Sparta in der Archaik - Zusammenfassung Repetitorium Alte Geschichte - Griechische Zeit PDF

Title Sparta in der Archaik - Zusammenfassung Repetitorium Alte Geschichte - Griechische Zeit
Course Antikes Griechenland
Institution Universität Regensburg
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Summary

Eine ausführliche Zusammenfassung aus Vorlesungsmitschriften, anderen Zusammenfassungen und Büchern zum Thema Sparta zur Zeit der Archaik. Eignet sich besonders zur Examensvorbereitung in Geschichte. Entsprechend hat es einen Forschungsüberblick, Quellenlage und eine essayartige Gliederung....


Description

Sparta – Politik, Kultur und Gesellschaft 1. Einleitung



eigentlicher Name der Polis: Lakedaimon und Sparta als Hauptstadt



Einwohner: Lakedaemonier/ Spartaner



große Ausnahme, viele Abweichungen zu Entwicklungen in anderen Staaten



ideeller Sonderstatus: radikale Umsetzung ihres Konzepts von Polis und ihrer Verfassung → Individuum hinter den Interessen der Gemeinschaft ◦ Bewunderung seitens der Griechen, da Sparta das Ideal die Familie/ das Individuum der Polis unterzuordnen umsetzt und als Modell in der Philosophie (z.B. Plato, Aristoteles mit leichten Änderungen) aber auch Kritik



Verfassung Spartas war Grundlage für die spartanische Hegemonie auf der Peloponnes ab ca. 560 und sicherte den Spartanern für lange Zeit eine Vorrangstellung auf dem griechischen Festland (dargestellt bei LEWIS)



diese Verfassung ist charakterisiert durch die spezifische Ausbildung einer Hoplitenpoliteia, die sich in archaischer Zeit nach dem Wandel in der Kriegstechnik und – taktik in vielen griechischen Poleis durchsetzte, sowie durch die Militarisierung der privilegierten Gruppe der Spartiaten



das Verfassungskorsett garantierte selbst mit einer schmalen personellen Basis die Stellung Spartas in eben dem Maße, wie es notwendige Reformen verhinderte und damit den tiefen Sturz einleitete



Forschungsstand ◦ in den letzten Jahren ein weiteres sprunghaftes Ansteigen der Forschungen und Zusammenfassungen über Sparta ◦ Sammelband von CHRIST ◦ Synthese von CLAUSS und die Frühgeschichte bis 362 von CARTLEDGE ◦ im Sammelband untersucht POWELL die Machtstruktur



Quellen ◦ Verfassung und Lebensrealität Spartas, Primärquellen für die spartanische Fürhgeschichte bis 5. Jh. : Tyrtaios, Alkmans, Vita Lykurg – Plutarch, archäologische Zeugnisse der Kunst ◦ später: Herodot, Thukydides → letztere enthalten wie Xenophon in seinen Hellenika die meisten Informationen über die spartanische Ereignisgeschichte

◦ aber Nachrichten aus späterer Zeit sind oft verzerrt, da Sparta möglichst wenig von sich nach außen dringen ließ → ließ die verehrenden Legenden Spartas wuchern ◦ demnach hier Quellenkritik besonders wichtig, hervorgehoben bei POWELL/ HODKINSON ◦ EHRENBERG hat die übersichtlichste Zusammenfassung der Entwicklung ◦ bei Xenophon Schrift über die Verfassung der Spartaner auch wichtige, wenn auch nicht historische, vielmehr idealisierende Informationen (Xenophon-Kommentar von REBENICH) ◦ gerade Berichte athenischer Provenienz, deren Autoren der eigenen Demokratie kritische gegenüberstanden, idealisierten die Zustände Sparta ◦ Polybios schätzt die Verfassung Lykurgs hoch, wenngleich er nur wenig Detailinformationen im 6. Buch bietet ◦ Aristoteles: empirische Bestandsaufnahme möglichst aller Staatsformen: in Politika auch über Zustände in Sparta •

