Zusammenfassung Geschichte der pädagogik PDF

Title Zusammenfassung Geschichte der pädagogik
Course Pädagogik
Institution Georg-August-Universität Göttingen
Pages 24
File Size 1.4 MB
File Type PDF
Total Downloads 30
Total Views 125

Summary

Zusammenfassung zu Geschichte der Pädagogik...


Description

Gliederung im Zeitalter: Altertum (bis 476 v. Chr. = Absetzung letzter röm. Kaiser oder 524 v. Chr. = Tod v. Boehitus oder 529 v. Chr. = Schließung der von Platon gegründeten Akademie) Mittelalter (bis 1492 = Entdeckung Amerikas oder 1517 = Reformation) Neuzeit (bis 1789) Moderne (bis heute) Geschichte der Pädagogik: Ideengeschichte Sozialgeschichte Problemgeschichte Methoden historischer Pädagogik: Hermeneutik: Theorie über die Auslegung von Werken und über das Verstehen Ikonographie: Identifikation, Beschreibung, Klassifizierung und Deutung von Bildnissen Ikonologie: im frühen 20. Jhd. entstanden; Deutung der symbolischen Formen eines Kunstwerks Statistik: Lehre von Methoden zum Umgang mit quantitativen Informationen (Daten) narratives Interview u.ä. für das 20. Jhd. ANTIKE I Homerische Zeit (8. Jhd. v. Chr.): Ilias/Odyssee als Ethik Ethik der Ehre Ideale: Held, Ehrenmann Sparta (7. - 6. Jhd. v. Chr.): Ideal: Kollektiv-bezogen Zentrale Tugend ist Gehorsam Neugeborenen-Selektion im Rat der Alten Jungen: Ziel = Hoplit (Angehöriger der Haupttruppe der griechischen Heere); Weg = Drill außerhalb der Familie Mädchen: Ziel = fruchtbare Mütter kräftiger Kinder; Weg =Abhärtung, Zurschaustellung Knabenliebe als Erziehung: Krigerkameradschaft, Ausschluss der Frauen Beziehung erastes/eromenos (Junge und Mann sexuelle Beziehung) Vervollkommung durch Vorbildsein/Nacheifern Hetairie (Freundschaftsverband), Gastmahl, Gymnasium weibliche Ausnahme: Sappho auf Lesbos (Frauenclub)

Athen – Klassische Erziehung: Kollektiver Unterricht in Sport, Musik, Schreiben Erziehungsziel war kalokagathia (ein schöner und guter Mensch zu sein) Athen – Sophistische Pädagogik: Ideal war ein für Politik gerüsteter Mann Vertreter: Protagoras, Gorgias etc. Rede-/Mnemotechniken (Gedächtnistraining) Athen – Sokrates/Platon: gegen sophistische Pädagogik: - Erziehung als Begabungsentwicklung - Ziele: Wahrheit, Sittlichkeit, Weisheit - politisch konservativ mit Sophisten gemeinsam: - Erziehung ist kopfbezogen Platons Akademie: 387 v. Chr. gegründet Ziel war Erneuerung des politischen Lebens aus phil. Grundlage Philosophie als Führerin des Staatslebens Begründung: - Erfahrung zeigt nur wechselnde Wirkungen - phil. Erkenntnis als feste Grundlage Lernen als Wiedererinnerung: sokratische Fragen

Platons Stufen der Erziehung: Lehrer vom Staat ausgewählt und überwacht Jungen/Mädchen ab 6 Jahren getrennt Gymnastik für Körper, Musik für Seele 3-6 Kindergarten 6-10 Elementarschule (gegen Dichtung, für Mathematik) 10-17/18 höhere Schule (10-13 literarisch, 13-16 musikalisch, 16-17/18 mathematisch) 17/18-19/20 Ephebie (Pubertät des jungen Mannes) 20-30 Wissenschaft Isokrates' Schule: ab ca. 390 v. Chr. 1000 Drachmen für 3-4 Jahre Kurs Gerichtsreden; Begründer der Prunkrede öffentliche Redekunst = Kern der paideia (Erziehung/Bildung)

