Wichtige Fremdwörter u. Begriffe PDF

Title Wichtige Fremdwörter u. Begriffe
Course Religion und Kultur des Islam
Institution Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau
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01.02.19

Wichtige Fremdwörter von den Folien Hijaz – Region im heutigen westlichen Saudi-Arabien, in der sich Mekka und Medina befinden Banu XY – Clan, Familienverband Jahiliyya – vorislamische Zeit der Unwissenheit, des „Heidentums“, (natürlich) negativ konnotiert Muruwwa – eine Art vorislamischer „Tugendkatalog", Inhalt z.B. Großzügigkeit, Mut, Geduld Hanifen – vorislamische Monotheisten/„Gottsucher“, sind weder Juden noch Christen Sira – hier: Literaturgattung der Prophetenbiographie, am wichtigsten wohl: Ibn Hishams Bearbeitung von der nicht mehr erhaltenen Biographie Ibn Ishaqs Quraish – mächtigster Stamm in Mekka, Muhammad ist Teil davon Hijra – die Auswanderung/Flucht Muhammads und seiner Anhänger von Mekka nach Medina Muhajirun – Mekkaner, die mit Muhammad nach Medina ausgewandert/geflohen sind Ansar – die aus Medina stammenden „Helfer“, die Muhammad in Medina unterstützten Kalif/Khalifa – Nachfolger Muhammads in Funktion der Leitung aller Muslime, später auch als Stellvertreter Gottes auf Erden verstanden Ghadir Khumm – der Teich von Khumm, an dem Muhammad seinen Vetter und Schwiegersohn Ali nach Ansicht derer, die für ihn Partei ergriffen, als seinen Nachfolger designiert haben soll Sabiqa – Prioriät wegen früher Verdienste um den Islam (und Verschwägerung) Nasab – Priorität wegen edler Abstammung Ridda-Kriege/-Bewegung – die sogenannte Abfallbewegung nach dem Tode Muhammads, in der viele Stämme und Clans mit Muhammad geschlossene Bündnisse als hinfällig betrachteten, aber in den Jahren 632-634 wieder unterworfen wurden Amir al-mu’minin – „Befehlshaber der Gläubigen“, von Umar (Schiiten sagen von Ali) eingeführter und später von vielen Herrschern benutzter Titel Futuh – „Öffnung“ nicht-islamischer Regionen/Länder für den Islam, islamische Expansion und Eroberungen

Jizya – (meist) die Kopfsteuer, die Christen und Juden/nichtmuslimische Schutzbefohlene im islamischen Herrschaftsbereich entrichten mussten Kharaj – (meist) die Bodensteuer, die unabhängig von der Religionszugehörigkeit des Besitzers gezahlt werden musste Shura – Form der Beratung z.B. zur Bestimmung eines Nachfolgers, s. Tod Umars Diwan – anfangs die unter Umar eingeführten Heereslisten, um die Bezahlung der Soldaten/Kämpfer zu regeln; spätere Bedeutung: Büro, Behörde, „Ministerium“ Fitna – eigentlich Prüfung/Zwietracht, oft als „Bürgerkrieg“ innerhalb der muslimischen Gemeinde bezeichnet; gemeinhin werden drei große Fitan genannt (ca. 656-661, 680-692, 744-750) Banu Umayya – mächtigster Clan innerhalb des Stammes der Quraish, lang Feinde Muhammads – Ausnahme ist dritter Kalif Uthman, bekehrten sich spät zum Islam und begründen nach Ali Dynastie der Umayyaden (661-750) Mawali – nichtarabische Muslime, die sich als Klienten eines normalerweise arabischen Patrons in die muslimische Gemeinschaft einfügten, waren oft benachteiligt unter Umayyaden Qais und Yaman – zwei Konfliktparteien innerhalb der Umayyaden-Dynastie, auch Nord- und Südaraber genannt, schwächten die Dynastie, Yaman stellten sich dann auf die Seite der Abbasiden in der 3. Fitna und abbasidischen Wende Da’wa – „Einladung“/Missionierung für den Islam, aber auch Geheimpropaganda für die abbasidische Wende oder z. B. das spätere Werben für die ismailitische Sache bei Fatimiden Ahl al-bayt – Familie und Nachkommen Muhammads Khurasaniyya oder abna ad-dawla – die aus Khorasan stammende Machtbasis der frühen Abbasidenkalifen, abgelöst von meist turkstämmigen Söldnern und Militärsklaven Wesir – unter Abbasiden – wahrscheinlich durch persisch-sasanidischen Einfluss – entstandenes Amt, spätere Variante: Großwesir, z.B. bei den Seldschuken; Amt des Wesirs beinhaltete verschiedene Aufgabenbereiche je nach Dynastie, oft aber eher verwaltende Tätigkeiten, eine Art Minister, im Gegensatz zu: Emir – Befehlshaber, Fürst; spätere Variante: Oberemir, z.B. bei den Buyiden, wo sie die faktische Macht über die Kalifen hatten; Emire waren oft Führer des Militärs und Gouverneure von Regionen und Reichsteilen Shu’ubiyya – persische Nationalbewegung, die das Ziel hatte, den exklusiven Machtanspruch und Anspruch der geistigen Führungsstellung der arabischen Muslime einzuschränken