Gliederung 1. Ausbildung und Gestalt des spartanischen „Kosmos“ 2. Hegemonie Spartas 3. Abstieg

2. Hauptteil 2.1 Der spartanische „Kosmos“ und die spartanische Gesellschaft •

Quellen meist wieder aus späterer Zeit, fast nichts Zeitgenössisches; archäolog. Zeugnisse wichtig



Urbevölkerung auf der Peloponnes sprechen einen archaischen Dialekt ↔ Sprache der Spartaner in historischer Zeit



archaisches Sparta: Einwanderung dorischer Siedler im 9 Jh. v. Chr. nach Lakonien > Spartaner sind Dorier



die spezifische innere Ausgestaltung des spartanischen „Kosmos“ war Grundlage der Hegemonie Spartas



dieser wird legendarisch auf den Gesetzgeber Lykurg zurückgeführt (wohl im 9. Jh.) und ist als Orakelspruch des Gottes Apollon von Delphi durch den Biographen Plutarch einer sprachlich sehr alten Form – d.h. in rhetrai, in Spruchweisungen, die von Plutarch in einem altdorischen Dialekt zitiert werden - erhalten ◦ Sparta wäre von ihm so eingerichtet worden, wie es im 6./ 5. Jh. immer noch fassbar ist (keine Änderungen bis zu diesem Zeitpunkt also)

◦ in Wirklichkeit war die Verfassung das Ergebnis eines langen, nach Herodot und Thukydides sehr schmerzhaften Prozesses, der im Einzelnen nicht nachzuvollziehen ist und auf etlichen Vermutungen und Kombinationen basiert •

es ist zu erwarten, dass durch die Schaffung einer Hoplitenbürgerschaft der Gleichen/ homoioi der Adel seine Privilegien bedroht sah und um diese zunächst kämpfte → Kosmos Spartas hatte nicht bereits gleichzeitig mit der Dorisierungs Lakoniens im 11./10. Jh. seine entgültige Form angenommen (gegen M.ClAUSS)



der lange Weg zur Einigung, die sich auf eine Region konzentrierte, die den vorgriechischen Namen Lakedaimon trug, setzte später, nach der Dorisierung, mit der Krise der Adelswelt einberufen



Prozess von Gewalt begleitet, wozu auch die Eroberung der schon in mykenischer Zeit besiedelten Burg von Amyklai im 8. Jh. gehörte



im Kontext im Zuge des im Einigungsprozess zu veranschlagenden Streitigkeiten → Auswanderung unzufriedener Gruppen um 700, die zur Gründung von Taras/ Tarent führte



Ergebnis der Auseinandersetzungen: älteste uns erhaltene griechische Verfassung, da auf Inhalte des Orakelspruchs, die bestenfalls dürftig durch Aristoteles rekonstruiert sind, durch den Dichter Tyrtaois (Eunomia) während des Zweiten Messenischen Krieges in der 2. Hälfte des 7. Jh. angespielt wird



nahm wohl nach oder im Zuge der zum Teil gewaltsamen Einigung der Erotas-Ebene Lakoniens unter dem Vorzeichen Spartas erste Gestalt an und wurde mit der neuen Funktion des Ephorats spätestens zu Beginn des 6. Jh. vollendet



Stadt Sparta selbst war als politisches Zentrum im Vergleich zu Athen recht klein (~ 40.000 – 50.000 Einwohner)



auf einem mäßig hohen Hügel in der Stadt, Akropolis, befand sich der Tempel der Stadtgottheit, Athena Chalkioikos



Kulte für die Götter und staatlichen Feste hatten für die Spartiaten eine zentrale Bedeutung und verlangten ihre Aufmerksamkeit ◦ politische Geschäfte und kriegerische Auseinandersetzungen hatten zu ruhen ◦ so begründeten die Spartaner den verspäteten Einzug ihres Kontingents, um den Athenern gegen die Perser bei Marathon zu Hilfe zu kommen mit dem neuntägigen Fest der Karneia für Apollon Karneios



mythisch verdichtende und verklärende Überlieferung Plutarchs: Verfassung allein dem legendären Lykurg, der auf göttlichen Auftrag hin handelte, zu verdanken ◦ Könige sollen als Exekutive die Reformen durchführen



