Pflegewissenschaftliche Grundlagen - Studienbrief 2 PDF

Title Pflegewissenschaftliche Grundlagen - Studienbrief 2
Course Pflegewissenschaftliche Grundlagen
Institution Hamburger Fern-Hochschule
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Summary

Zusammenfassung des Studienbriefes sowie Fragen und Antworten von Altklausuren mit Bezug zu dem jeweiligen Studienbrief...


Description

Pflegewissenschaftliche Grundlagen (PWI) Studienbrief 2 Pflegetheoretische Ansätze - Überblick 1) Pflegetheorien im angloamerikanischen Kontext – ein Überblick 1.1)    

1.2)

Welche Ziele verfolgte die (Pflege-) Theoriebildung in den 1950er Jahren. Abgrenzung zu anderen (Wissenschafts-) Disziplinen (z.B. Medizin) Zu erklären, was Pflege ist Den Gegenstandsbereich von Pflege/Pflegewissenschaft zu klären Die konstitutiven Elemente der Pflege zu klären

Die Theorieentwicklung in der Pflege setzt in den USA insbesondere ab den 1950er Jahren ein. Der Großteil der Pflegetheoretikerinnen griff dabei auf Theorien anderer Disziplinen zurück. Erläutern Sie, inwieweit dieser Rückgriff aus heutiger Sicht als problematisch zu sehen ist.

 Bei der Pflegetheoriediskussion wurde die Weiterentwicklung und Diskussion der geborgten Theorien nicht berücksichtigt. Damit ist gemeint, daß viele Systemtheorien, auf die sich insbesondere die Ergebnistheoretikerinnen bezogen, in ihrer jeweiligen Wissensdisziplin weiterentwickelt wurden. 1.3)

Erläutern Sie, warum in der Pflegewissenschaft in Großbritannien eine Skepsis gegenüber den US-amerikanischen Pflegetheorien (sog. Grand theories) vorherrscht.

 In Großbritannien versteht sich die Pflegewissenschaft als praxisorientierte Wissenschaft  Es herrscht daher die Meinung vor, daß die Komplexität der Praxis eine Theorievielfalt verlangt  Deshalb werden die US-amerikanischen Pflegetheorien nur zögerlich rezipiert, da sie als sogenannte „Grand theories“ den Anspruch haben das Wesen der Pflege umfassend zu beschreiben und zu erklären 1.4)

Pflegetheorien lassen sich abhängig von ihrem Abstraktionsgrad und von ihren Zielen in drei Arten unterteilen. Nennen und beschreiben Sie zwei dieser Arten

 Theorien großer Reichweite („grand theories“) - Systematische Konstruktionen des Wesens, der Aufgab und der Ziele der Pflege - Wollen Pflege als Ganzes erklären - Ziel ist es (die) eine Theorie zu finden, die das Wesen der Pflege umfassen beschreibt und erklärt  Theorien mittlerer Reichweite („middle-range theories“) - Umfassen ein begrenztes Gebiet und sind weniger abstrakt - Behandeln spezifische Phänomene oder Konzepte und spiegeln die Praxis - Reichen meist über mehrere Felder der Pflege und beinhalten eine große Bandbreite von Pflegesituationen (z.B. Unsicherheit, Inkontinenz, soziale Unterstützung, …)  Theorien geringer Reichweite (situationsspezifische Theorien) - Konzentrieren sich auf ein spezifisches Pflegephänomen - spiegeln die klinische Praxis wider - beschränken sich auf bestimmte Bevölkerungsgruppen oder ein bestimmtes Praxisgebiet - Sind aus einem gesellschaftlichen oder historischen Zusammenhang entstanden und daher in ihrer Reichweite auf diese Aspekte und Fragen begrenzt

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1.5)

Über einige Jahrzehnte wurden zunächst Theorien großer Reichweite entwickelt. Beschreiben sie, welches Ziel und welche Vorstellung mit diesen „Grand theories“ verfolgt wurden.

