Persönlichkeit Fragen PDF

Title Persönlichkeit Fragen
Course Persönlichkeitspsychologie
Institution Freie Universität Berlin
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Persönlichkeit...


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Fragen Persönlichkeit WS 14/15 Legende: Vorlesungsfolien Fragenkatalog WS 13/14 Börn Caro Ellij sonstige Farben: jeweilige Vorlesung Vorlesungsblock 1: Einführung (14.10.2014) 1. Wie lässt sich Persönlichkeit definieren? 

Unter der Persönlichkeit eines Menschen wird die Gesamtheit seiner Persönlichkeitseigenschaften verstanden: die individuellen Besonderheiten in der körperlichen Erscheinung und in Regelmäßigkeiten des Verhaltens und Erlebens. (aus Asendorpf & Neyer-Buch, Kapitel 1, S.2)

2. Durch was zeichnen sich Persönlichkeitsmerkmale aus? Erklären Sie anhand der Eigenschaft Aggressivität! 

Persönlichkeitseigenschaften, -merkmale: 1. Merkmale im Denken, Erleben und Verhalten eines Menschen, in denen sich Personen voneinander unterscheiden  haben aggressive Gedanken, Gefühle und Verhalten sich aggressiv; andere Menschen tun dies nicht oder weniger ausgeprägt  nicht jede/r besitzt die gleiche Ausprägung 2. Nicht direkt beobachtbar  zeigt sich im (aggressiven) Verhalten  z.B. erst wenn eine provozierende Situation bei einer Person dazu führt, dass ihre aggressive Persönlichkeit sich in aggressive Gefühle, Gedanken und schließlich sichtbare Handlungen manifestiert, wird die aggressive Persönlichkeit beobachtbar, obwohl sie vorher schon da war.)  Hemmung vor Gewaltanwendung, am Tonfall 3. Relativ stabil über die Zeit  dehnbarer Begriff: z.B. über 6 Wochen hinweg  Aggressivität tritt in verschiedenen Altersstufen auf; oft ist ein aggressives Kind auch später aggressiv 4. Relativ stabil über Situationen hinweg  im Vgl. zu anderen Personen! nicht: bei Beerdigung so fröhlich wie bei Hochzeit sondern: bei Beerdigung und Hochzeit zu den Fröhlichsten gehörig  Menschen mit aggressiver Persönlichkeit verhalten sich in vielen Situationen aggressiv

3. Mit welchen individuellen Besonderheiten beschäftigt sich die Persönlichkeitspsychologie nicht? Geben Sie Beispiele.   

Alltagspsychologische Phänomene = kulturell tradierte Überzeugungen  Gesichtsform als Teil der Persönlichkeit Allgemeine Phänomene = universelle Gesetzmäßigkeiten  Wie Funktioniert Wahrnehmung? Klinische Phänomene = Abweichung von Normalvarianten  Schizophrenie

4. Welche Datenquellen stehen zur Erfassung von Eigenschaften zur Verfügung? Erklären Sie an Beispielen. 1. Selbstbeobachtung und –beurteilung  Fragebögen von Versuchspersonen beantwortet  z.B. „Was fühle ich?“, „Wie stehe ich zu ...?“ 2. Fremdbeobachtung und –beurteilung  andere Personen beobachten, vergleichen, bewerten usw.  z.B. Gutachter über psychische Störungen einer Person 3. Verhaltensbeobachtung  Beobachter von Verhalten  z.B. Schüler_innen und Lehrer_innen im Klassenraum 4. objektive Testverfahren  statistisch ausgewertete Fragebögen  ohne subjektiven Einfluss von Testleiter_in, -teilnehmer_in 5. psychophysiologische Messungen  mithilfe von verschiedenen Messverfahren wird z.B. neuronale Aktivität oder Reaktionszeit auf einen spezifischen Reiz gemessen, die Schlüsse auf psychologische Vorgänge zulassen 5. Mit welchen 3 zentralen Fragestellungen beschäftigt sich die Persönlichkeitspsychologie? Geben Sie konkrete Beispiele. 1. Beschreibung  Wie lässt sich Persönlichkeit beobachten, erfassen, definieren und systematisieren  z.B. Womit und wie kann ich Ängstlichkeit messen? Wie definieren wir Ängstlichkeit? Gibt es verschiedene Stufen? 2. Erklärung  Wie kommen Persönlichkeitsunterschiede zustande?  z.B. Wie kommt es dazu, dass manche Menschen höflicher sind als andere? 3. Vorhersage  Wie beeinflusst Persönlichkeit unser zukünftiges Verhalten/Erleben?  z.B. Wie beeinflusst eine erhöhte Extraversion das (zukünftige) individuelle Wohlbefinden?

