Archaik Griechische Antike PDF

Title Archaik Griechische Antike
Course Antike Geschichte
Institution Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
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Für die Vorbereitung auf das Staatsexamen in Griechischer Antike Frühjahr 2018. Bereich Archaik. ...


Description

Geschichte der Antike – Archaik Inhaltsverzeichnis 1 2

MINOISCHE KULTUR CA. 2000-1400 V. CHR......................................................2 DIE MYKENISCHE ZEIT CA. 1600-1200 V. CHR..................................................2

3

DAS DUNKLE ZEITALTER/ DARK AGES CA. 1200-900......................................6

4

QUELLEN...............................................................................................................9

5

HOMER.................................................................................................................10

6

POLIS ALS POLITISCHE ORGANISATIONSFORM...........................................14

7.

DIE GROSSE KOLONISATION DER GRIECHEN..............................................21

8.

ÄLTERE TYRANNIS............................................................................................31

9.

DIE VERFASSUNG SPARTAS IN ARCHAISCHER ZEIT...................................40

10. DIE VERFASSUNG ATHENS IN ARCHAISCHER ZEIT.....................................45 11. HOPLITENSTAAT SPARTA.................................................................................60 12. DIE PERSER IN IONIEN.....................................................................................62 13. DIE VERTEIDIGUNG GRIECHENLANDS: SPARTA UND ATHEN.....................64 14. DIE ORIENTALISIERENDE ZEIT........................................................................69 15. DIE WIRTSCHAFT IN DER ARCHAISCHEN ZEIT.............................................71

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MINOISCHE KULTUR CA. 2000-1400 V. CHR.

Quellenangaben: - Minoische Palastanlagen auf Kreta in Knossos, Mallia, Chania, Phaistos, Hagia Triada, Gournia, Kato Zakros zwischen 1950 und 1450 v.Chr. o Naturkatastrophe um 1700 teilt Phase der minoischen Paläste in ältere und jüngere Phase o Ursprünge nicht geklärt, werden sich aber auf veränderte wirtschaftliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen zurückführen lassen, die neue administrative Organisationsformen erforderten o Ältere Paläste in Knossos, Phaistos, Mallia, Chania und Zakros nachweisbar, jüngere ebd. nach Wiederaufbauphase sowie in Galatas o Handelt sich um unbefestigte Herrschafts- und Verwaltungszentren o typische Elemente: Zentralhof, Westhof, Theaterareal  darum gruppierten sich mehrstöckige Gebäude mit Repräsentations- und Wohnräumen im Wechsel, aber auch Vorratslager und Werkstätten  diese Paläste befanden sich im Zentrum ausgedehnter Siedlungen o Entdeckung und Freilegung der Paläste durch Grabungen Arthur Evans um 1900  Beleg einer minoischen Kultur  manche seiner Deutungen sind überholt und manche seiner Rekonstruktionen sind umstritten o Ende der minoischen Paläste markiert überregionale Katastrophe, die nicht mit einem Vulkanausbruch auf Thera (wie früher getan) erklärt werden kann -

Benannt nach König Minos, der auf Insel Kreta gelebt haben soll Seit 2000: Entstehung städtischer Siedlungen mit Palästen im Zentrum = „Palaststruktur“ (beeindruckende Paläste z.B. in Knossos, Phaistos oder Mallia)

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Texte in Schrift Linear A (bis heute nicht entziffert): Schrift diente dazu administrative Vorgänge zu erleichtern, z.B. Protokolle; auf Tontafeln erhalten geblieben; noch keine Textualität im eigentlichen Sinne  erste Hochkultur auf europäischem Boden, die eine Schrift entwickelte, deren Träger jedoch keine Griechen waren. Warum sind sie dann für die griechische Vorgeschichte relevant? Einfluss auf die mykenische Kultur

DIE MYKENISCHE ZEIT CA. 1600-1200 V. CHR.

Quellenangaben: 1)Materielle Quellen - mykenische Palastanlagen in Mykene, Tiryns, Midea, Amyklai, Messene, Pylos, Orchomenos, Athen, Eleusis, Iolkos ab etwa 1400 bis 1200 v.Chr.

