Nl. Geschichte 1555 bis Heute (Buch + Vorlesungen) PDF

Title Nl. Geschichte 1555 bis Heute (Buch + Vorlesungen)
Course Einführung in die Geschichte der Niederlande
Institution Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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Dat is mijn samenvatting van het college Einführung in die Geschichte der Niederlande van de studie Niederlande-Deutschland-Studien in Münster....


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Gebiet „Niederlande“ im 16. Jahrhundert - war Gebiet, das in geographischer Hinsicht ungefähr mit den heutigen Benelux-Staaten übereinstimmt  war keine politische Einheit, die Provinzen waren in Herzogtümer und Grafschaften eingeteilt Einteilung: o Herzog Phillip der Schöne  Süden, Zeeland, Holland o Bischöfe  Lüttich, Utrecht, Drenthe, Overijssel o Graf/Herzog Karl von Geldern  Gelderland, Teile Limburgs o Ohne zentrale Macht  Friesland, Groningen  Karl V eroberte bis zur Mitte des 16. Jh. schrittweise fast die gesamte NL, hatte jedoch kaum politischen Einfluss - „Pragmatieke Sanktie“ 1549  Beschluss, dass die 17 Provinzen „bis in aller Ewigkeit“ als Einheit bestehen bleiben  und soll nicht auf verschiedene Erben aufgeteilt werden Hintergrund: Vertrag von Augsburg 1548 (nl. Provinzen sollen gemeinsamer Reichskreis im dt. Reich werden) Der Beginn der niederländischen Geschichte - Es gibt kein festgesetztes Datum, liegt im „Aufstand“ gegen die spanische Herschafft im 16. Jh. Der Aufstand im 16. Jh. (1568-1648) - die nationale Unabhängigkeit war nie das Ziel des „Aufstandes“ (der eigentlich keiner wahr)  man bot zwei ausländischen Grafen sogar die Souveränität über die NL an  Frankreich 1581 (Herzog von Anjou), England 1585 (Graf von Leicester) - Eigentliche Ziele/Gründe: - Der Adel wollte seine Privilegien u. Einfluss nicht verlieren, waren gegen die Zentralisierung des Königs  untere Schichten verdrängten durch die Bürokratisierung den Adel allmählich als Verwaltungselite - Religionsfrage (bzw. Religionsfreiheit)  neue religiöse Bewegungen wollten sich durchsetzen und wurden vom katholischen König verfolgt - Somit war der Aufstand eine Aneinanderreihung von Zufällen und Kettenreaktionen, die letztendlich eine nationale Unabhängigkeit zum Ergebnis hatte - Ziele Wilhelm van Oranje  Religionsfreiheit, Süden/Norden als Einheit, Erhaltung des eigenen Einflusses  Mögliche Jahre die den Anfang der nl. Geschichte kennzeichnen o 1555 Abdankung Karl V, Sohn Phillip II wird König o 1566 Bittschrift des Adels und Bildersturm o 1568 (Misslungener) Versuch Wilhelms van Oranje, seine Position in NL zurückzugewinnen o 1588: Beschluss der Provinzen, ohne Fürst als Republik weiterzumachen Wirtschaft im 16. Jahrhundert  habsburgische NL war in der zweiten Hälfte des 16. Jh. ein wirtschaftlich und strategisch wichtiges Gebiet  ab 1580 gab es in NL ein Wirtschaftswachstum, das sich bis weit in das 17 Jh. vollzog , Gründe (auch 17. jh.): - hohe und frühe Urbanisierung/Verstädterung  es gab sehr viele kleine bis mittelgroße Städte, aber keine großen Metropolen  somit hohe Nachfrage nach Holz und Getreide - Wasserstraßen und kurze Distanzen zwischen den Städten  erste Polder wurden errichtet und beim Bau auf die Instandhaltung der Wasserwege geachtet - Modernisierung des Schiffbaus  „Fleute“, neuer Schiffstyp wurde entworfen, der einfacher, schneller und produktiver war  Neuer Industriezweig sorgte für eine zusätzliche hohe Rohstoff- und