Sportpsychologie VL13-17: Entwicklung der Motorik PDF

Title Sportpsychologie VL13-17: Entwicklung der Motorik
Author Vroni Eicher
Course Sportpsychologie
Institution Universität Bern
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Vorlesungsinhalte und persönliche Notizen und Beispiele...


Description

Sportpsychologie VL:13 motorische Entwicklung Entwicklung = relativ konstante Veränderungen des Verhaltens, der Verhaltensmöglichkeiten und des Erlebens über die Zeit, orientiert am Lebensalter = chronologisches Alter. (Sport-)motorische Entwicklung -> wird zukünftig von motorischer Entwicklung gesprochen -

-

Lebenslang immer wieder Veränderungen (sport-)motorischer Persönlichkeitsbereich o Konditionelle und koordinative Fähigkeiten (dahinterliegende Kompetenzen von Fertigkeiten) o Elementare (=gehen, werfen, sitzen) und sportmotorische (Salto vw) Fertigkeiten (=all dies was man sehen kann -> z.B. Salto, Flick-Flack etc.) o Sportliche Leistungen Fragestellungen: o Wie verändert sich die Motorik im Verlauf des Lebens? (Beschreibung) o Welche Faktoren bestimmen die motorische Entwicklung? (Erklärung) o Welche Möglichkeiten bestehen, Einfluss auf die motorische Entwicklung zu nehmen? (Modifikation)

Biologisches Alter vs. chronologisches Alter

Mädchen viel früher in Pubertät Grosse interindividuelle Unterschiede Meisten: Jungs um 14-15, Mädchen um 12 7 Jahre gravierende Unterschiede

Methodische Probleme: Kalendarisches Alter: Entwicklungsverlauf sehr ähnlich – aber nicht zum selben Zeitpunkt: Mittelwert hat viel flacheren Verlauf Biologisches Alter: Normieren am biolgischen Alter für 0 den Wert bei Beginn der Pubertät einsetzen -> gleiche Verteilungskurve

Sprungkraft differenziert nach Alter und Grad der geschlechtlichen Reife: -

Sprungkraft hängt weniger ab vom chronologischen Alter Höhere Abhängigkeit vom biologischen Alter: Dunkelblau = noch nicht in Pubertät Gelb = Pubertät abgeschlossen

Akzeleration – Retardierung Akzeleration = Entwicklungsbeschleunigung oder früheres Einsetzen der Reifungsvorgänge sprich Pubertät Bei individuellen Verläufen: 1 Person weiterentwickelt als eine andere Gruppenspezifisch: Team-Volleymannschaft nur akzelerierte Spieler Säkulär: in historischen Zeit – heutige Kohorte früher in Pubertät als vor 100 Jahren Somatisch (körperlich motorisch) & psychisch Typen: Wenn beide Bereiche (harmonisch & psychisch retardiert oder akzeleriert sind) -> harmonisch Disharmonisch wenn unters. Problem: Wo ist Altersnorm? Relevante Abweichung der Norm? Wie hängen psychische und somatische Akzelerationserscheinungen zusammen? Retardierung = Entwicklungsverzögerung oder späteres Einsetzen der Pubertät Einflüsse auf die motorische Entwicklung Endogene Faktoren: - Reifungs- & Alterungsprozesse Exogene Faktoren: - Biologische Adaptation (Anpassung von Kraft, Ausdauer) - Motorisches Lernen (erlernen von Fertigkeiten) Wissenschaftsdisziplin mit Bezug zur motorischen Entwicklung

4 Phasen der körperlichen Entwicklung 1.

Erste Phase: bis zu 9 Jahren: körperliche Entwicklung von Mädchen und Jungs fast parallel. Weniger Längenwachstum als Körpermassenzunahme 2. Zweite Phase: 10-13 Jahre: puberaler Wachstumsschub 3. Dritte Phase: 14-18 Jahre: divergierende körperliche Entwicklung zwischen Mädchen und Jungs -> grosse Geschlechtsunterschiede im Erwachsenenalter 4. Vierte Phase: Erwachsenenalter: exogene Faktoren -> reifen, Altern nimmt zu ➔ Heute könnte man 5. Phase hinzunehmen: hohen Alter ausgeprägter Rückgang der körperlichen Funktionsfähigkeiten

