Zusammenfassung BWLSpeckbacher 2021 PDF

Title Zusammenfassung BWLSpeckbacher 2021
Author Maximilian Stalzer - MPC
Course Einführung in die Betriebswirtschaftslehre
Institution Wirtschaftsuniversität Wien
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Summary

Zusammenfassung für die Vorlesung...


Description

Zusammenfassung: Einführung in die Betriebswirtschaft Prof. Speckbacher 7 Perspektiven der BWL/ Sichtweisen auf Unternehmensführung:

      

Unternehmerische Perspektive Finanzielle Perspektive Strategische Perspektive Kundenperspektive Produktions- und Prozessperspektive Mitarbeiterperspektive Normative Perspektive

Unternehmerische Perspektive:



Unternehmertum (Unternehmerisches Denken/Unternehmergeist) Fundament der Betriebswirtschaf





Unternehmertum besteht aus drei Komponenten: • •

Innovationskraf Risikobereitschaf



Management- F.higkeit

Ein betriebswirtschafliches Studium f0rdert den Willen, vor allem aber die F.higkeit zu unternehmerischem Denken und Handeln.

Beispiele für erfolgreiche Unternehmer:



Henry Ford: o

Vision: ein zuverl.ssiges und billiges Auto für die Massen

o

war kein Erfinder, auch kein genialer Techniker/Ingenieur

o

Durch konsequente Umsetzung der Massenproduktion/ Fließbandfertigung Senkung des Preises seines Autos („Tin Lizzy“) auf 295 USD

o

Aufbau eines einzigartigen Vertriebssystems und Tankstellennetz, F0rderung des

o

Autobahnbaus Einführung des Achtstundentags



o Lohnerh0hung auf 5 $/Tag Ray Kroc: o

Milchmixervertreter: Mixer an die McDonalds Brüder verkauf

o

Faszination: Fast Food als neuer Trend (= wenige standardisierte „Fast Foods“ und Drinks):  



guter Qualit.t niedrigem Preis

o

 schnelle und frische Zubereitung (30 Sec.) 1961: kaufe er Restaurants (bis auf eines) und Marke McDonalds

o o

Übernahm das Konzept, setzte es aber besser und ambitionierter um. Seit 2000er Jahren:  von Subway überholt

Dietrich Mateschitz: o Beobachtung: asiatische Manager nehmen of eine sirup.hnliche Flüssigkeit zu sich  o

Konzentrationssteigerung Anpassung des Getr.nks an europ.ischem Geschmack

o

Verkauf in AUT unter dem übersetzten Namen des Thai Originalprodukts „Red Bull“

o

Konzentration auf Kernkompetenz: „Werbung und Marketing“, Sportsponsoring

o

über 6 Mrd. EUR Umsatz

Was haben diese Unternehmer gemeinsam?

 

Anfang: Idee/Vision, (manchmal nichts Neues, sondern nur neuartige Kombination von Bekanntem) Unternehmer wollen etwas bewegen und sind bereit, dafür mehr zu leisten.



Im Vordergrund: Sachziele (d.h. inhaltliche Ziele, wie: „gute und billige Autos bauen“, Formalziele

  

(Gewinn erzielen) sind of zweitrangig. Rein sachzielorientierte „Non Profit Entrepreneurs“ (z.B. Gründer einer Hilfsorganisation). Neu und besser allein reicht nicht genug Konsumenten, bereit einen entsprechenden Preis zu bezahlen. Unternehmertum ist immer riskant (= Gefahr des Scheiterns)

Was ist Unternehmertum?



Innovationskraf...innovativ zu sein, d.h. neue Ideen in Unternehmen umzusetzen, die Nutzen für Kunden und andere Stakeholder stifen.

(Autos mit Fließband zu produzieren war eine Innovation von Henry Ford, spter wurden weitere Innovationen, z.B. Roboter in der Autoproduktion eingef$hrt).

 

Risikobereitschaf...sich dabei der Unsicherheit am Markt zu stellen, Umsetzung neuer Ideen unklar ob diese Umsetzung profitabel sein wird. obwohl (Risikobereitschaf) Management-Fähigkeit....„Gesch.f“ im Wettbewerb mit Konkurrenten wirtschaflich zu führen.

 zum Teil „Talent“, aber auch teilweise erlernbar Verschiedene Motive für die Unternehmensgründung:



Wille, etwas zu gestalten und zu bewegen



Streben nach Unabh.ngigkeit



Wunsch „viel Geld“ zu verdienen, berühmt zu werden...

Was erkl.ren die Theorien des Unternehmertums?

Ergründung von...    

