M1 Kant Aufklärung PDF

Title M1 Kant Aufklärung
Course Grundfragen Grundbegriffe der Erziehungswissenschaft
Institution Eberhard Karls Universität Tübingen
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Kant: "Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung", Inhalt des Seminar M1 Amos, Wintersemester...


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M1: Grundfragen und Grundbegriffe der Erziehungswissenschaft In: Kant, Immanuel: Werke in zehn Bänden. Herausgeber: Wilhelm Weischedel. Darmstadt: Wissenschaftliche Büchergesellschaft (1983). S. 53-61. Immanuel Kant: „Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?“ Immanuel Kant sieht den Menschen als ein Wesen, das zwischen Vernunft und Gefühlen lebt. Da den Menschen vom Tier nur die Vernunft unterscheidet, soll es sein Endzweck sein diese auszuleben und sich selbst Würde zu verleihen. Diesen Prozess bezeichnet Kant als Aufklärung. „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.“, ist sein Ausgangspunkt. So kommt jeder Mensch unmündig auf die Welt und kann erst im Laufe seines Lebens zur Freiheit mithilfe der Vernunft kommen. „Unmündigkeit“ bezeichnet hierbei einen Zustand, in dem man sich seines Verstandes nicht ohne Hilfe bedienen kann. Dieser Zustand ist „selbstverschuldet“, wenn nicht Verstandesdefizite, sondern Bequemlichkeit, schuld an der Unaufgeklärtheit sind. Einem Einzelnen ist es laut Kant schwer möglich von selbst in den mündigen Zustand zu kommen, da wir ungeübt sind unseren Verstand zu gebrauchen. Zudem gibt es den idealen, aufgeklärten Zustand nur in der Theorie, da die „Bestimmung gerade in diesem Fortschreiten“ (S.58) des Verstandes liegt. Zudem unterscheidet Kant zwischen dem „öffentlichen Gebrauch“ und dem „privaten Gebrauch“ der Vernunft. Der private Gebrauch ist als der einem Auftrag unterworfenen Gebrauch zu verstehen, wie es z.B. Geistliche oder Lehrer tun, wenn sie lehren. Der öffentliche und erstrebenswerte Gebrauch ist der öffentliche, unter dem der bedingungslose, freie Gebrauch des eigenen Verstandes im Einklang mit der eigenen Person gemeint ist. Wie unterschiedlich diese beiden Arten des Gebrauchs sind veranschaulicht Kant am Beispiel eines Geistlichen, der „privat“ Gottes Wort predigt und im „öffentlichen“ Rahmen ganz anders zu den Menschen sprechen könnte. Die Aufgabe eines Monarchen, auch Kant ging noch nicht von einer Demokratie aus, sei es nun, dem Volk Schranken zu geben, in dem sie ihren Verstand uneingeschränkt ausüben können. Schranken seien in sinnvollem Maße nötig um die Menschen zur eigenen Vernunft zu zwingen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kant den Zweck des Menschen in der Aufklärung, der Vernunft und der Freiheit gefunden hat. Sie sind der Ausgangspunkt für alle seinen weiteren Überlegungen. Abstrakt: Für Kant sind Menschen, die nur ihren Gelüsten folgen „unmündig“ und können sich nur selten aus eigener Kraft ihres ganzen Verstandes bzw. ihrer ganzen Vernunft bedienen lernen. Diese Menschen bedürfen Aufklärung. Sie zielt darauf ab die Menschen zu tugendhaften und verstand-gebrauchenden Wesen mit Fortschrittsdenken zu machen. Die dadurch gewonnene Freiheit sollte Öffentlich (eine eigene Meinung vertretend) und nicht Privat (eine (Lehr-)Meinung vertretend) gebraucht werden.

Textverlauf: •



„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit.“ (S.53) o Unmündigkeit: „Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen“ (S.53) o selbstverschuldet: „Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes (…) liegt“ „Es ist so bequem, unmündig zu sein.“ (S.53) o → Faulheit, Feigheit, Triebe

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Erlernen der Benutzung des Verstandes aus eigener Kraft schwer, da wir ungeübt sind (vgl. S.54) „Zu dieser Aufklärung aber wird nichts erfordert als Freiheit“ (S.54), die gemeinsam mit der Vernunft unterschiedlich gebraucht werden kann o S. 55/56: Beispiel Geistlicher im privaten Rahmen kirchlicher Angestellter, im öffentlichen Rahmen möglicherweise als Gelehrter tätig o Privater Gebrauch: „nicht frei, und darf es auch nicht sein, weil er einen fremden Auftrag ausrichtet“ (S.57) o Öffentlicher Gebrauch: man „geniesst eine(r) uneingeschränkte(n) Freiheit, sich seiner Vernunft zu bedienen und in seiner eigenen Person zu sprechen.“ (S.57) Aufklärung steht nie still, sie hat wie die Menschen die „Bestimmung gerade in diesem Fortschreiten“ (S.58) ein guter Monarch vereint „den gesamten Volkswillen in dem seinigen“ (S.59) o „Ein größerer Grad bürgerlicher Freiheit scheint der Freiheit des Geistes des Volkes vorteilhaft, und setzt ihr noch unübersteigliche Schranken; ein Grad weniger von jener verschafft hingegen diesem Raum, sich nach allem seinen Vermögen auszubreiten.“ (S.61) Kant lebt seinerzeit „in einem Zeitalter der Aufklärung“ (S.59) „den Menschen, der nur mehr als Maschine ist, seiner Würde gemäß zu behandeln.“ (S. 61)

Fragen, die sich daraus für mich ergeben: • • • •

Ist es eine „selbstverschuldete Unmündigkeit“, wenn Menschen keine andere Wahl haben als so auf die Welt zu kommen? Ist es ein für einen Menschen tragbarer Konflikt, wenn sie „privat“ eine andere Meinung vertreten als „öffentlich“? Lebt jede Gesellschaft in einem „Zeitalter der Aufklärung“? Gibt es nur die eine ideale Aufklärung? (Was ist mit kulturellen Unterschieden etc.?)...


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