Title | Messunsicherheit und Fehlerfortpflanzung |
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Course | Physik |
Institution | Technische Hochschule Mittelhessen |
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Beschreibung zur Bestimmung von Messunsicherheiten und Fehlerfortpflanzungen...
Einführung
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Seite1 von 18 Stand: 09-2011
Messunsicherheit und Fehlerfortpflanzung Messunsicherheit Die Messung einer physikalischen Größe (Masse, Spannung, Strom, Zeit,...) ist in der Regel mit einer gewissen Unsicherheit behaftet. Das heißt, der gemessene Wert weicht vom tatsächlichen, in der Regel unbekannten, Wert ab. Für diese Abweichung gibt es zwei Ursachen:
Die Systematische Abweichung und die Statistische Abweichung
Systematische Abweichung Eine systematische Abweichung entsteht durch ein fehlerhaftes Messgerät oder falschen Gebrauch des Geräts. Beispielsweise kann bei einer Zeitmessung die verwendete Stoppuhr stets nachgehen, oder bei einer Längenmessung der Maßstab geringfügig zu lang oder zu kurz sein. Abweichungen vom tatsächlichen Wert können auch durch die Messmethode bedingt sein, beispielsweise dann, wenn sich der Längenmaßstab nicht in der gleichen Ebene befindet, in der eine Längenmessung erfolgen soll. Die systematische Abweichung muss der Herstellerangabe entnommen werden, oder abgeschätzt werden. Wenn Fehler abgeschätzt werden müssen kann man sich an den Skalenteilen orientieren, dabei kann ein Skalenteil (oder evtl. 0,5 Skalenteile) als Fehler angenommen werden.
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Statistische Abweichung Eine statistische Abweichung entsteht durch Zufälle bei der Erfassung des Messwertes. Messungen sind daher vom mathematischen Standpunkt aus gesehen Zufallsprozesse. Wird beispielsweise die Schwingungsdauer eines Pendels mit einer Stoppuhr bestimmt, so weichen die einzelnen Messwerte meist geringfügig voneinander ab. Den Bereich, über den die Messwerte statistisch schwanken, beschreibt man mathematisch durch die so genannte Standardabweichung. Bildet man den Mittelwert vieler Einzelmessungen, so weicht dieser weniger vom tatsächlichen Wert ab als ein einzelner Messwert. Die Standardabweichung gibt dann die Streuung der einzelnen Messwerte um den Mittelwert an.
Mittelwert, Standardabweichung und Unsicherheit des Mittelwerts Die Größe der statistischen Abweichung kann durch mehrfache Wiederholung des Eine physikalische Größe 𝑥 wird 𝑛-mal mit dem gleichen Messverfahren gemessen. Die 𝑛 Messvorgangs und den Methoden der mathematischen Statistik erfasst werden.
Messwerte𝑥𝑖 folgen i.a. angenähert einer Gaußschen Häufigkeitsverteilung, wenn keine
statistischen Abweichungen während der Messung auftreten. Der arithmetische Mittelwert𝑥 ist ein Schätzwert für den unbekannten Wert der Größe 𝑥: n
1 𝑥 = * xi n
i=1
𝑚𝑖𝑡𝑥 → 𝑥
(1)
Er konvergiert für große n gegen den "wahren" Wert der Messgröße 𝑥.
Ein Maß für die Streuung der Messwerte um den Mittelwert𝑥 ist die sogenannte
Standardabweichung 𝜍𝑥 der Messwerte 𝑥𝑖 :
𝜍𝑥 =
𝑛
1 𝑥 − 𝑥2 𝑛−1 𝑖 𝑖=1
=
1 1 𝑥𝑖2 − 𝑛−1
𝑛
𝑥𝑖
2
(2)
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Die in Abbildung 1 dargestellte Gaußsche Normalverteilungskurve zeigt die Häufigkeitsverteilung einer großen Anzahl 𝑛 von Messwerten. Aufgetragen ist hier die Häufigkeit𝜑𝑥𝑖 als Funktion des
Messwertes𝑥𝑖 .
Abbildung 1: Gaußsche Normalverteilung 100%, einen Messwert zwischen −∞
< 𝑥 < +∞ zu finden.
