Schreibaufgabe zum goldnen Topf-Liebe Serpentine/Veronika PDF

Title Schreibaufgabe zum goldnen Topf-Liebe Serpentine/Veronika
Course Deutsch
Institution Gymnasium (Deutschland)
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Summary

Schreibaufgabe zum goldnen Topf-Liebe Serpentine/Veronika. Liebe von innen/außen heuerweckt?...


Description

Schreibaufgabe zum goldnen Topf Sie ist ein Phänomen, welches uns die Natur beschert hat, weil es die Menschheit sonst nicht gäbe. Wohl jeder Mensch begegnet ihr in seinem Leben ein oder meist mehrere Male, bis es irgendwann sie ist, welche es dafür zu verantwortlich machen gilt, dass die Menschen ihr Glück gefunden haben. Den Menschen, mit welchem sie für hoffentlich immer zusammenleben werden. Die Liebe. Sehr häufig spielt sie die zentrale Rolle in beliebten Songs oder populären Kinofilmen. Aber auch in zahlreichen Büchern, darunter Klassikern wie Faust, Steppenwolf oder 1984 kommt sie nicht zu kurz. Ebenso verhält es sich mit dem „Märchen aus der neuen Zeit” „Der goldne Topf”, welches von E. T. A. Hoffmann geschrieben und 1953 veröffentlicht wurde. Darin geht es um Wunsch nach Zugehörigkeit. Die Hauptfigur in der Erzählung ist der Student Anselmus, welcher von zwei weiblichen Personen begehrt wird. Diese bilden jedoch einen Gegensatz zueinander und vertreten die zwei Welten zwischen denen sich Anselmus hin- und hergerissen fühlt – die bürgerliche und magische. Anselmus ist ein junger Student, welcher kein wirklicher Teil der bürgerlichen Gesellschaft ist. Empfindet er zu Beginn des Märchens noch den Wunsch, dazugehören und mit den anderen gemeinsam zu feiern, so merkt er mit der Zeit jedoch, dass er in die bürgerliche Welt nicht hineinpasst. Anselmus denkt weniger rational und möchte sich gerne in der Poesie entfalten. Durch seine zwei Freunde, den Registrator Heerbrand und den Konrektor Paulmann, gelangt er zu einem Herrn Archivarius Lindhorst, bei welchem er als Kopist angestellt wird. Eine von zwei Töchtern des Konrektor Paulmanns ist Veronika, welche sich in Anselmus verliebt und davon träumt, irgendwann eine Hofrätin zu werden. Archivarius Lindhorst ist eigentlich ein Salamander, welcher aus Atlantis verbannt wurde. Um dorthin zurück zu gelangen muss er all seine drei Töchter, welche in der Gestalt einer Schlange erscheinen, mit einem Mann zusammenbringen. Die Tochter Serpentina verliebt sich in Anselmus. Veronika versucht mithilfe einer Hexe, der Rauerin, Anselmus dazu zu bringen, sich in sie – nicht in Serpentina – zu verlieben, scheitert am Ende jedoch, da Anselmus mit Serpentina sein Glück in Atlantis findet. „Wahre Liebe muss von innen her erweckt werden und nicht durch Äußeres.” Dieses Zitat stammt von Rabindranath Tagore, einem indischen Philosophen und Dichter. Inwiefern es sich auf Serpentina und Veronika beziehen lässt, soll im Folgenden erläutert werden. Die erste Begegnung zwischen Anselmus und Serpentina findet bereits in der ersten Virgilie statt. Dort entdeckt Anselmus Serpentina und ihre Schwestern in einem Holunderbaum und er verliebt sich in Serpentina. Zwar ist es möglich, dass sich die Schlangen gerade zufällig in jenem Baum befinden, doch scheint es wahrscheinlicher, dass sie es als Möglichkeit sehen, einen Mann kennenzulernen. Serpentina nutzt also diese Chance und verzaubert Anselmus mit ihren Augen. Dadurch, dass diese „Verzauberung” klappt, merkt Serpentina auch, dass