Dienstleistungsnachfrage - Handelszentrum verschob sich von Antwerpen nach Amsterdam  Grund: die südl. Provinzen fielen in spanische Hände, Fluss Schelde wurde vom Norden abgesperrt  Flüchtlingsströme aus dem Süden sorgten für ein zusätzliches Bevölkerungswachstum  Amsterdam: Massengüter (Holz, Getreide), Antwerpen: „reicher Handel“ (Textilien, Kolonialgüter)  Nach 1585: „reicher Handel“ verlagerte sich in den Norden - Geographisch-politische Lage  die Nordsee wurde im Überseehandel sehr wichtig (Nicht mehr Mittelmeer wie z. B. Italien)  Umliegende Länder wie England oder Frankreich waren im Krieg und dadurch eher schwach - Zu dieser Zeit war die NL wirtschaftlich noch keine Einheit  Westen war wirtschaftliches Zentrum (Mit Amsterdam u. Antwerpen) Nordosten war dünn besiedelt u auf Agrarwirtschaft und den lokalen Markt fokussiert (auch Südosten)  diese Landesteile waren somit vom Wirtschaftswachstum des Westens abgeschnitten Finanzen im 16. Jahrhundert

Vor Karl V/Phillip II hatte die NL kein geregeltes Steuersystem, sondern ein System von „Beden“ (dt. Bitte)  d. h. der Landesherr forderte regelmäßig Abgaben, die durch Besprechungen beschlossen wurden  Phillip wollte die „Beden“ abschaffen und ein zentralistisches Steuersystem schaffen  Das würde seine Position stärken u. die Macht der Provinzialstände (adlige und bürgerliche Elite) schwächen  Nach der Machtübernahme Phillip II brauchte er Geld, weil er Kriege führte und die Staatskassen leer waren Politische Struktur im 16. Jahrhundert - Karl V und ab 1555 Phillip II vs. Eliten aus den Provinzen (Adel, Bürgertum)  die Landesherren strebten eine Zentralisierung und Bürokratisierung der NL an  die Eliten in den Provinzen wollte jedoch nicht an Macht und Einfluss einbüßen  deshalb war das damalige politische System eine Mischform aus alten und neuen, zentralen Elemente: o Landesherr: Karl V./Philipp II. o Landvogt/in: Stellvertreter des Kaisers in NL, Sitz in Brüssel o 3 Zentralräte  Staatsrat (Beratungsorgan, bestand aus Adel/Klerus, später kamen Berufsbeamten hinzu)  Geheime Rat (versch. Angelegenheiten, bestand nur aus Berufsbeamten wie Juristen usw.)  Finanzrat (Steuereintreibungen „Beden“; bestand aus Adel und Berufsbeamten) o Statthalter (Adliger, der für ein oder mehrere Provinzen zuständig ist und militärischer Befehlshaber) o Provinzialstände (Versammlung des Adels/Klerus/Städte in den Provinzen, von Statthalter einberufen) o Generalstände (Versammlung der Provinzialstände, heute: „Staaten Generaal“)  war „composite state“ und kein Einheitsstaat  sondern eine Bündelung verschiedener Einheiten unter einer gemeinsamen Verwaltung Religiöse Entwicklung im 16. Jahrhundert (Reformation) - Luthers Protestantismus breitete sich in den NL aus  Karl V und später auch Phillip II waren stark katholisch und gingen stark gegen die Reformationsversuche vor  trotzdem bildeten sich viele versch. Religionsgruppen (Katholiken, orthodoxe/protestantische Calvinisten, Täufer)  Somit war die religiöse Karte sehr bunt mit vielen protestantisch. Bewegungen u. Katholiken im Süden u. Städten - Kirchliche Neueinteilung der NL (+ katholische NL: Belgien) 1559  die 17 Provinzen wurden in 3 Erzbistümer eingeteilt, welche wiederum in 15 Bistümer eingeteilt wurden  Bischöfe wurden nicht mehr aufgrund ihrer Herkunft, sondern aufgrund von Ausbildung und Begabung ernannt  sorgte für Wiederstand in Bevölkerung/Adel, weil dadurch die kath. Kirche u. die Zentralisierung gestärkt wurden - Bildersturm 1566  Gruppe Calvinisten u. Führer entfernten Heiligenbilder aus kath. Kirchen und übernahmen die Gebäude  es gab kaum Wiederstand, wurde von Teilen der Bevölkerung sogar unterstützt Wilhelm von Oranjen (1533-1584) („Vater des Vaterlandes“) - war Schlüsselfigur im Aufstand und reichster und vornehmster Repräsentant des nl. Hochadels  war Statthalter von Holland, Utrecht und Zeeland und erbte das franz. Fürstentum Oranje - stammt aus protestantischen Hause, Karl V wollte jedoch, dass er am königlichen Hof katholisch erzogen wird  heiratet später jedoch eine protestantische Frau und erntet somit Missgunst vom König  Ziele im Aufstand: Religionsfreiheit, die ganze NL als Einheitsstaat u. er wollte seine Privilegien nicht verlieren Bittschrift des Adels 1566 - niederer Adel bittet Landvogtin Margarethe von Parma um mehr Macht und Religionsfreiheit  „Geuzen“ (aus fr. Bettler) wurde Synonym für die Gegner der spanischen Herrschaft  Landvogtin stimmte zu, die Ketzerverfolgung auszusetzen, solange es noch keine Antwort des Königs gab  Folge: u. a. „Heckenpredigten“, „Bildersturm“  1566/67 nahmen die Unruhen auch wegen wirtschaftlichen Problemen u. Hungersnot zu  1567 schickt Phillip II den Herzog von Alba nach NL um Ketzerei und Unruhen endgültig zu beenden  1567 Wilhelm von Oranjen wurde von Phillip II die Statthalterschaft entzogen und verlor all seine Besitztümer Aufstand ein „wiedernatürliches Bündnis“ (Historiker Groenveld)  verschiedene Bevölkerungsschichten (Hochadel, niederer Adel, Bürger, niederes Volk)  haben verschiedene Forderungen (Religionsfreiheit, mehr Macht/Privilegien, Dominanz des Calvinismus usw.)  aber lehnen alle die Politik Phillip II. ab und schlossen sich deshalb zusammen -

Rückkehr Wilhelm von Oranjens 1568 Versuch: seine Position zurückzugewinnen

- seine Devise: „Pro rege, lege et grege“ (für König, Gesetz und Volk)  richtete damit nicht gegen Phillip II, sondern gegen seinen Vertreter, den Herzog von Alba  sein Versuch scheiterte jedoch aufgrund von Mangel an Geld und Unterstützung der Bevölkerung  jedoch: „watergeuzen“, konnten in den darauffolgenden Jahren einige Städte zurückerobern  das waren Aufständische, die im Auftrag Wilhelms Seeangriffe gegen Spanien ausführten  unter Wasser gesetzte Gebiete und aus Geldmangel meuternde Truppen zwangen Spanien zur Atempause Genter Pazifikation 1576 die 17 Provinzen der süd. „spanischen“ NL und der nörd. „aufständischen“ NL, taten sich zusammen  stimmten in der Forderung überein, dass die spanischen Truppen die NL verlassen musste  bei Religionsfrage: Status Quo (Süden: Katholizismus, Norden: Calvinismus, Andere: wurden geduldet)  Zusammenarbeit der Provinzen entsprach dem Ideal Wilhelms  Folge war eine Art Waffenstillstand, die Genter Pazifikation scheiterte jedoch bereits 2 Jahre später  Grund: der neue Statthalter der Don Juan d’Ausria marschierte in NL u. eroberte einige südliche Provinzen Union von Ares und Union von Utrecht 1579 Union von Ares: südliche Provinzen führten Friedensverhandlungen mit Spanien - Union von Utrecht: einige nördliche Provinzen gründeten ein Verteidigungsbündnis  Folge: Norden und Süden der NL drifteten weiter auseinander Plakkaat van Verlatinghe 1581 - Die nördlichen Provinzen erklärten, dass sie Phillip II. nicht mehr als König anerkannten  markierte indirekt den Beginn einer selbstständigen niederländischen föderalen Republik  Nachdem der Rückgriff auf ausländische Fürsten keinen Erfolg hatte, beanspruchte