Griechische Antike (Archaik) PDF

Title Griechische Antike (Archaik)
Author Sophie Lu
Course Alte Geschichte
Institution Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Pages 52
File Size 1.3 MB
File Type PDF
Total Downloads 118
Total Views 138

Summary

Zusammenfassung der ersten Kapitel (Archaik)...


Description

Inhaltsverzeichnis Dark Ages und Archaisches Griechenland....................................................................................................... 3 I. Die Griechen und der Orient im 1. Jahrtausend v. Chr.......................................................................................3 1. Nahöstliche Kulturen und der Westen im 1. Jahrtausend...........................................................................3 2. Nahöstliche Kulturen und der Westen: Fallbeispiele..................................................................................3 II. Vom Palast zur Polis (griechische Frühgeschichte)...........................................................................................3 1. Mykenische Kultur und deren Untergang....................................................................................................4 2. Die „dunklen Jahrhunderte“ und ihr Ende..................................................................................................7 3. Zwischen Diskontinuität und Kontinuität..................................................................................................12 III. Die Welten den Homer..................................................................................................................................12 1. Sänger und Sagen......................................................................................................................................12 2. Aristokraten und Bauern: Ordnung der Gesellschaf................................................................................13 3. Könige und Volk: Ordnung der Herrschaf.................................................................................................14 IV. Entstehung der Polis: Voraussetzungen und Bedingungen...........................................................................16 1. Polis als Raum und Personenverband.......................................................................................................16 2. Institutionalisierung: Institution und Verfahren........................................................................................19 V. Krise und Konsolidierung der Polis.................................................................................................................24 1. Soziale und politische Spannungen...........................................................................................................24 2. Reaktionen: Kolonisation...........................................................................................................................28 3. Reaktionen: Tyrannis.................................................................................................................................33 4. Reaktionen: Reorganisation und Konsolidierung der Bürgerschafen.......................................................37 Die griechische Staatenwelt in Klassischer Zeit (500-336 v. Chr.)....................................................................41 I. Die klassische Zeit als Epoche der griechischen Geschichte............................................................................41 II. Eine Geschichte der klassischen Zeit..............................................................................................................43 1. Die östliche Mittelmeerwelt am Vorabend der Perserkriege....................................................................43 2. Die Zeit der Perserkriege...........................................................................................................................48 3. Im Spannungsfeld der Großmächte: Zeit der Pentekontaëtie...................................................................51 4. Der Peloponnesische Krieg........................................................................................................................51 5. Griechische Staatenwelt in der Krise.........................................................................................................51 III. Gesellschafts- und Staatsordnungen.............................................................................................................51 1. Rechtliche und Gesellschafliche Grundlagen...........................................................................................51 2. Wirtschafliche Grundlagen.......................................................................................................................51 3. Staats- und Verfassungsformen.................................................................................................................51

1

4. Zwischenstaatliche Beziehungen und Herrschafssysteme.......................................................................51 IV. Kulturgeschichtliche Grundlinien...................................................................................................................51 Hellenismus (336-30 v. Chr.)......................................................................................................................... 52 I. Hellenismus: Gesicht einer Epoche..................................................................................................................52 II. Politischer Rahmen.........................................................................................................................................52 1. Alexander der Große.................................................................................................................................52 2. Die Genesis der hellenistischen Staatenwelt (323-372 v. Chr.).................................................................52 3. Großreiche- und Machtpolitik (272-205 v. Chr.)........................................................................................52 4. Im Schatten Roms (205-30 v. Chr.).............................................................................................................52 III. Soziale Ordnung und politische Organisation...............................................................................................52 1. Die neuen Monarchien..............................................................................................................................52 2. Die Reiche der Einzelnen...........................................................................................................................52 3. Griechische Städte und Bundesstaaten.....................................................................................................52 4. Indigene Milieus........................................................................................................................................52 IV. Wahrnehmung, Deutung, Wertvorstellung: der Hellenismus als kulturelles Phänomen..............................52 1. Grunderfahrungen und Lebenswelten......................................................................................................52 2. Religiöse Veränderungen...........................................................................................................................52 3. Die hellenistische Philosophie...................................................................................................................52 4. Literatur und Bildende Kunst.....................................................................................................................52 V. Der Hellenismus: gemeinsame Phänomene einer Weltkultur........................................................................52

2

Dark Ages und Archaisches Griechenland I. Die Griechen und der Orient im 1. Jahrtausend v. Chr. 1. Nahöstliche Kulturen und der Westen im 1. Jahrtausend 2. Nahöstliche Kulturen und der Westen: Fallbeispiele

