Lernzettel Bewegungswissenschaften und Sportpsychologie PDF

Title Lernzettel Bewegungswissenschaften und Sportpsychologie
Author Til Musterku
Course Profilierung in Sportpsychologie und Bewegungswissenschaft
Institution Universität Bielefeld
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Vorsicht nicht ganz vollständig!...


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Lernzettel Bewegungswissenschaften und Sportpsychologie V1: Emotionen  Fragen: Was ist eine EM, Welche Funktion, Wie entsteht, Wie kann man messen?  Problemstellung: Emotionen nur aus beobachtbaren Indikatoren messbar (Mimik, Physiologie, Aussagen)  Was ist eine EM? Emotionen aktivieren Verhaltensdispositionen, die ohne Kontrolle in Verhalten umgesetzt werden (lat. Herausbewegen)  Merkmale: Objektgerichtet, Unwillkürlich, Zeitlich begrenzt  Abgrenzung zu Stimmung, Affekt, Gefühl, Eigenschaften, Stress, Glück  Keine einheitliche Definition (92)  Emotionen sind genetisch verankerte Stellungsnahmen auf Situationen  Multidimensionales Konstrukt, die Reaktionen auf multiplen Ebenen umfasst subjektive Erlebenskomponente kognitive Komponente physiologische Komponente Verhaltens Ausdruckskomponente motivationale Komponente  6 Grundemotionen: Freude, Trauer, Zorn, Ekel, Überraschung, Angst universeller mimischer Ausdruck, sekundäre EM als Kombinationen  In Ausdruck kann es unterschiede geben durch Kultur z (Japaner Amerikaner Studie)  Valenz, Intensität

 Funktionen:  Handlungsleitend (motivational): Überraschung  Orientieren, Wut Kämpfen, Angst  fliehen, Freude  annähern  Informative Funktion: EM signalisieren persönliche Bedeutsamkeit von Reizen  hilft bei Entscheidungen (Beispiel Phineas Gage: Persönlichkeitsveränderung und Entscheidungsproblematik)

 Sozial-kommunikative: Austausch von Reizen mit anderen Lebewesen, Kommunikation der eigenen inneren Zustände, Klärung von Hierarchie  Kognitive: Emotionen sind zusammen mit Wissens- und Gedächtnisinhalten abgespeichert und verbunden  Wie entstehen Emotionen?  Versch. Ansätze:  Evolutionäre Psychologie (Darwin)  Behavioristische lerntheoretische Reaktionsmuster, das durch Umweltgegebenheiten ausgelöst wird Lerngeschichtlich  Neuro- und psychophysiologisch körperliche Veränderungen führen zu Emotion (we feel afraid because we tremble, and not we trembe because we fear) (James,1884)  Kognitive Bewertungstheorie Physiologische Erregung notwendig für Intensität der Emotion, Kognition notwendig bedingt die Qualität der EM  Kognitive Bewertung verändert die Qualität der Emotion, Beispiel versch. Kommentare zu brutalen Beschneidungsritual  Messmethoden:  Verhaltensbeobachtung (Mimik, Stimme, Körperhaltung)  Gesichtsmuskelaktivität  Elektrodermale Aktivität, Herzrate, Lidschlagreflex  Selbstberichte (unterliegen Einschränkungen)

V2: Emotionsregulation  Emotionsregulation ist Einflussnahme auf welche Emotionen wir haben, wann, wie sie erlebt werden und wie zum Ausdruck gebracht werden (Brandstätter 2013)  Abgrenzung zu: Coping weil da Fokus auf Stresssituationen  Einflussfaktoren sind: Selbstbild, Interpersonale Schemata, Kulturelle Normen  Modell für Emotionsregulation: James Gross Situationsauswahl, Situationsmodifikation, Aufmerksamkeitslenkung, kognitive Veränderung (Neubewertung), Reaktionsveränderung (wenn Emotion schon da ist)

 Emotionsunterdrückung nach Gross verändert Intensität nicht, kann sogar zunehmen  Achtsamkeitsmeditation  Fähigkeiten: Geduld, Nicht-Beruteilung, Geduld, Nicht-Greifen, Akzeptanz  Wohlbefinden, Schmerz, Interozeption, Aufmerksamkeitsprozesse