Der gesamte Flächeninhalt unter der Kurve ist eins, entsprechend der Wahrscheinlichkeit von
Die Fläche unter der Kurve im Intervall 𝑥
− 𝜍 ; 𝑥 + 𝜍 hat den Inhalt 0,683, d.h. mit einer
Wahrscheinlichkeit von 68,3% liegt ein Messwert in einer 𝜍 - Umgebung von𝑥.
Man nennt diese Wahrscheinlichkeit auch statistische Unsicherheit. Sie beträgt für die
sogenannte 1𝜍𝑥 -Grenze 68,3%, für die 2𝜍𝑥 -Grenze 95,4% und für die 3𝜍𝑥 -Grenze 99,7%.
Die Unsicherheit des Mittelwertes Δ𝑥 ist proportional zur Standardabweichung 𝜍𝑥 .
Es gilt:
𝜍𝑥 Δ𝑥 = 𝑘 = 𝑛
𝑛
1 𝑥 − 𝑥2 𝑛𝑛−1 𝑖 𝑖=1
(3)
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Also ergibt sich für eine Messreihe mit einer relativ großen Anzahl von 𝑛 Messwerten
einarithmetischer Mittelwert𝑥 mit einer Streuung so, dass der “wahre Wert“ 𝑥mit einer Wahrscheinlichkeit von 68,3% im Intervall von 𝑥 Für ∆𝑥=
Unsicherheit). 2𝜍𝑥 𝑛
bzw. für ∆𝑥=
± ∆ 𝑥 liegt ( mit k = 1 einfache
kann die statistische Sicherheit auf 95,4% (mit k= 2 erweiterte Unsicherheit) 3𝜍𝑥 𝑛
auf 99,7% erhöht werden (mit k=3 erweiterte Unsicherheit).
Das Ergebnis der Messung der Größe 𝑥 wird in der Form: 𝒙
= 𝑥 ± ∆𝑥 angegeben.
Häufig wird zusätzlich der Relativwert der Unsicherheit als Prozentwert
∆𝑥 𝑥
∗ 100% mit
angegeben. Der Relativwert der Unsicherheit wird auch relative Unsicherheit(in Prozent) genannt.
Messfehler Als Messfehler bezeichnet man die Differenz aus Messwert und wahren Wert der Messgröße. Da der wahre Wert einer Messgröße im Allgemeinem nicht bekannt ist, ist der Begriff Messfehler eigentlich kein physikalisch sinnvoller Begriff und sollte daher NICHT verwendet werden.
Angaben von Messgrößen und deren Unsicherheit Bei Messunsicherheitsangaben ist die Anführung von null verschiedenen Ziffern nur in der ersten signifikanten Stelle sinnvoll. (z. B. 3*10^-4 statt 0,003) Signifikante Stellen sind alle angegebenen Ziffern bis auf führende Nullen. Beim Messresultat sind ebenfalls alle Ziffern auf diese Messunsicherheitsstelle zu runden. Dabei sind die Rundungsregeln entsprechend zu beachten. Lediglich bei einer führenden 1 der Messunsicherheit wird auf die zweite Messunsicherheitsstelle gerundet. Diese Rundungsregeln gelten auch für die Angabe des Relativwertes der Messunsicherheit.
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Beispiele: 1. Bei der Bestimmung der Brennweite f einer Sammellinse ergeben sich die folgenden
𝑓 = 196,762𝑚𝑚; ∆𝑓 = 1,454𝑚𝑚 Rechenwerte:
𝑓 = 196,8 ± 1,5𝑚𝑚
Das Ergebnis wird dann folgendermaßen angegeben:
𝑅 = 6,57632Ω; ∆𝑅 = 0,02673Ω
2. Bei der Bestimmung eines ohmschen Widerstandes ergeben sich die Rechenwerte:
𝑅 = 6,58 ± 0,03Ω bzw.𝑅 = 6,58 ± 3 ∗ 10−2 Ω Das Ergebnis wird dann folgendermaßen angegeben: oder auch (𝑅
= 6,58 Ω ± 0,5%
Fehlerfortpflanzung
Gaußsches Fehlerfortpflanzungsgesetz Die Größe 𝑧 möge mit den direkten Messgrößen𝑎, 𝑏, 𝑐,... durch einen bekannten funktionalen
Zusammenhang 𝑧 = 𝑓(𝑎, 𝑏, 𝑐, … ) gegeben sein, so dass𝑧 eine indirekte bzw. zusammengesetzte Messgröße darstellt.