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diese Paläste = befestigte Herrschafts- und Verwaltungszentren einer erstaunlich einheitlichen (von Minoern beeinflussten) mykenischen Kultur

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auf innergriechische Auseinandersetzungen weisen u.a. die aus Klassischer Zeit bekannten Mythen „Sieben gegen Theben“ und der „Zug der Epigonen“ hin

o

weitreichender mykenischer Einfluss auch durch Handel und politische Kontakte zu erklären

o

Funde von Schiffswracks (z.B. dasjenige aus Kanaan, sank im späten 14.Jh. vor der türkischen Südküste angefüllt mit Waren)  liefern Erkenntnisse über Handelsverbindungen

o

Paläste Griechenlands wurden um 1200 zerstört, mykenischer Palast in Knossos etwas früher

Nachpalatiale Siedlungen in Mykene, Tiryns und Theben sowie in Athen nach 1200 o

Nach Zerstörung der Paläste und Verlust der Schriftlichkeit gibt es Anzeichen für Siedlungskontinuität (wenn auch auf niedrigerem Niveau)

o Charakter des Fundmaterials bleibt aber mykenisch 2)Dokumentarische Quellen - Ortsnamenliste des Amenophis III. Liste des Totentempels des Pharao beim ägyptischen Theben wurde 1965 auf einem Statuensockel entdeckt o Liste enthält anerkanntermaßen Ortsnamen von Kreta und Griechenland, die in dieser Zeit eine Rolle spielten und Kontakt mit Ägypten pflegten (nicht alle Namen sind lesbar und nicht alle lesbaren Bezeichnungen sind sicher identifiziert) o Sicher ist für Kreta die Identifizierung von Knossos, Amnisos, Phaistos, Lyktos und Kydonia, für das Festland: Mykene, Theben, Messene, etc. Linear B-Archive (13.Jh.) o Auf dem Gebiet des späteren Klassischen Griechenlands entstehen vor dem Umbruch von 1200 eine hieroglyphische, eine Linear A- und eine Linear BSchrift o Hieroglyphische und Linear A-Schrift entstanden ab 2000 auf Kreta, 400 bzw. 1400 teils fragmentarische Textbelege überliefert  reichen als Basis zur Entzifferung der minoischen, nicht-indogermanischen Sprache nicht aus o

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Tontafelarchive in Knossos, Chania, Pylos, Mykene, Tiryns und Theben gefunden worden (nur durch Zufall dauerhaft erhalten geblieben) o Linear-B-Schriftzeichen auf anderen Trägern nicht nur dort, sondern auch in Midea, Mamelouko, Armenoi, Mallia, Eleusis, Kreusis, Gla, Orchomenos und Dimini erhalten o In Pylos und Knossos lassen sich gar auf einzelne Sachgebiete spezialisierte Schreiber ausmachen 3)Literarische Quellen - Die Ilias und die Odyssee des Homer (Mitte 8.Jh.) o Das Epos, die Ilias, die dem (vielleicht fiktiven) Autor Homer zugeschrieben wird, schildert Ereignisse des Trojanischen Krieges o Belagerung Trojas dauerte nach Epos 10 Jahre und endete mit Eroberung und Zerstörung der Stadt o Historizität heftig umstritten, aber in Forschung relativ einig, dass sich die von Homer benutzten Bezeichnungen für Institutionen (anax) oder Gruppen (Achäer, Danaer, Argeier) auf entsprechende Begrifflichkeiten in ägyptischen und hethitischen Dokumenten oder auf Linear B-Täfelchen der Zeit vor 1200 zurückführen lassen o Auch das zweite, Homer zugeschriebene Epos, die Odyssee, ist über die zehn Jahre andauernden Irrfahrten des Odysseus bis zur Rückkehr (nach 20 Jahren) in seine Heimat für die Zeit vor 1200 wertvoll und ergiebig (wenn auch vielleicht in geringerem Maße als Ilias) - Theogonie des Hesiod (Ende 8.Jh.) o Hauptwerke: „Werke und Tage“ und „Theogonie“  wichtige Quellen für griechische Mythologie (neben „Homer“) und für alltägliches Leben der Zeitgenossen o „Theogonie“ entwirft zum ersten Mal im griechischsprachigen Bereich eine Genealogie der griechischen Götter, eine Systematisierung, die durch beständigen Kontakt in den Orient beeinflusst war o

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Namen nach Homer: Frühgriechen (Danaoi), frühgriechisches Reich (Achaioi), politisches Zentrum in Ägäis oder Theben

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These: Mykenische Kultur sind Frühgriechen, nicht Vorgriechen

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Ägyptische, hethitische Quellen und Homer als vorsichtige Quelle jener Zeit

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Entsteht im Süden Kretas

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Durch Ausgrabungen Schliemans 1870-90: Entdeckung einer bronzezeitlichen Palastkultur mit dem Zentrum Mykene

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Gr. Mythen sagen mehr über die Zeit ihrer Fixierung als über die Entstehung, archäolog. Zeugnisse stimmen nicht mit Schilderungen überein  Homer/ Hesiod haben sich Mythen geformt

