Psycho Quiz 2 Kopie - Lernzettel für den Kurs von Dr. Eitel. Musste es wegen der Studocu regeln unnötigerweise PDF

Title Psycho Quiz 2 Kopie - Lernzettel für den Kurs von Dr. Eitel. Musste es wegen der Studocu regeln unnötigerweise
Author E. K.
Course Grundmodul Psychologie
Institution Justus-Liebig-Universität Gießen
Pages 30
File Size 3.2 MB
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Summary

Lernzettel für den Kurs von Dr. Eitel. Musste es wegen der Studocu regeln unnötigerweise in vier Teile teilen. Ihr braucht nur Psycho Quiz Kopie und Psycho Quiz 2 Kopie. Die Lernzettel gehen bis zum Thema Leistungsangst....


Description

Bewerten und Urteilen

! Hier: Bewerten = Beurteilen / Werturteil bilden / eine Messung mit einem Wert versehen („gut“ vs. „ausreichend“)

Urteilsfehler

Bewerten

Wie „angemessen“ ist die Beurteilung? !beeinflusst durch Urteilsfehler

Wie wird die Beurteilung erklärt / gerechtfertigt? !beeinflusst durch Attributionen & Bezugsnormen

...wenn das Urteil nicht dem objektiven / intersubjektiven Urteil entspricht (Urteil von einem Lehrer anders als Urteil von 5 anderen) ...sind seltener als korrekte Urteile ...basieren teils auf Wahrnehmungsfehlern (z.B. Erwartung beeinflusst Wahrnehmung) ...basieren auf Heuristiken / kognitivem Ökonomieprinzip: Faustregeln anstatt formaler Analyse / schnelles „Schubladendenken“ 3 Quellen für Urteilsfehler im Unterricht: 1. Verzerrter Gedächtnisabruf" 2. Vorgefertigte Erwartungen" 3. Überschätzung von (Persönlichkeits-)Eigenschaften

Quelle 1: Verzerrter Gedächtnisabruf

Quelle 2: Vorgefertigte Erwartungen

Quelle 3: Überschätzung von (Persönlichkeitseigenschaften)

• Primacy Effekt!„Erster Eindruck“ zählt "

Quelle 2: Vorgefertigte Erwartungen" ...an Schülerverhalten und -potenzial durch Lehrkräfte Verhaltensvorhersagen sind oft akkurat, notwendig & hilfreich • Empirisch bestätigt: Vergangenes Verhalten!zukünftiges Verhalten (v.a. wenn Umstände vergleichbar): Präventives Handeln, z.B. • Wen muss ich für Test auseinandersetzen? "

Wann ist das ein Fehler?!Experiment von Ross et al. (1977) Was wurde manipuliert? • Zufällige Zuteilung zweier Probanden zu Fragensteller und Kandidat "

• Recency Effektvieles überschrieben bis zur letzten Info, die bleibt präsent (vgl. „SpitzenEnd-Regel“) " • Rückbezug: „Serieller Positionseffekt“ "

• Welche Kinder funktionieren zusammen in der Gruppe? "

• Fragensteller sollte sich schwierige Quizfragen ausdenken, auf die er die Antworten " wusste (der Kandidat vermutlich nicht) " • Kandidat kannte die Fragen zuvor nicht "

Verhalten zu Beginn & am Ende einer Unterrichtsstunde am besten später abrufbar: Einflusses dieses Verhaltens überschätzt

• Wen muss ich aufrufen, damit Frage beantwortet wird und Unterricht weitergehen kann? " • Empirisch bestätigt: Eher starre Erwartungen an Leistungsvermögen und Persönlichkeitsmerkmale von Schülern durch Lehrkräfte " • Erwartungen z.T. unbegründet: Erwartung anhand hervorstechender Schülermerkmale gebildet (z.B. starker Rauchgeruch); sagt eigentlich noch nichts über Fähigkeiten aus („Halo“-Effekt) " • Erwartungen (subtil) an Schüler kommuniziert, z.B. % • kurzes Warten auf Antwort " • Schwächere seltener beachtet " • Schülerverhalten passt sich Lehrererwartung an und umgekehrt (reziprok) ! eine „sich selbst erfüllende Prophezeiung“ (self-fulfilling prophecy)

