PIMS Studie PDF

Title PIMS Studie
Author Grit Mindak
Course Marketing
Institution FernUniversität in Hagen
Pages 3
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Summary

Was ist die PIMS Studie?...


Description

PIMS-Studie PIMS steht für “Profit Impact of Market Strategies” und heißt so viel wie die Ermittlung der Faktoren, die die unterschiedliche Rentabilität von Unternehmen bzw. Geschäftsbereichen erklären. Wenn man die wesentlichen Erfolgsfaktoren eines Unternehmens ermittelt hat, kann man ein Unternehmen steuern und maximalen Profit erzielen. PIMS ist eine groß angelegte empirische Untersuchung strategischer Erfolgsfaktoren von dem USUnternehmen General Electric und später vom SPI, die in den letzten 15 Jahren die Entwicklung der strategischen Marketingplanung beeinflusst hat. Denn mit PIMS kann man das eigene Unternehmen, besser noch die abgegrenzte Geschäftseinheit, in Relation zu vergleichbaren Unternehmen setzen und erkennt, wo man sich noch verbessern muss. Die Idee hinter PIMS ist, wenn man möglichst viele Kennzahlen von vielen Unternehmen einer Branche (erfolgreich und wenig erfolgreich) sammelt und auswertet - könnte man dann nicht die universelle Formel für den Unternehmenserfolg ermitteln? Hinter PIMS liegt heute eine umfangreiche Datenbank mit strategischen Erfolgsfaktoren-Daten von über 450 Unternehmen und von über 3.000 Geschäftseinheiten, überwiegend gewonnen aus einer linearen Regressionsanalyse. Eine Erfolgsauswertung kann mit ihr empirisch und gleichzeitig im Vergleich mit sehr vielen Unternehmen erfolgen. Die methodische Vorgehensweise der PIMS-Studie sieht zunächst die Erstellung eines standardisierten Fragebogens mit über 100 Variablen für jeden Geschäfstbereich vor. Der Schwerpunkt des Fragenbogens liegt auf den Marktverhältnissen, der Wettbewerbsposition, der bisher verfolgten Strategie und den erzielten Ergebnissen. Spannend für jede Strategische Geschäftseinheit ist, welches die wichtigen Erfolgsfaktoren neben dem Marktanteil und der Produktqualität sind, die aus dieser Analyse abgeleitet werden können.

PIMS geht von drei Grundannahmen aus: Die Regeln für erfolgreiche unternehmerische Tätigkeit gelten immer und überall. Es ist egal, in welchem Land, in welcher Branche oder in welcher Zeit man sich befindet. Erfolgreiches Business funktioniert immer nach demselben Schema. Es gibt einen Zusammenhang zwischen quantifizierbaren Unternehmenszahlen (wie Marktanteil, Qualität, …) in jedem Markt und jeder Branche und dem Unternehmenserfolg. Unternehmen können erfolgreicher werden, indem sie von anderen lernen! Welches sind die strategischen Erfolgsfaktoren?

Die wichtigsten Ergebnisse der PIMS-Studie sind: Es gibt drei große Einflussfaktoren auf die Profitabilität (RoI = Return on Investment): 1.) Der relative Marktanteil (die Marktposition) hat einen positiven Einfluss auf die Profitabilität: “Relativ” bedeutet hierbei “im Vergleich zum Wettbewerb”. Das lässt sich mit Skaleneffekten und dem Erfahrungskurveneffekt erklären. Die PIMS-Studie zeigte, dass der Marktführer im Mittel einen ROI über 30% erreicht. Dagegen liegt der ROI von Geschäftsfeldern, die nur die 5. Position im Markt