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ab 2500 existierten große befestigte Siedlungsanlagen (Palastkultur) u.a. auf Knossos, Korinthos

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Gesellschaft mit beruflichen Spezialisierungen (Schmiede, geregelter Handel, Ruderschiffe)

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Indogermanische Wanderung um 2000 -> Verbreitung auf Balkan, Kleinasien (Anatolien), Euphrat und Nordsyrien

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Mykene als Fürstensitz und weitere Residenzkulturen wie Tiryns, Pylos oder Athen

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Kontrolle der Sitze von Argos aus (Agamemnon von Argos hatte Vorrang unter den Griechen –Illias)

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Einheitlichkeit des Kunststils und Gebäudestruktur der Paläste weisen auf Hierarchie unter den Palästen auf

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bürokratische Verwaltung lag vor -> Linear A Schrift (nicht entschlüsselt)

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Schriftliche Aufzeichnungen sind Inventarlisten zum Zeitpunkt der Zerstörung des Palasts; Schrift ist nur zur Verwaltung geeignet, keine Schriftkultur

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Linear A: Ähnlichkeit mit Hieroglyphen -> auch auf Kreta genutzt; ca. 1800 Belege

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Schrift Linear B, entwickelt auf Basis von Linear A, Träger waren Griechen (1952: Michael Ventris identifiziert mykenische Kultur als ethnisch griechische, zeigte, dass Sprache, die mit Linear B aufgezeichnet wurde, Griechisch war) = Beginn griechischer Geschichte

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Linear B wurde überregional eingesetzt und garantierte die Aufrechterhaltung der komplexen Verwaltungsstrukturen

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Streitwagen: um 2000 noch im Kampf wichtig (belege durch Linear B Schriften) bei Homer (800) nur noch zum Transport von Waffen und Nahrung (Troja)

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Frühgriechische mykenische Sitze im 2. Jt. in Argos und Achijawa oder Theben

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Ägypten hatte eine Vormachtstellung in der Staatenordnung, durch militärische Macht und Gold

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Hethiter als zweite Großmacht (Nordsyrien, Libanon, Syrien, Kleinasien, Zypern)

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Hethiter gingen im Seevölkersturm unter

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„Danaoi“ als Oberbegriff für Städte des griech. Festlands (Makuna-Mykene und Kreta)

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Weitere: Matanni (Nordsyrien) Kassiten (Babylon) Assyrer

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auf Kreta minoische Kultur bis 1450 und stammte vermutlich aus Kleinasien (nicht griechisch) Linear A

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Ihre Palastkultur wurde aber wohl von der mykenischen Kultur um 1450 übernommen; Linear B

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Minoer: weniger Kriegerisch, keine Mauern um Paläste, gute Handelsbeziehungen zu Ägypten und Kleinasien, Stellung der Frau war ehrenvoll (kultische Funktion)

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Mykener: Mauern um Paläste -> Bedrohung von außen, Frau auch ehrenvoll

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Danaja als ein Volksstamm, welcher am großen Seevölkersturm beteiligt war (bauten neue Schiffstypen); sie wagten einen Angriff auf Ägypten, welcher von Ramses III. abgewehrt werden konnte

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Bekannte Paläste: Mykene auf Halbinsel Peloponnes, Pylos, Theben, Athen

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Seevölkersturm (Seevölker zerstören Hethiterreich) um 1200 brachte Umbruch; auch für griech. Festland; Gleichzeitig Naturkatastrophen (Erdbeben); Wanderungen (Dorische Wanderung) bis ca. 1000

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Ab 1200: Zerstörung der Paläste flächendeckend und Untergang des Palastsystems  Schrift verschwindet damit

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1250-1150: Zerstörungen im östl. Mittelmeerraum; Zusammenbruch des Hethiterreiches um 1200; Mykener zerstören Troja in dieser Zeit

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Ca. 1200 v. Chr. Mykene, Pylos, weitere Zentren der Kultur abgebrannt; fünf-zig Jahre später wird der Rest erledigt  Verschwinden der Palastwirtschaft

Die mykenische Welt lag am Staatensystem des 2. Jt. am Rand; sie nahm Einflüsse aus den Hochkulturen des Zweitstromlands, Anatoliens (Hethiter) und Ägyptens wie auch von Kreta (von den Minoern, die keine Griechen waren) auf. Seevölkersturm bedeutete für den gesamten Levantebereich bis zur Grenze Ägyptens eine tiefe Zäsur, auch für Griechenland: Verlust der Schriftlichkeit und Ende der Palastkultur (bei Hethiterreich auch innere Verwerfungen und für weitere Regionen Naturkatastrophen) Gründe für mykenische Kultur als frühgriechische Kultur - Siedlungskontinuität -