II. Vom Palast zur Polis (griechische Frühgeschichte) -

Minoisch-mykenische Paläste wurden von Stadtstaaten „Poleis“ (seit dem 8. Jh. v. Chr.) abgelöst

-

Polis als besonderer Typ des Stadtstaates

-

Stadtstaat: eine in sich geschlossene, souveräne, autonome sozial politische Einheit mit einem Volk oder einer nach außen abgeschlossener Bürgerschaf (mit eigenen Institutionen, Regierungsorganen, Normen, Regeln, Eigene politische ideologisch und religiöse Identität)  begrenzte Größe

-

Stadtstaaten haben ein urbanes Zentrum: Einfach gebaut, klein

-

Institutionen wie Regierungs- und Gerichtsorgane, wichtigste religiöse Einrichtungen (Heiligtümer), Schauplatz der großen Feste

-

Zentraler Ort ist durch Mauern umgeben, umgeben des Land gehört zur Polis als wirtschafliche Basis und Einzugsgebiet

-

Niemals isolierte Entwicklung: immer Mehrzahl von Politien (Teilen sich größeren geographischen Raum, gemeinsamen Kulturkreis)  Haben zwar keine einheitliche politische Ordnung mit einziger Zentralgewalt, aber bildet Rahmen und verleiht Identität: Verehrung der gleichen Götter, sprechen der gleichen Sprache, Verwendung der gleichen Schrif, der gleichen Systeme von Zahlen, Zeichen, Symbolen, ähnliche Denkweisen, ähnliche Wertvorstellungen und Maßstäbe

-

Kulturelle oder religiöse Zentren spielen eine wichtige Rolle (gemeinsam von allen Politien anerkannt)  Rolle als Verteiler und Vermittler

-

Entwicklung nicht nebeneinander, sondern im ständigen Kontakt miteinander  Ausbildung ähnlicher Formen: politisch gesellschafliche Institutionen, Wirtschafsweisen, Architektur, Baustilen, künstlerischen Bildersprachen

-

Of intensiver Handel untereinander: Austausch von Gütern, Ideen, Errungenschafen, Innovationen

-

Aber: strukturell ähnliche souveräne Politien vergleichen sich, konkurrieren miteinander um Vorrang und Überlegenheit innerhalb ihres Kulturkreises  Formen der Demonstration von Reichtum und Macht, prestigeträchtiger Stifungen, Bauten, Monumente

-

Rivalisieren um materielle Ressourcen und Raum: kleine souveräne Einheiten wollen expandieren, auf Kosten ihrer Nachbarn, um größer und reicher zu werden Kriege als Form der Interaktion (typisches Merkmal aller Stadtstaatkulturen)

3

-

Entscheidende Unterschiede zwischen verschiedenen Arten stadtstaatlicher Zivilisationen: Früh Hochkulturen (Vorderasien und Amerika) waren gesellschaflich und politisch streng hierarchisch organisiert: Adelige, Beamte, Priester, göttlich legitimiert Herrscher an der Spitze  residieren hinter hohen Mauern im Palast (Palast als räumlich und ideell das Zentrum der Stadt)

-

Zivilisation in Polis: Zentrum steht Tempel, Orte eines genuin öffentlichen Kultus der Götter der ganzen Polis und monumentale Bezugspunkte der religiösen Identität ihrer Bürgerschaf

-

Polis ist freie Fläche, öffentlicher Raum für die Gemeinschaf, begrenzt von öffentlichen Gebäuden wie Amtssitzen der Polis Beamten, Rats- und Gerichtsgebäuden

-

Agora: Ort der Versammlung der souveränen Bürgerschaf

-

Polis ist keine exklusive griechische Errungenschaf, weitere Staatsformen: Stämmen, stammt A starten, Staaten Bünde, sind politische Zusammenstöße (Bundes Staaten)  konkurrierende Modelle

1. Mykenische Kultur und deren Untergang -

mykenische Zivilisation: dem vorderasiatischen Typ der hierarchisch-monarchischen organisierten Stadtstaaten näher verwandt

-

Beeinflussung durch / Abhängigkeit von Jüngere Palastzeit auf Kreta (1700-1450 v. Chr.): höfische Zivilisation benannt nach König Minos, Bezeichnung als „minoisch“

-

mykenische Blütezeit: 14. Und 13. Jahrhundert v. Chr.: monumentale Architektur  palastartige Anlagen (Pylos, Sparta, Mykene, Tiryns, Midea, Akropolis von Athen, Theben, Orchomenos, Gla in Boiotien, im thessalischen Iolkos)