• Quiz wurde gespielt & beobachtet durch mehrere Personen " Was wurde gemessen? " • Bewertungen des Allgemeinwissens von Fragensteller und Kandidaten " • Sowohl die Beobachter als auch Fragensteller und Kandidaten selbst gaben Bewertungen " über ihr Allgemeinwissen ab%

Urteilsfehler = sich erfüllende Prophezeiungen

% % • „Dabei geht es um Erwartungen, welche die Tendenz haben, sich selbst zu " bewahrheiten, indem sie eigenes und fremdes Verhalten (unbemerkt) so " beeinflussen, dass am Ende das geschieht, was man erwartet“ " (Rheinberg et al., 2001, S. 310) " • Wie groß ist der Einfluss von Lehrererwartungen auf die kognitive Entwicklung der Schulkinder?!Experiment von Rosenthal & Jacobson (1968)... " " Experiment von Rosenthal & Jacobson (1968) Was wurde manipuliert? • Mehreren Grundschullehrern wurde gesagt, „Die folgenden Kinder X, Y, Z aus " Ihrer Klasse haben außergewöhnliches Potenzial; sie haben sich in einer " Potenzialanalyse als Überflieger herausgestellt“ " • Ca. einem Fünftel der Kinder wurde außergewöhnliches Potenzial unterstellt " • Tatsächlich war das Potenzial dieser Kinder vergleichbar mit dem Rest der Klasse " (diese Kinder wurden rein zufällig ausgewählt) " Was wurde gemessen? " • Die IQ-Zuwächse der Kinder (mit & ohne Prädikat „außergewöhnliches Potenzial“) im kommenden Jahr -> Deutlich stärkere IQ-Zuwächse für Schüler mit Prädikat „außergewöhnliches Potenzial“ Was kann man daraus schlussfolgern? • Erwartungen hinsichtlich der Schülerentwicklung haben die Tendenz, sich zu bestätigen (sich selbst erfüllende Prophezeiung), selbst wenn sie unbegründet sind! " • Bei Überschätzung des Schülerpotenzials: Aufwärtsspirale, „Engelskreis“ % • Bei Unterschätzung des Schülerpotenzials: Abwärtsspirale, „Teufelskreis“... %

Urteilsfehler – was kann man dagegen tun? % • Professioneller Umgang mit Schüler(inne)n = „kontrollierte Subjektivität“ / Subjektivität kontinuierlich Gegenstand der Selbstreflexion " • Vorschnelle Erwartungen bzgl. einzelner Schüler(innen) vermeiden " • Kategorisierungen wie die der ‚schlimmen Klasse‘ (oder „schlimmer Schüler) " verstärken eher unerwünschtes Verhalten!konsequent zu hinterfragen "

Attributionen

• (Kausal-)Attribution = Ursachenzuschreibung für gezeigtes Verhalten / Leistung; sowohl von sich selbst als auch von anderen " • Entscheidende Fragen: % • Wird Ursache für Verhalten internal (in einem selbst) oder external (in der Umwelt / Situation) gesucht? " • Sind Ursachen stabil / dauerhaft vorhanden?

Attributionen und Attributionsfehler im Schulkontext: Quelle 3: Überschätzung von (Persönlichkeits-)Eigenschaften" Als Beobachter führen wir Verhalten oft vorschnell auf stabile Eigenschaften zurück (und vernachlässigen die Situation) !Fundamentaler Attributionsfehler Im Schulkontext: % • Wir führen beobachtetes Verhalten auf stabile Eigenschaften zurück, z.B.: " „Klassenprimus“, „Nörgler“, „Schwänzer“, „Schwätzer“ ... " • Situation / Rolle wird tlw. außer acht gelassen

Fundamentaler Attributionsfehler – Experiment von Ross et al. (1977)

