Referat Türkische Migranten in Deutschland PDF

Title Referat Türkische Migranten in Deutschland
Author Yasemin Ba
Course Psychologische Aspekte kultureller Diversität
Institution Universität Koblenz-Landau
Pages 6
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Summary

WS 2013/2014
Handout zum Referat "Türkische Migranten in Deutschland" - Integrationsprobleme...


Description

Türkische Migranten in Deutschland Integrationsprobleme türkischer Migranten

III.1

URSACHEN DER INTEGRATIONSPROBLEME AUF DER SEITE DER TÜRKISCHEN MIGRANTEN III.1.6. Heimatverbundenheit und Rückkehrabsichten III.1.6.1. Rückkehrabsichten der ersten türkischen Generation III.1.6.2. Rückkehrabsichten der zweiten und dritten türkischen Generationen III.2 URSACHEN DER INTEGRATIONSPROBLEME AUF DER SEITE DER DEUTSCHEN AUFNAHMEGESELLSCHAFT III.2.1. Diskriminierung III.2.2. Ethnische Zuschreibung und Vorurteile III.1. URSACHEN DER INTEGRATIONSPROBLEME AUF DER SEITE DER TÜRKISCHEN MIGRANTEN III.2.6. Heimatverbundenheit und Rückkehrabsichten ▪ Deutschland kein Einwanderungsland ▪ türkische Arbeitskräfte nur vorübergehend in Deutschland ▪ überwiegend männliche im besten Alter, und zwar 20-40 Jahre ▪ arbeiteten unter harten Arbeitsbedingungen und lebten sparsam um möglichst viel Geld der Familie in der Türkei zukommen zu lassen III.2.6.1. Rückkehrabsichten der ersten türkischen Generation • Absicht möglichst bald wieder zurückzukehren, jedoch... ◦ erstmals genügend Geld ansparen ◦ ihre Kinder sollten erst die Ausbildung beenden ◦ Verbesserung der wirtschaftlichen Situation in der Türkei • spätestens mit dem Eintritt in den Ruhestand würden alle Migranten der ersten Generation in die Türkei zurückkehren, jedoch... ◦ hindert der bereits zu lange Aufenthalt in Deutschland zurückzukehren ◦ der Nachwuchs in Deutschland geboren und aufgewachsen → allerdings ist keine Rückkehr ohne (Enkel-)Kinder vorstellbar ◦ die harten & gesundheitsgefährdenden Arbeitsbedingungen verursachten unterschiedliche Krankheiten, die in Deutschland hervorragend medizinisch versorgt werden können

III.2.6.2. Rückkehrabsichten der zweiten und dritten türkischen Generationen • starker Rückgang der Rückkehrabsichten ◦ v.a. die Angehörigen der dritten Generation kennen die Türkei eigentlich nur aus dem Urlaub/aus Erzählungen der (Groß-)Eltern ◦ sprechen die Sprache Deutsch besser als Türkisch ◦ fühlen sich in Deutschland meistens wohler als in der Türkei ◦ werden nicht mehr als „Einheimische“ sondern als „Deutschländer“ gesehen ◦ Deutschland = Heimat ◦ Investitionen liegen nicht mehr in der Türkei, sondern immer mehr in Deutschland ◦ Zukunft liegt demnach in Deutschland

„Wir sind in der Fremde keine Exilanten mehr, wir sind Einwanderer geworden … Entweder schreiten wir auf diesem Weg fort, oder wir verlassen das Land. Aber wir haben das Beispiel derer vor Augen, die dem Reiz der Rückkehrhilfe erlangen und zurückkamen. Die meisten bereuen dies tausendfach. Aber auch, wer geblieben ist, verspürt Reue. ,Warum sind wir nicht auch gegangen?´ fragen viele. Wären sie aber gekommen, würden sie heute klagen wie die Rückkehrer. Lassen wir´s. Vorbei ist vorbei...“ (Ulrich, 2003, S. 257)

