Zusammenfassung Entwicklungspsychologie Vorlesung PDF

Title Zusammenfassung Entwicklungspsychologie Vorlesung
Author Fabienne Etter
Course Entwicklungspsychologie I
Institution Universität Bern
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Summary

ZusammenfassungEntwicklungspsychologie Vorlesung:Vorlesung 1Bedeutung der Entwicklungspsychologie: - Erziehung und Entwicklung von Kindern positiv beeinflussen; Frage nach ungünstigen Bedingungen für die Entwicklung - Frage nach Präventions-, Interventions- und allgemeinen Fördermöglichkeiten Sozial...


Description

Zusammenfassung Entwicklungspsychologie Vorlesung: Vorlesung 1 Bedeutung der Entwicklungspsychologie: - Erziehung und Entwicklung von Kindern positiv beeinflussen; Frage nach ungünstigen Bedingungen für die Entwicklung - Frage nach Präventions-, Interventions- und allgemeinen Fördermöglichkeiten Sozialpolitische Entscheidungen und Entwicklungen beeinflussen: - Beispiel; Zeugenaussagen von Kindern, Urlaub für Eltern, bewegte Schule Ontogenese von theoretischen, psychologischen Konzepten: - Kenntnis der Teilkomponenten - Information über allgemeine psychologische Gesetzmässigkeiten - Beispiel: Sozialverhalten, Problemlöseverhalten Forschungsfragen der Entwicklungspsychologie: - Welche Rolle spielen Anlage und Umwelt dabei?  Anlage: unsere biologische Grundausstattung, vor allem die von den Eltern übertragenen Gene  Umwelt: die materielle und soziale Umgebung, in der Entwicklung stattfindet (geteilte/ nicht geteilte Umwelt)  Methodischer Zugang; Zwillings- und Adoptionsstudie - Gemeinsame Wirkungsweise von Anlage und Umwelt  Heute: Konstruktivistische Perspektive: Organismus/Individuum „sucht“ oder „schafft sich“ seine passende Umweltnische  Für Intelligenz, Persönlichkeit, Aussehen, Gefühle, Erkrankungen etc. - Zählt nicht mehr, was einen stärkeren Anteil hat - Entwicklungsverläufe: - Tempo und Synchronizität: Bild von drei 12-jährigen Mädchen - Allgemein:  welche Erfahrungen führen zu welchen Ergebnissen?  bei negativen Ergebnissen; was kann aufgeholt werden, was nicht?  wie weit, was bleibt Restsympomatik? - Differentiell:  Voraussagen, welche frühere Erfahrungen für welche Kinder negative Konsequenzen haben werden, für welche nicht? Aktuelles, weltweites Forschungsthema: - Entwicklungsverläufe von Kindern ohne permanente Eltern:  ca. 163 Millionen Kinder in 93 Länder, leben in Heimen, Flüchtlingslager etc. - Kinder in Heimen:  theoretisch interessant und tendenziell ethisch unproblematisch  Heime: aversive Entwicklungsumwelt  keine positive, nur ansatzweise normale Entwicklungsumwelt- Auswirkungen auf Entwicklung? - Ergebnisse: 1. somatisch: deutlich kleiner, geringeres Gewicht, kleinerer Kopfumfang =sog. „psycho-social growth failure“ trotz angemessener Ernährung  Körperwachstum kann einsetzen, wenn Zustände im Heim verbessert werden, ohne Ernährung zu verändern  Frühereinsetzende Pubertät (Risikofaktor für frühereinsetzende sex. Aktivität, Depression) 2. neurobiologisch: abnormale Hinrentwicklung 3. Psychosozial: hohe Rate an Bildungsstörungen, unsichere desorganisierte Bildung  Anhänglichkeit, Distanzlosigkeit 4. Aufholprozesse nach Adoption oder Unterbringung in stabilen Pflegeverhältnissen:

 kaum Forschungsergebnisse, da negative Erfahrung nicht systematisch varrierbar ist  ersten 2 Lebensjahr besonders wichtig; je länger, desto schlechter, aber kein linearer Zusammenhang 5. Frühe Adoption: keine vollständige Aufholprozesse in kognitiven Funktionen  Bindungsverhalten; problematisch, Verhaltensproblemen, Leistungsprobleme, Impulskontrolle, Emotionsregulationen defizitär Entwicklungsverläufe in der Theorie: - Kontinuierlich oder stufenweise?  z.B. Stufentheorie der Denkentwicklung Piaget oder Informationsverarbeitungsansatz - Regelhafte Entwicklung und individuelle Unterschiede, was ist nicht mehr normal? - Bedeutung für Intervention, Präventation und Diagnostik - Reifung und Lernen/Erfahrung:  sind nicht auseinander zu halten, beides bei Entwicklungsprozessen involviert  schwierig den Anteil von Reifung und Lernen genau zu bestimmen Individuelle Unterschiede: warum sind Kinder so verschieden: - Welche Faktoren beeinflussen, die Entwicklung, welche Unterschiede in diesen Faktoren bewirken individuelle Unterschiede? Wie formen Kinder ihre eigene Entwicklung aktiv mit? - Vor Geburt an; Kinder als aktiver Entwickler; auch bei längerfristigen Entwicklung; Interessen, Freizeitbeschäftigung, geleichaltrigen Beziehung Methoden der Entwicklungspsychologie: Messung von Fähigkeiten und Fertigkeiten durch: - Systematische Beobachtung: in natürlichen Kontexten - Aufgabenbewältigung: in einer vom Forscher entwickelten Aufgabe - Selbstberichte; vor allem Fragebögen - Non-invasive phsyiologische Masse (Augenbewegung  zur Untersuchung individueller Unterschiede; Bsp.: wie wichtig ist die Aufmerksamkeit für die Schulleistung?  zur Untersuchung von Entwicklungsprozessen: - Querschnittstudien; 1 Messung, verschiedene Altersgruppen, Vergleich zwischen Verschiedenen Altersgruppen - Längsschnittstudie: mehrere Messungen, 1 oder mehrere Altersgruppen; Vergleich einzelner Individuen mit sich selbst Zusammenfassung: - Entwicklungspsychologie ist eine relativ junge empirische Wissenschaft, die zentrale Fragen innerhalb der Psychologie versucht zu beantworten - Eine der Hauptdisziplinen der Psychologie - Grundlage für das Verständnis von viele psychologischen Prozessen in anderen Bereichen

Vorlesung 2 Biologische Grundlagen der Entwicklung: Genetische Grundlagen: - Samenerguss 200-500 Milliarden Spermien - Natürliche Befruchtung: 10-15cm lange Reise den Eileiter hoch - Künstliche Befruchtung: in vitro: Spermium und Eizelle werden in Labor zusammengemischt und in Uterus eingeführt  Erfolgsrate 1/3 & sehr teuer - Normalerweise: 1 Spermium durchdringt die Wand in die Eizelle - Chromosomensatz aus Eizelle und Spermium je 23 (22 Autosome und 2 Geschlechtshormone) - Chromosom = 1 Molekül DANN - Gen: Gruppe von Nukleinsäuren (Polymere) 20500 Gene