• Beobachter: Verhalten durch Eigenschaften (Wissen der Person) und weniger durch Rolle (man erscheint kompetenter in Fragensteller-Rolle) erklärt " • Handelnde Person: Situativer Einfluss herangezogen " %

Klassifikation der Ursachenzuschreibung (Attribution) durch Weiner (1975):

internal

external

Zeitstabil

Fähigkeit

Aufgaben- schwierigkeit

%Zeitvariabel

Anstrengung

Zufall / Glück

Was ist eine motivational günstige Attribution? unterschiedlich für Erfolg vs. Misserfolg... % Ergebnis ist eine Gute Leistung / Erfolg (z.B. 1,0 in Mathetest) % Worauf führe ich als Schüler die Leistung zurück?

Zeitstabil

internal external „Ich bin gut in Mathe“ / „Mathe liegt „Die Tests bei dem Lehrer sind mir“ einfach“

" Zeitvariabel

„Ich hab diesmal echt viel gelernt“

„Es kam nur das dran, was ich konnte“

" Attribution

Attribution Ergebnis ist eine Gute Leistung / Erfolg

Ergebnis ist eine Schlechte Leistung / Misserfolg

(z.B. 1,0 in Mathetest)

(z.B. 5,0 in Mathetest)

Wie wirken sich diese Attributionen auf die Motivation für künftiges Lernen aus?

Wie wirken sich diese Attributionen auf die Motivation für künftiges Lernen aus?

Zeitstabil

Zeitvariabel

Sehr ungünstig!! Erlernte Hilflosigkeit

internal

external

Ich bi g i Mahe / Mahe ieg i

Die Tests bei dem Lehe id eifach

Ich hab diesmal echt viel gelernt

E a  da dran, was ich konnte

Eher günstig, v.a. wenn zunächst auf Anstrengung und dann auf Fähigkeit attribuiert

neutral bis leicht ungünstig

internal

external

Zeitstabil

Ich bi chlech i Mahe / Mahe lieg mi ich

Die Tests bei dem Lehrer sind echt che

Zeitvariabel

Ich hab zu wenig gelernt; muss mich mehr anstrengen

E kam beha nicht das dran, was ich konnte

Günstig! neutral bis leicht ungünstig

2

Beispielkommentare durch Lehrkraft, um zu motivieren: • „Wenn du genauer arbeitest, wirst du Leistungen erzielen, die deinen Fähigkeiten entsprechen.“ % • „Du solltest vielleicht doch etwas intensiver arbeiten.“ % • „Streng dich noch mehr an, dann kommt der Erfolg.“ % • „Streng dich besser an und du wirst bessere Ergebnisse erzielen.“

3

%

Bezugsnormen

%

Bezugsnormen sind Standards, mit denen man ein vorliegendes Resultat vergleicht, wenn man beurteilen will, ob es sich um eine gute oder schlechte Leistung handelt“ (Rheinberg et al. 2001, S. 313) " 3 Typen von Bezugsnormen:

Kriteriale (sachliche) Bezugsnorm • zuvor festgelegtes Lehroder Leistungsziel " • Erreichung positiv, Nichterreichung negativ bewertet " • Alle können die gleiche Bewertung erhalten (durchfallen oder bestehen) " • Leistung der Vergleichsgruppe spielt (im Optimalfall) keine Rolle

%

Soziale Bezugsnorm • Vergleich mit Referenzgruppe – Ergebnis gruppenabhängig "

Individuelle Bezugsnorm • Intra-individueller Vergleich – z.B. mit vergangener Leistung " • Entwicklung abgebildet "

• In Praxis häufig vorkommend (Notenspiegel) " • Fischteich-Effekt (z.B. Seaton, Marsh & Craven, 2009) " • Mögliche Probleme:" Starke ruhen sich aus, Schwache bleiben demotiviert

• Empfohlen zur Förderung der Lern- und Leistungsmotivation " • Wird jedoch nur sie angelegt, dann wünschten sich SuS in einem Unterrichts-Experiment die soziale zurück (Rheinberg, 1998)