-

Paläste waren Festungen mit gewaltigen Mauern und Verteidigungsanlagen gesicherten Burgen, Kuppelgräber aus der Zeit des 15. Bis 13. Jahrhundert

-

Mykenische Siedlungen: Auffinden dieser Paläste überall auf der Peloponnes, in Attika und Boiotien, Inseln der Ägäis

-

Palatiales System: minoischen-mykenische Palastherrschaf zeichnete sich durch komplexe, sozial streng hierarchisierte und territorial weitgehend flächendeckende Organisation  exklusiv auf Palast ausgerichtet, von hier koordiniert, kontrolliert und gelenkt

-

Linear-B Täfelchen: vor allem aus Archiven der Paläste von Knossos und Pylos

-

Linear B Schrif: Silben, Ideogramme, Zahlzeichen  dient der praktischen Zwecken des Systems (alltägliche Buchführung, laufende Erfassung und Kontrolle, Inventarisierung, Summierung von Menschen, Material und Produkten, Land und Abgaben)

-

Tafeln aus ungebranntem weichem Ton (durch ihr Feuerstürme wurden sie gebrannt)

-

Gesellschafliche Pyramide: 1. Wa-na-ka (später (w)anax): Herr des Palastes, der mykenische „König“, auch priesterliche Funktionen

4

2. Ra-wa-ke-ta (transkr. Lawategas): Führer des laós (Kriegsvolkes), Befehlshaber des Heeres, verfügte wie der wanax besonderen Grundbesitz (te-me-no, später temenos „Sondergut des Königs“) 3. E-qe-ta: ranghoher Gefolgmann; ko-re-te: Distriktfunktionär in einem der 16 Bezirke des pylischen Territoriums 4. Pächter, Schmiede, Männer des lawategas, Töpfer des wanax, Diener/in -

Palast: nicht nur demonstrativ prachtvolle Residenz eines Herrschers, nicht nur Ort einer vielfältigen Kunst Ausübung (feste, Prozessionen, Opferrituale), nicht Hauptquartier des obersten Kriegsherrn  Palast als Zentrum einer nach Rängen gestufe und funktional differenzierte Verwaltung (Verwaltung von Steuern und Abgaben, Stellung von Arbeitskräfen und Heeres aufgeboten, Organisation der Kulte, Koordination wirtschaflicher Aktivitäten)

-

Palast als Mittelpunkt eines zentral gelenkten ökonomischen Systems der Distribution und Produktion: Lager mit Vorräten an Rohstoffen, Halb- und Fertigprodukte, Edelmetalle, Blei und Bronze, Waffen, Textilien, Kultgegenstände

-

Palast zuständig für Verteilung der Rohstoffe zur Weiterverarbeitung

-

Kunstvoll bemalte Gefäße aller Art aus Ton: Gebrauchs Gegenstände beim Servieren, Gefäße bei religiösen Ritualen, Opfern, Libationen, repräsentative Zwecke, Lagerung und Transport von Luxusprodukten (parfümiertes Öl, Wein)

-

Gefäße als Transportbehälter: Paläste als Knotenpunkte eines überregionalen, internationalen Tauschverkehrs mit Rohstoffen und Edelmetallen mykenische Keramik fand man nicht nur auf Festland, sondern auch auf Kreta, Kykladen, Rhodos, Zypern, Küstenregionen Kleinasiens, Levante, Ägypten, Sizilien, Süd-und Mittel Italien und Sardinien

-

Entwicklung spezifisch lokaler Varianten von Motiven und Formen: zeigt Kontakt untereinander

-

Palatiales System auch in Architektur des Palastes zu erkennen: abgestufe Art und Qualität, Fresken zeigen Hierarchisierung der Bewohner (Verteilung und Ausstattung der einzelnen Räume dienen für jeweils andere Funktionen: Repräsentation und Kult, Räume für Funktionsträger, Räume für Handwerker und Diener, Archivräume, Silos, Wasserreservoirs, Geschirr- und Vorratskammern)

-

1200 v. Chr.: Palaststaaten und ihr gesamtes System brechen vollständig zusammen Zerstörung der Paläste und Siedlungen von Pylos, Mykene, Tiryns, Theben, Orchomenos, Menelaion, Midea (weitere außerhalb Messeniens, Lakoniens, Boiotiens, der Argolis)

-

Gründe für Zerstörung waren nicht „dorische Wanderung“/ interne Ursachen wie Revolutionen/ Naturkatastrophen