die NL 1588 die Souveränität Ist es gerechtfertigt, Wilhelm von Oranjen als Vater des Vaterlandes zu bezeichnen? - Nein, weil er seine Ziele nicht erreichen konnte  Es gab keine Religionsfreiheit, sondern nur Duldung, Katholiken mussten versteckt Gottesdienste abhalten  Sein Ziel eines gesamtniederländischen Einheitsstaates schlug fehl (siehe Genter Pazifikation, Union von Utrecht) - Trotzdem war er Schlüsselfigur des Aufstandes, gemäßigt und verbreitete ein nl. Zusammengehörigkeitsgefühl  auch war die NL in der Religionsfrage sehr viel liberaler als andere Staaten zu dieser Zeit - Wilhelm von Oranjen wurde 1584 ermordet Nach Plakaat van Verlating und Tod Wilhelms von Oranjen: Neue pol. Machtverhältnisse 7 souveräne Staaten an der Spitze der Republik  Holland, Overijssel, Utrecht, Zeeland, Gelderland, Groningen, Friesland; kamen in den Generalständen zusammen  Nicht vertreten waren Drenthe, Brabant, Limburg, Flanderen; sie wurden unmittelbar von Den Haag aus regiert  die Provinzen der Generalstände waren gleichberechtigt u. Entscheidungen wurden im Konsens getroffen  Holland war jedoch wirtschaftlich und finanziell die mächtigste Provinz und gab den Ton an Johan van Oldenbarnevelt (1547-1619) - war ab 1586 Landesadvokat (ab 1621 Ratspensionär genannt) von Holland  schaffte es, seine seine Kompetenzen auszuweiten und an Macht zu gewinnen  er wurde somit der mächtigste Mann der Republik („war Premier-, Finanz- und Außenminister in einer Person“) Moritz von Nassau (1567-1620)  Sohn von Wilhelm von Oranjen  wurde 1585 Statthalter von Holland u. Zeeland, später auch von Utrecht, Gelderland u. Overijssel  Statthalter: wichtigster militärische Amtshalter, wurde von Provinzen ernannt (war nicht mehr Vertreter v. König)  Unterschied: Wilhelm v. Oranjen hatte militärisch aber auch politisch die Führung inne  Moritz erzielte mit seinem Vetter Wilhelm Ludwig von Nassau in den 1590er militärische Erfolge - Moritz als militärischer Befehlshaber u. Oldenbarnevelt als politischer Führer ergänzten sich damals perfekt  jd. erste Konflikte: Oldenbarnevelt wollte Frieden mit Spanien (keine internationale Unterstützung, Geldmangel)  Moritz u. Wilhelm Ludwig wollten Krieg fortführen (fürchteten, Spanien will Frieden nur als Atempause)  letztendlich wurde ein Waffenstillstand mit Akzeptanz des Status quo vereinbart (1609-1621)

Wirtschaftliche Entwicklung im 16. /17. Jh.  eine wirtschaftliche Großmacht im Entstehen

 Die NL entwickelte sich immer mehr in die größte Handelsmacht der Welt (das blieb sie auchbis ins 18. Jh))  Grund: Viele miteinander verzahnte Faktoren, die sich einander wechselseitig verstärkten (siehe auch oben) - Verstärkte Urbanisierung und Bevölkerungswachstum  das Bevölkerungswachstum stieg durch die Flüchtlingsströme aus den süd. NL zusätzlich an  die Nachfrage nach Holz und Agrargüter stieg stark an, Verpolderung zur Gewinnung von Agrarfläche setze ein - Entstehung eines verzweigten Kanalsystems  bei der Landgewinnung wurde darauf geachtet, diese Wasserwege instand zu halten  sorgte für bessere Verbindungen zwischen den vielen Städten, Transportnetzwerk vergrößerte sich erheblich - Modernisierungen im Schiffbau und weiteren Industrie/Gewerbezweigen  Bau von großen Fracht- u. Handelsschiffen, „Fleute“ usw. nahm rasant zu  dadurch nahm die Nachfrage nach Rohstoffen/Dienstleistungen auch stark zu (Zaan- Region  Holzsägemühlen)  weitere Gewerbezweige die aufkamen/stimuliert wurden: Textilgewerbe