Mädchen rot Jungs blau Wachstum gerade Linie Jährlichen Zuwachs in cm.: gestrichelte Linie Körperproportionen: Kopf bei Kind ¼ der Körperlänge – Erwachsen 1/8

Motorische Entwicklung bei sportlich Inaktiven – Qualitative Aspekte Beispiel: Entwicklung koordinativer Fähigkeiten und elementare Fertigkeiten im Kindesalter Allgemeine Merkmale der motorischen Entwicklung in der frühen Kindheit a) b) c)

d)

Cephalocaudale Entwicklungsrichtung: erste geordnete Bewegungen zuerst mit Kopf, dann mit Armen, dann mit Rumpf und am Schluss mit Beinen ausführen Proximodistale Entwicklungsrichtung: zuerst Grobmotorik – dann Feinmotorik (zentral-peripherer Trend) Kontralaterale Mitbewegungen: einseitig auszuführende Bewegungen (z.B. Greifen mit der rechten Hand) werden von der Gegenseite (linke Hand) mitausgeführt (deshalb nehmen Ball mit beiden Händen und werfen ihn so) Hypertonie: gering ausgeprägte Steuerungsfähigkeit führt zu einem unnötig hohen Krafteinsatz (v.a. der Antagonisten) und damit zu eckigen und ungelenkigen Bewegungen

Phasenabfolge bei der Entwicklung des Gehens

Aneignung frühkindlicher Bewegungsmuster (Streubreiten und intraindividuelle Verläufe)

-

Sarah: Phase des Sitzens lange dafür Rest schnell Kommen nicht immer alle Formen vor Abweichung der Norm ganz normal

➔ Einzelbewegungen lernen Kinder schon relativ früh ➔ Kombination schwierig: erst meist im 6/ 7. Lebensjahr

Fähigkeit zu Sukzessiv-Kombinationen im 6./7. Lebensjahr 95%

Laufen und Hindurchwinden z.B. aus dem Lauf ein quergelegtes Kastenteil durchkriechen

65%

Laufen und klettern: z.B. aus dem Lauf einen längsgestellten Sprungkasten überwinden

42%

Laufen und Rollen: z.B. aus dem Lauf eine Rolle vw. Über ein am Boden liegendes Kastenteil

42%

Laufen und Springen einbeinig: z.B. aus dem Lauf mit einbeinigem Absprung einen Turnkasten überwinden -> Landung auch einbeinig

25%

Laufen und Springen beidbeinig: z.B. aus dem Lauf mit beidbeinigem Absprung einen kleinen Turmkasten überwinden -> Landung auch beidbeinig

9%

Laufen und Drehspringen ein- bzw. beidbeinig: z.B. aus dem Lauf mit ein- bzw. beidbeinigem Absprung 180° drehen um die Körperlängsachse eine Turmbank überwinden -> Landung wie Absprung ein- bzw. beidbeinig

Entwicklung der Weitwurfleistung bei Kindern und Jugendlichen

bei Mädchen ein Knick – Verlangsamung des Anstiegs bei Jungs erst kleine dann grössere Vorteile

Zuwachs der koordinativen Leistungsfähigkeit von 5-17 Jahren

➔ Ohne spezifisches Training ➔ Höchsten Zuwächse zwischen 7-9 und relativ hohe zw. 9 und 11 dann abnehmende Zuwächse

3 Gründe: Verbesserung koordinativer Fähigkeiten im Kindesalter – erste Erklärungsversuche Endogene Faktoren als eine Voraussetzung Stadien der Hirnreifung: -

beim Neugeborenen, nach 3 Monaten, nach 15 Monaten nach 2 Jahren

Exogene Faktoren haben grosse Bedeutung Optimale Aneignung und Vervollkommnung durch kumulativen Einfluss günstiger Umweltbedingungen: günstige Lebensraumbedingungen Erreichbarkeit von Spielmöglichkeiten Förderung durch Eltern / älter Geschwister Sport

VL:14 motorische Entwicklung Motorische Entwicklung bei sportlich Inaktiven – Quantitative Aspekte -

Lebensalterbezogene Entwicklungsreihen darstellen Wichtige Fragen: o Wie verändern sich die motorischen Fähigkeiten im Lebenslauf (z.B. jährlicher Leistungszuwachs, Form der Entwicklungskurve linear, exponentiell, parabolisch, Leistungsknick)? o Wann wird in einzelnen Sportarten (einzelne Fähigkeiten & Fertigkeiten) das Höchstleistungsalter erreicht? o Wie unterscheiden sich einzelne konditionelle Fähigkeiten (bezüglich der oben genannten Fragen)?

