Sitzung 7 - Handlungsregulation PDF

Title Sitzung 7 - Handlungsregulation
Course Arbeits- & Organisationspsychologie
Institution Johannes Gutenberg-Universität Mainz
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VL AOW (Basis) bei Prof. Rigotti Zusammenfassung...


Description

Sitzung 7: Regulation des Arbeitshandelns Agenda 1. Handlungsregulationstheorie (HRT) o Definition von (Arbeits-)tätigkeit / Handlung → wie ist er psychisch repräsentiert? o Der zyklische Handlungsprozess o Die hierarchisch-sequenzielle Struktur von Tätigkeiten o Regulationsebenen von Handlungen o Freiheitsgrade / Handlungsspielraum o Stressoren / Ressourcen / Anforderungen o Anwendungsfelder der HRT 2. Zielsetzungstheorie o Moderatoren und Wirkmechanismen

„Der Mensch entwickelt seine Persönlichkeit über das Handeln.“ (Leontjew, 1982)

„Action as the core of Workpsychology“ Handlungsregulationstheorie (HRT) • •

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Zentrale Frage: o Wie ist menschliches (Arbeits)Handeln psychisch organisiert? Annahme: o Menschliches Handeln lässt sich durch die bloße Beobachtung der sichtbaren Abläufe nicht vollständig begreifen → kognitive Prozesse (Planung) spielen eine Rolle → wichtiger Anteil des Handlungsprozesses Wesentlich ist: o Psychische Struktur des Handelns Ab hier Buch: o HRT befasst sich mit der psychischen Regulation des Arbeitshandelns o Sie versucht, die geistigen Vorgänge bei Arbeitshandeln zu beschreiben und Wirkungen von Arbeitsaufgaben auf den Arbeitenden vorauszusagen o Schließlich können aus der HRT Schlussfolgerungen für Arbeitsgestaltung gezogen werden

Handlungsregulationstheorie Hintergrund & Einbettung •



Kybernetische Ansätze (Systeme, die Rückkopplungsprozesse haben) o vor allem Miller, Galanter & Pribram, 1960 „Plans and the structure of behavior“, welches einen Ansatz darstellte, auch kognitive Vorgänge bei der Regulation komplexer Handlungen zu beschreiben o TOTE-Einheit Sowjetische Psychologie

HRT ist keinem westlichen Menschenbild verpflichtet, da die wesentlichen Impulse aus der sowjetischen Psychologie erhalten hat Handlungsregulationstheorie (HRT) o Hacker, 1973; 1998 o Volpert, 1971; 1986 o Frese & Zapf, 1994 Verwandte Theorie: Control theory (Carver & Scheier, 1982) o





Psychologisch relevante Eigenschaften der Arbeitstätigkeit 1. Sie ist bewusste, zielgerichtete Tätigkeit 2. Gerichtet auf das Verwirklichen von Ergebnissen, die (soweit möglich) im Ziel vorweggenommen und damit 3. Vor dem Handeln ideell gegeben sind; 4. Sie wird in Absichten (Intentionen) willensmäßig auf das bewusste Ziel hin reguliert 5. Bei der Erstellung des Ergebnisses formt sich zugleich die Persönlichkeit; diese persönlichkeitsformende Wirkung ist nicht auf die Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten beschränkt, sondern betrifft auch Einstellungen 6. Arbeitstätigkeiten, auch die innerhalb der gesellschaftlichen Arbeitsteilung isoliert ausgeübten, sind in ihren wesentlichen Merkmalen gesellschaftlich bestimmt. Sie sind stets bezogen auch auf die Bedürfnisse anderer Menschen und gewinnen daraus einen ausschlaggebenden Teil ihres Sinns 7. Zielgerichtete Tätigkeiten enthalten nicht ziel-gerichtete, bedingungsgeleitete Teile, die Operationen Hacker (2005, S. 48)