Hashimiyya-Bewegung – leistete mit ihrem Streben nach dem Sturz der Umayyaden mit dem Ziel, einen Aliden als Herrscher einzusetzen, die Vorarbeit für die abbasidische Familie und unterstützte diese in der abbasidischen Wende. Beriefen sich auf Abu Hashim, den Sohn Muhammad ibn al-Hanafiyyas, der wiederum Sohn Alis war. Sunna – Brauch, Handlungsweise; später speziell Handlungsweise des Propheten Muhammad, festgehalten in Hadith-Werken Mahdi – der Rechtgeleitete; rechtgeleiteter Herrscher im Gegensatz zu Herrschern, die nicht „gottgewollt“ sind, später oft messianische Figur, die Endzeit einläuten, Unrecht auf der Welt beseitigen und/oder den wahren Islam wiederherstellen soll, Begriff ist in 2. Fitna wichtig geworden Aliden – Nachkommen von Ali ibn Abi Talib Mu’tazila – theologische Strömung im Islam, die unter anderem Willensfreiheit, Vernunft und Geschaffenheit des Korans betonte (s. Kalif al-Ma’mun) Bayt al-Hikma – “Haus der Weisheit“, von Ma’mun gegründet; Einrichtung, die sich speziell mit dem Übersetzen von wissenschaftlichen Texten aus dem Griechischen, Persischen etc. befasste Mihna – „Prüfung“, oft mit Inquisition verglichene Zeit, in der unter al-Ma’mun und Nachfolgern das Dogma der Erschaffenheit des Korans (s. Mu’tazila) mit Zwang durchgesetzt wurde Iqta‘-System – eine Art von Militärlehen, mit denen Offiziere ab der Zeit der Abbasiden und nachfolgend in vielen Dynastien für ihre Dienste, z. B. das Stellen von Soldaten, belohnt wurden; die Bewohner konnten vom Inhaber der Lehen besteuert werden und anfänglich waren die Lehen auf die Dienstzeit der Militärs begrenzt; wichtiger Grund für den Machtverlust der Kalifen Zandj – Sklaven afrikanischer Herkunft, die mehrfach gegen die Umayyaden und besonders gegen die Abbasiden Ende des 9. Jahrhunderts revoltierten Sultan – ab Ghaznawiden/Seldschuken in vielen (meist Turk-)Dynastien Titel des Herrschers, einige Sultane im Osmanischen Reich beanspruchten für sich auch den Titel des Kalifen Mäzenatentum – die Förderung von Personen, Einrichtungen oder Institutionen durch wohlhabende Privatpersonen Madrasa – Typ von Schulen oder Bildungseinrichtungen die ihren Ursprung in der Seldschuken-Zeit hatten (s. Nizam al-Mulk); unterrichtet wurde islamisches, aber auch naturwissenschaftliches Wissen