Die Unsicherheiten der Messgrößen 𝑎, 𝑏, 𝑐,... bezeichnen wir mit Δ𝑎, Δ𝑏, Δ𝑐,... Diese
Unsicherheiten können z.B. Schätzungswerte, errechnete Unsicherheiten, oder Herstellerangaben sein und pflanzen sich auf 𝑧 fort.
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Aus dem Ausdruck für das totale Differential der Funktion 𝑓(𝑎, 𝑏, 𝑐, … )und unter der Annahme,
dass die Messwerte einer Normalverteilung unterliegen, also annähernd gleich viele positive wie negative Vorzeichen vorkommen, erhält man das Fehlerfortpflanzungsgesetz von Gauß, das den geschätzten Wert Δ𝑧 der Unsicherheit von 𝑧, angibt.
∆𝑧 =
𝜕𝑓
𝜕𝑎
∆𝑎
2
2 2 𝜕𝑓 𝜕𝑓 + ∆𝑏 + ∆𝑐 + … 𝜕𝑏 𝜕𝑐
(4)
Vereinfachend lässt sich für den Maximalwert der Unsicherheit näherungsweise schreiben:
Dabei ist
𝜕𝑓
𝜕𝑎
∆𝑧 ≈
𝜕𝑓 𝜕𝑓 𝜕𝑓 ∆𝑏 + ∆𝑎 + ∆𝑐 + ⋯ 𝜕𝑏 𝜕𝑎 𝜕𝑐
(5)
der partielle Differentialquotient, d. h. die Ableitung von 𝑓 nach 𝑎, wobei alle anderen
Variablen (𝑏, 𝑐, . . . ) konstant gehalten werden.
Im Zusammenhang mit dem Gaußschen Fehlerfortpflanzungsgesetz werden die Absolutwerte der partiellen Differentialkoeffizienten auch Sensitivitätskoeffizienten genannt.
Beispiel zur Anwendung der maximalen Messunsicherheitsberechnung Die Dichte 𝛿 eines zylindrischen Körpers kann bei bekannter Masse 𝑚, Durchmesser 𝑑 und Höhe berechnet werden zu:
𝜋 −1 −2 −1 𝑑 𝛿= 𝜋 2 =𝑚 4 𝑑 4
𝑚
(6)
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Angenommen, die Masse 𝑚, der Durchmesser 𝑑 und die Höhe des Zylinders seien mit den
Unsicherheiten∆𝑚,∆𝑑 und ∆ bestimmt worden. Anwendung der Gleichung (5) liefert:
∆𝛿 ≈
=
𝑑2 4
𝜋
1
∆𝑚 +
∆𝛿 =
𝜕𝛿 𝜕𝛿 𝜕𝛿 ∆ ∆𝑚 + ∆𝑑 + 𝜕 𝜕𝑚 𝜕𝑑
2𝑚
𝑑3 4
𝜋
∆𝑑 +
𝑚
𝑑 2 2 4
𝜋
∆
𝛿 2𝛿 𝛿 ∆𝑑 + ∆ ∆𝑚 + 𝑑 𝑚
𝛿 𝑎𝑢𝑠𝑘𝑙𝑎𝑚𝑚𝑒𝑟𝑛 (7)
Für die praktische Berechnung der Unsicherheit ∆𝛿 einer abgeleiteten Größe empfiehlt es sich,
eine Tabelle anzulegen. In unserem Beispiel:
𝑚 = 2,145 ± 0,002𝑘𝑔
Aus den Messwerten:
𝑑 = 0,0493 ± 0,0003𝑚 = 0,1425 ± 0,003𝑚
wurde die Dichte gerechnet:
𝛿 = 7885
𝑘𝑔
𝑚3
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Die Unsicherheit von 𝛿 wird mit Hilfe einer Tabelle berechnet: Eingangsgröße
Größe 𝑥𝑖 𝑚 𝑑 𝛿
Sensitivitätskoeffizient
Wert 𝑥𝑖
Unsicherheit
2,145kg