Handlung „Handlung bezeichnet eine zeitlich in sich geschlossene, auf ein Ziel gerichtete sowie inhaltlich und zeitlich gegliederte Einheit der Tätigkeit, nämlich die kleinste psychologisch relevante Einheit willentlich gesteuerter Tätigkeiten von Individuen, Gruppen und Organisationen.“ (Hacker, 2009, S. 25)

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Die HRT sieht bestimmte Merkmale als charakteristisch für das Handeln an: Merkmale des Handelns: o Zielgerichtetheit

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o Bewusstheit o Gegenständlichkeit o Gesellschaftliche Eingebundenheit o Soziale Eingebundenheit Es ist auffällig, dass sich diese Merkmale im Wesentlichen mit den vier Definitionskriterien von Arbeit decken Der enge Zusammenhang zwischen Arbeit und Handeln wird damit deutlich

Die zyklische Struktur des Handlungsprozesses

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Ziel am Anfang Planentwicklung: o In vielen Fällen erfolgt die Entwicklung eines Plans ganz einfach spontan und automatisch o In anderen Fällen ist mehr kognitiver Aufwand zum Entwurf eines adäquaten Plans erforderlich o Ein wesentlicher Teil der Planung ist, dass die Handelnde den Weg zum Ziel in verschiedene Stationen unterteilt, die der Reihe nach zu durchlaufen sind o Diese Stationen werden auch Teilziele genannt Ausführung = ist der eigentlich sichtbare Teil der Handlung Feedback: o Der letzte Teil der Handlung besteht in der Überprüfung oder Kontrolle der Zielerreichung o Es geht um die Frage ob das Ziel erreicht wurde und ob der Ist-Zustand dem gewünschten Sollzustand entspricht o Ist das der Fall, so ist die Handlung beendet und der Handelnde kann eine neue Handlung beginnen Kontrollprozesse oder Vergleiche zwischen Soll- und Ist-Zustand finden nicht nur nach Abschluss der Handlung statt

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Bereits nach jeder einzelnen Teilhandlung wird überprüft, ob man dem gewünschten SollZustand näher gekommen ist Gegebenenfalls werden dann Teilhandlungen korrigiert und ein neuer Plan aufgestellt Zwischen diesen einzelnen Schritten kann auch gesprungen werden ➔ Bsp. Vom Feedback zur Planentwicklung ➔ Man muss vielleicht das Ziel überdenken Idealtypischer Handlungsprozess Diese Grundstruktur ist ein vereinfachtes Modell Menschliche Handlungen bestehen in der Regel aus sehr viel komplexeren Strukturen → siehe hierarchisch Sequentiell

Hierarchische – Sequenzielle Struktur

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Größeres Ziel und um das zu erreichen, muss ich kleiner Ziele erreichen Dreiecke = zyklische Handlungsabfolge Ideal der Arbeitsgestaltung: hierarchisch sequentielle Arbeitsteilung Je vollständiger eine Tätigkeit, desto besser lernt man davon und desto vorteilhafter für die Persönlichkeitsentwicklung Ab hier Buch: Jede einzelnen Operationen können eine eigene zyklische Einheit bilden → Handlungsmodell wird komplexer Bsp. Teilschritt „Löcher bohren“ von der Handlung „Lampe montieren“ kann selbst eine zyklische Einheit bilden: Bohrmaschine vorbereiten, Bohrer ansetzen etc. Es entsteht eine Verschachtelungsstruktur über mehrere Ebenen hinweg Es ergibt sich also eine hierarchische Struktur ineinander verschachtelter zyklischer Einheiten und damit die hierarchisch – sequenzielle Organisation des Handelns Jede einzelne Transformation wie bspw. „Befestigungsvorrichtung anbringen“ lässt sich selbst wieder als zyklische Einheit oder Teilziel mit entsprechenden Handlungsplan und Einzeloperationen betrachten → Bohrlöcher müssen markiert, die Löcher gebohrt, die Vorrichtung angesetzt und die Schrauben festgeschraubt werden Dies wäre die untere Ebene der Handlungshierarchie Umgekehrt wird auf der übergeordneten Ebene die Anbringung einer Lampe nur ein Schritt oder Teilziel eines übergeordneten Ziels sein

