Hitze/ Kälte)  Itard stellt anschließend eine erhöhte Erregbarkeit der sensitiven Kräfte fest (durch die Gewöhnung an die Wärme zeigt sich bei Victor ein Respekt vor Kälte  Victor entwickelt sich)  und eine erhöhte Empfindlichkeit des Tastsinns gegenüber heißen, kalten und harten Gegenständen

„Nach einiger Zeit zeigte sich unser junger Wilder gegen Kälte empfindlich, benutzte die Hand, um die Temperatur des Badewassers zu messen. (…) Aus demselben Grund lernt er bald die Nützlichkeit von Kleidern schätzen, die er bisher höchst widerwillig getragen hatte.

Nachdem er diese Nützlichkeit einmal erkannt hatte, bedurfte es nur noch eines Schrittes, um ihn dahin zu bringen, sich alleine anzukleiden (…) „Eine ähnliche Maßnahme genügte, um ihn gleichzeitig an Sauberkeit zu gewöhnen: die Gewissheit, die Nacht in einem kalten und feuchten Bett zu verbringen, veranlasste ihn aufzustehen, um seine Notdurft zu verrichten.“ (Malson 1972, S. 30)  weiteres Beispiel: findet Gefallen am berühren von Samtstoff  Der „junge Wilde“ war nach einigen Monaten empfindliche gegenüber der ihn umgebenden Zivilisation geworden, was Itard als Erfolg wertete.  Itard erreicht sein Ziel

Ziel 3: den Gedankenkreis erweitern, indem man ihm neue Bedürfnisse gibt; seine Beziehung zur Welt, die ihn umgibt wird vervielfältigt 

Erweiterung des gedanklichen Horizontes  Problem: Victor interessiert sich zunächst nicht für „Spielzeug“  Hierbei gab es massive Probleme 

„da auch der gewöhnliche Hund nicht anders handeln würde“ (Malson 1972, S. 36)

 Victor soll eine Vorliebe für Süßigkeiten entwickeln  Victor hat eine Vorliebe für den Parks, lernt sich anzuziehen, bei Gang in Park versucht Victor zu flüchten  keine Besuche mehr in Park  Itard bricht nach Fluchtversuchen Victors seine Aktivitäten ab: o

Kritiker sehen einen gravierenden Fehler darin, das lebhafte Interesse Victors zu unterbrechen, statt es für das Lernen und die Förderung einzusetzen

Ziel 4: Victor zum Gebrauch der Sprache führen: Itard betont das Einüben der Nachahmung hierbei 

Sprachentwicklung  menschliche Stimmen hatten für Victor so gut wie keine Bedeutung  Itards Ergebnis: die Stimmorgane sind zwar ausgebildet, aber nicht geübt und deshalb bleibt Victor stumm  Victors Gehör ist nicht genügend entwickelt hört das Fallen einer Frucht oder herannahendes „gefärliches“ Tier ist jedoch nicht an Stimmen interessiert  interessiert sich für Laute und erkennt diese  daher Namensgebung VictOR  O- Laut

„Im Gegensatz zu der Gehemmtheit seiner stimmlichen Äußerungen war die pantomimische Sprache gut entwickelt. Wenn er Absichten und Wünsche hatte, konnte er sie durch eine phantasievolle Aktionssprache zum Ausdruck bringen. Wenn er hungrig war, drängte er auf

den Beginn der Mahlzeit, indem er den Tisch deckte (…) Einem Gast, dessen Besuch ihm zu lang wurde, drückte er Handschuhe, Stock und Hut in die Hände und drängte ihn zur Tür.“ (Koch 1997, S. 29f.) Itard versucht mit optischen Übungen zum Erfolg zu kommen

Ziel 5: die einfachsten Geistestätigkeiten an den Gegenständen seiner körperlichen Bedürfnisse üben und sie dann auf den Bildungsbegriff ausdehnen (Itard 1972, S. 125150) 

Die geistigen Fähigkeiten entwickeln  Die geforderte Abstraktionsleistung war anscheinend zu hoch

Itard „schlug je einen Nagel neben eine Zeichnung und ließ die Gegenstände einige Zeit bei der Zeichnung hängen. Danach entfernte er die Gegenstände und gab sie Victor in die Hand . Der Junge reagierte sofort. Er hängte jeden Gegenstand bei seiner Zeichnung auf und erledigte die Aufgabe auch dann richtig, als Itard die Reihenfolge veränderte. Das war zunächst nur eine Gedächtnisleistung. Später aber, als Itard die Gegenstände und Zeichnungen immer zahlreicher werden ließ, war Victor gezwungen, Zeichnungen und Gegenstände miteinander zu vergleichen und Schlüsse zu ziehen.“ (Koch 1997, S. 31) „Man sah Victor am Abend, wie er aus eigenem Antrieb sich mit jenen vier Buchstaben versah, sie in seine Tasche steckte und sie, kaum bei dem Bürger Lemeri angekommen, bei dem er (…) jeden Tag seine Vespermilch bekam, dergestalt auf den Tisch legte, dass sie das Wort lait bildeten. (Malson 1972, S. 160)  Victor hat das Wort „lait“ (Milch) kennengelernt Was hat uns Itard und seine Forschung heute noch zu sagen?  Itard gilt als URHEBER DER ERZIEHUNG „BEHINDERTER“ KINDER! 

Psychiater Pinel: Intelligenzdefizit



Itard: Mangel an Erziehung (Medico Pädagoge)



Seit Itard wird der geistig behinderte Mensch als erziehbar angesehen.



Maria Montessori studierte die Schriften Itards und entwicklet daraus ihre eigene Lehre



Erziehung Victors: Geschichte einer gescheiterten Dressur?



Itard berücksichtigt nicht die IST-Situation des Kindes (Individuallage)



Versuch einer „totalen Pädagogik“



Stark ethische Bedenken gegen die Versuche Itards

 Itard konzentrierte sich auf seine Pläne und geht sogar soweit, die Erfahrung von Todesnähe als pädagogisches Instrument zu nutzen (vgl. folgendes Zitat)!!! „In dem Augenblick nun, da die Sinnesfunktionen noch nicht lahmgelegt waren, öffnete ich heftig das Fenster seines Zimmers, das im vierten Stock direkt über einem gepflasterten Hof liegt; ich näherte mich ihm mit allen Anzeichen des Zorns, packte ihn fest bei den Hüften und hob ihn aus dem Fenster, den Kopf dem Abgrund zugekehrt. Nach einigen Sekunden zog ich ihn wieder zurück, er war bleich, mit kaltem Schweiß bedeckt, hatte einige Tränen in den Augen und zitterte, was ich den Folgen der Angst zuschrieb.“ (Itard 1972, S. 156)

Denk- und Verhaltensweisen der damaligen Zeit sollten gewaltsam und mit Druck aufgezwungen werden, ohne den Willen des Betroffenen zu berücksichtigen!  heute absolut verboten  Probleme in Erziehung liegen in Erziehungsvorstellungen aus Itards Zeit!...


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