0,002kg
0,0493m
0,0003m
0,1425m
0,0003m
∆𝑥𝑖
Formel für
Wert des
Unsicherheit
den Betrag
Betrags
Spalten 3x5
3676/m3
7kg/m3
319878kg/m4
96kg/m3
5533kg/m4
17kg/m3
𝜕𝛿 𝜕𝑥 𝑖
7885kg/m3
Damit ergibt sich als Endergebnis der Dichte:𝛿
Betrag zur
𝛿 𝑚 2𝜌 𝑑 𝛿
Summe: 120kg/m3
= 7890 ± 120
𝑘𝑔
𝑚3
Spezialfälle der maximalen Messunsicherheitsberechnung In zwei Fällen lässt sich die Anwendung der maximalen Messunsicherheitsberechnung weiter vereinfachen: 1. Es seien a und b Messgrößen, K eine Konstante und es gelte:
𝑧 = 𝑓 𝑎, 𝑏 = 𝐾𝑎 − 𝑏
(8)
Dann ist nach den Gesetzen der Differenziation:
𝜕𝑓 =𝐾 𝜕𝑎
Also erhält man:
𝑢𝑛𝑑
𝜕𝑓 = −1 𝜕𝑏
∆𝑧 ≈ 𝐾 ∆𝑎 + ∆𝑏
(9)
(10)
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Es gilt also speziell:
Für Summen (oder Differenzen) von Messgrößen: addieren sich deren Unsicherheiten, multipliziert mit dem Absolutwert ihrer konstanten Faktoren, zur maximalen Gesamtunsicherheit.
2. Als weiterer Spezialfall sei:
𝑧 = 𝑓𝑎, 𝑏 = 𝐾𝑎𝑚 𝑏−𝑛
(11)
Man erhält für die beiden partiellen Ableitungen:
𝑧 𝜕𝑧 = 𝐾𝑚𝑎 𝑚 −1 𝑛−𝑛 = 𝑚 𝑎 𝜕𝑎
𝜕𝑧 𝑧 = 𝐾𝑎𝑚 −𝑛𝑏−𝑛−1 = −𝑛 𝑏 𝜕𝑏
Damit ergibt sich:
∆𝑧 ≈
⟹
𝜕𝑧 𝜕𝑧 ∆𝑎 + ∆𝑏 𝜕𝑎 𝜕𝑏
⟹ ∆𝑧 ≈
−𝑛𝑧 𝑚𝑧 ∆𝑎 + 𝑎 𝑏
∆𝑏 ∆𝑎 ∆𝑧 + 𝑛 ≈𝑚 𝑏 𝑎 𝑧
𝑏𝑧𝑤. (12)
∆ (13)
Es gilt also:
Für Produkte von Potenzen addieren sich die relativen Unsicherheiten multipliziert mit den Beträgen der Exponenten zur maximalen relativen Gesamtunsicherheit.
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Als Beispiel betrachten wir wieder unsere Bestimmung der Dichte gemäß Gleichung (6):
𝛿=
𝜋
4
𝑚
𝑑2
=𝑚
𝜋 −1 −2 −1 𝑑 4
(6)
Mit (13) ergibt sich somit sofort:
∆𝑑 ∆𝑚 ∆ ∆𝛿 + 2 + ≈ 𝑚 𝛿 𝑑
(14)
Man vergleiche dieses Ergebnis mit der letzten Zeile von Gleichung (7)
∆𝛿 =
𝛿 2𝛿 𝛿 ∆𝑑 + ∆ ∆𝑚 + 𝑑 𝑚
(7)
Lineare Regression Zu bestimmende physikalische Messgrößen stehen oftmals, theoretisch, in einem linearen Zusammenhang oder können in einen solchen transformiert werden. (s. Abschnitt Linearisierung) Die graphische Darstellung der Wertepaare lässt eine lineare Tendenz erkennen, wobei die Messwerte, aufgrund der beschriebenen Messungenauigkeiten, mehr oder weniger um eine optimale, den Messwerten angepassten Gerade streuen vgl. Abbildung 2.