6. Beschreiben Sie die 3 Kontroversen der Persönlichkeitspsychologie – welche Position würden Sie jeweils einnehmen und warum? 1. Beschreibung  Einzigartigkeit vs. Generalisierbarkeit  einzelne „Persönlichkeiten“ verstehen (idiographischer Ansatz) vs.  Gesetzmäßigkeiten der Unterschiede zwischen Menschen verstehen / Übertragung vom Individuum zur Allgemeinheit (nomothetischer Ansatz)  nomothetisch, weil ohne Vergleich mit einer Referenzgruppe Werte einer Einzelperson auf einer Skala, die ohnehin künstlich hergestellt ist, einfach nichts aussagen – vielmehr das Risiko in sich bergen, voreilige Schlüsse zu ziehen 2. Erklärung  Innenperspektive vs. Außenperspektive  Persönlichkeit existiert und entsteht aus Selbstsicht vs.  in der Wirkung auf andere  eine Kombination aus beiden mit einem Fokus darauf, wie die Wirkung auf andere und die Selbstsicht interagieren! Vereinfachungen mit dem Zweck der Sparsamkeit führen meiner Meinung nach in den meisten Fällen zu einem beschränkten Menschenbild, das obendrein einige Befunde gar nicht erklären kann. 3. Vorhersage  Person vs. Situation  Verhalten wird durch Eigenschaften der Person vs.  durch Eigenschaften der Situation bestimmt  wiederum eine Kombination von beidem. Argumentation siehe Punkt 2.

Vorlesungsblock 2: Paradigmen der Persönlichkeit (21. & 28.10.2014) 1. Was ist ein Wissenschaftsparadigma? Wie kommt es zum Paradigmenwechsel?  

Bündel von theoretischen Leitsätzen, Fragestellungen, Methoden charakterisiert Vorgehen einer größeren Zahl von Wissenschaftler(inne)n zu einer bestimmten Zeit



typische zeitliche Abfolge: 1. normale Wissenschaft 2. Erwartungswidrige Befunde, neue Methoden/Fragen 3. Leichte Modifikation/Krise 4. Paradigmenwechsel

2. Fassen Sie die 4 Modelle des psychoanalytischen Paradigmas kurz zusammen. Wie werden hierbei Unterschiede in der Persönlichkeit erklärt? 1. Dynamisches Modell   

menschliche Aktivität beruht auf Verarbeitung von Energie Energie aus angeborene Triebe, körperliche Spannungszustände Psyche = abgeschlossenes Energiesystem



Freuds Interesse galt:  Sexual-/Selbsterhaltungstrieb (Eros) + sexuelle Energie (Libido),  Aggressions-/Todestrieb (Thanatos) + aggressive Energie (Destrudo)

2. Topographisches Modell 

Seelenleben auf 3 Bewusstseins-Ebenen:



Bewusst = alles im momentanen Bewusstsein  Wahrnehmung, Gefühle, Gedanken  enthält hauptsächlich „Ich“



Vorbewusst = wie bewusst, aber Stärke reicht nicht aus, um in bewusste Ebene vorzudringen



Unbewusst: = nicht zugreifbar  enthalten ist komplettes „Es“ + Teile des „Ich“ und des „Über- Ich“  die meisten Prozesse laufen unbewusst ab!