III.2. URSACHEN DER INTEGRATIONSPROBLEME AUF SEITEN DER DEUTSCHEN AUFNAHMEGESELLSCHAFT Hier geht es um Diskriminierung und Vorurteile „Gastarbeiter“ – die seit der 50er Jahre auf der Grundlage bilateraler Abkommen aus den Anwerbeländern angeworbene ausländische Arbeitnehmer – die Bezeichnung „Gastarbeiter“ war die Umgangssprache für „ausländische Arbeitnehmer“ oder „Arbeitnehmer aus den Anwerbeländern“, nicht ohne Grund, denn die Arbeitsverträge dieser Arbeitnehmer waren befristet → demnach waren diese Menschen nicht nur für die einheimische Bevölkerung, sondern auch für den Staat tatsächlich nur „Gäste“ – Migranten streben eine Gleichberechtigung mit den Einheimischen an, die Politik setzt jedoch auf ihre Rückkehr – keine „Zugehörigkeitsgefühle“ oder positive gesellschaftliche Identifikationen“ – der Familiennachzug nach der Verhängung des Anwerbestopps durch die Bundesregierung im Jahre 1973 war die Entscheidung für den dauerhaften Verbleib in Deutschland – die kommende Zeit war geprägt von zunehmender Arbeitslosigkeit – einerseits fühlten sich die Einheimischen von außen bedroht, andererseits aber waren sie aus ökonomischer und arbeitsmarktpolitischer Hinsicht nach dem 2. Weltkrieg auf den Zuzug von Ausländern angewiesen – Einheimische sorgten immer mehr um ihre Arbeitsplätze – Schuldzuweisung den Ausländern – „fremd“ = „Ausländer“, gleichwohl ob Aussiedler, Bürgerkriegsflüchtlinge, Asylbewerber oder sich seit Jahrzehnten in Deutschland aufhaltende Migranten Ziele der Bundesregierung nach der Verhängung des Anwerbestopps 1973 : – Begrenzung des Zuzugs von weiteren Ausländern nach Deutschland – Minderung der Ausländerzahlen – Förderung der Rückkehr der ausländischen Arbeitnehmer und ihrer Familienangehörigen durch finanzielle Anreize in ihre Heimatländer – Helmut Kohl wollte die Zahl der Ausländer in Deutschland von 4,6 Millionen innerhalb von 6 Jahren auf 2-3 Millionen senken, allerdings scheiterte dieser Versuch – mit dieser Politik löste Deutschland bei vielen in Deutschland lebenden Ausländern „mentale Verletzungen“, auch die Förderung der Rückkehr durch finanzielle Anreize wurde von vielen Ausländern als eine getarnte Form des Hinauswerfens empfunden – Bundesinnenminister Friedrich Zimmermann wies unter anderem auf die kulturellen Unterschiede z.B. zwischen den Italienern und den Türken hin: „Die (Türken) kommen aus einem anderen Kulturkreis und in einer anderen Größenordnung. Es ist ein riesiger Unterschied, ob ich 1,7 Millionen Moslems

vor mir habe, die in Wirklichkeit ja nicht auf die Dauer bleiben wollen, sich nicht integrieren wollen, auch nicht deutsche Staatsbürger werden wollen, sondern mit dem erkennbaren Willen einreisen, hier Geld zu verdienen und dann wieder zurückzugehen.“ Anschlag in Solingen im Jahr 1993 – Aus einer Demonstration begann eine gewaltsame Ausschreitung, die in der Gesellschaft eine Angst vor ethnischen Konflikten in Deutschland schürte III.2.1. Diskriminierung Das AntiDiskriminierungsBüro (kurz: ADB) ist in Köln seit 1995 eine „auf kommunaler, Landes- und Bundesebene tätige Anlauf- und Beratungsstelle für Diskriminierungsfälle“ Laut ADB werden Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland aufgrund ihrer ethnischen Herkunft, Nationalität, äußeren Erscheinung, Sprache, Religion oder Staatsangehörigkeit diskriminiert, schikaniert, verbal oder physisch angegriffen. Solche Diskriminierungsfälle werden von den Betroffenen bereits als „Normalität“ aufgefasst. - Diagramm 25 Die Integration kann in einer Gesellschaft nur gelingen, wenn die Einwohner eines Landes in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens gleichberechtigt sind. Die türkischen Migranten werden nach 50 Jahren Migration von vielen noch nicht mal als Teil der Gesellschaft akzeptiert. Sie erfahren in vielen Bereichen immer wieder, dass sie in Deutschland nicht willkommen sind. – selbst die türkischen Migranten, die die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen werden nicht als solche wahrgenommen – das entscheidende Kriterium bleibt also aus der Sicht der Einheimischen definitiv „das Abstammungsprinzip“ (Aussehen, Lebensform, Tradition) Wo werden Migranten diskriminiert? – durch staatliche Stellen – auf dem Arbeitsmarkt – auf dem Wohnungsmarkt – in der Schule – in der Freizeit – im politischen Leben – Sonstigen Diskriminierungsbereichen wie (U-Bahnen, Haltestellen, Straßen....) Wieso wird Jemand wie die türkischen Migranten in Deutschland diskriminiert? Gründe für die Diskriminierung sind... -s. Kreisdiagramm-