in Leiden, Keramik in Delft - starker Anstieg der Fischerei (vor allem Heringsfischerei, aber auch Kabeljau u. ab 1650 Walfang)  viel davon wurde nach D exportiert, der nl. Salzherzing erreichte in ganz Westeuropa eine Monopolstellung  hatte sehr positive Effekte auf Schiffbau, Salssieerei, Räucherei, internat. Handel usw. - die NL wurde mit seinem verlässlichen/stabilen Distributinsystem die Welthandelsmacht Nummer 1  bereits vor dem Aufstand war Amsterdam das Zentrum des europäischen Getreidemarktes (Import aus Baltikum)  nach der Sperre der Schelde übernahm Amsterdam von Antwerpen die zentrale Stellung im „reichen Handel“  zudem brachten viele, aus dem Süden geflüchtete Kaufleute, das dazu benötige Knowhow u. Kapital mit  Holland wird dadurch Zentrum eines neuen Netzwerks von Handelsrouten, das fast alle Kontinente umfasste  diese Entwicklung hatte eine sehr positive Wirkung auf den Dienstleistungs- und Rohstoffsektor usw.  Besonders wichtig dabei war auch die VOC zudem gab es noch die weniger erfolreiche WIC (West-indisch - Verenigde Oost-Indische Compagnie (VOC, 1602)  von Landesadvokat Oldenbarnevelt gegründet, war ein Handelsunternehmen mit eigner Handelsflotte  war erste Vereinigung für Kolonialprodukte (auch erste AG) u. machte 10-15% des Einkommens der Republik aus  war ein Zusammenschluss nl. Kaufmannskompanien zur Ausschaltung der int. Konkurrenz (z.B. Portugal, England)  Ziel: man wollte den internationalen Pfeffer- u. Gewürzhandel beherrschen durch Kontrolle des Transports/Preise  besonders zwischen 1630 u. 1670 war sie sehr erfolgreich, erzielte hohe Gewinne u. Dividendenausschüttungen - die Republik war wirtschaftlich im Aufschwung, obwohl sie sich im Krieg befand  Gründe: in Holland, dem wirtschaftlichen Zentrum war es sehr ruhig und es gab dort seit 1570 keine Kämpfe mehr  Außerdem ging der Handel mit dem Feind trotz Krieg weiter u. man profitierte von der Schwächung des Südens Die zwölfjährige Waffenruhe (1609-1621) bis zum Westfälischen Frieden 1648  in den vorhergehenden Jahrzehnten haben die Aufständischen, die Führungspositionen eingenommen  interne Konflikte hielten sich vorher zwar wegen des gemeinsamen Feindes in Grenzen, nahmen aber jetzt zu  Grund: Republik war noch kein stabiler, ausgeglichener Staat, nur Calvinisten durften öffentl. Gottesdienste feiern  Oldenbarnevelt suchte eine Legitimation für Verwaltungsstruktur der Republik mit holländ. Ständen im Zentrum  deshalb war es ein Anliegen von ihm, ein einigendes nationales Selbstbild zu schaffen (Unterstützer: de Groot ) - Batavischer Mythos von de Groot ( „invention of tradition“)  Mythos, dass die Niederländer vom Volk der Bataver abstammen und sahen Parallelen zu ihnen  bildete die Grundlage für das entstehende nl. Nationalgefühl, es gab darüber Theaterstücke, Gedichte darüber  Parallelen: Aufstand = Sieg der Bataver über die Römer; Provinzialstände = Bataver hatten Oligarchie der Besten  Trotzdem kam es zu einem „Kampf im Inneren“, der auf einem religiösem Hintergrund gegründet ist - Remonstranten vs. Kontraremonstranten (Entstand aus einem Streit zwischen zwei Theologieprofessoren) - Gomarus: „Gott entscheidet bereits bei Geburt des Menschen ob er in den Himmel kommt“  Anhänger: orthodoxe Kontraremonstranten, waren in der Mehrheit u. verurteilte andere Strömung der Ketzerei - Arminius: „Menschen müssen glauben und entsprechend leben um in den Himmel zu kommen“  Anhänger: freisinnige Remonstranten, wollten, dass ihre Standpunkte toleriert werden