ANTIKE II Aristoteles (384-322 v. Chr.): Mensch = zoon politikon (Lebewesen in der Polisgemeinschaft) Ziel war die Persönlichkeitsentfaltung Erkenntnis durch Erfahrung Erziehung durch Gewöhnung vor Lehre; Gymnastik vor Geistesbildung Paideia: griech. Kultur in Alexanders Reich griech. Sprache ist Bildungsgrundlage paideia = humanitas = Bildung päd. Institutionen: 0-7 (paidon=kleines Kind) Familie 7-14 (pais=Kind) Elementarschule 14-21 (meirakion=Jüngling) 14-18 höhere Schule, 18-21 Ephebie, Hochschule Erziehung/Bildung in hellenistischer Zeit: abnehmend: aristokratisch, körperlich, durch Wahl geschaffene Männerclubs zunehmend: alle Kinder freier Herkunft, geistig, Schule, Erziehung gesetzl. geregelt Lehrer (didaskalos) vs. Pädagoge (paidagogos): L. = Verachteter Beruf, schlecht bezahlt, keine spezielle Ausbildung P. = Sklave, Begleiter, Aufsicht, Erzieher, Repetitor Höhere Schule: Lehrer: grammatikos Unterrichtsgegenstände: - Kanon klassischer Texte (kunstvolles Lesen) - deren Exegese (Auslegung) - Grammatik (Sprachanalyse) enyklios paideia (umfassende Bildung): - Grammatik, Rhetorik, Dialektik - Geometrie, Arithmetik, Musiktheorie, Astronomie altrömische Erziehung: mos maiorium (Sitte der Vorfahren): 0-7: von Mutter erzogen 7-16: vom Vater erzogen 16-17: tirocinium fori (polit. Lehrzeit) 17-18: Militärdienst Erziehungsziel: Frömmigkeit, Sparsamkeit, Nützlichkeit Hellenistisch-römische Erziehung:

setzt sich ab dem 2. Jhd. v. Chr. durch (griech. Einflüsse) Aber: Ablehnung von Nacktheit und Knabenliebe, Skepsis gegenüber Musik/Kunst/Athletik Schulwesen: - Elementarschule (schon zuvor) - Höhere Schule (ab Mitte des 3. Jhd. v. Chr.) - Hochschule/Rednerschule (ab 1. Jhd. v. Chr.)

Klassiker römischer Bildung: Cato (234 bis 149 v. Chr.) de agri cultura Cicero (106 bis 43 v. Chr.) Reden, Briefe Vergil (70 bis 19 v. Chr.) Aeneis, Gerorgica, Bucolica Horaz (65 bis 8 v. Chr.) Oden Quintilian (30 bis 96 n. Chr.) Rhetoriklehre Bildungspolitik im kaiserlichen Rom: collegia iuvenum (ähnlich Ephebie) Steuerbegünstigung (für höhere Lehrer) Zulassungsregelung Gemeindeschulen (von Gemeinde unterhalten) Lehrerberechtigung vom Stadtrat christlich-römische Erziehung: Familie = 1. Erziehungsstätte: - Vorbildverhalten (Vater für Sohn, Mutter für Tochter) - Heilige Geschichten erzählen und vom Kind erzählen lassen Kirche = 2. Bildungsstätte: - Einführung in christl. Lehre vor der Taufe - 3 jähriger Religionsunterricht (Ende des 2. Jhd.) Christliche Bildung – klassische Bildung: christliche Bildung anfangs nur ergänzende Funktion Forderung (3. Jhd.): keine heidnischen Bücher mehr Hieronymus' Angsttraum: Ciceronianer und nicht Christ zu sein Lösung: Christ soll nicht als Lehrer westl. Weisheit tätig sein ab 4. Jhd.: Rückgang öffentl. schul. Bildung, Nachwuchs-Problem für Clerus Lösung: Kloster und Bischofsschulen

MITTELALTER I

Übergang Spätantike/frühes Mittelalter: enorme Bücherverluste durch: - Vernichtung christl. Schriften während Verfolgung - Vernichtung „heidnischer“ Schriften während Christianisierung - kriegerische Zerstörung während Völkerwanderung - Veränderung der Medien (Ablösung Papyrus durch Pergament) Konstrukt Mittelalter: (Abwertende) Bezeichnung durch Humanisten (Wiederentdeckung Antike) Aufwertung erst durch Romantik (Verehrung Mittelalter) dann rasch nationalistisch eingesetzt (heiliges röm. Reich, heiliger Gral) Gründe für Ende (west)röm. Reich: Völkerwanderung Sklaven-Nachschub bleibt aus Versorgung der Städte wird schlechter Dezentralisierung pol. + rechtl. Gewalt Kindheit im Mittelalter: Kontroverse um Entdeckung der Kindheit: - Aries: positiv: als Kind war man Teil der Gesellschaft im Gegensatz zur Neuzeit - de Mause: negativ: Fähigkeit der Eltern, sich in Kinder zu versetzen wächst immer weiter (im MA noch sehr schwach ausgeprägt) Hinweise auf eigene Phase (strafunmündig) ab 7 Jahren Geschlechtertrennung Differenzen zw. unschuldigem Christuskind und von Grund auf bösem Satansbraten Mittelalterliche Gesellschaft: ländlich ständisch (jeder wird in einen Stand geboren/klare Zuordnung) christlich/kirchlich