99% der Gene bei Menschen gleich, 1% machen individuelle Unterschiede Enthalten die Informationen, die von Ribonukleinsäuren abgelesen werden Epigenesis: Veränderung von Phenotypen/Merkmalen/Verhalten, ohne dass sich die genetische Ausstattung geändert hat  Methylation; an- und abschalten von genetischer Information je nach Umweltgegebenheiten - Genotyp: Gesamtheit der Erbfaktoren eines Lebewesens - Phenotyp: Erscheinungsbild eines Organismus - Allel: Gene in aller verschiedener Form  Allel hat Überlebensmöglichkeiten in einer Umwelt, in anderer nicht (Malaria) - Homozygot: Allele im Chromosomenpaar sind gleich - Heterozygot: Allele im Chromosomenpaar sind verschieden; dominant, rezessiv - Nicht alle Merkmale sind gleichermassen stark genetisch beeinflusst  Physische Merkmale (Grösse, BMI) stärkere genetische Komponente  Persönlichkeitseigenschaften; Intelligenz  fast gleiche Umwelt, jedoch verschiedene Intelligenz; starker genetische Einfluss - Einfluss der genetischen Ausstattung verändert sich für fast alle Merkmale im Alter; wird stärker - Die meisten Merkmale werden durch Kombination vieler Gene beeinflusst; wenige genetische Störungen führen auf 1 Gen zurück Pränatale Entwicklung: - Stadion der Zygote (Gestationswoche 1-2): - Befruchtete Eizelle setzt sich in der Uteruswand fest - Zellteilungen setzten ein - 5. Tag schon 100 Zellen; Innerhalb der nächsten 8 Tage: Einnistung in die Gebärmutter, Bildung der Plazenta, Aufbau einer Verbindung zum Blutkreislauf der Mutter (zuerst Versorgung durch Dottersack) - Embryonalphase (Gestationswoche 3-8): - Körperstrukturen werden angelegt - Innere Organe beginnen sich zu entwickeln - Drei Schichten: 1) Ektoderm: später Haare, äussere Haussichten und Nervensystem 2) Mesoderm: später Muskeln, Knochen und Herz-Kreislauf-System 3) Endoderm: später Verdauungssystem und Lungen - Embryo befindet sich in der Fruchtblase und schwimmt im Fruchtwasser (federt ab und hält konstante Temperatur) - Versorgung durch Nabelschnur und Zotten - Entwicklung des Auges:  Beginn 4. Gestationswoche, äussere Schicht des Augenbechers bildet sich rasch zur Retina (hinten) und Glaskörper (Vorne  8. Gw: Glaskörper, Linse und feste Augenform vorhanden  Struktur des Auges ist vollständig entwickelt -

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Entwicklung der Extremitäten: 8. Woche; Finger sind voneinander getrennt

Durch die unterschiedliche Wachstumsgeschwindigkeit der unterschiedlichen Teile des Körpers im Laufe der Entwicklung: typische Körperproportionen: relative Grösse des Kopfes geht zurück Postnatale Entwicklung: - Längenwachstum - Geschlechterunterschiede; bis zur Pubertät bei Mädchen und Knaben grundsätzlich identisch; Mädchen dann etwas früher - Veränderung des Körpergewichtes: im Laufe der Entwicklung; Unterschiede werden grösser Entwicklung des Gehirn: - Pränatal: - 4. Woche: Neuralrohr geschlossen; es bilden sich primäre Hirnbläschen: Vorderhirn, Mittelhirn und Rautenhirn - 5. Woche: sekundäre Hirnbläschen: Vorderhin erweitert sich zum Endhirn (Grosshirnhemisphären entwickeln sich daraus) - Phase des Fötus (Gestationswoche 9-38): Zunahme in Grösse und Gewicht, Geschlechterdifferenzierung, Entwicklung des ZNS - Neurogenesis: neue Zellen entstehen durch Zellteilung  besonders für ZNS - Zellmigration: Wanderung der Zellen zu ihrem Zielort (meisten haben Zielort im 7. Schwangerschaftsmonat erreicht)  Fehler können Ursache für Lernstörungen Epilepsie sein; Funktion wofür die Zelle ausgebildet ist, braucht es an diesem Ort nicht - Zelldifferenzierung: Zellen werden grösser, Dendriten und Synapsen bilden sich aus  geht postnatal weiter - Postnatal: - Ist immer im Kontext von Umwelteinflüssen zu sehen - Ausser Schlaf-Wach-Rhythmus, Stabilisierung der Körpertemperatur und Atmung/ Herzschlag sind keine Funktionen voll ausgereift  unterentwickeltes System bei Geburt trotz relativ grosser Masse, rasante Entwicklung postnatal - Synaptogenese: Bildung von Synapsen  in unterschiedlichen Teilen des Gehirns zu unterschiedlichen Zeitpunkten  neue Synapsen brauchen Energiezufuhr- erhöhter Bedarf im ZNS im Vergleich zum Körper - Anstieg/Abfall von Neurotransmitter im Gehirn: selektivem Zelltod; use it or lose it Myeli nscheide entlang der Axone hin zur Synapse für schnelle -

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Informationsverarbeitung  Myelinscheiden an den Neuronen nehmen mit dem Alter zu Prä- und Postnatale Entwicklung; einige universelle Entwicklungsaufgaben, gleichzeitig: grosse individuelle Unterschiede (z.B. Tempo)