→ spartanisches Doppelkönigtum

◦ spartanische Antwort auf den Vorgang der auf dem griechischen Festland weit verbreitet erfolgen Mediatisierung des Königtums ◦ aus den zwei Familien der Agiaden und Eurypontiden, welche sich auf den Stammvater Herakles berufen; nicht ganz gleichrangige Erbmonarchen ◦ dürfen nicht untereinander heiraten ◦ religiöse Legitimation/ Sonderstatus als Nachkommen der Götter ◦ Vorrechte innerhalb der spartanischen Gesellschaft: im religiösen und auch im kriegerischen, kultischen, juristischen Bereichen ◦ Funktion als Heerführer •

Organisation der Bürgerschaft in dorischen Phylen ◦ 3 große Phylen: Hylleis, Dymanes, Pamphyli



neben den Königen: Ältestenrat/ Gerusia ◦ aus 28 auf Lebenszeit gewählten, über 60jährigen Männer ◦ hier auch die Könige, also insgesamt 30 Mitglieder ◦ vorberatende Funktion



Volksversammlung/ Apella ◦ tagte regelmäßig ◦ war die Heeresversammlung der wehrpflichtigen Bürger: ~ 9000 am Ende des 6. Jh., von 8000 zur Zeit der Perserkriege bzw. von nur noch 2000 im 4. Jh. ◦ später durfte der Ältestenrat und die Könige eine Entscheidung der Volksversammlung auch aufheben können, wenn diese „krumm“ befunden wurde ◦ nach K. BRINGMANN bestand der Sinn diese Nachbesserung war wohl, die potentiell destruktive Macht der apella niederzudrücken ◦ Volksversammlung war passiv, Initiativrecht lag bei der gerusia, die noch Kontrollrecht gegenüber der apella erlangte ◦ also Ablehnung oder Zustimmung, aber kein eigenes Vorschlagsrecht, die die Monarchie einschränkten (bei Plutarch beschrieben) ▪ durch Zuruf oder Hammelsprung ( Auseinandertreten in zwei Gruppen) (FLAIG) ▪ Bsp.: bei Thukydides bei Kriegsentscheidung in Sparta: Archidamos gegen Krieg, Stenelaidas für den Krieg → durch Hammelsprung Entscheidung dafür ◦ unterschied die Bedeutung und Funktion der apella doch stark von den Äußerungsmöglichkeiten der Bürger in der athenischen ekklesia, in der jeder Bürger das Wort ergreifen und Anträge stellen konnte



Nachbesserung stärkte noch die Könige gegenüber der apella

◦ wohl Anlass dafür, dass das Einjahreskollegium der fünf Ephoren spätestens Anfang des 6. Jh. Kontrollfunktionen gegenüber den Königen hielt ◦ Könige hatten monatlich einen Eid zu leisten, die Gesetze zu achten ◦ Ephoren hatten sich aber auch eidlich auf die Respektierung des Königtums zu verpflichten ◦ Kollegium mutierte ab da zum Kontrollorgan über die Bevölkerungsgruppen der Periöken und Heloten, die im Vergleich zum stimmberechtigen Bürgerverband in erdrückender Mehrheit waren (Gesamtdarstellung DUCAT; als Determinante auch der spartanischen Außenpolitik und damit des Zustandekommens des Peloponnesischen Bundes bei STE. CROIX ↔ CLAUSS zweifelnd) ▪ normale Spartaner werden wohl gewählt oder gelost ▪ nur für ein Jahr im Amt, einmal im Leben → nicht prestigeträchtig wie Gerousiaamt ▪ beaufsichtigen/ kontrollieren Könige ▪ können König anklagen (dann Prozess durch gerusia; Ephoren sind Ankläger) → Könige können ins Exil getrieben werden; ist auch immer wieder passiert ▪ Außenpolitik daneben als Hauptgebiet der Beschäftigung (Gesandte von außen kommen erstmals zu den Ephoren) ▪ Maßnahmen aber wohl normal mit Gerousia abgestimmt ▪ leiten Sitzungen der Volksversammlung, werden von ihr gewählt ▪ bestimmen die Kriegsführung der Könige: leiten Kriegsbeschlüsse in der Apella ein, bestimmten die Heeresgröße und beraten de Könige im Feld → Zurücksetzung der Könige aber nicht sofort sichtbar: Kleomenes etwa konnte zw. 510 – 507 im innerattischen Bürgerzwist ungehindert eingreifen, handelte auch noch während der Perserkriege 500-470 relativ autonom •