V3: ANGST UND STRESS            

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Angst: Unsicherheits-, Mehrdeutigkeitserlebnis, ggf. nicht identifizierbar Auf die Zukunft gerichtet Furcht: Eindeutige Gefahrenquelle, Gegewart Ängstlichkeit: Disposition mit längerem Erstreckungsgrad Phobie: objektiv unbedrohlich, auf Objekt oder Situation gerichtet Theorien: Evolutionäre Psychologie: (Vorbereitung zur Flucht) Angst im Sport: Angst vor Versagen, Schmerz Verletzung, Ängstliche Schüler sind sportlich weniger aktiv in Freizeit Ängstliche Schüler haben schlechtere Noten, entwickeln negative Angstbewältigungsstrategien (Trotz, Sportzeug vergessen, Krankheit) was tun? Empathie, vertraute Umgebung, Zwischenziele, Kleingruppen Angst als Quelle der Motivation (Ouslang) Angst vs. Ängstlichkeit Zustandsangst = aktuelles Angstgefühl („state anxiety“) abhängig von Zeit und Situation Eigenschaftsangst = individuelles zeitlich überdauerndes Angstgefühl als Persönlichkeitsmerkmal (trait anxiety) Instruktionen wirken unterschiedlich in Abhängigkeit von der individuellen Ausprägung der Ängstlichkeit Abbau von Sportangst Systematische Desensibilisierung Verstärkung/positive Bekräftigung Modelllernen  Lerntheoretische/Verhaltenstherapeutische Techniken Neubewerten Selbstinstruktion Mentales Durchspielen der Situation MBSR  Kognitive Techniken Progressive Muskelrelaxation Atemtechniken  „Physiologische“ Techniken

Wiederholung und Auseinandersetzung mit einer bestimmten Aufgabe Erlangen von Handlungskontrolle Abbau von Angst  STRESS  Stress ist ein komplexes, unspezifisches Reaktionsmuster eines Organismus auf jedwede Form von Belastung oder Anforderung, das der Anpassung des Organismus an diese Belastung dient.  Evolutionär entwickelte Reaktion mit dem Ziel der Überlebenssicherung  Alle Verarbeitungsressourcen auf die Situationsbewältigung konzentriert  Akute Körperreaktionen auf Stress Durchblutung Gehirn, Reduzierter Speichelfluss, Atembeschleunigung, Muskelspannung, verbesserte Reflexe, Blutdruck, Herzschlag, Schwitzen, Energiebereitstellung (Blutzucker, Fette), kurzfristige Schmerztoleranz und Immunkompetenz  Biologische Stressreaktion:  Gehirn  Sympathikus (Noradrenalin)  Nebennierenmark ADRENALIN Gehirn  Hypothalamus Corticotropin-Releasing Hormon CRH  Hypophyse Corticotropin ACTH  Nebennierenrinde  CORTISOL  ACTH löst v.a. die Sekretion von Glukokortikioden aus (z.B. Kortisol), die in der Nebennierenrinde gebildet werden  Feinabstimmung der HPA Achse geschieht durch Rückkopplungsmechanismen auf nahezu allen Ebenen des Systems  Beziehung zwischen der Qualität der Leistung und dem Erregungsniveau Leistung nimmt ab wenn zu hoch oder zu niedrig ist (Mitte beste)  Auswahl der Bewältigungsstrategien aktiv orientierte Strategien, wenn Situation subjektiv kontrollierbar erscheint  Problemzentrierte  Passiv orientierte Strategien, wenn Situation subjektiv wenig kontrollierbar erscheint. Emotionszentrierte Strategien  Exkurs Burnout:

V4: Einführung in die Bewegungswissenschaft  Bewegungswissenschaft Gegenstandbereich ist die Außen und Innensicht von Bewegungen