Anselmus geeignet für sie ist. Auch im weiteren Verlauf der Erzählung lässt sich immer wieder deutlich erkennen, wie Serpentina Anselmus umwirbt, ihm beisteht und ihn unterstützt, wenn es etwa um das Kopieren der Dokumente für Archivarius Lindhorst geht. Auch in dem intensiven Dialog in der achten Virgilie, in welcher sich beide ihre Liebe versichern, wird deutlich, dass es sich bei ihrer Liebe nicht um Äußerliches, sondern um eine wahre Liebe handelt, welche von „innen her erweckt“ wurde. Ob sich die Liebe Serpentinas zu Anselmus jedoch selbstständig von innen her entwickelt, ist zweifelhaft, da man ihrem Vater, Archivarius Lindhorst, eine weitere zentrale Rolle in dieser Liebesangelegenheit zukommen lassen muss. Für ihn ist die Vermählung seiner Töchter – und somit als ersten Schritt die Serpentinas – notwendig, da diese für ihn die einzige Möglichkeit darstellen, zurück nach Atlantis zu kommen. Lindhorst gehört der magischen Welt an und es wird an verschiedenen Stellen im Märchen deutlich, dass er übernatürliche Kräfte besitzt. Bei der Begegnung mit Anselmus unter dem Holunderbaum erzählt er ihm, dass er bereits seit dem ersten Abend unter dem jenem Baum von Anselmus‘ Liebe zu Serpentina Bescheid weiß. Lindhorst scheint deren Beziehung also kontrollieren beziehungsweise zumindest beobachten zu können. Es lässt sich also nicht ausschließen, dass er Serpentina auf eine Weise beeinflusst und bwi dem ganzen auch seine eigenen Finger im Spiel hat. Somit stellte er etwas Äußeres dar, was der These in Bezug auf Serpentina wiederspräche. Veronikas Liebe zu Anselmus wurde weniger von innen her erweckt, sondern primär von dem Wunsch begleitet, später als Frau eines Hofrats zu enden. Anselmus verliebt sich ebenso in Veronika wie in Serpentina als er bemerkt, dass „Veronika recht schöne dunkelblaue Augen ha(t)”. (S.16, Z.35f.) Daraufhin kümmert er sich auf dem Heimweg um sie. Aber auch Veronika scheint Anselmus und seine Art zu gefallen, was dadurch deutlich wird, dass sie ihn vor dem Registrator Heerbrand und dem Konrektor Paulmann verteidigt. Dass sie ihn nicht erst begehrt, seitdem sie von Heerbrand erfahren hat, dass Anselmus gute Voraussetzungen für einen Status als Hofrat hat, wird an ihrem inneren Monolog deutlich. (Vgl. Beginn S.36) Hierbei von wahrer Liebe zu sprechen, ist jedoch unangemessen, wenn man den weiteren Verlauf der Erzählung betrachtet. Ihre Hoffnungen auf eine Stellung als Hofrätin bilden den ersten äußerlichen Einfluss. Um sich nun durchzusetzen und somit zu verhindern, dass Anselmus mit Serpentina zusammenkommt, holt sich Veronika Hilfe bei einer Hexe, der Rauerin. Diese treffen sich tief in der Nacht und brauen etwas zusammen, womit sie Anselmus schließlich zu verzaubern versuchen. Erst funktioniert es und Anselmus fühlt sich bestärkt darin, Veronika zu heiraten. Schlussendlich jedoch scheitert der Versuch, was Veronika allerdings nichts ausmacht, da sie nun den Registrator Heerbrand heiratet, welcher kurz darauf Hofrat und sie somit Hofrätin wird. Das war sowieso ihr eigentlicher Wunsch, was wiederum verdeutlicht, dass ihre Liebe zu Anselmus nicht sehr innig war – sonst hätte sie nicht so schnell von ihm ablassen können und vielleicht auch auf eine andere Weise versucht, sich ihm anzunähern. Die Handlungsweisen der beiden Frauen lassen sich vor dem Hintergrund des Zitats und der Absichten, welche sie verfolgen, sehr gut beurteilen und vergleichen. Veronika, bei welcher es falsch wäre, von wahrer Liebe zu sprechen, da es ihr hauptsächlich um ihren gesellschaftlichen Status geht, hat keinerlei Probleme damit, die schwarze Magie zu

verwenden, um Anselmus dann quasi zu zwingen, sich für sie zu entscheiden – ob durch reale oder künstliche Liebe ist ihr egal. Anders verhält es sich bei Serpentina. Ihre Liebe ist (– wenn auch vielleicht mininmal durch Äußeres beeinflusst –) real und kommt aus ihrem Inneren. Sie verführt Anselmus durch ihre Schönheit, spricht ihm aber auch häufig zu. Sehr persönlich wird es, wenn Serpentina ihm ihre Familiengeschichte erzählt und Anselmus somit versteht, was sich auch der Archivarius durch ihre Beziehung erhofft. Serpentina würde es wahrscheinlich nicht wagen, Anselmus durch einen bösen Zauber zu verzaubern und ihn somit auf künstliche Weise zum Lieben zu bringen. Was sie möchte ist reale Liebe und jemanden, mit dem sie in Atlantis für immer glücklich werden kann. Dass die Liebe auch in Hoffmanns „Der goldne Topf” vieles beeinflusst und eine zentrale Rolle spielt, lässt sich nicht bezweifeln. Die Erzählung unterscheidet sich hinsichtlich der Liebe jedoch von den meisten anderen Romanen. Interessant ist nämlich, dass man in jenem Märchen zwei Liebende gegenübergestellt, welche aus zwei verschiedenen Gründen lieben. Liebe aus dem innersten und jene, welche nur mit einer anderen Hoffnung verbunden ist, magisch und bürgerlich, gut und böse, die Hin- und Hergerissenheit: „Der goldne Topf” ist geprägt von dem Dualismus der Welt und den Gegensätzen, welche immer wieder in Konflikt geraten. Was zum Schluss aber siegt – und gerade das ist das Schöne an dem Märchen – ist nicht das Böse, sondern das Gute....


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