Entwicklung der aeroben Ausdauer (Fahrradergometer) in der Kindheit / Jugend

In Kindheit sehr ähnliche Entwicklung Kontinuierlicher Anstieg bis 11/ 12 Bei Mädchen leichte Abflachung – Plateauphase mit 17 Jungs stärkere Zunahme

VO2max -> steigt an Stagnation zu Beginn der Pubertät bei Mädchen Relative VO2max: relativiert am Körpergewicht – bei Jungs konstant und bei Mädchen schon früh eine Leistungsabnahme Vorsicht: 6-jährige (nicht im Sportverein) bewegen sich ca. 2x so viel wie 16-jährige (untrainierte)

Entwicklung der Handmaximalkraft in der Kindheit / Jugend Bei Jungs endogener Einfluss: Entwicklung der Sexualhormone erhöhter Testosteronspiegel ab der Pubertät führt (v.a. bei Jungen) zu Muskelhypotrophie

Bei Mädchen exogener Einfluss: körperliche Aktivität: Verbesserung intra- und intermuskuläre Koordination + Muskelhypertrophie Entwicklung der Schnellkraft in der Kindheit / Jugend (Standweitsprung) Gleiches Bild wie bei Ausdauer & Maximalkraft ➔ ➔

Mädchen zu Beginn Pubertät Abflachung Schere wird grösser

Entwicklung der Beweglichkeit in der Kindheit / Jugend (Rumpfbeugen) ➔

Kein Entwicklungstrend sichtbar Mädchen schneiden hier besser ab

Entwicklung koordinativer Fähigkeiten in der Kindheit / Jugend

➔ ➔ ➔ ➔

Wenig erforscht Starke Verbesserung vor Pubertät Ab Pubertät nur geringe Leistungssteigerung Jungs bessere Leistung Stark von Aufgabe abhängig: bei Zeitdruckaufgaben (in Sportspielen) Jungs besser als bei Präzisionsdruckaufgaben (sehr genau ohne zeitliches Limit z.B. Faden einfädeln)

Entwicklung motorischer Fertigkeiten in der Kindheit / Jugend

➔ Fertigkeiten viel stärkeren Einfluss von dem was Kinder tun ➔ Hauptsächlich exogene Faktoren (Sozialisationsbedingungen) – sind nicht zeitgebunden ➔ Nur bedingt bestimmten Orten des zeitlichen Kontinuums zuzuordnen

Entwicklung der Motorik der Kindheit / Jugend – Gesamtschau (MODAKIS-Studie) Kind: Vergleichbare Entwicklung bei Mädchen und Jungs Beginn Pubertät: Zunehmendes Abflachen der Kurven Speziell bei Mädchen: flacht deutlich schneller ab

Normwerte motorische Fähigkeiten im Lebenslauf

➔ Entwicklung in Kindheit / Beginn Jugend rasch ➔ Dann Höstleistungsalter ➔ Abflachung ➔ Gilt für alle Fertigkeiten

Entwicklung motorischer Fähigkeiten bei Untrainierten – Überblick -

Anstieg im Kindes- und Jugendalter Höhepunkt im Jugend- oder frühen Erwachsenenalter, anschliessend Rückgang Kraft: höchste Leistungsfähigkeit im frühen Erwachsenenalter, anschliessend eher langsamer Rückgang Aerobe Ausdauer: höchste Leistungsfähigkeit im Jugendalter, anschliessend Rückgang Beweglichkeit, Schnelligkeit: frühes Erreichen des «Höchstleistungsalters» (Jugendalter) Mädchen erreichen das Höchstleistungsalter immer früher als Jungs Leistungsunterschiede bei Kraft, aerober Ausdauer hoch zugunsten der Jungs – Frauen sind beweglicher ➔ Sind Kurven auf biologisches Alter zurückzuführen? Evt. Konfundierung von Alterns- und Bewegungsmangeleffekten (Menschen bewegen sich immer weniger) bei körperlich inaktiven Personen)