Familie im Mittelalter: Paradiesehe als Ur-/Vorbild aus Ehe hervorgehende Familie = Urform aller sozialer Ordnungen i.d.R. Kleinfamilie (4-6 Personen) geschlechtsspez. Arbeitsteilung (Mann: pflügen; Frau: nähen, waschen; gemeinsam: ernten) Einflussreiche Autoren im MA: Augustinus: Gnadenlehre

Boethius: übersetzt Aristoteles Isidor v. Sevilla: Enzyklopädie für Klerikerausbildung Hrabanus Maurus: septem artes liberales Das Gute: Gründe, Platons Idee des Guten zu rezipieren: - Verrohrung durch Völkerwanderung - ethische Regeln erschüttert - Ethik-Weltlauf-Missverständnis durch 2-Prinzipien-Welt (gut/böse) erklärt → Zuflucht zum „schlechthin Guten“ → Gott allein ist gut Erziehung/Bildungsziele: Heil der Seele in Christus Leben auf Jenseits ausgerichtet Welt als Boden der Bewährung → nur Kleriker und adlige Frauen sollten Lesen lernen Bildungswesen: Klosterschulen (ab 7. Jhd. im deutschsprachigen Raum) Domschulen (ab 11. Jhd. wichtiger als Klosterschulen) Hrbanus Maurus - 801-822 Leiter Klosterschule Fulda, 822-842 Abt des Klosters Fulda - gründet mehrere Kloster- und Domschulen - de clericorum institutione (Lehrbuch für angehende Geistliche) → Fokus auf Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik (jeder Punkt begründet, wieso wichtig für christliche Schule) Kloster als Bildungseinrichtung: Bildungsauftrag erfüllt durch: Bibliothek, Scriptorium, Schule (innere/äußere Schule) Lehrplan an Kloster- und Domschulen: - Elementarstufe: Lesen, Singen, (Schön)schreiben - Mittelstufe: septem artes liberales (vor allem Donatus) - Oberstufe: Theologie Donatus: 4. Jhd. röm. Rhetoriklehrer grammatische Lehrwerke ars minor (Wortartenlehre für Anfänger in Frage-Antwort-Form) = Standartwerk MITTELALTER II Hintergrund: Allgemeine Entwicklungen: Hochmittelalter: Bevölkerungswachstum, Reconquista, Kreuzzuge, Bauhütten Spätmittelalter: Pest, Hungernot, Schis,a, Aufstände, Erfindungen Frühe Neuzeit: Renaissance, Humanismus, Entdeckungen

Foci historisch-pädagogische Forschung: Prozess der Zivilisation (Elias): - Oberschicht soll sich absetzen Entdeckung der Kindheit (Aries): - Züchtigung des Kindes, Spiele und zuträgliche Bewegung (Umgang mit) Armut: - Oblation = Übergabe Kind an Kloster; Kindesmord; Armut als Schicksal - Behinderte: viele nach Geburt ausgesetzt; auf Almosen angewiesen; Bettelerlaubnis Entdeckung der Individualität (Burckhardt) Renaissance: - Kunst: Wirklichkeit, Perspektive, Fokus auf Mensch - Entdeckung neuzeitlicher Wissenschaften und des pers. ICHs Bedeutungszuwachs von Wissenschaft, Erziehung, Bildung (Paulsen, Schulhistoriker): - Universitäten: Bibel wird studiert, aber untersch. interpretiert - Lateinschulen: Bürgerkinder, Bettelsschüler - Schreib-Rechenmeisterschulen: Bürgerkinder, Kaufleutskinder - Elementarschulen: Grundkenntnisse, begrenzt auf lesen, schreiben, sprechen Orden als Bildungsträger: frühes Mittelalter: Benediktiner, Cistercienser, ländlich einsam; bewirtschaften ihr eigenes Land, Selbstversorgung, keine Bildung Hochmittelalter: Dominikaner, Franziskaner, Augustiner, städtisch, auf Massen wirken, von Gaben leben; vom Betteln leben, Spätmittelalter: Jesuiten Universität: Aufschwung Wiss. durch Wiederentdeckung aristoteler Philosophie und Import arabischer Kenntnisse Universitas = Gemeinschaft Lehrer und Scholaren Fakultäten: Theologie, Recht, Medizin Methoden: Vorlesung, Disputation (Rede und Gegenrede) FRÜHE NEUZEIT I Folgen der/Reaktion auf die Reformation 1520er: Verfall Bildungswesen Luther fordert christliche Staatsschule Melanchthons Schulprogramm: Eloquenz, Imitation lat. und griech. Klassiker jesuit. Schulprogramm (Gegenprogramm): Frömmigkeit und Selbstformung, unentgeltlich, gegen Prügelstrafe, für Preise, Schultheater Gelehrtenschulen blühen wieder auf(1600), aber werden kritisiert: weltfremd