ähnliche Sozialstrukturen und Institutionen (König, Adel, Volk)

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Sprachkontinuität ist trotz Schriftverlust nachweisbar (griechische Namen, Polis wurde abgeändert übernommen)

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Klassische Götter (Zeus, Poseidon) haben mykenisch-frühgeschichtliche Vergangenheit

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Selbstidentifikation in Mythen: Orte stehen dabei im Zentrum, welche bereits vor 1200 bedeutsam waren

Mykenische Kultur gehörte zur griech. Geschichte. Strukturen der Zeit vor 1200 wurde mit neuen Einflüssen aus dem Orient aufgebaut. Mykenische Kultur war differenzierte Palastkultur, welche viel der minoischen Kultur zu verdanken hat (Schrift, Sozialaufbau), die sie ab 1450 übernahm. Ging aber als feste Rolle am Rand des etablierten Staatensystems des 2. Jt. durch Seevölker und Katastrophen zu Grunde.

3 DAS DUNKLE ZEITALTER/ DARK AGES CA. 1200-900 = Folge des Zusammenbruchs der mykenischen Kultur, dunkel, weil es wenig an materieller Kultur hervorgebracht und hinterlassen hatte  schriftlose Zeit, Schrift wurde für Paläste entwickelt, Paläste zerstört, Schrift geht für 4 Jhd. verloren, daher wenig Wissen über die Zeit (angewiesen auf Archäologie)  Dorische Wanderung: Eindringen neuer Bevölkerungsgruppen, haben Träger der mykenischen Kultur bekriegt, somit Untergang + Naturkatastrophen (Erdbeben, Vulkanausbruch) + Seevölker  Besiedelung der Westküste Kleinasiens: Griechen verließen ihre Heimat, siedelten an der Westküste der heutigen Türkei, Milet und Ephesos = wichtig für Formierung des historischen Griechenlands  Drei Arten von Zeugnissen zur Rekonstruktion: Mythen, Dialekte, archäolog. Funde Mythen: 2 bedeutende Arten von Sagen - Erste Gruppe liefert Infos über die Herkunft der Dorier und über die Ionier - Unterscheidung nach Dialekt und gesellschaftlicher Tradition - Dorier besiedeln weite Teile der Peloponnes; unterwerfen Nichtdorier - Mythen erklären: Söhne Herakles wurden vertrieben und kamen mit den Doriern zurück, um ihr Erbe zu fordern  Erklärt das Recht auf das Land

Zweite Gruppe von Sagen: Expansion der Griechen an die kleinasiatische Küste = ionische Griechen; Athen ist Durchgangspunkt für Auswanderung Verschiedene Dialekte - Dorischer auf der Peloponnes, im mykenischen Kernland, ägäische Inseln, Kreta, Rhodos - Ionischer Dialekt: Attika, Euboia; Kykladeninseln - weiterer Dialekt: Lesbisch Archäologie = Zeugnisse, die mit weniger Sicherheit zu interpretieren sind - Ausgrabungsbefunde: Ab 1050 v. Chr. Bronze wird durch Eisen verdrängt; Neuer Keramikstil in Athen = protogeometrischer Stil (1050 – 900); zur selben Zeit: ionische Wanderung durch Athen an die kleinasiatische Küste - Hauptmerkmal der Zeit = Diskontinuität: alte Siedlungen werden zugunsten von neuen Orten aufgegeben Kulturloses Volk der Dorier profitiert vom myk. Zusammenbruch, hinterlässt keine Spuren außer Zerstörung, somit muss Welt neu geschaffen werden -