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Dies wäre etwa die gesamte Elektroinstallation der Arbeitszimmers der Kundin Weitere Teilziele wären hier das Legen der Steckdosen sowie der Telefon- und Netzwerkanschlüsse Jeder dieser Teilziele ließe sich wiederum in Einzeloperationen aufgliedern, welche für sich genommen eigene zyklische Einheiten mit Ziel, Handlungsplan, Durchführung und Kontrolle darstellen würden In Bezug auf jede Handlung wird ein Ziel aufgestellt Dieses Ziel untergliedert sich in mehrere Teilziele, diese sich wiederum in mehrere Teilziele, bis man schließlich auf einer untersten Ebene angelangt ist Dabei bedeuten die Pfeile nach oben, dass für jeden Schritt überprüft wird, ob das entsprechende Teilziel erreicht ist oder nicht Wenn die Teilhandlungen einer übergeordneten zyklischen Einheit sequenziell durchgearbeitet sind, wird überprüft, ob ein übergeordnetes Teilziel erreicht ist Am Schluss wird überprüft, ob das Gesamtziel der Handlung erreicht und die Handlung damit beendet ist

Eigenschaften von Zielen Ziele leiten den Handlungsprozess → nicht immer selbstgestellte Ziele → auch externe Ziele müssen zu eigenen Zielen werden → es muss internalisiert werden; erst dann entsteht ein Handlungsprozess •

Eigenschaften: o Schwierigkeit o Spezifität (vage vs. konkrete Ziele) o Hierarchie (über- und untergeordnete Ziele) o Verbundenheit (Goal Commitment) → wie sehr fühle ich mich mit dem Ziel verbunden, habe ich es wirklich internalisiert o Zeitperspektive (nahe vs. ferne Ziele) o Valenz (Wert der Zielerreichung) → ist das für mich ein positives Ziel; beeinflusst die Energie, die man da reinsteckt o Prozess- vs. Ergebnisziel

3 Ebenen der Handlungsregulation (Hacker)

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Automatisierte Ebene: automatisierte Handlungsabläufe (Auto fahren) Wahrnehmen von Situationsmerkmalen/Abruf (expliziten) Wissens: Ikea Schrank aufbauen; Schrauben ist automatisiert, aber welche Platte wohin muss, muss im Plan nachgeschaut werden (perzeptiv-begriffliche Ebene) Intellektuelle Regulationsebene: kompliziertere Rechenaufgaben; höchste Ebene; bindet die meisten kognitiven Ressourcen Ab hier Buch: Die Regulation der Tätigkeiten ist unterschiedlich komplex Bestimmte Operationen sind weitgehend automatisiert, andere erfordern höchste Konzentration und komplexe Planungen In der HRT wird die unterschiedliche Komplexität von Handlungen aufgegriffen, indem unterschiedliche Ebenen der Handlungsregulation definiert werden Sensumotorische Regulationsebene = Handelnder braucht in der Regel nicht über die einzelnen Operationen nachzudenken, sondern kann sie automatisiert durchführen (Beispiel: langjährige Autofahrer konzentrieren sich auf den Verkehr und nicht mehr auf das Schalten → automatisiert) Perzeptiv-begriffliche Regulationsebene Beispiel: beim Bohren in die Decke, merkt der Handwerker wir die Decke beschaffen ist und wählt ohne viel nachzudenken bestimmte Dübel und Schrauben aus , die nach seiner Erfahrung einen sicheren Halt gewährleisten Intellektuelle Regulationsebene Beispiel: Elektriker wird von Kundin gebeten in der nächsten halben Stunde aufgrund eines wichtiges Telefonats keine Bohrgeräusche zu machen. Elektriker muss sich bewusst überlegen, wie sie die geplanten Arbeitsschritte so neu plant, dass sie zunächst mit den leisen Arbeiten fortfährt. An dem Modell von Hacker wurde kritisiert, dass es auf den oberen Ebenen nicht ausreichend differenziert Oesterreich hat diese Ebenen weiter differenziert und spezifiziert