Oldenbarnevelt vs. Moritz von Nassau  Oldenbarnevelt hielt an Frankreich an Verbündeten fest, obwohl es auf eine Versöhnung mit Spanien zusteuerte  Moritz wandte sich England zu, weil er eine spanisch-französische Kooperation befürchtete  Oldenbarnvelt wollte Toleranz gegenüber unterschiedlichen Strömungen und Ruhe in der Öffentlichkeitskirche  wollte dehalb die Kirche unter staatlicher Aufsicht stellen, das lehnten die orthodoxen Calvinisten jedoch ab

 sie wollten, dass der Staat aus Kirchenangelegenheiten heraushalten u. die reformierte Kirche schützen soll  Moritz stellte sich 1617 demonstrativ auf die Seite der Kontraremonstranten  die Situation eskalierte, Oldenbarnevelt stellt holländische Truppen gegen Moritz „nationaler“ Armee  ein Bürgerkrieg drohte u. Moritz von Nassau startet einen Staatsstreich gegen Oldenbarnevelt  Oldenbarnevelt wurde verhaftet u. 1619 wegen Hochverrats, Kirchenangriff u. Verdrängung Moritz hingerichtet  Trotz abruptem Machtwechsel erholte sich die Lage in den NL wieder schnell (föderaler Konsens, Duldung)  1925 starb Moritz und sein Halbbruder Friedrich Heinrich wird Statthalter von fünf Provinzen Ab 1621 wird der achtzigjähriger Krieg Teil des dreißigjährigen Krieges (1618-1648)  war ein Religionskrieg zwischen Katholiken und Protestanten (Calvinisten, Lutheraner usw.) in ganz Europa  auch nahm Spanien den Krieg gegen NL wieder auf  erwartete keine Zurückeroberung, sondern erhoffte sich eine Schwächung der Republik als Handelsmacht  NL unterstützte protestantische Fürsten mit Geld, weil sie dadurch auch die Habsburger schwächen wollten - 1935 F/NL Bündnis: Beschluss gemeinsam die südliche NL zurückzuerobern u. untereinander aufzuteilen - 1641 Blockierung spanisch-englischer Annäherung: Wilhelm II heiratet englische Prinzessin Maria Stuart  Spanien wurde durch Internationalisierung des Konflikts u. militärische Erfolge der NL auf See sehr geschwächt - 1947 wird Wilhelm II Statthalter von Holland, Zeeland, Utrecht, Gelderland, Overijssel Frieden von Münster 1648 im Haus der Niederlande - Spanien erkannte die Niederlande als souveränen Staat an (auch Brabant, Limburg, Vlanderen) - In Ost- und Westindien wurde der Status Quo anerkannt  mit den Frieden von Münster brach auch das Bündnis F/NL, weil der Krieg nicht gemeinsam beendet wurde 1650 Wendepunkt („wahre Freiheit“/ „Höhepunkt der Republik“ 1650-1672) - Nach dem unerwarteten Tod Wilhelm II folgte eine statthalterlose Periode (aus: Statthalter Groningen/Friesland)  Grund: Sein Sohn Wilhelm III. war noch nicht geboren - 1953: Johan de Witt wird Ratspensionär Die Republik u. die nl. Gesellschaft um 1650 - war das am stärkten urbanisierte Gebiet in Europa (1,9 Millionen Einwohner)  Bevölkerungswachstum wegen Migrantenströme (Grund: wirtsch. Lage, Religionsfreiheit)  das sorgte für einen sehr internationalen Charakter (ausländische Kaufleute/Arbeiter, Juden, fr. Hugenotten usw.)  ca. die Hälfte der Bevölkerung lebte in Holland (davon lebten 60% in den Städten) - Struktur in den Städten: an der Spitze waren Regenten, dann (Groß-)Bürgertum, Mittelschicht, Unterschicht  Regenten (Patriziat) zogen sich aus Wirtschaft zurück, weil sie von passiven Einkommen/Regenten-Gehalt lebten - Struktur auf dem Land: an der Spitze war der Landadel, dann reiche Großbauern, Mittelschicht, Unterschicht - Republik hatte einen stark bürgerlichen Charakter ...


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