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Abbildung 2: Ausgleichsgerade Bei der graphischen Darstellung der Messwerte werden grobe Fehler sofort deutlich. Diese sogenannten Ausreißer werden in eine rechnerische Auswertung nicht mit einbezogen. Relevante physikalische Größen können durch die Auswertung der Ausgleichs- bzw. Regressionsgeraden, also die Bestimmung der Steigung m und des Achsenabschnitts b, ermittelt werden. Hinreichend gute Ergebnisse liefern oftmals bereits die optische Regression, d.h. die Die Steigung a der Geraden 𝑦 = 𝑎 ∗ 𝑥 + 𝑏 wird dann über ein Steigungsdreieck bestimmt, Ausgleichsgerade wird vermittelnd zwischen den Messwerten per Auge hindurch gelegt. während b direkt als Schnittpunkt mit der Ordinaten abgelesen werden kann.
Abbildung 3: Optische Regression mit Fehlerrechtecken
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Da die xy-Wertepaare Messungenauigkeiten beinhalten, die durch Fehlerbalken bzw. Fehlerrechtecke dargestellt werden können, ist es möglich, eine obere und untere Grenzgerade Die Schnittpunkte mit der Ordinate liefern die Werte 𝑏𝑚𝑎𝑥 und 𝑏𝑚𝑖𝑛 Über entsprechende nach subjektiver Einschätzung vermittelnd einzuzeichnen (Vgl. Abbildung 3.)
Steigungsdreiecke kann 𝑎𝑚𝑎𝑥 und 𝑎𝑚𝑖𝑛 bestimmt werden. Mit Hilfe dieser Werte können nun die Unsicherheiten ∆𝑎 und ∆𝑏 aus der graphischen Auswertung angegeben und somit das Ergebnis für 𝑎 und 𝑏 dargestellt werden.
𝐷𝑎 =
𝑏𝑚𝑎𝑥 − 𝑏𝑚𝑖𝑛 𝑎𝑚𝑎𝑥 − 𝑎𝑚𝑖𝑛 ; 𝐷𝑏 = 2 2 𝑎 = 𝑎𝑅 ± ∆𝑎
(15) ; (16)
; 𝑏 = 𝑏 𝑅 ± ∆𝑏
Genauere Werte können mit Hilfe der linearen Regressionsrechnung ermittelt werden. Auf die zum Teil doch recht anspruchsvolle Herleitung der nachfolgend aufgeführten Gleichungen wird an dieser Stelle verzichtet und auf die angegebene Literatur verwiesen.
Abbildung 4: Optische Regression ohne Fehlerrechtecke
Regressionsgerade Für die Steigung a ergibt sich aus den n Wertepaaren (𝑥𝑖 , 𝑦𝑖 ):
(Gerade:𝑦
= 𝑎 ∗ 𝑥 + 𝑏)
Einführung 𝑎=
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𝑛 ∗ 𝑥𝑖 ∗ 𝑦𝑖 − 𝑥𝑖 ∗ 𝑦𝑖 𝑛 ∗ 𝑥𝑖2 − 𝑥𝑖 2
(17)
Der Ordinatenabschnitt b berechnet sich wie folgt:
𝑥𝑖2 ∗ 𝑦𝑖 − 𝑥𝑖 ∗ 𝑥𝑖 ∗ 𝑦𝑖 𝑏= 𝑛 ∗ 𝑥𝑖2 − 𝑥𝑖 2
(18)
Sonderfall: Ursprungsgerade : 𝑏 = 0d.h. aus (18) folgt:
𝑥𝑖2 ∗ 𝑦𝑖 = 𝑥𝑖 ∗ 𝑥𝑖 ∗ 𝑦𝑖
𝑦𝑖 𝑥𝑖 = 𝑥𝑖 ∗ 𝑦𝑖 𝑥𝑖2
bzw.