Volks-/Muttersprache ausgeblendet Realien vernachlässigt Volksbildung vernachlässigt Barock → (Ordnung/Unordnung) 17. Jhd.: politisch-wirtsch.: 30 jähriger Krieg (Desorientierung), absolutistischer Territorialstaat (Autonomie der Städte geht verloren), merkantilistische Volkswirtschaft (Gewinnstreben), Enst. v. Manufakturen wissenschaftl.: große Systeme, strenge Methode ästhetische: Barock: Leben in Fülle, geometr. Anlagen, Sprachregelung Bildungspolitik und pädagogische Folgen: Staatsschule (Bedarf an Untertanen) „Sachen“ = Realien statt nur Worte Volksschule statt nur Gelehrtenschule muttersprachl. Unterricht Erziehung/Bildung als System Ratke (Didaktiker und Pädagoge): im Jahre 1612 fordert folgendes: täglich nur ein Fach, täglich höchstens 4 Stunden, dazwischen Erquirck- und Singstunde, häufige Wiederholung und Übung, Omnia agat praeceptor (Stoff in Häppchen einteilen), zunächst Muttersprache Comenius (Theologe, Philosoph, Pädagoge): wichtigste Schriften: 1632 Didactica magna, 1658 Orbis pictus Ziel: Mensch und Welt in Ordnung Weg: Sinne → Gedächtnis → Verstehen → Urteil 0-6 Mutterschule (in jedem Haus); 7-12 Muttersprachschule (in jedem Dorf); 13-18 Lateinschule (in jedem Bezirk); 19-24 Hochschule (in jeder Provinz) Staatliche Schulordnungen: 1607: Anhalt-Bernburg (erstmals Schulpflicht) 1619: Weimar 1642: Gotha (nach Ratke: 1657 1. Realienbuch; 4 W Ferien; Fehlen 1-6 Groschen Strafe) 1647: Braunschweig-Wolfenbüttel 1649: Württemberg; Braunschweig-Lüneburg 1658: Magdeburg (comenianisch) adlige/höfische Erziehung: Ideal Montaignes (16. Jhd.): Freiheit des Geistes (adliges) Ideal 17. Jhd.: Hofmann, Kavalier, Gentleman, weltoffen, -erfahren, gewandt Inhalte: moderne Sprachen, Fechten, Reiten

Formen: Hofmeistererziehung, Ritterakademie, Bildungsreise FRÜHE NEUZEIT II Pietismus und Aufklärung: gemeinsam: praktisch orientiert; gegen Buchgelehrsamkeit unterschiedliche: P. räuml. begrenzter; zeitl. z.T. parallel; religiös (Sünde) vs. weltl. (Glück) Pietismus: Spener (1670 Collegia pietatis) Francke (1698 Waisenhaus in Halle gegründet); zu ihm gehören: Lateinschulen, Deutsche Schulen, Heime etc. gegen Orthodoxie und Staatsbindung Bewährung des Glaubens im Handeln Selbstbeobachtung gefühlsbetont (Sünde, Gnade, Erweckung) Grundgedanken Franckes: natürlichen Eigenwillen brechen, Fleiß, Aufnahme von Realien im Unterricht seine bildungspolitischen Wirkungen: - Realschule: 1704 in Halle, 1747 in Berlin - Preuß. Schulordnungen 1713, 1716/17, 1736 pietistisch - Lehrerseminare - Volksschule = Glied des Bildungswesens Aufklärung aus heutiger Sicht ambivalent Sozialdisziplinierung und Brauchbarkeit Vervollkommung, Emanzipation und Toleranz Rousseaau präsentiert Widersprüche der Erz. i. d. Moderne: Freiheit vs. Zwang Individuum vs. Gesellschaft Mündigkeit vs. Anpassung Humanität vs. Nützlichkeit

