Mehrsprachigkeit, Varietäten (Abitur) PDF

Title Mehrsprachigkeit, Varietäten (Abitur)
Author Svenja Sauer
Course Deutsch
Institution Gymnasium (Deutschland)
Pages 3
File Size 94.4 KB
File Type PDF
Total Downloads 4
Total Views 115

Summary

Mehrsprachigkeit, Varietäten etc. (Abitur 2017)...


Description

Mehrsprachigkeit - gewinnt an Bedeutung durch Globalisierung, Migration usw. - äußere Mehrsprachigkeit: Ein Sprecher spricht zwei verschiedene Sprachen (z.B. Deutsch und Englisch) - innere Mehrsprachigkeit: Ein Sprecher nutzt verschiedene Varietäten innerhalb einer Sprache (z.B. Jugendsprache, Fachsprache...) Varietäten: Sonderformen einer Nationalsprache - Sprachgebrauchsformen, die durch verschiedene außersprachliche Faktoren (z.B. Zeit, Situation, Ort, Schicht...) beeinflusst werden - Jeder Sprecher verfügt über ein Varietätenrepertoire, aus dem er auswählen kann (bewusst oder unbewusst) - können sich teilweise überschneide 1. Dialekt/Mundart - regional, meist nur gesprochen, leicht verständlich - Pro: stiftet Identität, Bewahrung des Kulturguts, zuständige Gehirnregionen werden besser ausgebildet (bspw. für das Erlernen einer weiteren Sprache) - Contra: meist schwer zu verstehen (→ Mitmenschen hören nicht gut zu), erschwert überregionale und internationale Kommunikation 2. Jugendsprache - neue Grammatikregeln bzw. Änderungen - Neologismen / Anglizismen - Füllwörter, aber auch elliptische Sprechweise - teilweise anstößig 3. Kanak-Spraak - „extremere“ Jugendsprache - noch keinen fest ausgebildeten und einheitlichen Bestand - eine Form von Ethnolekt (benutzt von bestimmten ethnischen Minderheiten) 4. Standardsprache - „Schuldeutsch“, schriftnah (wird in der Schule vermittelt) - meist nicht die Erstsprache - Sprachnorm des öffentlichen Sprachgebrauchs 5. Fachsprache - an einen bestimmten Beruf gebunden - vor allem funktional, verbessert die Kommunikation - z.B. Technik, Recht, Medizin 6. Soziolekt - schichtspezifische Sprache

7. Idiolekt - individueller Sprachbesitz und sprachliche Verhaltensweisen 8. Sondersprachen - an bestimmte Gruppen gebunden → Zugehörigkeitsgefühl, Abgrenzung von Anderen - „Geheimsprache“ - bezeichnet unter anderem Ethnolekt, Soziolekt, … (alles außer Standardsprache) 9. Umgangssprache - gesprochene Sprache im Alltag - grammatikalische Verstöße und Abkürzungen - umfasst Elemente der Standardsprache, des Dialekts und der Jugendsprache 4 Varietätenklassen: 1. historische Varietäten: verschiedene Zeitabschnitte 2. dialektale Varietäten: verschiedene geografische Verteilungen 3. soziolektale Varietäten: verschiedene soziale Schichten 4. situative Varietäten: verschiedene Situationen Code-Switching: - unmittelbarer Wechsel zwischen zwei Sprachen - unmittelbarer Wechsel zwischen den Varietäten innerhalb einer Sprache Vorteile und Nachteile von Mehrsprachigkeit - Vorteile: Kennenlernen verschiedener Kulturen, Vereinfachung der globalen Kommunikation, Eröffnung vieler beruflicher Perspektiven, Förderung der Erhaltung der Sprachen, vereinfacht späteres Erlernen von Sprachen - Nachteile: Gefahr der doppelten Halbsprachigkeit (man beherrscht keine Sprache komplett), Überforderungen / Überbeanspruchung (oft kleinere Kinder), man lernt es meist nur mündlich (→ weiterer Aspekt der doppelten Halbsprachigkeit) Gender-Linguistik - Sexus (biologisches Geschlecht) - Gender (kulturelles Geschlecht) - Genus (sprachliches Geschlecht) Typisch weibliche Verhaltensweisen im Gespräch: - sozioemotionale Komponente - sprachlich kooperativ (reden generell mehr) - Hörerrückmeldungen - mehr Fragen / Lachen während des Gesprächs - Probleme disktutieren, Rückhalt bieten - gegenseitige Zuweisung der Sprecherrolle

Typisch männliche Verhaltensweisen im Gespräch: - oben genannte Punkte eher weniger - dominanter Gesprächsstil - Präsentieren des eigenen Wissens (eher Ich-Bezogen) - übergangsloser Wechsel zu neuen Themenaspekten

Herders Sprachursprungstheorie: - Sprache ist das Produkt menschlicher Entwicklung, keinesfalls göttlichen Ursprungs - „Ursprüngliche Sprache“ als Ausdruck innerer menschlicher Vorgänge (ähnlich zu den Lauten der Tiere) - Vernunft trug zur Entstehung der menschlichen (künstlichen) Sprache bei, diese dann wieder zur Weiterentwicklung der Vernunft beitrug - Kommunikative Funktion der Sprache ist sekundär Sprachwandel: 1. Guy Deutscher: - Aussprache (Abwandlungen der Sprache) werden übernommen → Variation, da Sprache ein verschwommenes, flexibles System ist 2. Rudi Keller: - Entstehung von neuen Strukturen, wenn viele Menschen systematisch von alten Strukturen abweichen, Gründe: z.B. Energieersparnis 3. Karl-Heinz Göttert: - Geburt der dt. Sprache: um 600 n. Chr. kam es zur Lautverschiebung der Konsonanten → verschobenes und unverschobenes Germanisch bilden das „neue Deutsche“...


Similar Free PDFs