[Vgl. Abbildung Folie 7]

3. Entwicklungsmodell  v.a. frühkindliche Erfahrungen prägen Charakter  psychosexuelle Entwicklungsphasen: In bestimmten Phasen werden bestimmte Körperzonen zur Triebbefriedigung bevorzugt  bei Unterdrückung oder zu großer Triebbefriedigung  Fixierung 

[Vgl. Tabelle Folie 8]

4. Struktur- Modell Psyche besteht aus 3 Instanzen, welche die Triebe regulieren 1. „Es“ = Lustprinzip/ Forderungen  Bedürfnisse, Libido, Destrudo  Eintreffende Reize aus Umwelt 2. „Über- Ich“ = moralische Instanz/Forderungen  Gebote, Verbote  Wert- und Normvorstellungen (der Umgebung) 3. „Ich“ = Realitätsprinzip/ Kontrolle  Kritischer Verstand, Triebverzicht und – aufschub  Reagiert auf Einflüsse 

[Vgl. Abbildung Folie 9]

 Unterschiede in der Persönlichkeit werden also erklärt durch… 

individualtypische Ausformungen der weitgehend unbewusst ablaufenden Triebdynamik (dynamisches, Struktur-, topographisches)



durch frühkindliche Geschichte der Triebdynamik (Fixierungen) bestimmt (Entwicklungs-)



im Verlauf der Ich-Entwicklung: Herausbildung individualtypischer Abwehrmechanismen



Freud war der Auffassung, dass es besonders die frühkindlichen Erfahrungen (bis Ende phallischer Phase) sind, die den späteren Charakter prägen.



Ihnen liegt eine Sequenz Verhalten  Fixierung + Abwehrform  Charakter zugrunde.

3. Wodurch unterscheiden sich Vorbewusstsein und Unterbewusstsein in Freuds topographischem Modell?  



  

Bewusst: alles im momentanen Bewusstsein (Wahrnehmung, Gefühle, Gedanken), enthält hauptsächlich „Ich“) Vorbewusst: gleiche Inhalte wie Bewusst, auch bei angestrengtem Versuchen reicht Stärke aber nicht aus, Bewusstsein zu erreichen. (das mit „auch bei angestrengtem Versuchen…“ gehört zu Unbewusstem!) Un(ter)bewusst: Nicht einfach nicht-bewusst, eigene Qualität z.B. Verschmelzung von Raum, Zeit, Widersprüchen unangenehme Wahrnehmungen, Gedanken, Erinnerungen, die auf Triebimpulsen des Es beruhen, können ins Unbewusste verdrängt werden. Motivationale/Affektive Wirksamkeit Vorbewusste Ebene: prinzipiell dieselben Inhalte wie in der bewussten Ebene, aber ihre Stärke reicht nicht aus, das Bewusstsein zu erreichen. Unbewusste Ebene: Inhalte des Unbewussten sind der bewussten Ebene auch bei großer Anstrengung nicht zugänglich. Die gesamten Inhalte und Aktivitäten des Es sind unbewusst, ebenso Teile des Über-Ich und des Ich.



Vorbewusste Ebene:  Inhalte desselben Charakters wie auf bewusster Ebene  können z.B. durch Suchen nach Zusammenhängen oder „Einfallen“ zugänglich gemacht werden (Quelle: Wikipedia) ((sozusagen bottom-up: Vorbewusstsein  Bewusstsein))



Unbewusste Ebene:  Inhalte anderer Qualität als auf (vor)bewusster Ebene  Verschmelzung von Orten, Zeitpunkten oder logischen Gegensätzen  enthält aus (vor)bewusster Ebene verdrängte Inhalte (, die immer noch motivational und affektiv wirksam sind) ((sozusagen top-down: Bewusstsein  Unterbewusstsein))