Aufklärung: räumlich von West nach Ost, genauer: - von England um 1700 - über Frankreich Mitte 18. Jhd. - nach Deutschland Ende 18. Jhd. pädagogisch- konzeptionell: - von Gentleman-Erziehung (John Locke) - über negative Erziehung (Rousseau)

- zu philantrhropologischer Erziehung (Basedow) John Locke: Gentleman-Erziehung: durch Hofmeister (unter väterlicher Aufsicht) körperliche Erziehung zuerst Ziel: Begierden beherrschen Strafe durch Schande Ziel: Weltgewandtheit Erkenntnis durch Erfahrung Rousseau (1762): Emile oder Über die Erziehung: Ziel: autonomes Subjekt Grund: nur Unabhängigkeit garantiert Glück; Eigenrecht des Kindes Methode: negative Erziehung (Zeit verlieren, Kinder Erfahrungen machen lassen) Erzieher: Natur, Dinge, Menschen 2 Stufen Vernunft: sinnenhaft, sensitive kindliche Vernunft und intellektuell, menschliche V. Basedow (1774): Philanthrop in Dessau: Uniform Meriten-, Reichtums- und Standeslage Gehorsam Militärische Bewegungen, Wanderungen nur mechan. Tun unter Strafe

Schulwirklichkeit: Lehrer nicht qualifiziert genug Kinder konnten kaum schreiben; rechnen noch weniger Armut und Industriepädagogik: Bsp. Göttingen 18. Jhd.: Arme und Bettler knapp 30 % der Göttinger Armenordnung: Gemeinde zur Armenfürsorge verpflichtet, Betteln untersagt Einrichtung Werkshaus Städtische Fürsorge: Meldepflicht für Pflege- und uneheliche Kinder, Stadt organisiert Pflege und gibt „Kopfgeld“ Göttinger Industrieschule: Rechnungslegung gegenüber Armenkollegium Besuchspflicht für aus Armenklasse unterstützte Kinder Produktions- und Lehrraum wichtig ist nicht, was gearbeitet wird, sondern dass (Arbeiten lernen) und wie (Sorgfalt, Pünktlichkeit, Fleiß) gearbeitet wird

MODERNE I Niedergang des herkömmlichen (Schul-)Humanismus durch: Bedeutungsverlust altsprachlichen Wissens als Instrument zur Erschließung der Quelle des Glaubens Aufklärungsforderungen (industriöse Einstellung, Realien, moderne Sprachen) → Neuhumanismus (Ausrichtung nicht mehr auf Lektüre des Lateinischen um theologische Schriften zu verstehen, sondern inwiefern trägt die Lektüre dazu bei, dass das Individuum sich vervollkommnen kann) Ideale der Klassik: Humanität Totalität: Verstand und Gefühl; wissenschaftl. Denken und künstlerisches Empfinden; theoretisches Erfassen und praktische Umsetzung Harmonie → verwirklicht in: Antike, Natur, Individuum? Gründe für altgriechische Orientierung: Empfindsamkeit durch Pietismus geweckt → Aber Identifikationsobjekt außerhalb Religiosität gesucht → Naturbegriff (Rousseau) → Griechen stehen Natur noch ganz nah → Nicht Römer, sondern Griechen sind Ursprung europ. Kultur → gegen roman. Humanismus, gegen Frankreich Idealismus: Fichte, Grundlage der ges. Wissenschaftslehre: Erkenntnis als aktive Tathandlung Das ICH setzt das NICHT-ICH Bilder sind: Sie sind das Einzige, was da ist und wissen von sich nach Weise der Bilder...

Johann Heinrich Pestalozzi: Schweizer Pädagoge, Philanthrop, Schul- und Sozialreformer, Philosoph und Politiker

Wilhelm von Humboldt: deutscher Gelehrter, Staatsmann und Mitgründer der Universität Berlin (heute: Humboldt-Universität zu Berlin)

Verknüpfung unseres Ichs mit der Welt zur „allgemeinsten, regsten und freiesten Wechselwirkung“: Risiko: dass Mensch sich in Gegenständen verliert (Entfremdung) Chance: Rückkehr aus Entfremdung = Bildungsprozess aus i.e.S → Methode: Mensch muss die Masse der Gegenstände sich selbst näher bringen, diesem Stoff die Gestalt seines Geistes aufdrücken und beide einander ähnlicher machen.

