Pablo Picasso_Über das Bild PDF

Title Pablo Picasso_Über das Bild
Course Kunstpädagogische Basiskompetenzen 1
Institution Universität Augsburg
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Summary

Geschichte der Kunst, der angewandten Kunst und der visuellen Alltagskultur

Thema: Pablo Picasso...


Description

Das Bild WAS ist dargestellt? → Titel und Daten zum Werk, erste Eindruck, Beschreibung der Szene (Zentrum, Vordergrund, Hintergrund) Titel: Les Demoiselles d'Avignon Allgemeines Entstehung: angefangen im Herbst 1906, fertig war es dann im Sommer 1907 Art: gemalt mit Öl auf einer Leinwand Maße: 243,9 × 233,7 cm (wirkt fast quadratisch, aber nicht ganz. Grund: Auch hierdurch wird das Ideal verrückt, aber nicht einfach zerstört, sondern kritisch zurechtgerückt. Ausstellungsort: Museum of Modern Art, NYC Namensgeber: Picassos Freund André Salmon (Schriftsteller und Kunstkritiker), kam erst 1916, Picasso fand den Titel nicht gut, war eher eine Witzelei in Picassos Freundeskreis Beschreibung der Szene demoiselles (frz.) = Damen Avignon = Carrer d’Avinyó (Rotlichtviertel in Barcelona) Zentrum: → Auf dem Bild sind fünf Damen zu sehen, zwei posierende Damen in der Mitte des Bildes, den Blick dem Betrachter zugewendet, eine Dame links im Profil mit Blick geradeaus, eine Dame rechts unten sitzend mit geöffneten Beinen und dem Rücken zum Betrachter, den Kopf aber unnatürlich zum Betrachter gedreht, eine Dame rechts hinten stehend, den Blick wie ins Leere gerichtet. → Zwei Damen sind nackt, die anderen drei teilweise mit Tuch bedeckt. → Das Bild "Les Demoiselles d'Avignon" zeigt Momente einer Bordellszene. Gezeigt werden Prostituierte. Zwei von ihnen posen anscheinend für vermutliche Kundschaft. → Die eine hat beide Arme hinter dem Kopf verschränkt, wie bei einer Statue. Die dadurch gebildete Spitze der Arme ist horizontal gesehen genau in der Mitte des Bildes, sowie die Spitze vom unten abgebildeten Tisch = goldener Schnitt. Der vertikale goldene Schnitt befindet sich beim Schoß der sitzenden Dame. Vordergrund: → Sind für mich die maskenhaften Gesichter, nicht nur von den beiden rechten Frauen, die Gesichter sind mit Schraffuren schattiert und man meint, dass Picasso als Vorlage afrikanische Masken hergenommen hat, die Figuren links wurde viel weicher gezeichnet → leicht eckige Formen, der Tisch mit den Obst, wahrscheinlich Trauben, ein Apfel und eine Birne Hintergrund: → himmelblauer bzw. weißer Vorhang, links ein sehr dunkler brauner bzw. roter Vorhang (im Internet, teufelsrot genannt), wird von einer Dame gehalten wird, die wahrscheinlich gerade in den Raum dazu gekommen ist. → stand nicht direkt so im Internet, aber ich meine, dass das Teufelsrot die Hölle, das Beschmutzte verstecken halten soll. Die Hölle soll die Sexarbeit selbst darstellen, die auf dem Bild nicht gezeigt wird.

→ Die von links zutretende Dame scheint die Arbeit gerade hinter sich zu haben, die beiden Frauen rechts scheinen an der Arbeit zu sein. Der Blick der anderen beiden ist mehr so posierend, vielleicht auch konzentriert auf die Arbeit. → sehen für mich eher traurig und leblos aus, eben maskenhaft und ohne Gefühl