Charakteristische Bewegungsabschnitte -

Ziel: Beschreibung durchschnittlicher Verlaufsformen der motorischen Entwicklung Theoriebezug: fehlt (Berücksichtigung von Reifungs- und Umweltfaktoren) Gesamte Lebensspanne Bedeutung: fast alle (deutschsprachigen) Einteilungsversuche orientieren sich an Winter & Hartmann

Probleme der verschiedenen Einteilungsversuche: -

grosse individuelle Unterschiede zwischen Altersgleichen (akzeleritere, retardierete) keine synchrone Entwicklung einzelner motorischer Merkmale (schwierig allgemeine Entwicklungsabschnitte zu definieren) Nachweis von Leistungsknicks schwierig Geschlechtsspezifische Unterschiede Säkuläre Akzeleration (= Veränderung der Motorischen Entwicklung und Entwicklungsbeschleunigung im Rahmen der historischen Zeit) evt. weil heutige Kohorte früher in Pubertät entwickelt auch früher motorische Entwicklung

(Winter & Hartmann, 2007) Phasenbezeichnung Säuglingsalter

Charakterisierung Altersspanne Phase der ungerichteten Geburt - 3. Lebensmonat Massenbewegungen (z.B. lernen des Gehens) Phase der Aneignung erster 4.Lebensmonat - 1. Lebensjahr koordinierter Bewegungen Kleinkindalter Phase der Aneignung vielfältiger 1.-3. Lebensjahr Bewegungsformen Vorschulalter Phase der Vervollkommnung 4.-7. Lebensjahr vielfältiger Bewegungsformen Frühes Schulkindalter Phase schneller Fortschritte in der 7.-10. Lebensjahr motorischen Lernfähigkeit Spätes Schulkindalter (kurz vor Phase der besten motorischen Mädchen: 10./11.-11./12. Lj. Pubertät) Lernfähigkeit in der Kindheit Jungs: 10./11.-12./13. Lj. Erste Phase der Reifungszeit Phase der Umstrukturierung von Mädchen 11.-12/13. Lj. (Pubeszenz) motorischen Fähigkeiten und Jungs 12./13.-14./15. Lj. Fertigkeiten Zweite Phase der Reifungszeit Phase der sich ausprägenden Mädchen: 13-16./17. Lj (Adoleszenz) geschlechtsspezifischen Jungs: 14./15. -18.19. Lj. Differenzierung, der fortschreitenden Individualisierung und der zunehmenden Stabilisierung Frühes Erwachsenenalter Jahre der relativen Erhaltung der Ca. 18/20 - 30/35 Jahre motorischen Fähigkeiten Mittleres Erwachsenenalter Jahre der allmählichen Ca. 30/35 – 45/50 Jahre Leistungsminderung Spätes Erwachsenenalter Jahre der verstärkten motorischen Ca. 45/50 – 65/70 Jahre Leistungsminderung Spätes Erwachsenen- und Jahre der ausgeprägten 65/70 und älter Greisenalter motorischen Involution ➔ Wenig Erkenntnisse zum Erwachsenenalter ➔ Nur 4 Einteilungsschritte, weil passiert nicht sehr viel (v.a. frühes und mittleres Erwachsenenalters ➔ Keine Leistungsknicks Modell zur Beurteilung individueller motorischer Entwicklungsverläufe