-

Untergang der Palastkultur beruht auf strukturellen wie kontingenten Faktoren: wesentliche Faktor inhärente Schwäche des palatialen Systems (Komplexität der einzelnen Palaststaaten sowie die Verknüpfung der Paläste war extrem anfällig für Krisen)  Gefährdung der zentralistisch organisierten Ökonomie:

5

1) Abhängig vom reibungslosen Austausch mit anderen Zentren des Festlandes und des östlichen Mittelmeerraumes (Reproduktion eines hohen materiellen und kulturellen Niveaus) 2) Aufwand an bürokratischer Organisation stand Missverhältnis zur schmalen lokalen und regionalen Basis (Diskrepanz zwischen Pracht der Paläste und Begrenztheit ihrer Territorien/Kleinräumigkeit ihrer Landschafen) -

Maßnahmen zur Abwehr einer äußeren Bedrohung: auffällig beschleunigte + endgültige Ausbau der gewaltigen Festungsanlagen in Mykene, Tyrins und Gla, besonders sensible Produktionsstätten zur Verarbeitung von Bronze und zum Waffenerzeugnis (in Mykene und Tyrins) wurden hinter „kyklopische“ Mauern verlegt, Zentralisierung und Konzentration der Ökonomie und Verwaltung in Richtung Abwehr in Mykene

-

Intensive Bautätigkeit der Paläste bedeutete immense Belastung der Ressourcen Schwächung des Systems

-

Überforderung der Landwirtschaf: schmale territoriale Basis der Paläste, Bevölkerungswachstum in der Phase der Prosperität und Siedlungsexpansion (erste Hälfe des 13. Jahrhunderts) + hinzukommende Abnahme der Qualität der Boden Erträge (Erosion oder Überschwemmungen)  Missernten und Versorgungsschwierigkeiten

-

Kritischer Mangel an bestimmten importierten Rohstoffen: Metalle

-

Alle Faktoren tragen zu Erschütterung des Systems bei: Unterbrechungen des Austausches von Rohstoffen, Störung der mediterranen Vernetzung der Zentren des Festlandes mit Kreta und der östlichen Ägäis  Verschärfung der Konkurrenz der einzelnen Zentren untereinander, kriegerische Konflikte, knapper werden Ressourcen: Interaktion ähnlicher Politien  Schwächung der Palaststaaten, spätere Angriffe von außen waren hinzukommende große Probleme

-

Situation Ende des 13. Jahrhunderts: Raubzüge der so genannten „Seevölker“ erschütterten den gesamten ostmediterranen Raum bis Ägypten, Untergang des Reiches der Hethiter

-

Möglicherweise vordringen der Seevölker bis zum griechischen Festland: Zerstörung der Palastkultur  sicherlich nicht Ursache für den Untergang aller Paläste

-

Möglicherweise kriegerische ein viertel vom Norden

-

Archäologische Indizien für Ankunf fremder Bevölkerungsgruppen Ende der Palastzeit

-

Jeder Palast unterlag unterschiedlicher Kombination, Gewichtung und Abfolge der konkreten Faktoren + Probleme

6

2. Die „dunklen Jahrhunderte“ und ihr Ende -

Untergang der Paläste bedeutet Untergang des palatialen Systems  Überreste sind imposante Ruinen der monumenten Architektur

-

Mit dem Schwund des zentralistisch programmatischen Systems schwand auch die Schrif

-

Bevölkerungsrückgang und Verfall (dramatisch in Messenien und östlichen Boiotien) Zentren: Pylos, Theben, Orchomenos wurden verlassen  ohne weitere Besiedlung /auch Athen + Attika

-

Materielle Kultur sank auf niedriges Niveau ab

-

Verfall der Straßen, Brücken im Bereich der Burg von Mykene, System von Kanälen und Deichen im Kopais-Becken (dient Hochwasserschutz, Entwässerung und Gewinnung von Nutzflächen)

-

Untergang des Palaststaates war nicht endgültiges Ende: Keramikfunde der Postpalatialen Epoche (1200-1050 v. Chr.) = Späthelladikum IIIC

-

Starke Besiedlung in Tiryns + Bevölkerungszuwachs auf Euboia, ionische Inseln, Kykladen, Zypern, Kos, Rhodos, kleinasiatische Kilikien und Teile Peleponnes, Achaia, Mittelgriechenland, Thessalien, Makedonien, Kreta

-

Um 1100 späte Blüte, aber ohne Palast: Zentrum bei Perati im östlichen Attika, Nekropole mit 220 Gräbern (Bereiche Grabbeigaben: durch ihre Herkunf lässt sich über regionaler Kontakt nach Kreta Zypern Rhodos, Kos, Syrien, Ägypten erschließen)


Similar Free PDFs