 Motorik: Innenperspektive körperinternen Steuerungsprozesse und Funktionsprozesse, die Haltung und Bewegung zugrunde liegen  Prozeß  motorische Fähigkeiten  Bewegung/Haltung: Außenperspektive In Raum und Zeit objektiv beobachtbare Erscheinungen und Veränderungen  Produkt Bewegungsfertigkeiten  Motorische Fähigkeiten: genetisch, können durch Training entwickelt werden, nicht direkt beobachtbar, lässt dich aus beobachten nur schließen  Konditionelle, Koordinative Fähigkeiten  Bewegungsfertigkeiten: nicht genetisch, direkt beobachtbare Bewegungsabläufe, werden in Lern- und Übungsprozesse stabilisiert  Elementare, Sportliche Fertigkeiten  Motorische Fähigkeiten  Neuromotorik: Nervale Prozesse und Bewegung  Sensomotorik: Wahrnehmung und Bewegung(shandlung)  Psychomotorik: Erleben, Fühlen, Denken und Bewegung(shandlung)  Soziomotorik: Soziale Umwelt und Bewegung(shandlung)  Konditionelle FÄHIGKEITEN: Kraftfähigkeiten, Ausdauerfähigkeiten, Schnelligkeit, Orientierungsfähigkeiten, Kopplungsfähigkeit,  Koordinative FÄHIGKEITEN: Gleichgewichts-, Reaktionsfähigkeit  Elementare FERTIGKEITEN: Laufen, Werfen, Springen, …  Sportliche FERTIGKEITEN: Hochsprung, Sprintlauf, Diskuswurf

 Koordinative FÄHIGKEITEN: physiologisch oft geordnete Muskelarbeit, Koordination zwischen Muskeln, aber auch zwischen Muskeln und Nervensystem, Abstimmung aller Teilprozesse auf ein Ziel; Bewegung hat Zweck  Die Differenzierungsfähigkeit ermöglicht, die eintreffenden Sinnesnformationen differenziert auf Wichtiges zu überprüfen und die Bewegungen darauf dosiert abzustimmen.  Die Orientierungsfähigkeit ermöglicht, sich in der Vielfalt von Positionen zu orientieren und anzupassen  Rhythmisierungsfähigkeit ermöglicht, Bewegungsabläufe rhythmisch zu gestalten, zu akzentuieren oder einen gegebenen Rhythmus zu erfassen  Die Gleichgewichtsfähigkeit ermöglicht, das Gleichgewicht zu halten oder es nach Positionsänderungen möglichst rasch wiederzugewinnen.  Die Reaktionsfähigkeit ermöglicht, Informationen bzw. Signale aufzunehmen und darauf schnell und mit einer gezielten Bewegung

zweckmäßig zu reagieren.  Morphologische Bewegungsmerkmale (Schnabel, 1998)  1. Bewegungsrhythmus 2. Bewegungskopplung 3. Bewegungsfluss 4. Bewegungspräzision 5. Bewegungskonstanz 6. Bewegungsstärke 7. Bewegungstempo 8. Bewegungsumfang  Die Bewegungsanalyse zerlegt sportliche Bewegungen in Bestandteile und untersucht deren Beziehungen  Morphologische Erfassung der Bewegung: Dreigliederung als funktionsorientierte Grundstruktur Vorbereitungsphase – Hauptphase – Endphase (BSP. WERFEN)  Alle Phasen stehen im Zusammenhang miteinander, nicht rückkehrbar, Zweckbeziehung, Ergebnisbeziehung, Ursächliche Beziehung  Vorbereitungsphase: Schaffung einer optimalen Voraussetzung für erfolgreiche Ausführung der Hauptphase (Ausholbewegung)  Hauptphase: Die Funktion der Hauptphase besteht in der Lösung des eigentlichen Bewegungsproblems,  Endphase: Die Funktion der Endphase besteht entweder darin die Gesamtbewegung zu beenden oder auf eine neue Bewegung vorzubereiten.  Strukturvarianten azyklischer Bewegungen  mehrfache Ausholbewegung ,verminderte Ausholbewegung, weitere Untergliederung einzelner Phasen  Abwandlung der Grundstruktur bei zyklischen Bewegungen bei der Ausführung zyklischer Bewegungen kommt es zum Verschmelzen der Endphase mit der Vorbereitungsphase zu einer neuen Zwischenphase (rudern)

V5: Biologische Grundlagen  Zentrale Begriffe  Efferent: Neuronen die Informationen von zentr. Nervensystem zu Organen leiten Afferent: Neuronen die Informationen von Sinnesorgane an Nervensystem leiten