4. Nennen Sie 8 Abwehrmechanismen nach Freud und erklären Sie sie an Beispielen. Welche Abwehrmechanismen sind funktional? Theorie der Angstverarbeitung:  Angst = objektunabhängiges Alarmsignal  Angst entsteht immer dann, wenn das Ich durch Reize überflutet wird, die es nicht mehr bewältigen kann.  Abwehrmechanismen!  Funktion: Reize bewältigen



Verdrängung (ins Unbewusste)  innere und äußere Reize  existieren dort weiter, benötigen weitere Abwehrmechanismen  können bei „Ich-Schwäche“ (Alk, Schlaf, u.Ä.) ins Bewusstsein zurückkehren  können sich in anderen Symptomen äußern, z.B. somatisch oder neurotisch  nicht funktional (< können zurückkehren)



Projektion (eigene Triebimpulse anderen unterstellen)  innere Reize  Möglichkeit zur Externalisierung innerer Konflikte  kann Beziehungen zu anderen belasten  „funktional“ (für selbst…)



Verschiebung (eines Triebziels auf anderes Objekt)  kann innere Spannungszustände kurzfristig lösen, jedoch nicht deren Ursache  eher nicht funktional



Reaktionsbildung (Verkehrung ins Gegenteil)  innere Reize  akzeptabel für Ich  zugänglich für Bewusstsein  „funktional“ (für selbst…)



Verleugnung (der Realität)  äußere Reize  nicht wahrhaben wollen  nicht funktional (< können einen wieder einholen)



Rationalisierung (Umdeutung in akzeptables Verhalten)  eigenes Verhalten  sich selbst überzeugen  „funktional“ (sofern die umgedeutete Sichtweise vom Über-Ichrelevanten sozialen Umfeld unterstützt wird…)



Sublimierung (Befriedigung der Triebimpulse durch akzeptable Ersatzhandlungen)  innere Reize  dauerhaftes Ersetzen  funktional (sofern Ersatzhandlung wirklich, dauerhaft und auch für ÜberIch-relevante Außenstehende akzeptabel)



Regression (Rückzug auf frühkindliche Stufe der Triebregulation)  Trauma(-abwehr)  unreifes Verhalten  so gar nicht funktional (< bringt nicht akzeptables Verhalten zutage)

Charakter ist nach Freud doppelt bestimmt:  Fixierung auf eine der 3 frühkindlichen Entwicklungsphasen  typische Abwehrmechanismen, die das Ich bevorzugt einsetzt 5. In welchen Bereichen hat das psychoanalytische Paradigma die Wissenschaft nachhaltig beeinflusst? 

Annahme unbewusster Motive  umfangreiche empirische Forschung zu Unterschieden zwischen unbewussten motivationalen Themen und bewusst repräsentierten motivationalen Tendenzen



Annahmen über unbewusstes, primär prozesshaftes Denken  in die experimentelle Forschung zu impliziten Kognitionen auf der Basis automatischer Prozesse (implizite Einstellungen) eingeflossen



Konzept, dass mentale Repräsentationen früher Objekt-Beziehungen die weitere Persönlichkeitsentwicklung beeinflussen  fruchtbare empirische Forschung zum Bindungsverhalten von der frühen Kindheit bis zum Erwachsenenalter



Angstabwehr  Repressing & Sensitization – Theorie = Aufgreifen des Freud’schen Konzepts der Abwehrmechanismen, in denen sich Personen systematisch unterscheiden

6. Erklären Sie die Mechanismen des Lernens im Behaviorismus und der sozialkognitiven Lerntheorie an empirischen Befunden. Wie werden hier Persönlichkeitsunterschiede erklärt? Lerntheoretisches Paradigma umfasst Ideen des Behaviorismus und der sozial-kognitiven Lerntheorie = Reiz-Reaktions-Theorien  Mensch kommt als „tabula rasa“ zur Welt  erlernt alle komplexen Reaktionen durch Einfluss von Umweltreizen 

