Modul 2.4/2.5 bei Frau Fella; Sitzung 1 PDF

Title Modul 2.4/2.5 bei Frau Fella; Sitzung 1
Author Johanna Zimmer
Course Religionspädagogik: Religionssoziologische und psychologische Aspekte und religionsdidaktische Prozesse
Institution Universität Koblenz-Landau
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Checkliste der Sitzung 1 beantwortet...


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1 Sitzung Checkliste

Modul 2.4/2.5

25.04.20

Checkliste 1: Die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und ihre Bedeutung fr das Gottesbild GOTTESBILDER HEUTE Welche Erkenntnisse konnten Sie aus der Analyse der Gottesbilder (Übung 1) für den Umgang mit der Frage nach religiöser Entwicklung und religiösem Lernen gewinnen? o o

Vielfalt an Gottesbildern und -vorstellungen, Einfluss verschiedener Aspekte (emotional und motivational, kognitiv etc.) Wie kann man diese Vielfalt beschreiben und kategorisieren? Als Interaktionswissenschaft zieht die Religionsp-dagogik u.a. die Psychologie (Entwicklungs-, Kognitions-, Sozial-, Religionspsychologie) zu Rate und versucht, diese Erkenntnisse fruchtbar zu machen fr religi1se Lehr-Lernprozesse

LERNEN UND ENTWICKLUNG Wie lernen wir? Welche Lerntheorien gibt es? o

o

Lernen als alle verh-ltnism-ßig berdauernden Ver0nderungen von Denk-, Erlebens-, Verhaltensweisen aufgrund von Erfahrung, 4bung, Beobachtung und nicht aufgrund bloßer Reifung Behavioristische Lerntheorien: Außensteuerung des Lernens durch Reize, Theorien der kognitiven Organisation: Innensteuerung des Lernens durch subjektive, kognitive Strukturierungsprozesse

Welcher Zusammenhang besteht zwischen 'Lernen' und 'Entwicklung'? o

o

Entwicklung als jede Art von menschlicher Ver0nderung in Zusammenhang mit dem Lebensalter, gleich, ob sie berwiegend von Reifung oder von Erfahrung (Lernen) abh-ngt; damit umfasst der Begriff der Entwicklung auch alle Lernprozesse Entwicklung schaut auf die Ver-nderungen der Lernprozese und der Reifungsprozesse

Was versteht die Entwicklungspsychologie unter 'Lernen' und 'Entwicklung'? Welche Entwicklungsmodelle gibt es? o o

1

Entwicklung als dynamisches System: Entwicklung ist 1) lebenslang, 2) mehrdimensional, 3) sehr plastisch und 4) multidirektional. 3 Entwicklungsmodelle: o Tiefenpsychologische Modelle (Freud, Erikson) → Triebentwicklung, Konflikte, Lebensphasen o Kognitivistische, strukturgenetische Modelle (Piaget, Kohlberg, Fowler, Oser/Gmnder) → Denkentwicklung, Struktur des Verstehens, Denkens, Urteilens o Sozialpsychologische Modelle, soziale Identit-tstheorien (Mead, Goffman, Blumer etc.)

1 Sitzung Checkliste

Modul 2.4/2.5

25.04.20

RELIGIÖSES LERNEN Was bedeuten die Lern- und Entwicklungstheorien für religiöses Lernen? o

Einfluss der Umwelt u. der gesellschaftlichen Ausgangssituation auf religi1ses Lernen

Wie kann man sich der Frage nach religiösem Lernen ann0hern? o o

Biblische, historische und systematisch-theologische Zug-nge zum religi1sen Lernen → Anthropologie Sozial- und erziehungswissenschaftliche Zug-nge → Religiosit-t, Sozialisation, Identit-t, Entwicklung, Bildung, Erziehung

Was umfasst religiöses Lernen? Bzw. was ist genauer darunter zu verstehen? (Definition) o

o o o

Religiöses Lernen umfasst intentionale und spontane, formelle und informelle Aneignungsprozesse: Lehre, Erziehung; ungeplant, nebenbei; Gefühlsebene: Mittun, Miterleben Religiöse Lernprozesse enthalten drei zirkulär verknüpfte Komponenten: Erfahrungs-, Traditions-, Existenzielle Komponente Religiöses Lernen verweist auf Theologie und Humanwissenschaften (Didaktik, Psychologie) Religiöses Lernen impliziert stets konkrete Subjekte (Subjektorientierung): Religion betrifft Menschen in ihrer Individualität (intrasubjektiv) und als zwischenmenschliches, soziales Phänomen (intersubjektiv), ereignet sich in der Jetztzeit, im aktuellen Vollzug (synchron) und ist ein geschichtlicher Prozess (diachron)

Welches Interesse hat die Religionsp0dagogik an Lern- und Entwicklungstheorien? o

o

Aufgabe einer psychologisch informierten Religionsp-dagogik ist die Anwendung und Gewinnung psychologischer Erkenntnisse, durch die sich ethisch-religi1se Sozialisations, Erziehungs- und Unterrichtsprozesse beschreiben, erkl-ren, verbessern (Optimierung) sowie Entwicklungsst1rungen vermeiden lassen (Pr-vention) Verwendung der Modelle als heuristische Such-Hilfe, ohne universelle Gltigkeit u. normativen Anspruch

Inwiefern ist an den (klassischen) Modellen Kritik zu üben? o o o o

2

Die ver-nderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen finden keine Bercksichtigung. Unterbelichtung negativer/affektiver Seiten von Religion und der Motivation fr religi1ses Lernen Befragungsinstrumente (klinische Interviews) jenseits kindlicher Lebenswelten und Ausdrucksverm1gen Neuere Erkenntnisse aus der Kognitions- und Religionspsychologie mssen aber st-rkere Bercksichtigung finden