 Gyrus: Windungen im Gehirn (Oberflächenanatomie) Sulcus: (graben, Furche) Sulci (Furchen) begrenzen die Gyri (Windungen)  Neuron: (Nervenzelle) nimmt neuroelektrische Signale auf, verabeitet Interneuron: Nervenzellen, die zwischen 2 oder mehr Nervenzellen geschaltet sind Transmitter: Botenstoffe des Nervensystems (Dopamin, Serotonin, etc) Aktionspotenzial: Erregungsbildung, kurzeitiges Abweichen des Membranpotentials von dem Ruhepotenzial  Inhibitorisch: „hemmend“ Exzitatorisch: „erregend“  Funktioneller Aufbau des Gehirns:  Einzelne Hirnregionen können für bestimmte Funktionen wesentlich sein, aber können nicht ausschließlich bestimmten Funktionen zugeordnet werden Frontallappen:  Generierung von Handlungszielen  Bewusste Kontrolle von Bewegungen Parietallappen:  Integration sensorischer Informationen  Räumliche Orientierung/Aufmerksamkeit Temporallappen:  Verarbeitung wahrgenommener Informationen  Gedächtnisleistung Okzipitallappen  Verarbeitung visueller Informationen  Vorderhorn: Teil der nach vorne zeigt, beherbergt Motorik von hier aus ziehen motorische Nervenfasern zu den Gliedern … Vorderhorn sendet zu den Muskeln  Hinterhorn: Hinterer Teil, enthält Nervenzellen der Sensibilität, hier enden die Fortsätze sensibler Nervenzellen aus der Peripherie … Hinterhorn sendet zum Gehirn zsm bilden sie Spinalnerv  Motorische Einheit besteht aus einem Motoneuron und von ihn versorgten Muskelfasern  Je höher die motorische Aktivität (Rekrutierung), desto höher die Kraft

 Muskelkontraktion: Myosin hakt sich an Aktin(faden) ein und so Kontrahiert der Muskel. Wenn Myosin „loslässt“ dann entspannt Muskel wieder.  Energie für Muskel liefert ATP (Adenosintriphosphat) ATP wird gespaltet druch Enzyme in ADP  Sensorisches Feedback: Veränderung der Muskellänge, Sehnenspannung und Gelenkstellung  bioelektrische Signale ZNS

 Motorisches System Neocortex: Posteriorer parietaler Kortex integriert sensorische Informationen und legt die Raumkoordinaten fest, in denen die Bewegung stattfinden kann  Supplementär-motorisches Areal erstellt einen Bewegungsplan, der auf diesen Handlungsraum abgestimmt ist; auch aktiviert bei Vorstellen von Bewegung  Prämotorischer Kortex übernimmt Planung des komplexen Zusammenspiels vieler Muskeln -> kontrolliert Bewegungssynergien/abfolgen  Im primären motorischen Kortex werden konkrete motorische Signale erstellt und an den Bewegungsapparat ausgegeben  Homonculus: die genaue punktuelle Repräsentation des Körpers darstellen  Somatosenorischer Kortex empfängt Infos von Rezeptoren in Haut, Muskeln und Gelenken  Mechanorezeptoren wandeln Druck, Berührung und Vibration über Mechanorezeptoren in bioelektrische Signale um und verarbeitet sie in verschiedenen Instanzen des ZNS.  ein Reflex ist die einfachste Form eines koordinierten motorischen Prozesses -> festgeschriebene Reaktion auf äußeren Reiz  alle Reflexe bestehen aus: - Rezeptoren (Muskelspindeln) + afferente Nervenfasern (Ia-Fasern) - ein Reflexzentrum (Motoneuron) - efferente Nervenfasern + Effektoren (reagierende Muskeln) Bsp. Kniesehnen-Reflex

 als Stützmotorik wird der Teil der Motorik bezeichnet, der die aufrechte Haltung des Menschen gewährleistet  bedarf der ständigen Regulierung der Kontraktionskraft der Bein- und Rumpfmuskulatur  -> reaktive posturale Synergien stellen das Gleichgewicht wieder her -> antizipative posturale Synergien vermeiden den Verlust des Gleichgewichts  unter Zielmotorik werden alle (Teil-)Prozesse der Motorik verstanden, die für die Steuerung geplanter Bewegungen zuständig sind  Wird immer von Stützmotorik begleitet  Störungen/Krankheiten  Parkninson: eingeschränkte Bewegungen durch Dopaminmangeln unteranderem / Schwache Nervenimpulse für Bewegunsabläufe  Optische Axatie Räumlicher Neglect: basale Störung der Raumwahrnemung visueller Neglect: motorische Apxraxie:

V6:  Lat. cognoscere = erkennen, erfahren, kennelernen  Denken: im weitesten Sinne ; nicht mit Bewusstsein gleichzusetzen  Informationsverarbeitung in einem verhaltenssteuernden System mentale Prozesse und Strukturen (Vorstellungen, Gedanken, Meinungen, Wünsche, Absichten)  Wissen verarbeitet  „Sammelbegriff“ für Wahrnehmen, Denken, Entscheiden, Erkennen, Vorstellen, Erinnern

 Da sportliche Handlungen absichtsvoll, d.h. geplant sind, spielen kognitive Leistungen eine wichtige Rolle im sportlichen Handeln.  Sensorik: Aufnahme und Weiterleitung von Infos Wahrnehmung: AUCH Verarbeitung von Information (Erkennen, Interpretieren!)  Psychologisch: Bedeutungsverarbeitung  Interozeption (Aufnahme innerer Reize) Propriozeption: Wahrnehmung Körperlage und -bewegung Vizeroeption: Wahrnehmung Organe (Tiefensensibilität)  Z.b Gleichgewichtsinn (vestibuläres System)  Exterozeption (Außenwahrnehmung) 5 Sinne (akkustisch, visuell, taktil, gustatorisch (schmecken), olfaktorisch (riechen)  Multisensorik: Wahrnehmen mit versch. Systemen (z.b bei Skispringen)  Das gemeinsame Wahrnehmen aller sensorischen Informationen kann auch zu Problemen führen! „mismatch“ kann zu Unsicherheit über den aktuellen Bewegungszustand führen  Exterozeption: Visuelles System (1) Bildung einer Orientierungsgrundlage (Raum/Gerät)  (2) Kontrolle von Eigenbewegungen  (3) Kontrolle von Fremdbewegungen (Antizipation)  (4) Bewegungsbeurteilung  Top Down vs. Bottom-up In der Wahrnehmungspsychologie wird die kognitive Verarbeitung, die nur aufgrund der Analyse der Reizmerkmale (z. B. Helligkeit, Farbe, Ausrichtung usw.) geschieht, als Bottom-up bezeichnet. Kognitive Einflüsse auf die Wahrnehmung werden dagegen als Topdown bezeichnet.  Wir neigen dazu, ähnliche Merkmale bei der Wahrnehmung zu gruppieren.  Gesetz der guten Gestalt: Wir neigen dazu, Reize möglichst zu „einfachen und „prägnanten“ Figuren zu verbinden.  Gesetz der Geschlossenheit: Wir haben die Tendenz, unvollendete Gestalten als geschlossen wahrzunehmen.  Ein Spiegelneuron (Plural: Spiegelneurone oder Spiegelneuronen) ist eine Nervenzelle, die im Gehirn von Primaten beim „Betrachten“ eines Vorgangs das gleiche Aktivitätsmuster zeigt wie bei dessen „eigener“

Ausführung.  Aufmerksamkeit  Zuweisung von (begrenzten) Verarbeitungskapazitäten zu ausgewählten, inneren oder äußeren Informationen/ Wahrnehmungsinhalten  Selektive Aufmerksamkeit  fokussiert  Geteilte Aufmerksamkeit  Offene Orientierung  Bewegen der Augen zum Zielort  Verdeckte Orientierung  Bewegen der Aufmerksamkeit zum Zielort  Bottom-up  von außen oder reizgesteuert  Top-down  von innen gesteuert  Aufmerksamkeit messen : Reaktionszeit, EEG, Blickverhalten,  Arbeitsgedächtnis: Verarbeitung und Speicherung kurzfristiger Informationen, ermöglicht Informationen vorübergehend zu speichern und gleichzeitig zu manipulieren

