Zusammenfassung Entwicklungspsychologie (Theory of Mind) PDF

Title Zusammenfassung Entwicklungspsychologie (Theory of Mind)
Course Entwicklungspsychologie
Institution Universität Koblenz-Landau
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Summary

Diese Zusammenfassung bezieht sich auf eine Vorlesung der Entwicklungspsychologie zum Thema Theory of Mind (ToM). Sie hat mir damals geholfen eine Vorlesung zu wiederholen, die ich versäumt hatte und ist daher sehr ausführlich. Stammt aus dem Wintersemester 16/17. Modulbezeichnung ist B.J.1/B.J.2....


Description

Theory of Mind (Vorlesung 11) Intuitive/naive Psychologie: - Erwachsene: komplexes Verständnis von eigener Welt/mentaler Welt anderer - Entwicklungsprozess: soziale Kognition, die Kind differenziertes Verständnis von eigenen/fremden Handlungen in sozialem Kontext ermöglicht Definition: - Verwendung alltagspsychologischer Konzepte, um anderen Personen mentale Zustände zuzuschreiben - Annahme über Bewusstseinsvorgänge (Wahrnehmung, Emotion, Motiv, Ab-/Ansicht, Überzeugung) - Funktion: Verbesserung Verhaltensvorhersage, Erklärung Verhalten anderer Kinder lernen: - zwischen objektiver Welt und mentaler Repräsentation zu unterscheiden (Welt von verschiedenen Personen wahrgenommen/interpretiert, mentale Repräsentation kann subjektiv falsch sein) - mentale Repräsentationen bewirken Verhalten Kriterium für Vorliegen ToM: (Wissen um falsche Überzeugungen) - perzeptiv (Wahrnehmung): andere haben andere Perspektive, Perspektivübernahme (3 Berge) - affektiv (Emotionen): andere empfinden anders in gleicher Situation, Empathie - kognitiv (Denkinhalt): andere anderen Wissensstand/Überzeugung, VerständnisfalscheÜberzeugung Klassische Tests zum Verständnis falscher Sichtweisen (false belief tasks): - beruhen darauf, dass Person etwas nicht weiß, was Kind weiß - Kriterium: Abstrahiert Kind von eigenem Wissen, um Verhalten anderer vorherzusagen? - deceptive container task:  Was ist in Smarie-Packung?  Buntstifte sind drinnen  Was wird andere Person denken? - Maxi & Schokolade (unexpected transfer):  Wo schaut Maxi nach Schokolade? Kind weiß, wo Mutter sie hingelegt hat  Richtige Antwort: 0-3: 5%, 4-5: 50%, 6-7: 90%  Charakteristische Wende mit 4! - Kinder begreifen, dass Welt von verschiedenen Personen unterschiedlich repräsentiert sein kann - Fähigkeit zu Metarepräsentation (Vergegenwärtigung eigene Realität/davon abweichende) Konsequenzen (Täuschung/Lüge) - bewusste Ausnutzung unterschiedlicher Wissensstände - jüngere Kinder  qualitativer Unterschied (das war ich nicht, ich mach’s nie wieder) - Täuschung für jüngere Kinder leichter bei physischer Manipulation (ohne Sprache)  Sodian & Frith: Hase kommmt, Box verschlossen, wenn Fuchs kommt: Box offen - Täuschung bei Wissensvorsprung: Kind soll auf Schokoladenschachtel zeigen  3 Jährige zeigen auf volle, 4 Jährige zeigen auf leere Schachtel - Verbergen einer Intention  Spielparnter nimmt Spielzeug, dass Kind wählt (Möglichkeit falsche Präferenz zu äußern)  3-4 Jährige echte, 4-5 Jährige falsche ToM zweiter Ordnung (ab 6-7 Jahren): - ToM 1: Repräsentation der Realität (Maxi glaubt, Schokolade ist im rechten Schrank) - ToM 2: Repräsentation einer Repräsentation (Maxis Mutter glaubt, Maxi glaubt, Schokolade ist da)

- erlaubt Verständnis von Ironie/rhetorischen Fragen (Sprecher sagt anders, als er meint) Zeitverständnis/Belohnungsaufschub: - basales Zeitverständnis: Zeitdauer vorstellen/bei Handlungsplanung berücksichtigen - vorher: Kinder leben in Gegenwart, Bedürfnisse schwer zu koordinieren (Konflikt Smarties/Video) - Vergegenwärtigung zukünftiger Bedürfniszustände (Reflexion eigener mentaler Zustände) - delay of gratification  Zusammenhang mit ToM nicht geklärt (Vorläufer oder Konsequenz?) ToM-Defizite bei Autismus (massive Einschränkungen (soziale Interaktion, Kommunikation, Aktivität) - Baron-Cohen: autistische Kinder scheitern an ToM-Aufgaben trotz gleicher verbaler Intelligenz  Down-Syndrom-Kinder bestehen  Entwicklungsdefizit charakteristisch für Autismus! Social referencing - Bezugnahme auf Emotionsausdruck vertrauter Person, um Informationen zu erlangen - emotionaler Ausdruck Bezugsperson beeinflusst kindliches Verhalten - Gefühlsansteckung (keine Abgrenzung, setzt kein Verständnis Intention voraus)  visual cliff Joint attention: - referenzielles Dreieck: Kind, Erwachsener, Objekt/Ereignis  gemeinsame Aufmerksamkeit - Zuschreibung basaler mentaler Zustände (Aufmerksamkeit/Wahrnehmung)

Selbsterkennen: Repräsentation der eigenen Person als Entität (Selbstobjektivierung), Rouge-Test Subjektivität von Präferenzen: 18 Monatige geben VL Objekt der Präferenz, auch wenn nicht geteilt Empathie: - Verständnis emotionaler Zustände anderer Personen, Gefühl als das der anderen erkannt (nicht Gefühlsansteckung/social referencing) - soziale Identifikation: Mitempfinden von Gefühlen (Konsequenz: Hilfemotivation, Schuldbewusst) - Voraussetzung: Ich-Du-Unterscheidung (Selbsterkennen) Phantasie-/Symbolspiel: - neben Funktionsspiel  Anzeichen mit 18-24 Monaten - Lösung von Realität (Banane = Telefon) - Kinder beginnen mit Erschaffung Doppelrealität (2 Jährige Teetrinken vs. Zubettgehen  Stäbchen) - erfordert kollektive Intentionalität/Zuweisung kollektiver Statusfunktionen (X in Zusammenhang ZY)  Statusfunktionen konstruieren soziale/institutionelle Realität, normativer Anspruch (ab 2 Jahren)

Gebrauch mentalistischer Sprache: - verbale Zuschreibung von mentalen Zuständen (Emotionen)  Voraussage, dass sich jemand freut - Einfluss älterer Geschwister Mentalistische Verhaltenstheorien: - Verständnis von subjektiven Wünschen (2 ½ -3 Jährige korrekte Vorhersage Emotion, wenn Intention ge-/misslingt, aber wenn Wunsch/Handlungsintentionen divergieren, erst ab 4 Jahre)  Bsp: Kind will in Berge, Mama will, dass es Fußball spielt, Kind zieht Trikot an und steigt in Bus, Bus fährt in die Berge, wie fühlt es sich?

Fazit: - strenges Kriterium: Verständnis falscher Überzeugungen - ToM erweitert Verhaltensrepertoire (Täuschung) - ToM entwickelt sich aus Vorläuferfähigkeiten, die zunehmende Ich-Du-Unterscheidung ermöglichen  Selbsterkennen, Empathie etc....


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