Quellenlage (gehören auch zum Thema Homer): 1)Materielle Quellen - Archäologische Funde zur kulturellen Kontinuität (1200-1050) an den Stätten der ehemaligen mykenischen Paläste o Siedlungskontinuität lag an den Orten der großen mykenischen Paläste auf niedrigerem gesellschaftlichen Organisationsgrad nach Verlust der Schriftlichkeit vor o Bevölkerung ist zurückgegangen bzw. Einwohner zogen sich auf Höhensiedlungen zurück  an diesen Orten dieselbe Bevölkerung, was aus den aus dieser Periode erhaltenen Kunstprodukten ersichtlich wird: Hofkunst ging verloren, Handwerk und Kunst sank im Niveau, Töpferhandwerk und Schmiedekunst hielten Niveau und sind trotz Veränderungen und Neuerungen mykenisch o Einige Gebiete erlebten so Nachblüte: Mykene, Tiryns, aber auch Palaiokastro in Arkadien und Pellana in Lakonien, etc.  Nachblüte endete durch erneute Zerstörungen und weiteren Bevölkerungsrückgang um 1050 2)Dokumentarische Quellen - Hethitische Korrespondenz über Wilusa/Ilios o Wilusa = hethitisches Vasallenreich in Nordwestkleinasien unter der Herrschaft Alaksandus im 13.Jh. 3)Literarische Quellen und ihre Grundlagen 3.1) Mündliches Traditionsgut - Mykenischer Sagenkreis o Lag der Ilias zugrunde und hatte auf der Peloponnes sein Zentrum in den Stätten, für die auch mykenische Paläste belegt sind (Pylos, Mykene) o Sagenkreis handelt von dem Schicksal Nestors, Klytaimnestras, des Aigistos, Menelaos sowie des Agamemnon und der Helena o Ausgangspunkt: Atriden, davon sind die berühmtesten die Brüder Agamemnon und Menelaos o Menelaos bat Bruder Agamemnon um Hilfe, nachdem Helena, die die Schwester der Klytaimnestra war, von Paris nach Troja entführt worden war o Für günstigen Heerzug opferte Agamemnon die Tochter Iphigenia  dafür ermordete seine Gattin Klytaimnestra mit ihrem Geliebten Agamemnon im Bad, nachdem dieser aus Troja zurückkam o Mit dieser Tat: langer Fluch, der dem Atridengeschlecht anhaftete - Sieben gegen Theben - Rückkehr der Herakliden 3.2) Erhaltene Quellen

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Ilias des Homer (8.Jh.) o Frühgriechisches Epos aus der Mitte des 8.Jh. in 24 Büchern/Gesängen zu insgesamt etwa 15700 Versen o Inhalt: Sagenkreis über Trojanischen Krieg, in den andere (mykenische) Sagen eingewoben sind o Wird auch, so wie Odyssee, einem Dichter mit Namen Homer zugeschrieben, der aus dem kleinasiatischen Siedlungsbereich stammte  umstritten, ob die Verse alle von einem Autor stammten und ob Homer überhaupt historisch ist o Verschriftlichung ist in jedem Fall vor dem Hintergrund einer langen mündlichen Dichtertradition zu sehen, in der Sagen zu festlichen Angelegenheiten von professionellen Sängern vorgetragen wurden o In Ilias hat sich ein historisches Substrat der Zeit vor 1200 erhalten o Zehnjährige Belagerung wird in Darstellung auf 51 Tage währenden Streit zwischen Agamemnon und Achilleus mit Rückblenden konzentriert o Es standen sich zwei Adlige (Achilleus und Agamemnon) gegenüber, die verschiedene Prinzipien anlässlich des Streits um die Beute vertraten Unversöhnlichkeit  herkömmliche Regeln der Adligenwelt des 8.Jh. waren bereits umstritten und funktionierten nicht mehr einwandfrei o Lehre aus dieser Auseinandersetzung: Mahnung zur Zurückstellung der eigenen Bedürfnisse zu Gunsten der größeren Sache (an diesem Streit wären beinahe die Angreifer gescheitert) o Achilleus zog sich zurück, stattdessen wurde Kampfgefährte Patroklos (hatte die Rüstung Achilleus an und sah ihm zum Verwechseln ähnlich) von Hektor getötet  Achilleus tötete Hektor  hier endete Ilias o In Odyssee erfährt man, dass auch Achilleus stirbt  Troja kann nur durch die List des Odysseus genommen werden Odyssee des Homer (8.Jh.) o Epos vom Ende des 8.Jh. berichtet über die zehn Jahre währenden Irrfahrten des Odysseus bis zur Rückkehr in die Heimat in 24 Büchern und 12000 Versen o In Odyssee werden Geschehnisse auf 40 Tage konzentriert, mit Rückblenden o Epos gehört in den Rahmen der Rückkehrberichte auch der anderen Helden von Troja o Zweite Handlungsstrang in der Odyssee schildert Warten der Gattin des Odysseus, Penelope, und ihres Sohnes Telemachos  wurden von adligen Freiern bedrängt, die die Stellung des verschollenen Helden einnehmen wollten, während Odysseus zunächst bei der Nymphe Kalypso festgehalten wurde, dann bei den Phaiaken zu Gast war o (Im Rückblick über sein Schicksal seit dem Fall von Troja erzählte er: Zu diesen Erzählungen gehörte die Überlistung des Kyklopen Polyphem und die Episode um Zauberin Kirke, weiter der ...


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