Vom Drehbuch zum Bild PDF

Title Vom Drehbuch zum Bild
Course Transmedia Storytelling - Kommunikations und Medienwissenschaften
Institution Universität Rostock
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Summary

Umsetzung eines Drehbuchs...


Description

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Von$der$Idee$zum$Film$ Hier eine gute Erklärung und copy aus der folgenden Homepage: www.movie-college.de/filmschule/filmgestaltung/achsensprung Auflösung einer Idee

Vom Drehbuch zum Bild Theoretisch ist die Variationsbreite der Möglichkeiten, eine Szene zu erzählen, unendlich. Aufgabe der Regie und Kamera ist es, aus diesen Möglichkeiten jene herauszufinden, die für den Film und die Geschichte optimal sind.

Wie lernt man möglichst viel über Auflösung? Die hohe Schule ist natürlich die Analyse von herausragenden Spielfilmen der Filmgeschichte, vorzugsweise mit dem Videorekorder. Man kann sich einzelne Einstellungen auf Papier skizzieren und so ganze Szenenabläufe erfassen. Eine simplere Methode die Grundprinzipien zu begreifen sind, so seltsam es klingt, Comics und Fotoromane. Auch diese folgen meistens den Grundregeln der Bildsprache. Ein Achsensprung etwa würde auch im Fotoroman als Fehler auffallen! Eine einfache, aber bewährte Art, eine Szene zu erzählen, ist es, die eigene Wahrnehmung einer Situation als Mensch auf den Film zu übertragen. Nehmen wir zum Beispiel folgende Szene: Sie gehen eine Straße entlang, da bemerken Sie, in einem Straßencafé spielt sich eine Eifersuchtsszene ab. 1. Sie befinden sich zunächst einmal in einer gewissen Entfernung zu einer Situation. Wir sehen die Straße, Häuser, gewinnen einen Überblick, wo wir uns befinden. (Totale) 2. Wenn sie etwas näher gekommen sind, können Sie die beteiligten Personen genauer erkennen. (Halbtotale) 3. Während Sie das Streitgespräch verfolgen, konzentrieren Sie sich besonders auf den/diejenigen, die gerade sprechen, alles andere ist dann für Sie weniger wichtig. (Nahe)

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Schuss/Gegenschuss Ja und wie beim Schnitt eines fertigen Filmes werden Ihre Augen zwischen den Streitenden mal hin, mal her schweifen (Schuss/Gegenschuss). Vielleicht werden Sie auch eine Impression außerhalb der Streitenden wahrnehmen, den staunenden Kellner oder die Eisschalen der Streitenden, die unaufhaltsam zusammen schmelzen (Detail). Ja und eigentlich haben Sie damit bereits eine mögliche Auflösung für solch eine Szene verwirklicht. Vielleicht sollten wir an dieser Stelle auch erläutern, was man unter Schuss/Gegenschuss versteht. Bei einer Unterhaltung zweier Filmfiguren, die sich gegenübersitzen, zeigt man abwechselnd, die beiden Partner sprechend oder zuhörend. Auf diese Weise werden im Film die meisten Unterhaltungen aufgelöst. Als Variante dieser Auflösung kann man aber auch im Bild des Sprechenden, jeweils im Vordergrund den Anderen anschneiden. Man schaut ihm quasi über die Schulter, weshalb die Einstellungsart auch „Over-Shoulder“ genannt wird. Dabei ändert sich der Winkel zum jeweiligen Darsteller, man sieht ihn fast von vorne. Wie bei den meisten Gestaltungsmitteln im Film sollte auch hier darauf geachtet werden, dass in beiden Richtungen von Schuss/Gegenschuss dann eine „Over-Shoulder“ verwendet wird. Manchmal werden solche Gespräche auch mit Zwischenschnitten ergänzt, darin können weitere Personen, aber auch Gegenstände oder Räume abgebildet sein. Wichtig ist, dass die Zwischenschnitte dramaturgisch sinnvoll sind (Zeitung, Testament, Zifferblatt einer Uhr etc.) und nicht einfach nur entstanden aus der Not, eine fehlerhafte Auflösung zu kaschieren.