Erweitertes Modell

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Erweiterung der 3 Stufen Man erkennt hier die Regulationsebenen aber jeweils nochmal erweitert Intellektuelle Ebene ausdifferenziert Gemacht um Bürotätigkeiten differenzierter darstellen zu können

Operatives Abbildsystem (OAS) • • • • •

Bezeichnung für die Gesamtheit aller tätigkeitsregulierenden Gedächtnisrepräsentationen. Gedächtnisrepräsentationen als regulierende Invarianten haben die entscheidende Funktion für das Ausführen der Handlung Mentale Repräsentation (Gedächtnisrepräsentationen) der zu erreichenden Ziele, des Aktionsprogramms und evtl. der Bedingungen (können auch Analogien darstellen) Unterscheidet Novizen von Experten → Leute die viele Berufserfahrungen haben, haben vernetztere Systeme Gedankliche Vorwegnahme (Mentales Probehandeln und Zielantizipation) → verbessert nachgewiesen die Leistung

Implikationen der Handlungsregulationstheorie für die Arbeitsgestaltung (Buch): • • • • •

Nach der HRT ist menschliches Handeln wesentlich für die Persönlichkeitsentwicklung Dies betrifft Merkmale wie Fähigkeiten und Kompetenzen, Selbstwirksamkeit oder Resistenz gegenüber Belastungen Persönlichkeitsförderlichkeit der Arbeitstätigkeit hängt davon ab, wie komplex und vollständig die Handlungen sind Die Möglichkeiten der Persönlichkeitsentwicklung werden eingeschränkt, wenn Komplexität und Vollständigkeit der Arbeitsaufgabe nicht gegeben sind Aufgrund der Arbeitsteilung in unserer Gesellschaft ist dies häufig der Fall

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Das Merkmal Vollständigkeit bezieht sich auf die Arbeitshandlungen, die für die Bewältigung der Aufgabe erforderlich sind Vollständigkeit kann sich einerseits auf den Handlungszyklus beziehen (sequenzielle Vollständigkeit), andererseits auf den Einsatz der verschiedenen Regulationsebenen (hierarchische Vollständigkeit) Handlung = sequenziell vollständig, wenn in ihr der gesamte Handlungszyklus abgedeckt ist, d.h. es kommt sowohl zu Zielbildungs-, Planungs- und Ausführungsprozessen als auch zu Kontrollprozessen Handlung = hierarchisch vollständig, wenn die verschiedenen Regulationsebenen zum Einsatz kommen, d.h. nicht nur die sensumotorische Regulationsebene, sondern auch höhere Ebenen, wie die intellektuelle Regulationsebene Folgen von Arbeitsteilung bzw. von Arbeitshandeln auf unteren Ebenen (bspw. keine Kontrollprozesse) können Demotivierung und Kompetenzverlust mit sich bringen Vollständig Aufgaben mit hohen Regulationserfordernissen tragen zur Persönlichkeitsentwicklung des Arbeitenden bei Nach der HRT sollte die Arbeitsteilung so gestaltet sein, dass die einzelnen Beschäftigten möglichst komplexe Aufgaben erhalten, die durch vollständige Handlungen bewältigt werden können Fazit: o Nach der HRT ist es wichtig, hierarchisch und sequentiell vollständige Aufgaben zu schaffen, damit die Arbeitenden über vollständige Handlungen ihre Persönlichkeit entwickeln können o Vollständige Handlungen sind mit Denkanforderungen verbunden und erfüllen so das grundsätzliche Kriterium humaner Arbeitsgestaltung o Auch Behinderungen der Handlungsregulation durch situative Bedingungen wie z.B. fehlende Information, unklare Zielstellungen sollten vermieden werden o Mit ihnen sind nicht nur Beeinträchtigungen der Arbeitsleistung verbunden, sondern auch Befindensbeeinträchtigungen der Beschäftigten

