Sozialgeographie - Zusammenfassung Humangeographie I PDF

Title Sozialgeographie - Zusammenfassung Humangeographie I
Course Humangeographie I
Institution Universität Augsburg
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Summary

Sommersemester...


Description

Sozialgeographie (Thieme) Disziplingeschichte der Sozialgeographie Geodeterministische Phase   

Kausalitätskette: Naturraum  Wirtschaft  Gesellschaft Einseitige Abhängigkeit des Menschen und seiner Wirtschaft/Kultur von Naturgegebenheiten Friedrich Ratzel: o Steuerungswirkung der Natur auf die Entwicklung der menschlichen Kulturen

Possibilistische Phase  

Kulturökologischer Ansatz Vidal de la Blache: o Studium menschlicher Gruppen = genres de vie (Lebensformengruppen) o In Bezug zu ihrem jeweiligen geographischen Milieu o Postulat der menschlichen Wahlfreiheit  freie aktive Anpassung an die Naturräume, nicht naturdeterminiert

Morphogenerische Phase 

Otto Schlüter: Kulturlandschaftskonzeption o Erscheinungsbild eines Ortes unterliegt sozialen Einflüssen  menschliches Handeln als gestaltender Faktor o Dauerhafte und entscheidende Beeinflussung eines Raumes durch menschliche Gruppen  Kulturlandschaft (z.B. Agrarlandschaft, Bergbaulandschaft…)

Funktionale Phase    

Entdeckung: Abgrenzung funktionaler Viertel in der Stadtgeographie Hans Bobek: Walter Christaller: Theorie der zentralen Orte Daseinsgrundfunktionen o Grundlegende menschliche Daseinsäußerungen, Aktivitäten und Tätigkeiten, die allen sozialen Schichten innewohnen, räumlich & zeitlich messbar sind und sich raumwirksam ausprägen o verbunden durch anthropogenes Kräftefeld in enger Wechselwirkung zur natürlichen Umwelt o Kulturlandschaft = Gefügebild räumlicher Strukturmuster der DSGF der Gesellschaft eines Gebietes 1. Sich fortpflanzen und in Gemeinschaft leben 2. Wohnen 3. Arbeiten 4. Sich versorgen / konsumieren 5. Sich bilden 6. Sich erholen 7. Verkehrsteilnahme / Kommunikation

Prozessuale Phase (Münchener Schule der Sozialgeographie)  

Bobek Wolfgang Hartke:

Aktivitäten menschlicher Gruppen + Landschaft als Registrierplatte menschlichen Handelns Karl Ruppert: o Funktion – Struktur – Prozess o Sozialgeograph. Raum = umfasst verortete Bezugssystme sozialen Handelns, die bei der Entfaltung der DSGF entstehen o



Handlungsorientierte Phase nach Benno Werlen  

Menschliches Handeln = bewusster, zielgerichteter Akt, an dessen Ausführung gesellschaftliche, räumliche, und individuelle Anteile beteiligt sind Alltägliches Geographie-Machen

Ansätze der „social geography“    

Positivistisch Humanistisch Normativ-kritisch Handlungstheoretisch

Nebenwege Raumwissenschaftlicher Ansatz nach Dietrich Bartels  

Naturwissenschaftlich-analytische Denkweise Prinzip des Hypothesenbildens (methodische Aufgabe der Sozialgeographie)

Partizipationsansatz nach Anne Buttimer  

Perspektivenwechsel: Teilnahme des Forschers im Feld Qualitative Vorgehensweise

Raumkonzepte

Kulturgeographie Kultur = 



Die Gesamtheit aller Verhaltensweisen und Einrichtungen einer Population, die geschichtlichtraditional mit einem (sich von anderen Kulturen abgrenzenden) Sonderverständnis von sich selbst ausgestattet ist. Dies beinhaltet Sprache, Religion, Sitten, Bräuche Gestik, Werte, Normen, aber auch Institutionen. Die Kultur besteht aus den Werten der Mitglieder einer bestimmten Gruppe, den Normen, die sie befolgen, und den materiellen Gütern, die sie hervorbringen.