Raumdarstellung Man kann keine festen Regeln aufstellen, wie ein Raum vom Licht her behandelt werden muss, um die bildwichtigen Personen hervorzuheben. „Licht aus – Spot an“! So einfach ist es nicht. Im Film muss auch der Raum sinnvoll dargestellt werden, allein schon, um den Bildern Tiefe zu geben, und die lokale Atmosphäre zu vermitteln. Doch wie schafft man räumliche Tiefe? Nicht nur allein mit dem Licht, sondern auch mit der Bildgestaltung… Montage bemerkt man als Zuschauer, Schnitt aber nicht. Oft gibt man sich eine Riesenmühe, tolle Anschlüsse zu drehen. Werden sie jedoch bemerkt, hat man evtl. etwas falsch gemacht.

Ran-Sprung Ein Zauberwort, welches regelmäßig zu intensiven Diskussionen am Drehort führen kann. Jeder behauptet von sich, genau zu wissen, worum es sich dabei handelt, wie man ihn erkennt und vor allem, wie man ihn vermeidet. Und doch... so gut wie jedem Kameramann, Regisseur, Regieassistenten ist es schon einmal passiert. Eine Szene wird meistens in verschiedene, einzelne Einstellungen aufgelöst. Eine einfache Auflösung wäre die, zunächst den Raum und die Situation mit einer Totalen zu beginnen. Danach kann man mit einer „Zweier“, in der beide Figuren in einer „Halbnahen“ zu sehen sind, fortfahren. Um die Situation des Dialogs noch zu

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Von$der$Idee$zum$Film$ verdichten, wird man zuletzt Nahaufnahmen von ihr und ihm machen. In der einfachsten Form würde dies vom Stativ aus geschehen. Nun könnte man meinen, wir stellen das Stativ an einer bestimmten Stelle im Raum auf und drehen von diesem Punkt aus mit verschiedenen Brennweiten die oben erwähnten Einstellungen. Doch das wäre natürlich sehr einfach. Und so würde ein solcher „Ran-Sprung“ von der Totalen zur Halbnahen oder zur Nahen, wie der Name schon sagt, wie ein Sprung, ein Hüpfer aussehen.

Positionsänderung Das hat damit zu tun, dass die Kameraposition, wenn sie unverändert bleibt, von Einstellung zu Einstellung zu ähnlich ist. Der Zuschauer benötigt stets eine kleine Veränderung der Position, um den Einstellungswechsel als interessant zu empfinden und auch um über evtl. kleine Anschlussfehler leichter hinwegsehen zu können. Und so verändert der Kameramann für die verschiedenen Einstellungen auch die Position der Kamera immer etwas, auch um das Bild optimal gestalten zu können. Der Spielraum, in dem der Kameramann seine Positionen problemlos verändern kann, ohne einen Achsensprung zu verursachen, ist im Prinzip vor einer gedachten waagerechten Linie mit der man in der Totalen bzw. Halbtotalen, die beiden Darsteller miteinander verbinden würde. Das ist unsere Achse, die wir nicht überspringen dürfen. (180°-Regel) Solange die Kamera vor dieser Linie, also dem vorderen Bereich (unterer Halbkreis) des Kreises bleibt, gibt es auch keinen

Achsensprung  Richtig Wenn die Nahaufnahmen, die später ja aufeinander folgend aneinander geschnitten werden, von der richtigen Seite der Achse aus aufgenommen werden, schauen sich die Darsteller im späteren Film auch tatsächlich an, blicken sie in die richtigen Richtungen.

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 Falsch Sobald jedoch die Kamera für eine der Nahaufnahmen etwa über die Achse springen würde, schauen sich im späteren Schnitt die Schauspieler nicht mehr an. Beinahe wirkt es, als ob einer von beiden sogar bewusst wegschaut. Ein Fehler, der die ganze Szene ruinieren kann … Oder auch nicht!

Wird oft auch bewusst zur Verwirrung des Zuschauers eingesetzt, nicht nur bei aktuellen Action-Filmen. Also: Was immer Sie auch drehen, wo immer Sie auch sind. Beim Fußballspiel ziehen Sie eine imaginäre Linie zwischen den Toren der beiden Mannschaften. Bei Personen im Gespräch verläuft unsere Achse zwischen diesen verbindend. Bleiben Sie mit der Kamera immer vor dieser Linie. Dann klappt es auch mit den Achsen. So man will!

Quellen: 

www.allaryfilm.de



www.movie-college.de



www.kameranet.de



www.filmerforum.de...


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