Sequenziell-hierarchische Vollständigkeit Vollständiges Handeln „[...] ist vor allem gekennzeichnet durch selbständiges Setzen relativ komplexer Handlungsziele, eigenständige Handlungsplanung auf der Basis eines differenzierten Operativen Abbildsystems sowie selbständige Ziel-Mittel-Entscheidungen.“ (Rosenstiel, Molt & Rüttinger, 1995; S. 102) • • •

Freiheitsgrade müssen mit drin sein Erweiterung von Autonomie Ich kann entscheiden welche Arbeitsmittel ich verwende etc.

1. Ausreichende Tätigkeitserfordernisse überhaupt vs. Aktivitätsmangel 2. Mögliche Kooperationen vs. Kooperativitätsmangel 3. Selbständiger Indiv. bzw. kooperativer Zielfindungs-/-stellungs und Entscheidungsmöglichkeiten vs. Zielbildungs- und Entscheidungsmangel / Verantwortlichkeitsmangel 4. Kognitive Vorbereitungs-, Organisations- sowie Kontrollschritte der Tätigkeiten (zyklische Vollständigkeit) mit nicht-algorithmischen intellektuellen Anforderungen (hierarchische Vollständigkeit) vs. Denkanforderungsmangel 5. Lern- und Übertragungsmöglichkeiten vs. Lernanforderungs- und Disponsibilitätsmangel vgl. Hacker (2009, S. 41f)

Auswirkungen unvollständiger Tätigkeiten

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Zwei Betriebe miteinander verglichen Betrieb B: Tätigkeit partialisiert; aufgeteilt Betrieb A: All diese Arbeitsschritte werden von einer Person durchgeführt Krankheitsstand beachten In der partialisierten Ansicht → mehr Krankheitstage



Empirische Nachweise, dass vollständige Tätigkeiten Auswirkungen haben

Einführung von Gruppenarbeit bei der Berliner Stadtreinigung •



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Zuvor: Zu Beginn des Arbeitstages wurden MA von Vorgesetzten für bestimmte Straßen, Gehwege, Grünflächen eingeteilt – Gebiet konnten täglich wechseln, Besetzung der Fahrzeuge häufig gewechselt: Funktionsteilung Nachher: 6-8 MA bilden eine feste Gruppe, die für ein Revier zuständig sind (mit mehr Autonomie ausgestattet), Wahl eines Gruppensprechers und Durchführung von Gruppentreffen → Planungsaufgaben Im Laufe von 3 Jahren wurden 167 Arbeitsgruppen mit 1200 Mitgliedern gebildet. → Nachgewiesene, nachhaltige positive Effekte auf Kundenzufriedenheit (Anwohner / Geschäfte) → Stadt war sauberer, Mitarbeiterzufriedenheit und Leistung nach einem und zwei Jahren.

Krause & Dunckel (2003)

Freiheitsgrade (Autonomie) → wichtig für vollständige Tätigkeit „Freiheitsgrade sind Kristallisationspunkte für regulative psychische Komponenten der Arbeitstätigkeit und determinieren die Beschaffenheit der psychischen Struktur“ (Hacker, 2005, S. 133)

Handlungsspielraum

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Objektive Handlungsspielräume: müssen wahrgenommen und verstanden werden Rechter Fall: mehr Freiheitsgrad da, als man eigentlich wahrnimmt → drauf hinweisen → Erweiterung demokratischer Strukturen → man kommt gemeinsam auf solche Bilder