haben, nur knapp über 10%. Als Gründe für den Marktanteil-Profitabilität-Zusammenhang werden genannt: größere Effizienz in Produktion und Vertrieb (Economies of Scale), Risikovermeidung der Kunden durch Kauf bei führenden Anbietern zu entsprechend hohen Preisen, Machtposition großer Anbieter, welche höhere Preise durchsetzen können. Auch die Qualität des Managements beeinflusst die Marktposition und Profitabilität. 2.) Die relative Produktqualität hat einen positiven Effekt auf den Gewinn durch höhere Kundenbindung, mehr Wiederholungskäufe, Durchsetzbarkeit höherer Preise ohne Marktanteilsverluste sowie geringere Verwundbarkeit bei Preiskämpfen, Marktanteilsgewinne, geringe Reklamationskosten und den positiven Markeneffekt. Der gemeinsame Einfluss des Marktanteils und der Produktqualität auf den wirtschaftlichen Erfolg ist stärker als die Summe der vorstehend isoliert genannten Einflüsse. 3.) Die Investitionsintensität hat einen negativen Einfluss auf den RoI - je mehr investiert wird in Fabriken, desto höher ist auch der Drang, die Maschinen auszulasten und die Produktionsmenge zu erhöhen, auch wenn eventuell die Preise, die erzielt werden könnten, etwas sinken. Durch diese drei Kennzahlen lassen sich mehr als 30% der Abweichungen in der Profitabilität zwischen den betrachteten Unternehmen erklären. Natürlich gibt es weitere wichtige Einflussfaktoren wie das Lohnniveau, die Wettbewerbsintensität, die Position der eigenen Produkte im Produktlebenszyklus, die Innovationsfähigkeit, Kundenzusammensetzung, Lieferantenabhängigkeit und andere, die in der PIMS-DB erfasst werden. Mit weniger als 20 Einflussfaktoren lassen sich ungefähr 70% der Unterschiede der Profitabilität in einer Branche erklären. Erfolg lässt sich also wirklich planen - Misserfolg ist oft hausgemacht. Unternehmen, die mit wenig Investition einen hohen Marktanteil und eine sehr gute Produktqualität hinbekommen, sind erfolgreich!

Die wesentlichen Vorteile der PIMS-Studie sind: 1. Diese Art der Informationsbeschaffung bindet weniger Unternehmensressourcen. Der Kosten- und der Zeitaufwand sind relativ gering. 2. Erfahrungen anderer Unternehmen können als Entscheidungshilfe verwendet werden, vor allem bei Neugründungen und bei Akquisitionsstrategien.

Die wesentlichen Nachteile der PIMS-Studie sind: 1. Die Durchschnittswerte der PIMS werden dem Einzelfall nicht gerecht. 2. Faktorendaten sind mit vielen Messproblemen und Messfehlern behaftet , oft kommt es fehlerhaften Einschätzungen der relativen Produktqualität durch das Managements. 3. Unabhängige Variablen können miteinander korrelieren und führen deshalb zu Problemen bei der Anwendung der Regressionsanalyse. 4. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse der PIMS-Studie auf den eigenen Geschäftsbereich kann sehr problematisch sein, wenn keine wirklich vergleichbare Strategische Geschäftseinheit gefunden wird.

Die Verwendung der Ergebnisse kann bei der Umsetzung einer bestimmten Wettbewerbsstrategie zu anderen Ergebnissen führen, wenn die Wettbewerbssituation und Konkurrentenanzahl in der Studie nicht oder nicht im ausreichenden Maße abgebildet worden ist. 5. Die PIMS-Studie ist nicht anwendbar, wenn Unternehmen mit kleinem Marktanteil bspw. einen hohen RoI aufweisen.

Inwiefern spiegeln sich die Ergebnisse der PIMS-Studie in der Portfolio-Analyse wieder? Die PIMS belegt die häufige positive Korrelation von RoI und Marktposition einer strategischen Unternehmenseinheit. Die Forderung nach einer besseren Marktposition in der PIMS-Studie wird durch die Achse ,relativer Marktanteil‘ in der Portfolio-Matrix der Boston Consulting Group zum Ausdruck gebracht. Strategische Geschäftseinheiten mit einem hohen Marktanteil sind Cash Cows und Stars und werden laut PIMS zu höheren Umsätzen und Gewinnen führen als solche, die einen geringeren relativen Marktanteil aufweisen. Die PIMS-Studien-Aussage für die Portfolio-Analyse lautet: Ein Unternehmen sollte eine führende Marktposition erlangen, um den positiven Einfluss auf die Profitabilität (Cashflow, RoI) und die Erfahrungskurven-Effekt-Kostenvorteile zu nutzen....


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