 Ziel - die Eigenständigkeit der Pflege theoretisch zu fundieren. - Pflege als Wissenschaft und Praxis theoretisch zu erfassen und zu legitimieren  Vorstellung - es könne nur eine Theorie geben - die das gesamte theoretische Wissen der Pflege zu einem widerspruchsfreien System zusammenfasst - die für Lehre, Forschung und Praxis gleichermaßen bindend ist

1.6)

Erläutern Sie, was der deutsche Pflegewissenschaftler Wilfried Schepp unter den drei Arten der Anwendung/Testung (minimale Anwendung, insuffiziente Anwendung, adäquate Anwendung) von Pflegetheorien großer Reichweite versteht.

1.7)

Eine Testung der Theorien großer Reichweite hat systematisch nicht stattgefunden. Diesbezüglich gebe es drei Anwendung Theorien großer Reichweite in der Pflegeforschung

 Minimale Anwendung -

Theorien werden als Rahmen für Forschung benannt, tauchen in der Forschung jedoch nicht auf Eine Testung der Theorie findet so nicht statt

 Insuffiziente Anwendung -

Theorien werden zur Organisation der Forschung verwendet Die Theorie selber wird aber nicht getestet Die Theorien werden als valide oder wahr vorausgesetzt, was zu falschen Ergebnissen führen

 Adäquate Anwendung -

1.8)

Die Theorie wird getestet Ist erst dann Gültig, wenn sie empirisch gemessen wurde Diese Anwendung ist problematisch, da Pflegetheorien normative Theorien sind, die auf Grundlage philosophisch-konzeptioneller Überlegungen entstehen und nur schwerlich empirisch gemessen werden können

Nach der Phase der Entwicklung der sogenannten Theorien großer Reichweite in der Pflege setzte die der Theorie mittlerer und geringer Reichweite ein. Führen Sie zwei Fragen auf, die mit Hilfe der Theorie mittlerer Reichweite beantwortet werden können.

 Welchen Mustern folgt gesundheitsförderndes Verhalten?  Wie heilen Wunden?  Wie gehen Patienten mit Symptomen um?

1.9)

Beschreiben Sie kurz die Aufgabe und Funktion von Pflegeklassifikationssystemen

 Pflegeklassifikationssysteme teilen Theorien großer Reichweite nach definierten abstrakten Kriterien ein, bzw. nach theoretischem Niveau, in Bezug auf andere Wissenschaften, Zugang zum Gegenstandsbereich, Aussagewert, u.ä.

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1.10)

Die deutsche Pflegewissenschaftlerin Schöck kritisiert die Pflegetheorien großer Reichweite. Sie konstatierte im Jahre 1997, dass diese Pflegetheorien für eine Praxisdisziplin ungeeignet seien. a) Stellen Sie die wesentlichen Punkte ihrer Kritik an den Pflegetheorien großer Reichweite erläuternd dar. b) Erklären Sie in diesem Zusammenhang den Begriff des Theoriepluralismus  Kritikpunkt an Pflegetheorien großer Reichweite  Sind zu abstrakt, zu begrenzt und zu elitär  Dienen primär der Existenzberechtigung der Pflegewissenschaften und nicht der Pflege  Führen zu wissenschaftlichen Systementwürfen ohne lebensweltliche Basierung  Seien als „Soll“-Theorien zu verstehen oder als normativ-deduktive Theorie und das Resultat philosophisch-konzeptuellen Vorgehens  Theoriepluralismus  Aufgrund der Komplexität der Pflege setzt sich die Einsicht durch daß es nicht nur eine Theorie großer Reichweite geben könne  Stattdessen müsse es viele verschiedene alternative Theorien für die vielschichtige Pflegepraxis geben  Diese haben den Anspruch weniger abstrakt und viel mehr der Entwicklung der Pflegepraxis zu dienen  Sie sollen eine Brücke zwischen Theorie und Praxis bilden

1.11)

Meleis hat 1999 den Vorliegenden Bestand an amerikanischen Pflegetheorien in drei Denkschulen differenziert (Klassifikationssystem). Nennen Sie diese drei Denkschulen und erläutern Sie jeweils kurz deren zentrale Fragestellung.