WIE ist es dargestellt? → auffällige künstlerische Mittel (Farben, Farbkontraste, Komposition = Anordnung der Gegenstände im Raum, Perspektive) → abstrahierte Darstellungsweise → epochentypisch, mit Picassos Gemälde das erste Mal angewendet, heißt, dass die Gegenstände bzw. Lebewesen des Gemäldes nicht so detailgetreu gemalt wurden. Das Trennen von der üblichen Gegenstandtreue. → Kalt-Warm-Kontraste → die blauen (kalten) Farben und die dunkleren rötlich, braunen (wärmeren) Farbtöne, auch die sehr dunklen, fast schwarzen Köpfe vor dem weißen, hellblauen Hintergrund → daher auch ein Hell-Dunkel-Kontrast → Komplementärkontraste → orangene bzw. eigentlich hautfarbene der Körper und der hellblaue Hintergrund, also der Vorhang → in Multiperspektive (statt der üblichen Zentralperspektive) dargestellt → ein Objekt wird nicht mehr von einem festen Betrachterstandpunkt aus gesehen, sondern von verschiedenen Ansichten gleichzeitig dargestellt. Zum Beispiel der Tisch mit dem Obst, die sitzende Frau, die linke Frau am Vorhang → die Farben generell: das Bild wirkt eher hell finde ich (durch den weiß-hellblauen Hintergrund), aber mit einem dunkleren Rand durch den Vorhang. Es wurden nicht viele verschiedene Farbtöne verwendet, es sieht alles ziemlich stimmig aus und überhaupt nicht bunt oder farbenfroh Das Besondere in dem Bild: die Formen der Körper und der Gegenstände sind auf geometrische Flächen zurückgeführt (dazu später noch etwas, wenn es um die Epoche geht)

WARUM hat der Künstler das Bild genau so gestaltet? → persönliche Situation des Malers, geschichtliche/politische Situation → Picasso nach hat neuen Ausdrucksmöglichkeiten gesucht, die nicht den europäischen Traditionen verpflichtet waren, und er wollte sich frei fühlen, indem er mit Formen und Farben spielerisch umgeht. → Pablo Picasso gab in „Les Demoiselles d’Avignon“ den Bezug zur Antike auf, die bis dahin als traditionelles Vorbild jeder Kunstdarstellung galt. → Seine Frauengestalten auf dem Gemälde zeigen stattdessen Gesichter wie Masken oder frühe iberische Figuren. Ganz anders als das Schönheitsideal der Antike ausgesehen hat. → Ein zweites Vorbild findet Picasso in den archaischen spanischen Skulpturen und der sog. primitiven Kunst Afrikas und Ozeaniens, die durch den Kolonialhandel nach Paris kommt. → Ausgangspunkt für Picasso, also das Bild zu malen, war seine Auseinandersetzung mit der europäischen Kunstüberlieferung und der Rückgriff auf prähistorische Kunst, weil er sich im Sommer 1906 mit der iberischen Kunst beschäftigt.

→ Inspiration durch Paul Cézannes Gemälden und beispielsweise „Le bonheur de Vivre“ von Henri Matisse. → Picasso bereitete das Bild in zahlreichen Studien und Variationen vor, war dann erst einmal gar nicht erfolgreich, andere Künstler verstanden es nicht und fanden es misslungen. → Man bezeichnet das Bild auch als Anfang für Picassos sogenannte période nègre. In der Phase hatte Picasso Anregungen aus der afrikanischen und, in geringem Ausmaß, ozeanischen Kunst frei kombiniert.

FAZIT: Was macht das Bild zu einem bedeutenden Werk der Kunstgeschichte Das Gemälde „Les Demoiselles d'Avignon“ war im Jahr 1907 somit für die folgende Epoche. Durch die speziellen Merkmale des Bildes, die man vorher noch nicht so gesehen hatte, gilt Pablo Picassos Werk als Wendepunkt in der abendländischen Malerei und leitet die Epoche Kubismus ein.

______________________________________________________________________ INTERPRETATION des Kunstwerks → persönliche Deutung (Wie wirkst das Bild auf mich? Gefällt mir das Bild? Was hätte ich anders gemacht? Welchen Titel könnte das Bild auch haben?...) Ich selbst fand das Bild anfangs ziemlich komisch und fand das Thema des Bildes auch nicht so gut. Pablo Picasso war mir natürlich bekannt und ich habe mit ihm immer abstrakte Kunst verbunden, die auch nicht so mein Fall war. Jetzt, wo ich aber mehr über das Bild und den Künstler weiß, hat mich das ganze auch sehr interessiert und ich habe die guten Seiten des Bildes gesehen: Ich mag die Farbtöne, sie sind für mich so stimmig, die zwei Maskengesichter rechts hätte ich weggelassen, aber so wäre das Bild vielleicht gar nicht so erfolgreich geworden. Andere Titel: „Carrer d’Avinyó“ (Avignon finde ich etwas irreführend, dachte es wäre die Stadt in Frankreich vom Lied Sur le pont d'Avignon) oder „Femmes au travail“ (Frauen bei der Arbeit, selbsterklärend)...


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