Vom Genotyp zum Phänotyp: Dynamisches Zusammenspiel von biologischer Ausstattung und Umwelt Umwelt bestimmt, welche Gene (und in welchem Ausmass) zur Expression kommen  genetische Ausstattung legt die oberen und unteren Grenzen der Entwicklung fest - Genetische Expression variiert je nach Entwicklungskontext: - Einige genetische Eigenschaften haben eine stärkere genetische Komponente in vorteilhaften Umwelten (IQ), andere Eigenschaften erweisen sich als besonders genetisch determiniert in nachteiligen Umwelten (Alkoholismus) -  einige genetisch beeinflusste Eigenschaften erweisen sich in vorteilhaften Umwelten als wenig genetisch determiniert (Asthma); in unvorteilhaften Umwelten treten sie stark zu Tage - Forschung: kann man durch bestimmte Erfahrungen (Umwelt), die biologische Prädisposition beeinflussen? - Bsp.: Ängstlichkeit und Fürsorgeverhalten Michael Meaney: - 2 Gruppen: Fürsorgliche und wenig fürsorgliche/ängstliche und wenig ängstliche Rattenmütter  Rattenbabies dieser Mütter wurden ausgetauscht  Ergebnisse: trotz genetischer Prädisposition entwickeln sich die eigentlich ängstlichen Ratten, die von den fürsorglichen Müttern grossgezogen wurden positiv; sind nicht ängstlich und zeigen selber gute Fürsorge - D.h. trotz genetischer Prädisposition kommt es nicht zu Expression dieser Gene in einer positiven Entwicklungsumwelt; bleibt über Generation bestehen = Epigenese - Genetischer Prädisposition ist nicht gleich Determination in der Entwicklung - Epigenese: die Modifikation von genetischer Aktivität in Abhängigkeit der Umwelt  Anwendungsaspekt: Konsequenzen für die Gestaltung von Entwicklungsumwelten von Kindern - Gen-Umwelt-Korrelation = genetische Einflüsse hängen mit der Umwelt zusammen und verändern sich im Laufe der Entwicklung 1. Passive Korrelation: Eltern geben den Kindern die genetische Ausstattung mit und gestalten ihre Umwelt (Kind ist passiv, Gene und Umwelt sind überlappend) 2. Evokative Korrelation: unterschiede in genetischer Ausstattung triggert andere Umweltreaktion (positiver Affekt  Umwelt reagiert positiv und unterstützend) 3. Aktive Korrelation: Kind mit seiner spezifischen genetischen Ausstattung sucht seine Niesche (hohes körperliches Aktivitätsniveau  sucht aktiv Freunde Timing im Zusammenspiel von Genen und Umwelt: - In Phasen von beschleunigter Entwicklung hat Umwelt einen grösseren Einfluss (positiv oder negativ) - Generell negative Einflüsse: 1. Ernährung der Mutter während der Schwangerschaft; Kalorienbedarf, Folsäure Vitamin B9/B11 stark erhöht 2. Stress; Stresshormone reduzieren Sauerstoffversorgung von Fötus, schwächen das Immunsystem (Stressverarbeitung wie Rauchen), kleinere und leichtere Kinder 3. Alter der Mütter;  jünger; weniger gutes Gesundheits- und Vorsorgeverhalten, geringere finanzielle Mittel  >35; Fertilität sinkt, grösseres Risiko für Fehlgeburten, Down-Syndrom, aber bessere Lebenssituation - Spezifische negative Einflüsse = Teratogene: 1. Chemikalien/Medikamente/Drogen 2. Bakterielle oder virale Infektionen 3. Umweltgifte/Strahlen - Wichtig: Ausmass des negativen Einflusses eines Teratogens hängt vom Genotyp ab, haben spezifische Wirkungsweisen, sind nicht immer ab Geburt sichtbar - WHO Empfehlungen: nicht immer direkt aus der empirischen Befundlage ableitbar sondern resultieren aus Risiko-Abschätzungen Zusammenspiel von Genen und Umwelt; postnataler Einfluss: -