 Bedürftigkeitsorientierte Pflegetheorien (Dorothea Orem) - ZF: Was tun Pflegekräfte? - Definiert Pflege als Hilfe  bei der Behebung von Defiziten  Lösung von Problemen  Erfüllung von Bedürfnissen  Interaktionistische Pflegetheorien (Imogene King) - ZF: Wie tun Pflegekräfte, was immer sie tun? - Betrachten Pflege als Unterstützung - Gehen von der Interaktion mit Patienten aus  Ergebnisorientierte Pflegetheorien (Betty Neumann) - ZF: Warum und mit welchem Ziel tun Pflegekräfte, was sie tun? - Die Frage nach dem „Warum“ steht im Vordergrund - Wurden aus der Sicht der Gewünschten Ergebnisse Entwickelt

1.12)

Meleis differenziert die Pflegetheorien anhand drei sogenannter Denkschulen. Begründen Sie, warum die Pflegetheorie von Peplau den interaktionistischen Pflegetheorien zugeordnet wird.

 Stellen die Interaktion mit den Patienten in den Mittelpunkt und fragen danach, wie Pflegende etwas tun  Peplaus Pflegetheorie zielt auf die Beziehung zwischen den Pflegekräften und den Patienten ab  Laut Peplau bildet die Beziehung zwischen Menschen in einer bestimmten Situation den Kern pflegerischen Handelns 1.13) Falldarstellung – Überarbeitung des Pflegekonzepts im Altenheim 3

Erläutern Sie dem Geschäftsführer, warum es nicht möglich ist, für die Überarbeitung des Pflegekonzepts „… so eine interaktionistische Theorie von Meleis“ zunehmen.  Eine interaktionistische Pflegetheorie von Meleis gibt es nicht  Meleis hat lediglich vorhandene Theorien in drei Denkschulen differenziert  Eine dieser Denkschulen werden interaktionistische Theorien zugeordnet

1.14) -

1.15)

   

1.16)

Wie definiert Meleis den Begriff Pflegetheorie Pflegetheorien haben das Ziel Pflege zu beschreiben, erklären und vorherzusagen. Sie ergänzen sich gegenseitig, da sie verschiedene Aspekte von Pflege berücksichtigen und erklären Sie liefern einen Beitrag zur Konzeptualisierung verschiedener Aspekte der Pflege

Nennen sie gemeinsame Schlüsselbegriffe („Metaparadigma“ der Pflege) mit denen versucht wurde die verschiedenen Denkschulen in den USA zu Klassifizieren- und Systematisieren Person / Mensch Gesundheit / Krankheit Umgebung / Umwelt Pflege

Nennen Sie zwei Strömungen in der Pflegetheorieentwicklung, die beobachtet werden kann

 Theorieentwicklung in den USA: Pflegetheorien haben einen hohen Stellenwert  Theorieskeptische Entwicklung in Großbritannien: Die Pflegewissenschaft versteht sich als Praxiswissenschaft, die Probleme lösen will

1.17)

Im Zusammenhang mit der Pflegewissenschaft wird auch von einer praktischen Wissenschaft gesprochen, Nennen Sie vier Merkmale praktischer Wissenschaften.

1.18)

In der Diskussion wird die Pflegewissenschaft eher als „praktische Wissenschaft“ bezeichnet. Nennen und beschreiben Sie vier Merkmale praktischer Wissenschaften.