%

Bezugsnormorientierung % Jean Piaget (1896 – 1980) • Schweizer Biologe " • Pionier der kognitiven Entwicklungspsychologie " • Entwickelte fast 50 Jahre lang Theorie über Denken, Schlussfolgern und Problemlösen von Kindern "

Bezugsnormorientierung = Gewohnheitsmäßige Orientierung an einer bestimmten Bezugsnorm " Soziale vs. Individuelle Bezugsnorm

Schüler miteinander vergleichen vs. Nur die Noten eines Schülers im Verlauf der Zeit vergleichen

• Theorie extrem einflussreich " • Veränderte das Denken über kindliches Denken: % • Kinder denken prinzipiell anders als Erwachsene " • Keine reine Kapazitätsfrage " • Kinder als (kleine) Wissenschaftler betrachtet % Piagets Theorie: Zentrale Postulate / Begriffe % 4 Stadien der kognitiven Entwicklung % • Alle Kinder durchlaufen alle Stadien (universell & obligatorisch) % • Qualitative Denkunterschiede zwischen Stadien " • Errungenschaften aus niedrigeren Stadien bleiben bestehen " • Schemata = geistige Strukturen mit denen Menschen die Welt interpretieren und Handlungen steuern, z.B. % • Saugschema, Greifschema bei Säuglingen " • Komplexe kognitive Strukturen bei Jugendlichen und Erwachsenen (vgl. LZG-Sitzung) " • Konflikte zwischen eigenem kognitivem Schema und Umwelt als Auslöser für geistige Entwicklung →" • Zustand des Äquilibriums (Gleichgewicht) zwischen kognitivem Schema und Vorkommnissen in Umwelt angestrebt → " • Anpassung an / der Umwelt = (kognitive) Entwicklung " 2 Arten der Anpassung an / der Umwelt: % 1. Assimilation: Außenwelt an Schema anpassen, z.B. Kindliches Trinkverhalten: von Brust zu Babyflasche (Assimilation, weil das meiste aus ursprünglichem Reflex übernommen werden kann) % 2. Akkomodation: Schema an Außenwelt anpassen, z.B. Kindliches Trinkverhalten: von Babyflasche zu Tasse (Akkomodation, weil verändertes Trinkverhalten benötigt) % ➔ Kognitive Entwicklung = Ineinandergreifen von Assimilation & Akkomodation

% Piagets Theorie – Stadien der kognitiven Entwicklung

1. 2) &Präoperatorisches Stadium: Sensumotorisches Stadium: Kind nimmt Objekte wahr und macht etwas mit ihnen (0 – 2 Jahre) Praktischräumlicher Umgang geübt "

Kind kann sich Objekte vorstellen / repräsentieren (2 – 6 Jahre) % • Mentale Repräsentationen von Weltausschnitten / gerade nicht vorhandenen Objekten / Personen " • Noch keine logische Operationen über die Repräsentationen "

• Denken über hier und jetzt " • Zentrale Errungenscha ft: Objektperma nenz (ab 12-24 Monaten) ➔ Personen & Objekte existieren unabhängig von eigenen Handlungen" oder Bewusstsein („aus den Augen, nicht direkt aus dem Sinn“)

• Denken ist anschauungsgebunden " (Geistige) Zentrierung: % • Auf einen oder wenige Aspekte einer Situation, z.B. ist länger → also höhere Anzahl / z.B. ist " höher → also größere Menge (siehe Video) "

3) &Konkretoperatorisches Stadium:

4) &Formal-operatorisches Stadium:

Kind kann „logische Operationen“ mit konkreten, physischen Objekten durchführen (6 – 11 Jahre) % • Zentrierung überwunden; mehrere Dimensionen können gleichzeitig beachtet werden (nicht immer korrekt; z.B. Flächeninhalt durch Addition) "

Vorgestellte Objekte können abstrakt / hypothetisch sein (ab 11 Jahre) "

• Kinder zeigen Verstehen für Reversibilität („mentales Zurücknehmen“) & Invarianz: Zahlen und Mengen trotz verändertem Aussehen konstant%