Tariqa – “Pfad, Methode”, meist als Sufi-Orden oder -Bruderschaft bezeichnete Gemeinschaft, die einem gemeinsamen spirituellen Weg um an göttliche Wahrheit zu gelangen Mazalim – Form von Gerichten, in denen das einfache Volk seine Beschwerden direkt vor die vom Kalifen nominierten Qadis (Richter) tragen konnte; vorislamisches Prinzip, bei Abbasiden wieder eingesetzt Atabeg – Erzieher und Beschützer der jungen Seldschuken-Prinzen, die oft in Provinzen des Reiches als Statthalter eingesetzt wurden, um das Regierungshandwerk zu erlernen Futuwwa – Jungmännerbünde; am wichtigsten unter Abbasidenkalifen an-Nasir, der versuchte, sich mit diesen eine Machtbasis zu schaffen, um nach der Zeit der Buyiden und Abbasiden dem Kalifat wieder mehr faktische Macht zu verleihen Ifriqiya – Gebiete des heutigen Tunesiens, Ostalgeriens und West-Libyens, geht auf römische Provinz zurück Al-Andalus – die Teile der Iberischen Halbinsel unter islamischer Herrschaft (zwischen 711 und 1492) Reconquista – Rückeroberung der Iberischen Halbinsel seitens christlicher Reiche und damit das Zurückdrängen des islamischen Herrschaftsbereiches Saqaliba – hellhäutige, meist aus Europa stammende Sklaven, nicht unbedingt slawisch Mozaraber – arabisierte Christen in al-Andalus Hajib – vergleichbar mit einem Kämmerer, in manchen Dynastien wegen des engen Kontaktes zum Herrscher sehr wichtiges Amt, teilweise gar De-Facto-Herrscher geworden (s. Almanzor in Al-Andalus) Taifas – kleine Fürstentümer und Königreiche, in die Al-Andalus nach dem Kalifat der Umayyaden auf der Iberischen Halbinsel zerfiel Moriscos – nach Vollendung der Reconquista zwangskonvertierte Muslime/Mauren; wurden Anfang des 17. Jahrhunderts ausgewiesen Drusen – Religionsgemeinschaft, die im 11. Jahrhundert aus dem ismailitisch-schiitischen Islam entstand und im Fatimidenkalif al-Hakim eine Verkörperung Gottes sah Ismailiten – Religionsgemeinschaft im schiitischen Islam, „7er-Schiiten“; erkennen den siebten Imam Musa al-Kazim der heutzutage viel bedeutenderen Imamiten („12er-Schiiten“) nicht an und erkennen ab dieser Spaltung andere Nachfahren Alis und Fatimas als die wahren Imame an; Fatimiden-Dynastie war ismailitisch