 Sie beziehen sich auf mögliche Gegenstände, d.h. auf Gegenstände unter der Prämisse ihrer Veränderbarkeit.  Ihre Aufgabe besteht nicht in der Entwicklung allgemeiner Gesetzeshypothesen, sondern in singulären Aussagen über individuelle Fälle.  Geben Auskunft über regeln eines begründeten und gerechtfertigten Gebrauchs theoretisch verfügbarer Sachverhalte. Zentrale Frage: Was ist unter bestimmten Umständen zu tun?  Es geht um Begründung und Rechtfertigung von Handlungen unter besonderen Voraussetzungen. (Singulär Urteile am konkreten Einzelfall)  Es werden keine Sachverhalte rekonstruiert. Diese müssen als Resultat objektiver Verfahren in ihrer praktischen Vieldeutigkeit akzeptiert werden.

1.19)

Skizzieren Sie kurz die Entwicklung von Pflegetheorien im anglo-amerikanischen Raum

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 1860: Florance Nightingale- Veröffentlichung „Notes on Nursing“  1950er- / 1960er- / 1970er Jahre: Entwicklung Theorien großer Reichweite  1970er- / 1980er Jahre: Erkenntnis, daß es nicht eine Theorie geben kann (Theoriepluralismus) - Einteilung der Theorien in großer, mittlerer und geringer Reichweite - Theorien mittlerer und geringer Reichweite wird zukünftig mehr Bedeutung zugemessen

1.20)

Erläutern Sie, wie sich die Entwicklung großer Pflegetheorien großer Reichweite auf die Sprache von Pflegenden auswirkte.

 Entwicklung einer neuen Sprache und Begriffe (z.B. „Selbstfürsorge“, „Soziale Unterstützung“)  Sind für die gesamte Disziplin bis heute von Bedeutung  Werden in Stellungnamen, Po8litik und Forschung benutzt

Alte Klausuren / Alte Studienbriefe

1.21)

Zu welchen der drei Arten von Pflegetheorien kann das Betty Neumann System Modell zugeordnet werden? Begründen Sie Ihre Zuordnung.

 Zuordnung: Theorien großer Reichweite  Begründung: Neuman selbst formuliert, daß das Modell in allen Settings der Gesundheits- und Pflegeversorgung eingesetzt werden kann

1.22)

    

Nennen Sie vier Theorien aus anderen Wissenschaften, auf die Betty Neumann zur Entwicklung ihres Systemmodells zurückgriff. Allgemeine Systemtheorien Theorien der Gestaltpsychologie Stresstheorie (Theorie von Sely) Marxistische Theorie zur Einheit von Mensch und Natur Präventionstheorie

2) Ausgewählte Pflegemodell in Theorie und Praxis

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a) Hildegad Peblau: Das interaktionistische Pflegeentwicklungsmodell

2.1)

Peplau beschreibt in ihrer Pflegetheorie vier verschiedene Phasen in der PflegekraftPatient-Beziehung. Erklären Sie zwei dieser Phasen.

2.2)

Nennen sie zwei Phasen der Pflegekraft-Patienten-Beziehung nach Peplau

2.3)

Peplau beschreibt in ihrer Pflegetheorie verschiedene Phasen in der Pflegekraft-PatientBeziehung. Erläutern Sie welche Rolle die Pflegekraft während der Orientierungsphase übernimmt und welche Aufgaben sie hat.

 Orientierungsphase - Patient und Pflegekraft nehmen die Rolle eines Fremden ein - Es werden die Voraussetzungen für das weiter Vorgehen gesetzt  -

Patient Wird sich seinem gesundheitlichen Problem bewusst Erkennt, daß er pflegerische Unterstützung bedarf Fragt aktiv nach Möglichkeiten der Problemlösung Beobachtet professionelle Akteure beim Umgang mit seinem Problem (kann bei akuter Krankheit in die Rolle eines Kleinkindes geraten)

 -

Pflegekraft Unterstützt den Patienten das Problem zu verstehen Informiert über mögliche professionelle Maßnahmen zur Problembewältigung (kann die als Mutterersatz fungieren)