• Auf sich selbst: Egozentrismus, d.h. Unfähigkeit, sich in andere Perspektiven hineinzudenken (siehe 3-Berge Versuch) " 3-Berge-Versuch nach Piaget: %

• Hypothetisches Denken " • Abstrakte logische Denkoperationen, z.B. - &Wie ist der Flächeninhalt eines Quadrats mit Seitenlänge 2m? " - &Wovon hängt es ab, wie lange ein Pendel benötigt, um einmal hin- und herzuschwingen? → Variablenisolationsstra tegie spricht für Denken in formaloperatorischem Stadium " - &Meine Realität ist nur eine von mehreren vorstellbaren Realitäten "

➔ &Kinder denken prinzipiell anders als Erwachsene! " % % „Ein Kind sitzt in Pos. 2. Wie wird es die Berge sehen?“" → 3-6 Jährige: Häufig Pos. 1 (eigene Perspektive) gewählt % " - Auf einen oder wenige Aspekte einer Situation, z.B. ist länger → also höhere Anzahl / z.B. ist höher → also größere Menge (siehe Video)

➔ &Qualitative Unterschiede zwischen Stadien

Kritik an Piaget

• Nicht nur qualitative Entwicklung - auch quantitative und kontinuierliche Entwicklung des Denkens / Unterschiede zwischen Kindern und älteren Kindern und Erwachsenen... • Unterschätzung kleiner Kinder " • Aufgaben für Kinder (zu) schwierig: Fähigkeiten durchaus schon früher " vorhanden, wenn Aufgaben „einfacher“, z.B. % • Objektpermanenz früher als 12 Monate " → kurze Gedächtnisspanne bei Kindern spielt zentrale Rolle " • Egozentrismus erst ab 6 Jahren überwunden? →Aufgaben zu Theory of Mind... Individualität kindlicher Entwicklung zu wenig Rechnung getragen, z.B. soziale, sprachliche und kulturelle Unterschiede?→" Wygotskis Theorie...

" %

Lew Wygotski (1896 – 1934) % % • Russischer Psychologe "

Wie entwickelt sich Denken? %

• Psychische Prozesse mit sozialem, kulturellem " Ursprung "

Bereits Säuglinge auf Kommunikation / Interaktion mit Erwachsenen ausgerichtet (z.B. soziales Lächeln; „Kindchenschema“ etc.) % • Alle Interaktionen soziokulturell vermittelt "

• (Kindliches) Denken nur im Kontext des soziokulturellen Kontextes zu betrachten " • Denken = verinnerlichte soziokulturelle Interaktion / verinnerlichtes Sprechen " • Kind als soziales Wesen

• Sprache als zentrales Werkzeug der Interaktion " • Kinder internalisieren Inhalt der Interaktion / des Gesprochenen " Intermentaler Austausch wird zu intramentalem (Gedankenwelt des Kindes) % Denken = verinnerlichte Interaktion / verinnerlichtes Sprechen (z.B. Kinder sprechen beim Puzzle lösen → später innerliches Sprechen% bei Aufgabenbearbeitung) % Wie entwickelt sich Denken? % Zone der proximalen Entwicklung: Zone zwischen spontanem Können & Können unter maximaler Anleitung % • z.B. Puzzle mit & ohne Anleitung durch Erwachsene lösen "

%

• Anleitung durch kenntnisreichere Person (gelenkte Partizipation) " Warum entwickelt sich Denken? % • Denken entwickelt sich, um kulturell wertgeschätzte Funktionen zu erfüllen " • Entscheidende Frage: Was wird in Kultur wertgeschätzt? % • Piaget: formallogisches Denken auf höchster Stufe " • Wygotski: kulturabhängig kann praktisch-gebundenes Denken höher bewertet werden (z.B. Handlungswissen über das Jagen) "

Pädagogische Implikationen % %

Wygotski:

Piaget:

• Methode der optimalen Diskrepanz (Zone proximaler Entwicklung) "

• Induktion kognitiver Konflikte (+ Unterstützung zu dessen Auflösung) "