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wichtige Gruppe von Einflussfaktoren; Eltern und Elternverhalten; meist auf Einfluss der Mutter untersucht Zusammenfassung: - die körperliche Entwicklung und vor allem die Entwicklung des zentralen Nervensystems folgt einer klaren Abfolge; stark biologische Basis dieser Entwicklungsfahrpläne - prä- und postnatale Entwicklung wird von Umwelt beeinflusst; in Phasen von dynamischer Entwicklung; Umwelt besonders grossen Einfluss -

Vorlesung 3; Entwicklung der Wahrnhemung: Bedeutung der Wahrnehmungsentwicklung: - Wahrnehmung als Voraussetzung für viele kognitive Prozesse - Kognitive Entwicklung wirkt auf Wahrnehmungsprozesse zurück  Wechselwirkung

Theorien zur Wahrnehmungsentwicklung: -

Empirismus von Helmholtz (1925) und Piaget (1954): Wahrnehmung ist indirekt, Empfindungen werden nach und nach mit Bedeutungen versehen Nativismus: Wahrnehmungen sind direkt, d.h. bedeutungshaltig, werden nach und nach aber immer detaillierter, präziser und schneller

Methoden der Säuglingsforschung: 1. Physiologische Reaktionen: - Zentrale Annahme: wenn Rate/Reaktion sich verändert  zwei Reize werden als verschieden erkannt - Herzrate, Saugfrequenz, Gesichtsausdruck, Kopfbewegungen, EGG 2. Blickmessungen; 1) Präferenzmethode; - Frantz’s Box; früher, heute sehr modern 2) Habituations-Dishabituations-Methode - das beobachtet der VL; Habituationsphase, wiederholte Präsentation eines identischen Stimulus  Habituationsphase mit erkennbarer Verhaltensveränderung Richtung Desinteresse  neuer Stimulus, Testphase, erkennbare Dishbaituation; neuer Stimulus wird als neu und interessant erkannt 3) Erwartungsverletzungs-Methode - Zentrale Annahme: wenn Blickzeiten bei zwei Reizen unterschiedlich  zwei Reize werden als verschieden erkannt - Säuglinge haben meist eine Präferenz für Neues; je unfamiliärer, desto länger wird angeschaut, visuell verarbeitet 3. Greif-/Such-/Auswahlmethoden - Formwahrnehmung

Wahrnehmungsentwicklung: Sehen- visuelle Wahrnehmung: - Sehschärfe; rasante Entwicklung in den ersten 6 Lebensmonaten; Säuglinge sehen auf Distanz von 7m gleich wie Erwachsene auf Distanz von 70 m  nach 1 Jahr 45-fache verbessert, ähnlich wie bei Erwachsenen, je nach Aufmerksamkeit - Akkommodationsfähigkeit: Fähigkeit, das Auge, die Brechkraft der Linse so zu verändern, dass Objekte aus unterschiedlicher Entfernung scharf gesehen werden können - Farbwahrnehmung: - Wellenlänge des Lichtes bestimmt die Farbe - Beruht auf der Aktivität von drei Rezeptoren (Zapfen auf Netzhaut; rot-grün-blau) - Mit ca. 3-4 Monaten sind alle drei Zapfentypen funktionsfähig - Säuglinge bevorzugen Grundfarben gegenüber Mischfarben - Kategoriale Farbwahrnehmung von Anfang an wie bei Erwachsenen