Entwicklungsverlauf bei sportlich aktiven im Vergleich zu sportlich Inaktiven Sportlich Aktive Sportlich Inaktive Weisen in der jeweils betriebenen Tiefere Werte bei motorischen Sportart beanspruchten motorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten Fähigkeiten/ Fertigkeiten in jedem Höchstleistungsalter früher erreicht Leistungsrückgang früher bezogen aufs Lebensalter deutlich höhere Werte auf chronologische Alter (Grund: Alterns(als gleichaltrige sportlich inaktive Personen) und Bewegungsmangelerscheinungen) Höchstleistungsalter wird zu Leistungsrückgang im späterem Zeitpunkt im Lebenslauf Erwachsenenalter linear & deutlich erreicht Leistungsrückgang beginnt auch erst stärker (Grund: mit Alter zunehmende später (Grund: Konfundierung von negative Adaptationserscheinungen = Anpassungsprozesse bei Inaktiven) alterns- und Trainingseffekten bei Trainierenden) Leistungsrückgang im Erwachsenenalter – nonlinar (parabolisch: jedes Jahr geht’s bisschen mehr bergab als im Vorjahr) & deutlich geringer ➔ Leistungsdifferenz zwischen sportlich aktiven und Inaktiven bleibt im Alternsverlauf etwa gleich. (Gründe: mit zunehmendem Alter erhöhter Bewegungsmangel und damit abnehmendes Adaptationsniveau bei Untrainierten; allerdings «Bodeneffekt» = wenn geringe Leistung erreicht ist schwer noch schlechter zu werden z.B. VO2max kann nicht noch mehr abnehmen sonst würde Person sterben) ➔ Verlernen schwerer als sich negativ anpassen – Kraft und Ausdauer (Plastizität höher beim Rückgang) ➔ Mein alter: sehr stark Abhängig von exogenen Faktoren (Umwelt) weniger von endogenen Leistungsdifferenz zwischen Senioren – Wettkampfsportlern und Sportabzeichennorm

➔ Untere Kurve: hin und wieder sportlich aktive Freizeitsportler ➔ Negative Anpassung der Freizeitsportler -> schwierig noch schlechter zu werden

Relative VO2max in der Lebensspanne Maximal- und Minimalwerte

➔ Bis ins hohe Alter die Trainierten mit gestrichelter Linie deutlich höhere Werte ➔ Bodeneffekt: unter 10ml/ 20ml Vo2max sind Personen nicht mehr lebensfähig -> kann nicht mehr weiter absinken

Leichtathletik-Weltrekorde (WR) und Altersklassen-Weltbestenleistungen

➔ M: Mittelwert des Alters der besten Jahre immer zwischen 20 und 30 ➔ Bei 5000m relativ frühes Höchstleistungsalter, weil früh mit Wettkämpfen begonnen etc. in Afrika sehr früh spezialisiert und in Europa erst später ➔ V.a. Leistungen von Weitstrecken sind beeindrucken (mit 60 etc.) Entwicklung leichtathletischer Laufleistung (Top-10 weltweit) nach dem Höchstleistungsalter im Vergleich mit den absolut besten Läuferinne und Läufern der Welt in %

➔ Ab 35. Lebensjahr ein Leistungsrückgang -> nicht linear, zu Beginn des Leistungsrückgang vergleichsweise langsamer Rückgang und dann wird es immer schnellere -> parapel -> pro Jahr immer ein wenig mehr Rückgang als im vorherigen Jahr ➔ Bei 100m Lauf Leistungsrückgang am geringsten (zum Sprinter geboren und zum Langstreckenläufer gemacht) Veränderbarkeit von Marathonleistung grösser (Training spielt enorme Rolle) als eine Sprintleistung

VL:15 motorische Entwicklung – Plastizität der Motorik im Lebenslauf Theoretisch-methodische Aspekte Begriffe: ➔ -

Plastizität ist Oberbegriff (positive und negative Anpassung – allg.Beeinflussung ) Adaptationsfähigkeit -> bei konditionellen Fähigkeiten (Kraft, Ausdauer) -> nie 0 Lernfähigkeit (positive Anpassung)-> bei koordinativen Fähigkeiten Trainierbarkeit -> Plastizität bei Trainingsanforderungen

Operationalisierungsprobleme: -

Fehlende Operationaldefinition obiger Begriffe Differenz- oder Absolutmass oder Anpassungsgeschwindigkeit Was heisst «trainiert» bzw. «untrainiert»?