V7: Informationstheoretische Ansätze 2  Motorische Kontrolle (Regelung) Closed Loop: Bei der Regelung wird der Bewegungsablauf durch ständige Überprüfung kontrolliert und beim Festellen einer Diskrepanz von Ist- und SollWert neu geregelt/korrigiert (Klimaanlage)  ABER: WAS IST MIT SCHNELLER BEWEGUNG (BOXEN)  Open Loop: Steuerung bezeichnet das Ablaufen eines Vorgangs nach einem vorher festgelegten Plan, Schema oder Programm, ohne daß eventuelle Folgen dieses Vorgangs oder Störungen berücksichtigt werden  Reaktionsprogrammierung VOR Reaktion, d.h. ohne sensorisches Feedback  (Keele, 1986) Motorische Programme enthalten eine Menge von motorischen Kommandos, die bzgl. der Muskelimpulse vorstrukturiert

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sind. Die motorischen Kommandos bestimmen die grundlegenden Details der Handlung Was spricht für die Existenz motorischer Programme? 1) Bewegungsmuster hängen nicht von sensorischem Feedback ab (Versuch mit Katze welche trotz entfernten Afferenzen laufen konnte) (2) Bewegungssequenzen können zunächst auch ohne Rückmeldung ausgeführt werden (Patienten mit Neuropathie können Bewegungen grundlegend erstmal ausführen) Für MP braucht man Gruppe von Muskelkommandos und Gedächtnisinhalte Problem  limitierte Speicherkapazität Was mit vorher nicht ausgeführten Bewegungen? Novelty Problem Neue Theorie: Theorie generalisierter motorischer Programme Grundidee: Ein generalisiertes motorisches Programm steuert eine ganze Klasse von strukturell ähnlichen Bewegungen. • z.B. Tennisaufschlag, Aufschlag im Volleyball, Langpass im Handball Drei Teiltheorien der GMP-Theorie (1): Impuls-Timing-Hypothese: bezieht sich auf die zeitlich-dynamische Abfolge von Muskelimpulsen 3 Elemente: 1) Seuquencing: zeitliche Abfolge der Muskelimpulse und die zeitliche Verhältnisse des jeweiligen Aktivitätsbeginns 2) Relative Timing: Verhältnis der Zeitdauer der Einzelimpulse 3) Relative Forces: Verhältnis der Intensitäten der Impulse Gestaltskonstanz-Hypothese: Ein Impuls-Timing-Muster (Programm) kann durch Variation der Parameter, in zeitlicher (horizontaler) und/oder in Bezug auf die Kräfte (in vertikaler) Hinsicht gedehnt bzw. gestaucht werden: - absolute Zeiten = langsamer/schneller - absolute Kräfte = mehr/weniger kraftvoll -> Die charakteristischen Kennwerte des Programms (Sequencing, Relative Timing, relative Forces) bleiben dabei jedoch unverändert! Variation der Parameter 3) Schema-Theorie: Vorlesung „Lernen“

V:9 motorisches Lernen

 Wenn Bewegungen üben, dann besser und konstanter! WAS IST PASSIERT?!  Lernen wird im allgemeinen als relativ überdauernde Verhaltensänderung definiert, die auf Übung und/oder Erfahrung bzw. Umwelteinflüsse zurückzuführen ist. 1) relativ überdauernd 2) durch Übung  Lernen kann man nicht direkt messen, sondern nur indirekt über Verhaltensänderung andere Einflüsse Hormone, Laune, Motivation, Konzentration  Gedächtnis  Fähigkeit des Gehirns, gelernte Erfahrungen zu speichern, aufrechtzuerhalten und abzurufen  -Enkodierung -Speicherung -Abruf  Gedächtnisarten: Langzeitspeicher: nicht deklaratives Gedächtnis Kurzeitspeicher: Arbeitsgedächtnis (präfrontaler Cortex)  Implizites Lernen: Patient Epilepsie Entfernung von Gebe aus dem medialen Temporallappen  hat trotzdem was gelernt  Prozedurales Gedächtnis: ohne Nachdenken Erworben, braucht Übung, automatische Bewegungen  Deklaratives Gedächtnis: verbal ver...


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