Was meint ihr, fühlen sich türkischstämmige Migranten als Fremde in Deutschland? -nach den Antworten erst s..DiagrammHaben Sie das Gefühl, dass die Türken in Deutschland wie Bürger zweiter Klasse behandelt werden? Was meint ihr, welche Antwort überwiegt? Glauben Sie, dass Sie aufgrund ihrer ausländischen Herkunft in Deutschland diskriminiert werden? III.2.2. Ethnische Zuschreibung und Vorurteile • zunehmende Migration und verstärkte Globalisierung haben die Konkurrenzsituation in Deutschland verschärft ◦ Zahlreiche Sozialwissenschaftler argumentieren immer wieder, dass negative Einstellungen gegenüber Fremdgruppen entstehen können, wenn diese als subjektive Bedrohung wahrgenommen werden. Vielerlei Untersuchungen bestätigen diese Argumente eindeutig. ◦ Demnach steigt die gruppenbezogene Fremdenfeindlichkeit in wirtschaftlich schwierigen Zeiten an ◦ Bei einer Befragung stimmten in den alten Bundesländern etwa 31% und in den neuen Bundesländern etwa 56% der Beteiligten zu, dass Ausländer den Deutschen die Arbeitsplätze wegnehmen würden. Auffallend ist dabei, dass die Arbeitslosenquote im Bundesdurchschnitt zB. in einigen Regionen der neuen Bundesländer am höchsten ist, obwohl die Ausländerquote dort am geringsten ist. • Vorurteile basieren in der Regel auf einer fehlerhaften und starren Verallgemeinerung, sie sind eine Form der Antipathie ◦ können sich über Jahrhunderte hinweg erhalten ◦ basieren in den meisten Fällen gar nicht auf eigenen Erfahrungen, sondern werden einfach übernommen ◦ die schwachen Persönlichkeiten in der Gesellschaft stützen sich am meisten auf Vorurteile ◦ die reale Bedrohung der eigenen wirtschaftlichen und sozialen Situation ist ein wichtiger Grund für die Übernahme der Vorurteile

• Das Bild der Deutschen von den Türken:... Wie sieht ihr die Türken??? ◦ Die Türken nehmen den Deutschen die Arbeitsplätze weg ◦ neigen zur Gewalt und Kriminalität ◦ leben gut auf Kosten der Deutschen ◦ verschärfen die Probleme auf dem Wohnungsmarkt ◦ passen sich in Deutschland nicht an ◦ sind faul ◦ sind Drogendealer ◦ kaufen nur billig ◦ schlachten Schafe in der Badewanne ◦ essen nur Döner Kebap ◦ trinken den ganzen Tag Tee ◦ würzen alles mit Knoblauch und Kümmel ◦ stinken nach Knoblauch ◦ machen laute Musik ◦ türkische Frauen werden unterdrückt, müssen Kopftücher tragen, haben nichts zu sagen ◦ alle jungen türkischen Männer sind Machos ◦ die türkischen Männer gehen immer 3 Schritte vor ihren Frauen • Das Bild vieler Deutschen von den Türken ist von diesen Vorurteilen und Klischees so stark behaftet, dass dies trotz zahlreicher Gegenbeispiele kaum zu verändern ist. Es wird von vielen einfach nicht wahrgenommen, dass es in Deutschland u.a. erfolgreiche türkische Geschäftsleute, Ärzte, Anwälte, etc. gibt. • Bei Krisensituationen wie Massenarbeitslosigkeit tendieren die Menschen stark dazu „Sündenböcke“ zu kreieren • Im Mittelpunkt bestimmter Medien stehen hinsichtlich der Migration eher negative Ereignisse wie zB Kriminalität, Terrorismus und Unfälle • Positive Ereignisse bzgl. der in Deutschland lebenden Türken werden in den Medien kaum thematisiert • Aufgrund vorhandener Vorurteile und der ablehnenden Haltung grenzt sich dementsprechend die türkische Bevölkerung von der deutschen Gesellschaft ab...


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