1 Sitzung Checkliste

Modul 2.4/2.5

25.04.20

RELIGIONSPÄDAGOGIK (Achtung: Beachtung M 2.3 Kaupp) Inwiefern kann man die Religionsp0dagogik als Handlungs- und Interaktionswissenschaft verstehen? Handlungswissenschaft: o o

o o

Religionsp-dagogik bercksichtigt biografische, psychologische, soziale, kulturelle, religi1se Verfasstheit der Lernenden Theorie-Praxis-Zirkel: Die Praxis ist nicht nur das Ziel, auf das hin religionsp-dagogisch gedacht wird, sie ist nicht nur das „Endprodukt“ religionsp-dagogischen Nachdenkens, sondern die Praxis wird zum Ausgangspunkt der Theorie Reflexion von Praxis fr die Praxis, mit dem Ziel, begrndete Orientierungen fr zuknftiges Handeln zu entwickeln Relevanz dieser Erkenntnisse fr die Praxis theologischer/sozialswiss. Disziplinen zyklischer Dreischnitt religionsp-dagogischer Erkenntnis: Sehen - Urteilen - Handeln

Interaktionswissenschaft: o o

Verbund mit theol. und nicht-theol. F-chern (empirische Forschung, Philosophie, Erziehungswissenschaften …) Methodenpluralit-t: Grundlegende Unterscheidung zwischen empirischen und hermeneutischen Methoden → Empirisch fundierte Hermeneutik

Wie kann 'Religionsp0dagogik' definiert werden? o

o

Boschki (2017, 86): Gegenstand der Religionsp0dagogik ist die übergeordnete Theorie der Praxis religiöser Lehr-Lernprozesse bzw. religiöser Bildung aufgrund theologischer und p0dagogischer Vorannahmen, Grundsatzentscheidungen und Optionen Besch-ftigung mit Theorien zu Lernen, Entwicklung, Sozialisation

Welche Prinzipien sind nach Boschki für die Religionsp0dagogik maßgeblich? o o o o

Pluralit0tsf0higkeit: Heterogenit-t der Verstehensvoraussetzungen der einzelnen am Bildungsprozess beteiligten Lehrenden und Lernenden Subjektorientierung: Subjekte des Lernens in der Mitte religionsp-dagogischer Reflexion Erfahrungsorientierung: will die Lebenserfahrung der Menschen mit den Erfahrungen des Glaubens in Beziehung setzen Bildungsorientierung: Religion ist auf Bildung angewiesen; verweist auf Bildungsinhalte und auf die Bildung des ganzen Menschen (religi1se Mndigkeit etc.)  Beziehungstheoretische Rezeption der vier Prinzipien: Religi1se Bildung ist inhaltsund beziehungsorientiert

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1 Sitzung Checkliste

Modul 2.4/2.5

25.04.20

Was macht die Religionsdidaktik - im Unterschied zur Religionsp0dagogik? o

o

o

Religionsp0dagogik als Instanz einer bergreifenden theoretischen Bestimmung; fragt nach den theologischen und p-dagogischen Begrndungen fr religi1se Bildung; hier sind alle Lernfelder im Blick Religionsdidaktik reflektiert die Struktur, Ziele, Kompetenzen religi1ser Bildung fr konkrete Lernorte; Entwicklung von Konzepten, die als Steuerungsinstrumente fr religionsp-dagogisch Handelnde fungieren; reflektiert den konkreten Unterricht im Lernfeld Schule Didaktik = Wissenschaft vom Lehren und Lernen

Welche religionsp0dagogischen Lernorte gibt es? o

Familie, Gemeinde, Schule, Erwachsenenbildung, Medien, Kita etc.

Welche Herausforderungen und Schwierigkeiten können Sie nach der Besch0ftigung mit den Lerninhalten von Sitzung 01 für religiöse Lehr-Lernprozesse ausmachen? Wo sind Ihrer Meinung nach z.B. die Grenzen der Lehr-/Lernbarkeit von Religion? o

Rahmenbedingungen und Begründungen für den Religionsunterricht (vgl. M 2.3)

Religionsp0dagogische Kriteriologie (vgl. M 2.3) o o

Inhalt – der Vermittelnde (Person + Rolle) – Adressat*in; + Globe Kriterien fr religionsp-dagogisches Forschen und Handeln (vgl. Kaupp): 1) 2) 3) 4) 5) 6) 7)

Frage des Vorgehens/Methode (Sehen – Urteilen – Handeln) Frage von Rolle u. Person/der Lehrende Frage von Alter u. Interesse/Adressat*innen Frage nach dem Hier u. Jetzt / Globe, Frage von Bibel und Tradition / Inhalt Korrelation Frage der Didaktik/Wege der Aneignung, Vermittlung, Kommunikation

Erstes Zwischenfazit

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1 Sitzung Checkliste

o

o o

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Modul 2.4/2.5

25.04.20

Religi1ses Lernen ist nicht operationalisierbar, ein offener Prozess, muss auf Leerstellen hinweisen, „hat ins Spiel zu bringen, was marginalisiert, tabuisiert und verdr-ngt ist“ (Zilleßen/Gerber 1997, 40). Notwendige Unterbrechungen (vgl. Boschki 2017): Religi1se Bildung als Fragment, Bildungsgerechtigkeit, Vulnerabilit-t/Verletzlichkeit Religionsp-dagogik als „Lebensbegleitung“ (Nipkow)...


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