Neue Sachlichkeit - Zusammenfassung PDF

Title Neue Sachlichkeit - Zusammenfassung
Author Mels K.
Course Einführung I: Grundlagen der Literaturwissenschaft
Institution Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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Summary

Zusammenfassung...


Description

Schwerpunktthema – Romane von Frauen in der Weimarer Republik Neue Sachlichkeit __________________________________________________________________________________

Neue Sachlichkeit   



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Spielart der literarischen Moderne dominante Strömung seit Mitte der 1920er Jahre ist v.a. als Absetzbewegung vom zuvor das literarische Feld beherrschenden Expressionismus zu verstehen, der sich durch die Hinwendung zur Faktizität und zum Gebrauchscharakter von Literatur unterscheidet aber auch dadurch, dass sie keine kohärenten Gruppenstrukturen und keine vereinheitlichende Programmatik ausbildet Zentral für Begriffsbildung und Realitätsverständnis der Neuen Sachlcihkeit ist die Neufassung der Kategorien: Gegenständlichkeit und Wesen  Damit verbunden ist v.a. Umwertung des Begriffs der Oberfläche:  in dokumentarischen, fotografischen Verfahren soll die Oberfläche abgebildet und gestaltet werden  innere Vorgänge, Geführe bleiben ausgespart  Oberfläche definiert sich nicht als Gegenpol zum dahinter verborgenen Inneren  sondern als das einzig Sichtbare, das einzig Existierende, eine Art Leinwand auf der sich alles Geschehen abspielt und der dahinter ist nur ein leerer Raum  Damit scheint Arthur Schnitzler oder Stefan Zweig der Boden weggenommen Psychologismus ist im Kontext der Neuen Sachlichkeit negativ konnotiert! Das Weiterwirken der Strömungen der Vorkriegszeit  trägt zum heterogenen Gesamtbild der literarischen Szene der Weimarer Republik bei  erschwert systematische Erfassung der Neuen Sachlichkeit Neue Sachlichkeit zeigt sich zu Beginn als eigenständige Richtung, bleibt aber nur eine Strömung unter vielen.  sie ist so widersprüchlich und vielfältig  dass von einer Epoche im engeren Sinn nicht gesprochen werden kann  Problematisch ist v.a. die Rückbindung an die Phase der sogenannten relativen Stabilisierung Neue Sachlichkeit als Richtung  Orientierung des fiktionalen Schreibens am Tatsächlichen  Einbeziehung von bisher als unliterarisch betrachteten Bereichen (Alltags- und Unterhaltungskultur)  Medialisierung der Literatur (im Sinne einer Aufnahme und Integration der modernen Medien v.a. des Films)  Unterschiede zwischen Autoren und einzelnen Richtungen  ergeben sich daraus, wie weit die Ästhetizität und Literarizität der Texte zugunsten des rein Dokumentarischen aufgegeben werden  oder die Unterhaltungs- und Verkaufsabsicht zu einer Trivialisierung führt (wie beim Kolportageroman)  oder auch zu Komplexitätsreduktionen wie etwa in Teilen der Lyrik (Vorwurf der Trivialität traf immer wieder Gedichte von Mascha Kaleko)

Schwerpunktthema – Romane von Frauen in der Weimarer Republik Neue Sachlichkeit __________________________________________________________________________________  Da Neue Sachlichkeit sich nie als exklusive Avantgarde-Strönmung formierte oder verstand  wurde sie zum Oberbegriff für eine Vielzahl von literarischen Versuchsanordnungen  die sich an Formen der Realitätswiedergabe wie am Gebrauchswert orientierten  Sie ist Produkt des „Laboratoriums Vielseitigkeit“  wie die Literatur der Weimarer Repubik nicht zu unrecht genannt wurde 

Zentrale idealtypische Dimensionen der neusachlichen Ästhetik  Nüchternheit / Objektivität / Entsentimentalisierung  Präzisionsästhetik  Tatsachenpoetik  Realitätsbezug / Aktualität  Reportagestil / Dokumentarismus / Bericht  Antipsychologismus  Gebrauchswertorientierung  Entindividualisierung  Vereinfachung / Anschaulichkeit / Konsumfreundlichkeit  Unterhaltungsfunktion / Massenappeal  Multimedialität



Allgemein  Begriff von Gustav Friedrich Hartlaub geprägt  Ausstellung Kunsthalle MA den Namen gegeben 1923  verstand darunter Bilder  weder impressionistisch aufgelöst, noch expressionistisch abstrakt  folgt den Trends Neorealismus, Neuer Naturalismus, Magischer Realismus die seit 1920/21 kursieren  sie ist typisch für Weimarer Republik  kann sich im Gegensatz zu Expressionismus oder Dadaismus nie richtig durchsetzen  zu Beginn: resignativ-affirmierender „Realismus“, der auf alle revolutionären Tendenzen verzichtet und sich mit neuen Gegebenheiten der Republik abzufinden versucht  statt expressionistisch  sachlich, nüchtern, realistisch, genießerisch, und zwar mit all der Kälte jener Status-quo-Mentalität, die einem solchen Abfinden mit der schlechten Realität stets zugrunde liegt  Lebensgefühl überträgt sich auf Dichter und Maler 1923 – Kunst  Ausdruck ist unsentimental, hart an Wirklichkeit orientiert, in exakter altmeisterlicher Maltechnik  Neue Sachlichkeit hat auch Auswirkungen auf Bild der Frau  Befreiung von der im 19. Jhd. stark emotionalisierten und ideologischen Darstellung der Frau  in literaturwissenschaftlichen Diskussionen: 1922 bereits Lion Feuchtwanger ggü. Marieluise Fleißer spricht er von Sachlichkeit und Neuen Sachllichkeit

Schwerpunktthema – Romane von Frauen in der Weimarer Republik Neue Sachlichkeit __________________________________________________________________________________  erstes Drama im Stil der Neuen Sachlichkeit „Nebeneinander“ (1923) von Georg Kaiser, dann „Rasenden Reporter“ (1924) von Egon Erwin Kisch.  Literatur als Gebrauchskunst betrachtet!  sollte aktuelle Zeitfragen und aktuelle Gegenstände behandeln, unter Gesichtspunkt der Nützlichkeit in die Gesellschaft hineinwirken, sollte aufklären, Anstöße zu Veränderungen geben, auch politisch wirken  Das Angestelltendasein  wird wichtiges Thema in neusachlicher Literatur  viele neusachliche Romane erst nach 1929 erschienen (Keun, Fleißer, Tergit  Autorinnen von Angestelltenromanen der Neuen Sachlichkeit)  Interesse der Literatur und Malerei  Objekt Mensch!  Hauptfiguren = keine Individuen, sondern repräsentieren bestimmten gesellschaftlichen Typen  neben Ich-Erzähler dominieren unpersönliche, wissenschaftliche oder journalistische Beobachter  häufig beobachtende und gestische Schreibweise  realitätsfremder Expressionismus soll in lit. Form hier einen nüchternen, wirklichkeitsbezogenen, sachlichen Stil wichen  Dichter hat seine Subjektivität zurückzustellen  Beobachtung des Gegenstands  wird Voraussetzung des künstlerischen Prozesses  führt zum neusachlichen „kalten Blick“  Traditionelle Erzählmittel wie Metaphern oder Symbole werden vermiede, auch keine Ironie  Texte sollen gekennzeichnet sein von Klarheit, Durchschaubarkeit und Exaktheit in Sprache und Stil  feste, in sich geschlossene Theorie der neuen Sachlichkeit gibt’s im lit. Sektor nicht...


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