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Tiefenwahrnehmung: Binokulare Tiefeninformation; mit beiden Augen (stereokopisches Sehen)  Querdisparität; wie weit ist ein Objekt weg; Bild springt hin und her (nahe), Information wo Objekt liegt  Konvergenz; Information, welche von Muskulatur des Auges kommt  helfen uns Tiefeninformationen zu verarbeiten - Monokulare Tiefeninformation; mit einem Auge  Statische Hinweisreize: lineare Perspektive, Licht und Schatten, Grössenkonstanz/Farbkonstanz  kinetische Hinweisreize: Bewegungsparallaxe: wenn sich der Beobachter bewegt, ändert sich die relative räumliche Anordnung von stationären Objekten Optische Expansion: Säuglinge klimpern mit den Augen, wenn ein Objekt mit hoher Geschwindigkeit auf sie zu kommt - Formkonstanz: Objekte, die sich bewegen oder von unterschiedlichen Blickwinkeln aus betrachtet werden, erzeugen ein jeweils anderes retinales Bild  statische Bilder werden gezeigt; wenn Kind 3-dimensionale Information verarbeiten kann, Baby sollte zu Seite der Tür greifen, welche näher ist  3-dimensionale Information kann hergestellt werden, sehr hohe kognitive Arbeit (mit 4 Monaten) - Visuelle Klippe: (Eleanor J. Gibson) Tiefenwahrnehmung - Vermeintlicher Abgrund; krabbeln Kinder hinüber? - Forschungsergebnisse: < 3 Monate; gar nicht erkannt, 3-6 Monate: erkannt (erniedrigte Herzrate), 6-14 Monate (Krabbelalter): erkannt, aber kein Hinüber-Krabbeln auch nicht bei Motivierung der Eltern  fein abgestimmtes Zusammenspiel von Wahrnehmung, motorischer Entwicklung und Kognition - Formenwahrnehmung: Figur/Grund - Methode: Habituation: Säuglinge sehen zuerst ein reales weisses Quadrat bis sie habituiert haben (nur noch 50% der ursprünglichen Blickzeit), Testphase: Säuglinge sehen sann eines diese Stimuli (a,b,c)  mit 3 Monaten; Säuglinge schauen weniger lang bei a, als bei b und c  deutet darauf hin, dass sie bei a auch ein Quadrat sehen - Objektwahrnehmung: - Kinder, ab 8 Monaten sind überrascht, wenn a) sich als 1 Objekt herausstellt aufgrund der Unterschiede in Farbe, Form, Oberfläche, b) hingegen muss zusammengehören, da ansonsten physikalische Gesetzmässigkeiten verletzt wären Gesichterwahrnehmung: - Preferental looking; Neugeborene schauen am längsten auf den gesichtsähnlichen Stimulus  frühe Präferenz für menschliche Gesichter - Erfahrung  zunehmende Expertise; 6 Mo: Säuglinge unterscheiden zuverlässig zwischen Affen und Menschen und 9 Mo: Säuglinge unterscheiden zuverlässig zwischen ähnlich aussehenden Menschen, nicht aber zwischen ähnlich aussehenden Affen - Frühe Spezialisierung: Perceptual narrowing - Other-Pace-Effect: französische Kinder erkennen nach 9 Monaten nur noch eigenen (Europäer), mit 3 Monaten noch alle Bedeutung von Erfahrung für Wahrnehmung: - Ethische Probleme bei experimentellen Zugängen - Methodisches Problem: wenig Erfahrung reich meist für normative Wahrnehmung

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Tierversuche mit Katzen: Aufzucht im Dunkeln; Umwelt nur vertikale oder horizontale Streifen  Wahrnehmung für das jeweils andere Muster defizitär, keine entsprechende Aktivität im visuellen Kortex Wahrnehmungsentwicklung: Gehör: - 360°, weite Distanzen (auch um die Ecke), funktioniert im Schlaf - Wichtig für Kommunikation via Sprache (schon vor Geburt; Stimme der Mutter)  Hörscreening direkt nach Geburt möglich - 7.-8. Schwangerschaftsmonat; Hörfähigkeit nachgewiesen - Hörschwelle: gesprochene Sprache wird am besten gehört; Säuglinge hören nicht so gut, wird immer besser - Mit 4 Monaten; Konsonanten und Vokalen werden unterschieden, eigener Name wird erkannt - Richtungshören: Verrechnung der Different, wann ein Stimuli an den beiden Ohren eintrifft  ab 7 Monaten zuverlässig Intermodale Wahrnehmung: - Integration von Sinneseindrücken aus verschiedenen Modalitäten zu einer Wahrnehmung - Sehen-Berührung: schon mit 1 Monat erwarten Kinder einen Zusammenhang - Sehen-Hören: mit 1-2 Monaten Anzeichen von Disstress, wenn Säuglinge ihre Mütter sehen, wie sie spricht, aber sie nicht hören  beleg dafür, dass Sinneseindrücke zentral und höher geordnet weiter verarbeitet werden Zusammenfassung: - Rasante Entwicklung in den ersten Lebensmonaten in allen Bereichen der Wahrnehmung - Nativismus-Empirismus-Kontroverse - Wechselseitige Beziehung zwischen Wahrnehmung und kognitiven Pr...


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