MODERNE II

Friedrich Fröbel (1782-1852): 1816: allg. dt. Erziehungsanstalt, 1826: Menschenerziehung, 1840: allg. dt. Kindergarten religiös-mystischer Grundbezug göttlicher Wesenskern aller Dinge Kind ist Ganzheit: sphärisches ICH als Einheit-Mannigfaltigkeit-Einzelheit

Johann Hinrich Wichern (1808-1881) 1823 stirbt sein Vater, Lehrer in Pensionat Studium ev. Theologien „Besuchsverein“ 1833 Rauhes Haus gegründet: Familienprinzip; Nachsorgesystem; Tagebuchführung, wöchentliche Konferenz, Mitarbeiter = „Brüder“ Innere Mission gegründet Sozialpädagogik: bei Pestalozzi und Wichern nicht als Begriff, aber haben mit ihren Schriften die Ideengeschichte beeinflusst erst 2. Hälfte des 19. Jhd. in schulpäd. Schriften von Diesterweg und Mager aufgetaucht Ende des 19. Jhd. breiterer Begriff: Willmann, News, Natorp Natorp: Sozialpädagogik als „Erziehung in der, durch die und für die Gemeinschaft“

Entwicklung des Schulwesens:

höhere Beschulungsrate: - Hygieneverbesserung - Schulpflicht wird konsequenter durchgesetzt Johann Friedrich Herbart: 1809: Universitätsseminar Königsberg gegründet pro Hauslehrer, aber schulpädagogisch wirksam Pädagogik als Wissenschaft: - Ziel/Ethik: Charakterstärke und Sittlichkeit - Weg/Psychologie: Klarheit, Assoziation, System, Methode - einheim. Begriffe: erziehender Unterricht Herbartianismus: T. Ziller (1817-82): Uni Leipzig; W.Rein (1847-1929): Uni Jena Formalstufen: 1. Vorbereitung, 2. Darbietung, 3. Verknüpfung, 4. Zusammenfassung, 5. Anwendung O.Frick (1832-92): Franckesche Stiftungen MODERNE III Bildungs-/Schulkritik um 1900 bemängelt: Lebensferne und Erlebnismangel Frontalunterricht und Tätigkeitsarmut Zeugnissystem und Formalismus

Gesellschaftliche Reformbewegungen: Arbeiterbewegung Frauenbewegung Jugendbewegung Reformpädagogische Bewegungen: Landerziehungsheimbewegung Kunsterziehungsbewegung Arbeitsschulbewegung Lebensgemeinschaftsschulbewegung Einheitsschulbewegung Sozialpädagogische Bewegung Volksbildungsbewegung Klassische Reformpädagogiken: Montessoripädagogik Waldorfpädagogik Jena-Plan-Schule

Freinet-Pädagogik Gemeinsamkeiten klassicher Reformpädagogiken: Kritik am „herkömmlichen“ Unterricht monopersonale Urheberschaft normativ-anthropologisch orientiert päd. Umgebung wichtig, aber vorgegeben Schule als Eigenraum Disziplin ohne Lehrereingriff Maria Montessori (1870-1952): 1896: Promotion, erste Ärztin Italiens 1907: Casa die bambini 1909: Il metodo della pedagogia sientifica 1929: Association Montessori Internationale (Berlin bis 1935, dann Amsterdam) Clara Grunwald (1877-1943): Lehrerin 1919: Gründung Montessori-Komitee, nur für Fachleute 1921: Montessori-Lehrgang von Montessori selbst in London gehalten 1925: Deutsche Montessori-Gesellschaft, Vorsitzende, besteht noch heute Montessori-Pädagogik: Geheimnis des Kindes Absorbierender Geist Sensitive Perioden normale Entwicklung Entwicklungsfreiheit Polarisation der Aufmerksamkeit Vorbereitete Umgebung Unterrichtskonzeption: - Hilfe zur Selbsthilfe (Kind zu M.: Hilf mir, es selbst zu tun) - Freiarbeit mit Material (K. bekommt Material, das für best. Lernschritte hergestellt w. - Merk...


Similar Free PDFs