 Identifikationsphase - Pflegekraft und Patient lernen sich gegenseitig als Person (Ansichten, Handlungsweisen) kennen  Patient - Können in 3 unterschiedlichen Reaktionsmuster agieren: teilhabe, hilflos, unabhängig  Pflegekraft - Macht Gebrauch von ihren erlernten professionellen Fähigkeiten um die aufgebaute Beziehung zum Patienten zu nutzen - Kann der Patient die angebotene professionelle Hilfe nutzen beginnt die Exploitationsphase  Exploitationsphase / Nutzungsphase  Patient - Patient versucht das Gleichgewicht zwischen Abhängigkeitsbedürfnis und dem Wunsch nach Unabhängigkeit zu halten  Pflegekraft - Muß versuchen zu verstehen wodurch in der Situation des Patienten (AbhängigkeitsUnabhängigkeitsbedürfnis) Veränderungen ausgelöst werden  Ablösung -

Ende der Pflegekraft-Patienten-Beziehung, wenn der Patient in die Lage versetzt wurde ihr Alltagsleben selbstständig zu bewältigen - Ist nicht gleichbedeutend mit der medizinischen Genesung - Pflegekraft und Patient müssen gleichermaßen an dieser Phase beteiligt sein, damit sie gelingen kann 2.4) Begründe, warum das Pflegemodell von Peplau nicht nur in der psychiatrischen Pflege, sondern auch in anderen Settings der Pflege als pflegetheoretische Grundlage genutzt werden kann. 6

 Das Pflegemodell von Peplau kann auch auf andere Settings der Pflege übertragen werden, da die Pflegebeziehungen und nicht spezifische Interventionen den Kern der Theorie bilden.

2.5)

Peplau beschreibt in ihrer Theorie der interpersonalen Beziehung vier verschiedene Phasen der Pflegekraft-Patient Beziehung. Nennen Sie die Rolle, die eine Pflegekraft während der Identifikationsphase einnehmen kann und beschreiben Sie Bezug nehmend darauf die Aufgaben der Pflegekräfte in dieser Phase.  Während der Identifikationsphase kann eine Pflegekraft verschiedene Rollen einnehmen: -

Mutter-Ersatz (Patient in der abhängigen Kind Rolle) Leitende oder Führende Person (Patient in der Heranwachsenden Rolle) Berater oder Unterstützer (Patient in der Erwachsenen Rolle)

 Folgende Aufgaben übernehmen Pflegekräfte in dieser Phase -

2.6)

Nutzt die entsprechende Rolle / Beziehung zum Patienten zu deren Problembewältigung (z.B. Patient: abhängiges Kind = Pflegekraft: Mutterersatz)

Beschreiben Sie worin Peplau die Kernaufgabe der Pflege sieht. -

2.7)       

Sorge um den Patienten steht mit seinen Problemen und Bedürfnissen im Mittelpunkt Durch Anteilnahme und Beobachtung versucht die Pflegekraft Probleme und Bedürfnisse des Patienten zu ergründen und mit ihm zusammen Problemlösungen zu entwickeln Basis der Pflegerischen Arbeit ist die Kommunikation

Nehmen Sie kritisch zur Pflegetheorie von Hildegard Peplau Stellung, indem Sie insgesamt fünf positive und/oder weniger positive Aspekte der Theorie aufzeigen. Dient vielen Pflegeeinrichtungen, vor allem in der psychiatrischen Pflege als theoretischer Rahmen für die Pflegepraxis Kann in der Pflegepraxis umgesetzt werden (z.B. spezielle Protokolle zur Patientenbeobachtung) Die Wirksamkeit dieser Protokolle in der Pflegepraxis wurde pflegewissenschaftlich erforscht und gilt als erwiesen Ihr Beitrag zum Verständnis der verschiedenen Phasen in der Beziehung zwischen Pflegekraft und Patient, wird als bedeutsam angesehen Es bleibt unklar, ob die Rolle der Pflegekraft im Laufe der Beziehung sich stets an den Phasen orientiert, oder ob eine Rolle im gesamten Verlauf fortbestehen kann. Aktuelle Forschung scheinen die Gültigkeit von Peplaus Theorie zu belegen. Es besteht aber weiterhin Forschungsbedarf Peplau stütz sich in ihren Aussagen fast ausschließlich auf die Psychiatriepflege. Ob die Theorie, deren Focus des pflegerischen Handelns auf der Kommunikation liegt, auch auf andere Bereiche der Pflege (z.B. Altenpflege) übertragbar ist, muß noch geklärt werden