gemischte Verfassung: Aspekte von Monarchie, von Aristokratie,von Oligarchie



über die genannten Änderungen hinaus blieb die Verfassung zw. Dem 7. Jh. und dem 4. Jh. bemerkenswert unverändert, auch als die gesellschaftlichen Veränderungen, insbesondere die Verringerung der Zahl der Vollbürger, zu einem Missverhältnis und daher Reformen dringend notwendig gewesen wären



wegen diesen Missverhältnissen bereits im 6. Jh. ein Verzicht auf Expansion



das ‚eingefrorene, aber auch eifrierende System‘, das ursprünglich Sparta einmal zu einer ungeheueren Schlagkraft verholfen hatte, wurde zum Handicap

2.2 Hegemonie Spartas •

Unterstützung oligarchischer/ aristokratischer Regime



Interessen auf dem Gebiet der Peloponnes im 6 Jh. ◦

Vorherrschaft nach den Messenischen Kriegen durch die neue Idee der außenpolitischen Beziehung, bis 560 Unterwerfungspolitik



erweitert durch ein Bündnissystem unter ihrer Führung, dass ihre Vorherrschaft unterstützt



Peloponnesischer Bund/ Lakedaimonier und ihre Verbündeten: System aus bilateralen Beziehungen ◦

Spartaner als Hegemonen einer Allianz, die als „Peloponnesischer Bund“ bzw. „Spartanische Allianz“ (besserer Begriff, da nicht alle Peloponnesier sind Teil des Bundes (Argos/ Arkadien), nicht alle Mitglieder sind Peloponnesier)



Spartaner bieten den Besiegten eine Allianz an



Unterlegenen akzeptieren die Hegemonie von Sparta (ist nicht Herr-SklavenVerhältnis)



Formulierung: gleiche Freunde/ Feinde zu haben



militärische Gefolgschaft



Verbot, Heloten im Falle eines Aufstands zu unterstützen



im Prinzip wird Außenpolitik von Unterlegenen in die Hände der Spartaner gelegt



Gegenleistung der Spartaner: nehmen nicht das Land an sich; Zerstören nicht die Städte/ Häuser, verzichten auf Versklavung etc; sichern Schutz zu =



Verträge v.a. zum Nutzen der Spartaner abgeschlossen



aber es gab Unterschiede bei den multilateralen Beziehungsgeflechten ◦ die kleineren, schwächeren Poleis standen Sparta näher als andere große/ starke Poleis ◦ Spartaner besiegen Tegea (im Norden Lakoniens), strategisch wichtig für Spartaner, liegt auf dem Weg nach Messenien ▪ Tegea wurde erster Bündnispartner um 560 und erhielt deshalb Ehrenrang ▪ Aufgebot Tegeas nahm gleich rechts von der Formation der Spartaner Aufstellung ◦ Spartaner erobern Cythera, weitere Expansion ◦ Korinth als Seemacht, das bis 580 einen Tyrannen hatte, trat erst 520 dem Bund bei ▪ wegen der Seemacht (nach Athen auf dem zweiten Platz) genoss Korinth Privilegien und ein höheres Gewicht im Bund unter spartanischer Führung ◦ Spartaner besiegen Argos: Cynuria wird von Spartanern annektiert; Argiver vergeben das Spartanern nie, immer wieder Kriege um das Gebiet

