Sicherung der Validität von indikatoren PDF

Title Sicherung der Validität von indikatoren
Author Jana Mosen
Course Diagnostik
Institution Justus-Liebig-Universität Gießen
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Summary

Wintersemester...


Description

Sicherung der Validität von Indikatoren Klassenbildung – – – –

möglichst eindeutige Zuordnung zu Interventionen Möglichst überschneidungsfreie Klassen Eindeutige Zuordnung (bei Diagnose) möglich Nicht gebunden an einen Indikator

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Theoretische Legitimierung der Kategorien (Hintergrundwissen) Empirische Legitimierung (z.B. Faktorenanalysen zur Sicherung der Überschneidungsfreiheit der Kategorien) Klassendefinition erfolgt häufig im Hinblick auf latente Merkmale Welche manifesten Merkmale können als Indikatoren fungieren?

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Validität Sportmotorische bzw. sportmedizinische Tests sind wissenschaftliche Routineverfahren zur Untersuchung empirisch abgrenzbarer Indikatoren (Merkmale) mit dem Ziel einer möglichst quantitativen Aussage über den relativen Grad der individuellen Merkmalsausprägung. Geeignete Indikatoren – Praxisproblem: Der Fussballtrainer Egon Frantz möchte das Ausdauertraining der Spieler seiner Mannschaft individualisieren. In einem Fernsehbericht hat er gehört, dass dies in Spitzenclubs auf der Basis von sog. „Laktatschwellen“ geschieht. Sein Fitnesscoach soll eine entsprechende Diagnostik organnisieren. Dieser sichtet die einschlägige Literatur hierzu und findet eine Reihe unterschiedlicher Schwellenkonzepte. Er fragt sich nun, welches Testprotokoll am besten geeignet ist, d.h. Die zuverlässigsten Ergebnisse liefert. Einflussgröße: Laktat 400m Lauf: 9m/s Anaerober Stoffwechsel: Zusätzliche Energie wird ohne Nutzung von Sauerstoff bereitgestellt. Abfallprodukt „Laktat“ sammelt sich an und führt zum Abbruch 10000m Lauf: 6m/s Aerober Stoffwechsel: Sauerstoffzufuhr deckt den Bedarf Aerobes Ausdauerleistungsvermögen: Leistung, die im Zustand des maximalen Laktat-Steady-State (maxLASS) erbracht werden kaann.

Reliabilität und Validität –



… ist der Test zuverlässig (relaibel)? Führt also die wiederholte Messung des Indikators bei der gleichen Person unter gleichen Bedingungen zum gleichen Ergebnis? … ist der Test gültig (valide)? Ist der Test also in der Lage genau das zu messen, was er zu messen vorgibt?

Zusammenhang von Reliabilität und Validität – Fallunterscheidungen 1. Rel hoch und Val hoch (Sehschärfetest als Indikator für Sehvermögen) 2. REL hoch und Val gering (Körpergewicht als Indikator für Fettleibigkeit) 3. REL gering → VAL gering (Trefferquote bei 10 Basketballfreiwürfen als Indikator für „Wurffähigkeit“ Spielers) 4. REL gering → Val hoch ???

Inhaltsvalidität –

ist gegeben, wenn der Indikator das zu messende Konstrukt in seinen wichtigsten Aspekten erschöpfend erfasst

Merkmale der Validität: – Inhaltsvalidierung beruht auf Plausibilitätsannahmen und subjektiven Einschätzungen – höhe der validität kann nicht quantifiziert werden – Inhaltsvalidität ist daher kein testgütekriterium, sondern eine Zielvorgabe Gefährdung der Validität beachten: – Verwendungszusammenhanf vorab bestimmen – subjektive Momente – Reichweite (mögliche Einschränkungen auf Teilbereiche oder Teilpopulationen)

Kriteriumsvalidität –

liegt vor, wenn das Ergebnis eines Tests zur Messung eines Konstrukts (Individuelle anaerobe Schwelle) mit Messungen eines manifesten Kriteriums (Leistungen am Berührungspunkt der Tangente) übereinstimmt.

MaxLass-Kriterium (Inhaltsvalidiert) → Die maximale Belastungsintensität, bei der während einer Dauerbelastung mit konstanter Geschwindigkeit, die Laktatkonzentration im Kapillarblut nicht bedeutsam ansteigt. Definitionen: The highest exercise intensity at which – a continued increase in lactic acidosis does not occur; < 0,2 mmol/l zwischen der 10. und 20. Minute [Haverty, 1988] – the lactat does not increase any more than 1 mmol/l during the last 20 minutes of exercise [Heck,1985] – Laktatanstieg < 1,0 mmol/l zwischen 15. und letter Blutentnahme [Stegman et al, 1993] – Laktatanstieg < 1,0mmol/l zwischen 10. und 30m min [Snyder, 1994] – Laktatanstieg < 0,2mmol/l zwischen 30. und 50m min [Foxdal, 1996] – Laktatanstieg < 0,5mmol/l zwischen 4. und 28m min [Bacon, 1999]

Validierungsstudie „Laktatschwellen“

Beispiele für Validierungen am VO2max-Kriterium:

Zwischenfazit zu Kriteriumsvalidierung –

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Kriteriumsvalidität basiert auf der Bestimmung einer systematischen (statistischen) Beziehung zwischen einem oder mehrerer Indikatoren und einem Validierungskriterium die Güte der Validierung hängt dabei wesentlich von der angemessenen Operationalisierung der Kriteriums ab Die prognostische Validität bemisst sich daran, ob der Testwert das spätere Verhalten korrekt vorhersagt, während bei der Übereinstimmungsvalidität Testwert und Kriteriumswert zum selben Testzeitpunkt erhoben werden Zu bedenken ist, dass die Korrelation zwischen Testwerten und Kriterium in unterschiedlichen Populationen verschieden ausfallen können (differentielle Validität) Vielfach besteht die Schwierigkeit überhaupt ein angemessenes Außenkriterium zu finden

Konstruktvalidität (Validierung durch Vergleichen mit erwarteten Effekten) –

liegt vor, wenn aus dem zu messenden Zielkonstrukt Hypothesen ableitbar sind, die anhand der Testwerte bestätigt werden können

Zusammenfassung – – –



Die Validität (Gültigkeit) ist das wichtigste Testgütekriterium die Absicherung der Gültigkeit eines Indikators kann durch Inhalts-,Kriteriums- bzw. Konstruktvalidierung erreicht werden Die Kriteriumsvalidität eines Indikators wird durch Korrelationskoeffizienten quantifiziert. Erstrebenswert sind Korrelationen, die möglichst nahe bei 1 liegen der Wert eines Tests (Indikators) für eine bestimmte Diagnostik bemisst sich letzlich daran, ob die auf Basis des Test getroffenen Entscheidungen und Vorhersagen tauglicher sind als solche, die ohne oder aufgrung anderer Indikatorenmöglich wären...


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