eingesetzt in die modifizierteGleichung (17):
𝑎=
𝑥𝑖 ∗ 𝑦𝑖 𝑥𝑖2
(19)
Für die Unsicherheit ∆𝑎 der Steigung 𝑎 ergibt sich:
∆𝑎 = 𝜍𝑦
𝑛 𝑛 ∗ 𝑥𝑖2 − 𝑥𝑖 2
(20)
Die Unsicherheit ∆𝑏 des Achsenabschnitts 𝑏 beträgt somit:
∆𝑏 = 𝜍𝑦
𝑥𝑖2 𝑛 ∗ 𝑥𝑖2 − 𝑥𝑖 2
(21)
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Hierin ist 𝜍𝑦 ein Maß für die Streuung der y-Werte:
𝜍𝑦 =
1 1 𝑦𝑖2 − 𝑛−2 𝜍𝑦 =
𝑛
𝑦𝑖 − 2
𝑎 𝑛 ∗ 𝑥𝑖 ∗ 𝑦𝑖 − 𝑥𝑖 ∗ 𝑦𝑖 𝑛
1 𝑦 − 𝑏 − 𝑎 ∗ 𝑥𝑖 2 𝑛−2 𝑖
(22)
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Auswertung mit Programmen 1. Mit Excel: Beispiel-Werte: x-Achse 28 30 33 35 38
Auswertung über die RGP-Funktion: y-Achse 2410 3033 3895 4491 5717
323,681529 15,0409262 0,99356379 463,112679 6579539,17
-6707,55414 496,213811 119,194002 3 42621,6306
6000
5500 5000 4500
4000 3500
3000 2500 2000
25
27
29
31
33
35
37
39
Um die RGP-Funktion aufzurufen: über Funktion einfügen (𝑓𝑥 ) das Bedienfeld der RGP-
Formel aufrufen. Dort die Werte der x- und y-Werte wie gewohnt markieren. Für Konstante und Stats einen Wert von 1 annehmen. Nun eine Matrix von 2x5 Feldern markieren, F2 drücken und dann StrgShift und Enter.
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Die ausgegebene Matrix gibt folgende Werte wieder: Steigung m
Koordinatenabschnitt b
Fehler der Steigung Δm
Fehler des Koordinatenabschnitts Δb
Bestimmtheitsmaß r:
Standardfehler des Schätzwertes sey
1= vollkommene Korrelation 0= Regressionsgerade nicht geeignet F-Statistik
Freiheitsgerad
Regressions-Quadratsumme ssreg
Residuale-Quadratsumme ssresid
2. Mit dem Taschenrechner "CASIO fx-991ES" Mit MODE und 3 in den Modus STAT wechseln. Dort mit 2 die lineare Regression auswählen A+BX. Nun sind die Wertepaare in die Tabelle einzugeben: Beispiel-Werte: x 1 28 2 30 3 33 4 35 5 38
y 2410 3033 3895 4491 5717
Alle Werte müssen über = bestätigt werden. Nachdem die gesamte Tabelle eingegeben ist max. 40 Wertepaarte muss AC gedrückt werden, um das Programm zu verlassen. Über SHIFT1 kann dann das eigentliche STAT-Menü aufgerufen werden. Die Werte der linearen Regression bekommt man über 7 Reg. Über die Tasten 1-5 kann man nun die Einzelnen Ergebnisse abrufen. Wobei folgende Tasten folgende Ergebnisse liefern.
Buchstabe
Bedeutung
Taschenrechner
Vergleich mit Excel
A
Koordinatenabschnitt b
-6707,55414
-6707,55414
B
Steigung m
323,6815287
323,681529
r
Bestimmtheitsmaß r
0,9967766992
0,99356379
𝑥
Der geschätzte y-Wert bei einem gegebenen x-Wert
𝑦
Der geschätzte x-Wert bei einem gegebenen y-Wert
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Linearisierung Da lineare physikalische Zusammenhänge relativ bequem ausgewertet werden können, werden auch nichtlineare Zusammenhänge oft linearisiert. D. h. in Form einer Geraden dargestellt. Dies ist häufig möglich, wie folgende Beispiele zeigen:
1. Die Schwingungszeit 𝑇 eines Drehpendels mit der Winkelrichtgröße 𝑐 ∗, auf dem zwei gleiche Zusatzmassen 𝑚𝑧 im gleichen Abstand 𝑠 von der Pendeldrehachse aufgebracht sind,
beträgt:
𝑇 = 2𝜋
mit:
𝐽0 + 2𝐽𝑧 + 𝑚𝑧 𝑠 2 𝑐∗
(23)
𝐽0 = Trägheitsmoment des Drehpendels ohne Zusatzmassen
𝐽𝑧 = Trägheitsmoment einer Zusatzmasse.
man Gleichung (23) so kann man 𝑦
= 𝑇 2 und 𝑥 = 𝑠 2 ansehen also eine lineare
Die Winkelrichtgröße des Pendels sowie die Trägheitsmomente si...