◦ demnach Argos nicht dauerhaft im Bund; hier konnte sich, zur Abgrenzung zu Sparta a, Anfang des 5. Jh. eine demokratische Verfassung etablieren und zwar mit ganz eigenem Charakter ▪ Beamte nahmen eine relativ starke Stellung ein •

Fehlen einer verbindlichen Zielsetzung ◦ jede Polis könnte noch Teilnahme an Kriegszug verweigern, können (solange Sparta nicht betroffen ist) untereinander Krieg führen



keine regelmäßigen finanziellen Beiträge ◦ damit: Autonomie und Tributfreiheit gewahrt (= sind Inbegriff der Freiheit für die Poleis) ◦ spart. und das röm. Vorgehen später ähneln sich ◦ wenn man Land unterwirft, müsste man es kontrollieren; man bekäme keine neuen Soldaten, eigene würden gebunden sein ◦ dagegen: der Weg den die Spartaner (und Römer) gehen, sichert ihnen neues Rekrutierungspotential



Spartaner haben milit. Potential sehr gesteigert



meistens machen die Poleis, was die Spartaner wollen; manchmal aber auch nicht



sehr oft wird eine Versammlung des Bundes einberufen (aber nicht unbedingt eine Abstimmung durchgeführt) ◦ seit 505/4 belegt ◦ vorher zogen die Bundesgenossen auf Befehl der spartanischen Könige aus ◦ aber anlässlich der Intervention gegen Athen, das sich gerade vom Tyrannen Hippias befreit und Isagoras, den Führer der Kleisthenes unterlegenen Partei, verjagt hatte ◦ noch 431 – anlässlich der Kriegserklärung durch den Peloponnesischen Bund an Athen – tagte zuerst die Bundesversammlung, bevor die apella in Sparta zusammentrat



Ende des 6. Jh. steht diese Allianz, Sparta ist eine anerkannte Hegemoniemacht in Griechenland, die die thessalische Vormacht ablöste ◦ diese hatte sich nach der Befreiung des delphischen Heiligtums von der Vorherrschaft von Krisa unter der Führung Thessaliens im1. Heiligen Krieg (590) etabliert, um dann aber bereits zwanzig Jahre später zu zerfallen ◦ Sparta folge als Hegemoniemacht, die auch im Mächtesystem des östlichen Mittelmeerraums nach dem Untergang des Neuassyrischen Reiches im Jahre 612 integriert war



zu diesem Mächtesystem gehörten die Neubabylonier, die Meder, die Lyder und die Saiten in Ägypten



als Teil dieses Mächtesystems hatte Sparta Kontakte zu Kroisos von Lydien und zur Saidendynastie Ägyptens



im Kroisoslogos Herodots entschied sich Kroisos für ein Bündnis mit Sparta, weil Athen derzeit zu schwach sei: diese Erkenntnis bot für Herodot den Anlass zum Peisistratos-Exkurs



als Hegemonie – und Ordnungsmacht ging die Vormacht des Peloponnesischen Bundes 524 gegen die Seeherrschaft des Tyrannen von Samos, Polykrates, vor



bezog auch 511 und 506 mehrfach Stellung (auf unterschiedlichen Seiten) beim Niedergang der Peisistratiden-Herrschaft in Athen und während der stasis zwischen Kleisthenes und Isagoras



unterm dem Eindruck der drohenden Xerxesinvasion war auch Sparta bereit, die führende Rolle bei der Verteidigung des Festlandes gegen die Perserinvasionen zu übernehmen