• Peer Tutoring "

• Beachten der Beschränkungen des Denkens in bestimmten Entwicklungsstufen "

• Viel Verbalisierung

• Zeit für Entwicklung (als qualitativer Sprung) einräumen

%

Theory of Mind" („Theorie über mentale Zustände“)

% • = Fähigkeit, sich selbst und anderen mentale Zustände (z.B. Wissen, Wünsche, Gedanken, Emotionen) zuzuschreiben " • = „sich hineinversetzen“ in andere Personen / Fähigkeit zu Perspektiven- übernahme (Empathie) " • Notwendig für die Interpretation fremden Verhaltens "

%

• Aufgaben prüfen Verständnis: Eigene mentale Zustände (Wünsche, Ansichten, Wissen, Fühlen) evtl. anders als bei anderen "

Theory of Mind

" Sally-Anne Test: 3-Jährige scheitern häufig (Sa a  B a M) Ab 4-5 Jahren allmählich richtig  (Sa a  K a M) Æ Fähigkeit zur Perspektivenübernahme entwickelt sich in diesem Alter

26

%

Sitzung 10: Soziale Entwicklung und Mobbing

%

!

Modell der psychosozialen Stadien nach Erikson:

Erik Erikson (1902-1994) • War Professor an der Harvard University " • Schüler von Anna Freud " • Selbst ohne Universitätsabschluss " • Entwickelte das Modell der psychosozialen Stadien (1957, 1966, 1970) • = Modell über menschliche Entwicklung von Geburt bis Tod, besonderer " Fokus auf Identitätsentwicklung (Jugendalter entscheidend) " • Bedürfnisse (junger) Menschen vor dem Hintergrund der Gesellschaft

Grundannahmen des Modells • Ziel der Entwicklung: Kohärentes („in sich schlüssiges“) Selbstbild " • 8 Stadien der psychosozialen Entwicklung („Acht Alter“) " • Jedes Individuum muss die Stadien durchlaufen (obligatorisch & universell) " • Je Stadium 1 innerpsychischer Konflikt („Krise“) " • Qualität der Krisenbewältigung "→ Qualität der Entwicklung / Identitätsbildung " • Krise muss pro Stadium (zumindest teilweise) bewältigt werden " • Diese Krisen gibt es...

!

Mobbing - Beispiele, Definitionen

Mobbing – extremes Beispiel % „Zwei Jahre lang war Johnny, ein ruhiger 13Jähriger, für einige seiner Klassenkameraden ein menschliches Spielzeug. Die Teenager nahmen ihm Geld ab, zwangen ihn Unkraut zu essen und mit Geschirrspülmittel versetzte Milch zu trinken, sie schlugen ihn auf der Schultoilette zusammen, legten ihm einen Strick als Halsband an und führten ihn als ihr „Haustier" herum. Als Johnnys Peiniger wegen ihres Mobbings befragt wurden, sagten sie, dass sie ihr Opfer aus Spaß drangsaliert hätten.“ (Beispiel aus Olweus, 2009: Mobbing an Schulen: Fakten und Intervention)

(Cyber-)Mobbing – „alltägliche“ Handlungen • Sozialer Ausschluss / systematisches Ignorieren " • Verbreiten von Lügen und Gerüchten " • Hänseleien " • Erpressungsversuche und gezieltes UnterDruck-Setzen " • Verbale oder gar körperliche Attacken " Ohne Digitales➔„traditionelle“ MobbingHandlungen Im digitalen Bereich➔Cybermobbing-Handlungen

Definitionskriterien • Mobbing = soziale Aggression" • wiederholt und über längeren Zeitraum negativen Handlungen durch Mitschüler (>1) ausgesetzt (Systematik) Mobbing = systematischer Missbrauch einer sozialen Machtposition % • Stärkeungleichgewicht " • Opfer kann sich nicht (mehr) wehren → Einschreiten erforderlich " • findet typischerweise in nicht frei gewählten Gruppen statt " • Täter setzen Mobbing zur Statusaufwertung ein • Schädigungs...


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