> Werte: abstrakte Ideale > Normen: Prinzipien und Regeln, die das erwartete Verhalten der Mitglieder festlegen (Gebote/Verbote des sozialen Lebens)

Forschungsperspektiven des „cultural turn“      

Untersuchung sozialer Beziehungen in kultureller Hinsicht  traditionelle Werte/Normen, Raumaneignung (Punks) Semiotische und sozio-politische Interpretation kultureller Repräsentationen  Statussymbole Untersuchung von Alltagspraktiken als kulturelle Ausdrucksformen  Jugendkulturen; viel durch Film/Musik weitergegeben Untersuchung der semiotischen Gestaltung von Landschaften, Städten und Konsumwelten  Skihallen; Grafit Konstruktion von „imaginären Geographien“  filmische Traumwelten Analyse des Zusammenhangs zwischen Kapitalismus, Spät- bzw. Postmoderne und Kultur  Architektur; Wiedererkennungswert

Islamische Welt:    

Politische Seite des Islam regelt Alltagsleben Dar al Islam: Einflussbereich des Islam in der Welt = „Haus des Friedens“ Dar al Kufr: Haus des Unwissens (alle die Buch haben sind gläubig, Christen also auch) Dschihad = heiliger Krieg; niedriger von Fanatikern interpretiert

Die neuen Weltbilder  

Samuel HUNTINGTON: The Clash of Civilizations (Kampf der Kulturen) Christophe RUFIN: Neuer Limes (Das Reich und die neuen Barbaren)  Trennung von zivilisierter und unzivilisierter Welt

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Johan GALTUNG: Geopolitische Kernräume und wirtschaftliche Integrationsblöcke  Fragmentierung James KURTH: Kampf der Kulturen in Megastädten  nicht an Bruchlinien, sondern durch Migration in den Westen Fred SCHOLZ: Milieu der Ohnmacht B. BARBER: Dschihad vs. McWorld Metaphern

Lösungen: Toleranz – Dialog – Ent-Exotisierung – neue Entwicklungspolitik z.B. Weltklimakonferenz (schwierig da keine globale Innenpolitik)

Fremdes kennenlernen

Theorie der fragmentierten Entwicklung Globalisierung: viele Entwicklungschancen, aber nicht in allen Regionen  Zugang zu Ressourcen

Typisierung von Kulturräumen Gliederungversuche, z.B.  Kolb, A.: Die Geographie und die Kulturerdteile - definiert die Kulturerdteile geographisch   

vom Westen geprägte Weltbilder eurozentrische Sichtweise Kritik: Länder und Völker, Kulturen und Gesellschaften in ihrer spezifischen Lebenswirklichkeit begreifen und sie aus den Bedingungen ihrer eigenen raumbezogenen Entwicklung verstehen und achten lernen  Perspektivenwechsel Definition Kulturerdteil: Raum kontinentalen Ausmaßes, dessen Einheit auf dem individuellen Ursprung der Kultur, auf der besonderen Verbindung der landschaftsgestaltenden Natur und Kultur, der eigenständigen geistigen und wirtschaftlichen Ordung und dem Zusammenhang des historischen Ablaufs beruht

Konfliktpotential und neue multipolare Weltordnung Die These vom "clash of civilizations"  



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Einteilung der Welt in Großräume verschiedener Kulturkreise Kulturkreise nach HUNTINGTON: (v.a. durch Religion) - der westliche K. - der slawisch-orthodoxe K. - der konfizianische K. - der japanische K. - der hinduistische K. - der lateinamerikanische K. - der islamische K. - (der afrikanische K.) Erklärungsmodell künftiger Konfliktpotentiale und ihrer Rückwirkung auf die Weltpolitik aufgrund weltweiter großer kultureller Unterschiede  Suche nach möglichen Gegnern Konflikte v.a. entlang der Bruchlinien großer Kulturkreise Hauptquelle möglicher Konflikte = Unkenntnis des Westens gegenüber anderen Kulturen...


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