Motivation für spartanische Außenpolitik ◦ Spartaner sind zwar sehr stark, aber kämpfen nur widerwillig ◦ versuchen Kriege, wenn möglich zu vermeiden ◦ wollen nicht weit von zu Hause weggehen und lange weg sein ◦ Grund: Angst vor Heloten ◦ Heloten zahlenmäßig überlegen; Heloten immer unzufrieden ◦ zudem: permanente Feindschaft von Argos, das an die alten Tage von Pheidon (s. Tyrannis) anknüpfen will (Argos als dominante Macht auf Peloponnes) ◦ Spartaner haben immer Angst vor Korruption ◦ zu viel Geld/ Macht wird Spartaner davon abbringen zuerst an die Polis und dann erst an sich zu denken ◦ Konservartismus der Spartaner ◦ Kriege führen zu Beute/ Ehre von Einzelnen → Gefährdung der Stabilität des Staates



Peloponnesischer Bund kann als Reaktion auf die Bedrohung, die die Spartaner innen und außen gespurt haben, erklärt werden



Verträge mit anderen Staaten auf Peloponnes, damit diese einen etwaigen Helotenaufstand nicht unterstützen – Sparta mit militär. Führung



aber im Zweifelsfall kann Sparta wenig Druck auf Bündner ausüben

2.3 Abstieg •

militärische Effektivität und die Stabilität des Systems, die zum Aufstieg Spartas geführt hatten, wurden in der Mitte des 5. Jh. immer mehr zur Last → Gründe/ Hintergründe:



höher werdende Anteil der politisch Minderberechtigten



innere Zäsur innerhalb der dorischen Einwanderer: Differenzierung (HODKINSON)

◦ 1 Gruppe: im Siedlungskern Spartas, adelig dominiert ▪ Neuverteilung des lakonischen Landes unter dieser Gruppe → Land in den Händen weniger Familien → Vollbürgerstatus → Spartiaten ▪ sind Vollbürger → beide Eltern sind Spartiaten ▪ ist hinsichtlich des väterlichen Grundbesitzes (klaros) erbberechtigt → d.h. Einstieg von außen unmöglich ▪ in spart. Herrschaftsgebiet in Unterzahl ◦ 2 Gruppe/ Periöken: an den Rändern, mindere Rechtsstellung ▪

„Umwohner“, sind Bewohner der Städte im Staatsgebiet der Lakedaimonier

▪ ohne polit. Rechte im Gesamtstaat, aber weitgehend unabhängig ▪ sind frei, d.h. sie arbeiten für sich selbst (meist in Industrie/ Handel beschäftigt), Autonomie bei inneren Angelegenheiten, freie Verfügbarkeit über eigenen Landbesitz ▪ mit wichtigen ökonom. Funktionen (Spartanern waren Berufe untersagt !!) → Periöken erfüllen Schutzfunktion gegen äußere Feinde/ Helotenaufstände ▪ Verpflichtung zum Kriegsdienst → 1 + 2 Gruppe: Staat der Lakedaimonier/ Spartaner •

nicht genug Land ◦ Sparta dehnt Herrschaftsbereich Richtung Westen aus ◦ Eroberungen im 1. Messenischer Krieg: im 8 Jh. unterwarfen die Spartaner die Bewohner der Küstenebene Messenien (Territorium im Westen Lakoniens) (erstes historisch fassbares Ereignis bzgl. Sparta) ▪ Sparta und Messenien von einem Gebirgszug getrennt (Spartaner müssen außen herum laufen, um nach Messenien zu kommen) ▪ besiegte Messenier werden zu Heloten; werden sehr wichtig für Sparta (z.B. für die Wirtschaft), sind aber permanent unzufrieden und sauer auf spart. Herrschaft, permanente Bedrohung für Sparta ▪ vorher hat Sparta zwei Kolonien gegründet (Tarentum, Melos); wohl Reaktion auf Bevölkerungswachstum ▪ nach Eroberung Messeniens ist das kein Problem mehr, brauchen kein Land mehr, werden von Heloten versorgt → Unterwerfung und Helotisierung: werden an einen bestimmten Landbesitz gebunden und haben Ablieferungspflicht von 50 % ▪ Land wird aufget...


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