TOTE-Einheiten

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Test-Operate-Test-Exit Man überprüft immer wieder, ob man das Ziel erreicht hat Zieländerung beim TOTE Modell nicht vorhanden, aber bei Hacker

Vornahme-(Vorsatz-)Veränderungs-Rückkopplungs (VVR)-Einheit

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Winfried Hacker übertrug das TOTE-Modell in die Arbeitspsychologie und ersetzte es durch die VVR-Einheit, die sogenannte Vergleichs-Veränderungs-Rückkopplungs-Einheit Man kann auch die Prozesse oder das Ziel ändern Nicht so wie bei der TOTE Einheit, wo es nur ein Ja oder Nein gibt Handlungsplan kann angepasst werden Erweiterung der TOTE-Einheit

„Stress has to do with the - anticipated or experienced - thwartning of goals“ (Semmer, 1996) • • •

Stress bei der Arbeit Einfluss auf die Gesundheit Stress hat mit der Vereitelung von Zielen zu tun

Tätigkeitscharakteristika

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Variabilität = Abwechslung Regulationshindernis: ein anderer Mensch, PC-Absturz Regulationsüberforderung: Aufgabenkomplexität übersteigt die eigenen Möglichkeit Anforderungen = zu wenig Anforderungen sind schlecht, zu hohe Anforderungen kommt man zur Regulationsüberforderung (vermutlich U-förmiger Verlauf) Regulationsprobleme vermeiden Handlungsregulationstheorie bietet Grundlage

Taylor vs. Handlungsregulationstheorie

Wie soll Arbeitsleistung erreicht werden?

Handlungsregulationstheorie Praktische Anwendung •

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Allgemeiner heuristischer Leitfaden für die Problemidentifikation: „Wo im Handlungsprozess bzw. in der Handlungsregulation liegen die Probleme?“ → Umstellung von einem Gießverfahren auf das andere → andere Abfolgen von Handgriffen → Unfälle möglich → was sind bereits verfestigte Strukturen? Immer die Gefahr, dass man in alte Handlungsroutinen zurückfällt Arbeitsgestaltung & Arbeitsanalyse → Ziel: immer vollständige Tätigkeit → Effekte auf Zufriedenheit Lernen und Kompetenzerwerb

Anwendungsfelder der HRT • • • • • • •

Arbeitsanalyse Arbeitsgestaltung Fehlervermeidung / Fehlermanagement Arbeitsanforderungen Emotionsarbeit Betriebliche Gesundheitsförderung Training / Qualifikation

Handlungsregulationstheorie Kritikpunkte • •





Rationales Modell Zielunklarheit? → Ziele, die eine Doppelbotschaft enthalten → es werden logische Ziel-Mittel-Ketten unterstellt, aber Zielungewissheit und Widersprüche bleiben bestehen Rolle von Emotionen? → die Anlehnung an das Grundmodell des rationalen Handelns stellt einen Ausschluss der subjektiven Seite von Arbeit (Intuition, gefühlsmäßige Entscheidung) dar Arbeitsgruppen: Kooperative Regulation des Arbeitshandelns → soziale Beziehungen in der Arbeitswelt werden nicht oder kaum berücksichtigt → das Individuum ist in dieser Modellwelt nicht kooperativ

Zielsetzungstheorie

➔ Bild aus Übung

➔ Bild aus Übung ➔ Zielsetzungstheorie auf der linken Seite angesiedelt

➔ Bild aus Übung ➔ Gehört zu Prozesstheorien, da Fokus auf die Umsetzung

➔ Bild aus Übung

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Grundpostulat: Handlungen beginnen mit Zielen Ziele bilden die Antriebkraft für menschliches Handeln

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Wir brauchen ein Ziel, um bewusst handeln zu können Ziel kann unterteilt werden in Schwierigkeit und Spezifität Ziel gibt Intensität vor Zielbindung: wie wichtig ist mir das Ziel; je wichtiger es...


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