 

klassisches Konditionieren (Signallernen) Pavlov, speichelnder Hund operationales Konditionieren (lernen durch Belohnung bzw. Bestrafung) Skinner, Experimente mit Tauben und Ratten  Belohntes Verhalten wird mit erhöhter Wahrscheinlichkeit erneut durchgeführt und vice versa

 unterschiedliche individuelle Lerngeschichten  unterschiedliche Reizkonstellationen in Umwelt  Menge aller erlernter Verhaltensdispositionen (Person = „Opfer“ ihrer Umwelt)

Sozial-kognitive Lerntheorie 

Erweiterung um kognitive Elemente



Erwartung x Wert – Modelle (Rotter)  Verhaltenspotenzial in einer Situation von Erwartung eines Verstärkers und dessen Verstärkungswert abhängig Beobachtungslernen (Bandura) Experimente mit Kindern  Mensch gestaltet Umwelt aktiv mit  Selbstbewertungen  Selbstwirksamkeitserwartung  Erfolgserwartung (Lernen am Modell)



 generalisierte Erwartungen als Persönlichkeitsmerkmal (z.B. Kontrollüberzeugung, interpersonales Vertrauen)  unterschiedliche Reaktionen auf eigenes Verhalten 7. Was sind Vorteile und was Probleme des (a) psychoanalytischen und (b) lerntheoretischen Paradigmas? a) Vorteile + gab Impulse für Wissenschaft Probleme - keine empirische Bewährung - unklare Definition verhindert Operationalisierung - keine falsifizierbare Theorie - negative Evidenz (insbesondere zu Entwicklungsmodell) - Überbetonung von irrationalen Prozessen, frühkindlichen Erfahrungen, sowie sexuellen und aggressiven Motiven b) Vorteile + empirische Bewährung + gut operationalisierbar + Modifikation von Verhaltensweisen möglich (Verhaltenstherapie) Probleme - gesamte Lerngeschichte nicht dokumentierbar (insbesondere nicht im Nachhinein) - Einfluss der Person auf Umwelt unberücksichtigt - Lerngeschichte nicht alleinige Ursache für Persönlichkeitsunterschiede - Prädispositionen für bestimmte Lerninhalte (< Lerneffekte bei anderen nicht so stabil) - Vernachlässigung interner Prozesse („Black-Box“) - Übertragbarkeit von Tier auf Mensch fraglich

8. Wo liegen Unterschiede zwischen lerntheoretischem und EigenschaftsParadigma? 

Beziehung zwischen Reiz und Reaktion  universell gültige Black-Box vs.  situatives Erleben (state) und mittelfristig stabile Persönlichkeit (trait)



menschliches Verhalten als  reine Reiz-Reaktion/ angeborene Reflexe vs.  komplexeres Verhalten



Betrachtung  einzelner Reize vs.  der Gesamtsituation



Lernmechanismen  universell vs.  individuell von Persönlichkeitseigenschaften abhängig



Verhältnis zur Umwelt  Reaktion auf vs.  Interaktion mit Umwelt



Ursache für unterschiedliches Verhalten  nicht empirisch untersuchbar (Ursache = Lerngeschichte) vs.  empirisch untersuchbar (Ursache = verhaltensrelevante und reaktionskohärente Persönlichkeitseigenschaften)

9. Erklären Sie das hierarchische Eigenschaftsmodell an einem Beispiel (Eysenck und Eysenck, 1969). Inwiefern ist dieses Modell für Verhaltensvorhersagen relevant? 

geht von verschiedenen Ebenen aus, die einer Ordnung folgend Verhalten aufgrund der Eigenschafts- Merkmale erklärt 1. Eigenschaftstyp (Big Five) 2. Eigenschaft (Trait) 3. Verhaltensgewohnheit (Habit) 4. Verhalten (Reaktionen) in spezifischen Reaktionen



Beispiel: 1. Peter hat einen hohen Wert in der Extraversion 2. das zeigt sich in Geselligkeit (sucht Nähe zu Menschengruppen, fühlt sich gut unter Leuten) und Sinn für Humor, der ansteckend ist 3. so ist er es gewohnt, jeden Abend in die Kneipe zu gehen, denn dort findet er Gesellschaft 4. dort lacht er oft laut und ausgiebig 4. 3. 2. 1.