b) Dorothea E. Orem: Strukturkonzept der Pflegepraxis

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2.8)

Welche Absicht verfolgt der pflegerische Ansatz von Dorothea Orem und aus welchen Bestandteilen setzt er sich zusammen.

 Sie bezeichnet ihre Theorie als eine allgemeine Theorie und beabsichtigt damit, daß sie allumfassen in der Pflege angewendet werden kann.  Sie beschreibt die Fähigkeit einer Person zur Selbstpflege oder dem Bedarf der Betreuung bei einem Selbstpflegedefizit durch eine andere Person  Bestandteile der Theorie sind: - Theorie der Selbstpflege - Theorie des Selbstpflegedefizits - Theorie des Pflegesystems

2.9)

Beschreiben Sie die Rolle der Familie im Pflegetheoretischen Ansatz nach Orem.    

Wichtige Aufgabe bei der Selbstpflege und der Dependenzpflege Ist eine Einheit mit bestimmten Funktionen Hat eine wichtige Rolle bei der Festlegung und Entwicklung des Betreuungssystems Muß bei der Gestaltung des Pflegesystems berücksichtigt werden

2.10)

Erklären Sie die Bedeutung der Begriffe „Selbstpflege“ und „Selbstpflegedefizit“ nach Orem und nennen Sie drei Funktionen, mit denen Orem das Pflegerische Handeln der Pflegekräfte umschreibt.

2.11)

Nennen Sie fünf Funktionen der Pflege (Funktionen pflegerischen Handelns) im Sinne Orems und erläutern Sie zu jeder Funktion ein Beispiel, wie Pflegende diese Funktion bei einer chronischen Erkrankung (z.B. Diabetes mellitus) umsetzen können

 „Selbstpflege – besteht aus zielgerichteten und bewussten Handlungen, die von „reifen oder heranreifenden Personen“ als Fähigkeit entwickelt werden, um sich selbst in bestimmten Situationen zu versorgen  Selbstpflegedefizit – besteht dann, wenn Menschen nicht mehr in der Lage sind, den situativen Selbstpflegebedarf angemessen autonom und selbstständig ausführen zu können.  Funktionen pflegerischen Handelns -

Für andere handeln  z.B. im Hypoglykämischen Schock dem Patienten Glukose zuführen

-

Andere leiten und anweisen  z.B. den Patienten anleiten den Insulinpen zu nutzen

-

unterrichten  z.B. über Folgeerkrankungen und deren Prävention

-

Körperliche oder psychische Unterstützung leisten  z.B. Befürchtungen des Patienten bezüglich seiner Nahrungsaufnahme ernstnehmen, Verständnis zeigen, aber auch Perspektiven aufzeigen

-

Eine Umgebung schaffen, die Pflegehandlungen und Entwicklung persönlicher Fähigkeiten unterstützt  z.B. eine angenehme Atmosphäre bei Beratungsgesprächen schaffen, Kontakte und Vernetzung mit anderen Betroffenen schaffen 2.12) Erklären Sie den Begriff „Dependenzpflegekompetenz“  Komplexe und erlernte Fähigkeit  Erkennen und Erfüllen von Selbstpflegeerfordernissen anderer Personen 8


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