Assassinen – Fremdbezeichnung für die Nizariten, durch Abspaltung innerhalb der Ismailiten, Ende des 11. Jahrhunderts im Fatimidenreich entstanden; bekannt durch Attentate z. B. auf wichtigsten Großwesir der Seldschuken (Nizam al-Mulk) und auf einen Fatimidenkalifen Imam – eigentlich „Anführer, Vorbild“, bei Schiiten aber ein Nachfahre Alis, der je nach Zweig in der Schia entweder als anwesender oder als verborgener – aber irgendwann zurückkehrender – und als von Gott rechtgeleiteter Führer ihrer Gemeinde angesehen wird Atabeg al-Asakir – Titel bei den Mamluken, wurde nach dem Amt des Sultans zum wichtigsten Amt im Mamlukensultanat Yasa – mongolische Gesetzessammlung, nicht im Original erhalten; später von Scharia verdrängt Khanat – Staatsgebilde von türkischen oder mongolischen Stämmen, regiert von einem Khan, Beispiele: Ilkhanat, Chagathai-Khanat Quriltay – Reichsversammlung bei Mongolen, auf der beispielweise der neue Großkhan bestimmt wurde Ordu – „Lager“ davon das deutsche „Horde“, s. Goldene Horde Gürgen/Gurkani – „Schwiegersohn“; Titel Timurs, der sich als (königlicher) Schwiegersohn von Dschingis Khan sah, da er Frauen dschingisidischer Herkunft heiratete Soyurghal – eine Form des Iqta‘-Systems bei den Timuriden Mamluk – Militärsklaven in islamischen Reichen, wurden manchmal selbst zu Herrschern, wie im Mamlukensultanat Awlad an-Nas – Söhne der Mamluken im Mamlukensultanat, die zwar relativ privilegiert waren, aber selbst nicht zu Herrschern aufsteigen konnten Ghazi – muslimischer Krieger, der an der Grenze des islamischen Herrschaftsbereiches hilft, diesen zu verteidigen oder zu vergrößern Sürgün – „Verbannung“; Praxis unter den Osmanen Völker umzusiedeln, z. B. um das durch die byzantinischen Bürgerkriege und die Eroberung 1453 relativ entvölkerte Konstantinopel wiederzubeleben Lālā – Prinzenerzieher bei den Osmanen, der mit jungen Osmanenprinzen, die als Provinzgouverneure wirken sollten, und deren Müttern in Provinzen des Reiches geschickt wurde Devşirme – „Knabenlese, Knabenzins“; Praxis im Osmanischen Reich, dass Söhne von christlichen Minderheiten im Reich zwangsrekrutiert, konvertiert und für den militärischen Dienst bei den Janitscharen herangezogen wurden

Janitscharen – „neue Armee“; Elitetruppe bei den Osmanen und Leibwache des Sultans, hatte fast 500 Jahre Bestand und Janitscharen belegten teiweise sehr hohe Positionen im Reich Millet-System – Organisierungsform der Schutzbefohlenen(s. dhimma)/anerkannten religiösen Minderheiten im Osmanischen Reich; über die verschiedenen Millets wurde der Kontakt zwischen Sultan und christlichen bzw. jüdischen Untertanen abgewickelt; Mittler war die jeweilige religiös-kirchliche Führung Tanzimat – Periode der Reformen im Osmanischen Reich im 19. Jahrhundert zwischen 1839 und 1876; den Untertanen wurde Rechtssicherheit und Gleichheit der Untertanen vor dem Gesetz zugesichert, das Millet-System wurde abgeschafft Kanun – Sultansrecht (s. Süleiman „al-Kanuni“), sollte Scharia-Bestimmungen ergänzen, teilweise gab es aber anscheinend auch Widersprüche zu dieser Timar/ Tımar – die osmanische Form des iqta‘-Systems, Inhaber eines Timars wurden Timarioten genannt, bekamen die Abgaben, die die Bewohner des Landstriches entrichten mussten Iltizam – Steuerpachtsystem unter Osmanen, wo Steuerpachten an den Höchstbietenden vergeben wurden Şeyhülislam – oberste religiöse Autorität im Osmanischen Reich, Großmufti von Konstantinopel Kapitulationen – Abkommen und ungleiche Handelsverträge zwischen Osmanischem Reich und (anderen) europäischen Staaten, diesen wurden Vorrechte zugesichert; sorgten mehr und mehr für eine Schwächung des Osmanischen Reiches Qizilbash – Anhänger des Ordens der Safawiyya, der die Dynastie der Safawiden (1501-1722) begründete Jagir – System der Lehen (s. iqta‘) im Mogulreich, der Belehnte musste dem Herrscher einen Teil der Steuer entrichten oder den ihnen Heerfolge leisten Din-i ilahi – „Religion Gottes“; von Moguherrscher Akbar initiierter Versuch die Religionen seiner Untertanen (haupts. Hinduismus und Islam) in einer neuen, synkretistischen Religion zu verschmelzen...


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