Susi sitzt und ist unruhig Sie ist es nicht gewohnt, lange zu sitzen Sie ist nämlich sehr aktiv und macht viel Sport Sie ist sehr extravertiert.

relevant für Verhaltensvorhersagen?  es gibt Gemeinsamkeiten im Verhalten von Menschen, die ähnliche Persönlichkeiten haben  eine extrem grobe Vorhersage, unsichere Erahnung ist möglich  z.B. geht man davon aus, dass eine Person am Wochenende unterwegs ist, da sie extravertiert ist  aber: nicht anwendbar, da 1. Verhalten nicht nur eigenschaftsabhängig, sondern auch situationsabhängig ist, 2. Merkmale extrem facettenreich (es gibt unendlich viele Ausprägungen in Neurotizismus bspw.) sind (alle Kombinationen kann man nicht abbilden)

10. Erklären Sie die 4 Formen der Beschreibung von Persönlichkeit nach Stern (1911) an Beispielen. 

Personenorientiert: (idiographischer Ansatz) 1. ein Individuum wird bezüglich vieler Merkmale beschrieben (Psychographie)  Konfliktstärke einer Person mit verschiedenen Interaktionspartnern  Intelligenzprofil einer Person anhand von Intelligenztest mit Untertests: Inwieweit unterscheiden sich seine/ihre sprachlichen von den nichtsprachlichen Fähigkeiten? 2. mehrere Individuen werden bezüglich vieler Merkmale beschrieben (Komparationsforschung)  2 Bewerber_innen auf eine Stelle, die man bzgl. vieler Merkmale testet  Vergleich der Intelligenzprofile beider Bewerber_innen



variablenorientiert: (nomothetischer Ansatz) 3. ein Merkmal wird an vielen Individuen beschrieben (Variationsforschung)  Intelligenztest einer Jahrgangsstufe 4. mehrere Merkmale werden an vielen Individuen beschrieben (Korrelationsforschung)  Inwieweit geht numerisches Denken mit Intelligenz einher?

11. „Der personenorientierte Ansatz kann Eigenschaften eines Menschen beschreiben, aber nicht seine Persönlichkeitseigenschaften.“ Stimmen Sie zu? Warum oder warum nicht? Ja, denn: 

Persönlichkeitseigenschaften 

überdauernde Merkmale



von Mensch zu Mensch unterschiedlich



Unterschied zeigt sich im Vergleich mit repräsentativer Vergleichsgruppe und ihren Eigenschaften



Der Vergleich ist im personenorientierten Ansatz nicht gegeben, da die Eigenschaften eines Menschen und ansatzweise auch die individuelle Organisation seines Verhaltens nur beschrieben und nicht mit denen einer Referenzgruppe verglichen werden.



(Fröhlich auf der Hochzeit  sagt nix aus, vielleicht waren alle anderen ja noch fröhlicher, weil die Atmosphäre so gut war, dass man gar nicht nicht fröhlich sein konnte… vs. auf Hochzeit und Beerdigung zu den Fröhlichsten gehörig  aussagekräftiger Vergleich: Man kann sagen, diese Person hat eine fröhliche Persönlichkeit!)

12. Inwiefern erweitert Cattells Würfel das Schema Stern? 

Sterns Schema ignoriert die Anforderung, dass Merkmale zeitlich stabil sein sollen, damit es sich tatsächlich um Eigenschaften handelt



Cattell: Erweiterung um Dimension „Messgelegenheite...


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