Reaktionsweisen verschiedener Genotypen auf gleiche Trainingsreize

➔ Low: reagiert weniger intensiv auf Trainingsreize ➔ Late: reagieren langsam auf Trainingsreize

Altersabhängige Plastizität: Qualitative Aspekte -

Sämtliche motorischen Fähigkeiten/Fertigkeiten während der gesamten Lebensspanne durch Übungs-/Trainingsprozesse (positiv) beeinflussbar Körperliche Inaktivität führt zu negativen Adaptationsprozessen

Altersabhängige Plastizität: Quantitative Aspekte -

-

-

Plastizität schwer operationalisierbar Motorische Fähigkeiten während gesamter Lebensspanne in hohem Masse beeinflussbar. «Gewicht» biologischer Alternsprozesse für Ausprägungsgrad motorischer Fähigkeiten zu Beginn und am Ende des Lebens am höchsten Plastizität einzelner motorischer Fähigkeiten – unabhängig vom Alter – ist verschieden Aerobe Ausdauer und Maximalkraft stärker beeinflussbar als Schnellkraft und Schnelligkeit Veränderung der Plastizität motorischer Fähigkeiten im Lebenslauf nicht bei allen Fähigkeiten gleich: aerobe Ausdauer relativ «entwicklungsneutral»; bei Maximalkraft (v.a. bei Männern) deutlich höhere Plastizität im Jugend- und frühen Erwachsenenalter Plastizität konditioneller Fähigkeiten weitgehend unabhängig von der sportlichen Vorgeschichte (kein Bewegungsguthaben) Plastizität koordinativer Fähigkeiten abhängig von Bewegungserfahrungen in der ersten Lebenshälfte (wenn motorisch wenig gelernt – lernt später auch nicht so gut -> abhängig von Lernprozessen)

Negative Anpassung an Bewegungsmangel

➔ Inuit: Technisierung von Maschinen wie Waschmaschine etc.

➔ Beinkraft des Beinstreckers: geringere Werte als bei früher untersuchten -> Kohorteneffekt Wachstums- und trainingsbedingte Veränderungen in der Schnellkraft

➔ Kontrollgruppe: durch wachstums- und Reifungsprozesse ➔ Interventionsgruppe: 3 Trainings -> Kinder zw. 8 und 10 auch Plastizität aufweisen Trainierbarkeit von Ausdauer und Kraft in der zweiten Lebenshälfte

➔ Links: 55-70 Jahren: Innerhalb von 8 Wochen kann den Verlust an Leistungsfähigkeit von 10 Jahren aufholen ➔ Rechts: Kraft: innerhalt von 8 Wochen + 9% Muskelquerschnitt, + 177% Maximalkraft -> Ausgangsniveau war sehr schwach deshalb grosser Zuwachs

Ergebnisse Berlin-Marathon

➔ Besten Läufer 1990 von Altersklasse 50-59 haben gleiche Leistung erzielt wie beste Athleten an OS 1936 | 2018 Zeiten wieder schlechter -> weniger gute systematische Vorbereitung auf Marathon Sportliche Vorgeschichte erfolgreicher Seniorenathleten

➔ Ehemalige Nichtsportler beim Marathon häufig am besten -> sportliche Vorgeschichte spielt keine Rolle ➔ Beste Leistungen sind ehemalige Leichtathleten bei Sprint und Wurf (technischen Disziplinen etwas anders – motorische Fertigkeiten, koordinative Fertigkeiten? sozial: wenn alt kommen viele zum Ausdauersport – Wurf kann schwer vorstellen dass Arzt empfiehlt Speerwerfen mit 60 zu beginnen)

Entwicklung der 5000m-Leistungen und des Trainingsaufwandes bei einem Seniorensportler

➔ Leistung: Abnahme zwischen 22-36. Lj. Dann wieder Anstieg – Plateauphase zw. 45-45J. dann wieder Leistungsrückgang ➔ Exogene Faktoren spielen eine grosse Rolle sieht man am Trainingsaufwand – eine Rolle spielt auch das biologische Alter – höherer Trainingsaufwand im hohen alter aber für gleich Leistung wie mit 24 Motorisches Lernen – Lernleistung Jonglieren


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