Entstehung von Unternehmen Bedeutung von neuen Unternehmensgründungen in der VWL Ursachen von Konkursanmeldung von Unternehmen und L0sungen Gründungsfreundliches Umfeld



Krisen für Unternehmen (Gründe, L0sungen, eigener Nutzen) Venture Capital = Wagniskapital

Gr0ßter Vordenker der Theorie des Unternehmertums: Josef Schumpeter (0sterr. Finanzminister, Professor)

dynamische Unternehmer“/„Bahnbrecher“ ist „...der Motor, der den Fortschritt vorantreibt. Er entwickelt neue Verfahren oder Produkte, um einen Vorsprung vor seinen Konkurrenten zu erringen oder neue M.rkte zu erschließen.“



Dynamischer Unternehmer/ „Bahnbrecher“ treibt Fortschritt voran.



Entwicklung von Neuem für Vorsprung vor Konkurrenz oder neue M.rkte



Recombinant Innovation: neue Idee aus Kombinationen von bereits bekanntem Wissen



Dynamischer Wettbewerbsprozess: Vorst0ße von Nachahmern, Verfolgern



Dadurch Prozess der schöpferischen Zerstörung: Wirtschafsstruktur st.ndig von innen revolutioniert



Intrapreneurship: Manager*innen in Unternehmen handeln unternehmerisch



Pionier (First Mover) und Nachahmer (Imitators)



Irrationalit.t und Intuition in unternehmerischem Neuerungsverhalten und Handeln



Wichtig Rationalitätssicherung: rationale, sorgf.ltige Planung -> Business Plan (für Externe transparent, vordenken, Chancen und Risiken sehen)

Disruptive Innovation: vollst.ndige Verdr.ngung einer bestehenden Technologie/ Produkt/ Dienstleistung (Videotheken -> Netflix) Business Model Innovation: Logik des Gesch.fsmodells (z.B. ITunes)

Finanzielle Perspektive

Cash-Flow: Voraussichtliche Einzahlungen (Cash in) und Auszahlungen (Cash out) -> siehe Formeln Bezug nur auf Zahlungsmittelüberschuss, Unternehmenserfolg nicht direkt ablesbar Bei negativem Cash-Flow Zahlungsf.higkeit (Liquidit.t) gef.hrdet Gewinn- und Verlustrechnung (GuV): wie viel Gewinn/ Verlust entsteht Gegenüberstellung von Einzahlungen und Auszahlungen Einzahlung: wird dem Jahr zugeordnet, in dem Gütererstellung stattgefunden hat -> Ertrag (in Geld bewertete Gütererstellung) Auszahlung: wird dem Jahr zugeordnet, in dem Güterverbrauch stattgefunden hat -> Aufwand (in Geld bewerteter Güterverbrauch) z.B. im 1. Jahr wird ein Auto für 5 Jahre gekauf für 25 000€, jedes Jahr gleich viel verwendet, pro Jahr - 5 000€ (-> lineare Abschreibung) Gewinn/ Verlust = Erträge – Aufwände (Einzahlungen – Auszahlungen) Vermögensvergleich (Bilanz): Unternehmens(netto)verm0gen (= Eigenkapital) analysiert (Wert des Unternehmens) Wert der Verm0gensgegenst.nde (Wert der Aktiva Seite) des Unternehmens (- Schulden (Fremdkapital)) am Anfang des Jahres (Eröffnungsbilanz) und am Ende des Jahres (Schlussbilanz) Vermögenszuwachs (=Gewinn): Wie viel Verm0gen w.hrend des Jahres angewachsen z.B. Anfangswert: Kaufpreis eines Taxis – j.hrliche Abschreibung (nach 5 Jahren 25 000€ weniger wert, nach einem Jahr 5 000€ weniger wert, Er0ffnungswert 50 000€, Endwert 45 000€)

Aktiva – Eigenkapital = Gewinn

Aktiva (linke Seite): Verm0genspositionen, wie viel besitzt das Unternehmen (auf dem Konto, Wert der Gegenst.nde etc.), mit welchen Verm0gensgegenst.nden gewirtschafet wird (Assets)

Passive (rechte Seite): wem geh0rt Kapital, Eigen- oder Fremdkapital, wer hat Kapital bereitgestellt/ wer hat Ansprüche auf Erwirtschafetes (Claims) -> immer darauf geachtet werden, dass mit Geld gerechnet wird, wann es in Verwendung ist -> Bild über Verm0gensbest.nde eines Unternehmens am Stichtag und Finanzierungsstruktur Ursprung der finanziellen Perspektive: Suche nach Messung für Erfolg/ Bewertung eines Unternehmens (Pionier: Eugen Schmalenbach) Buchhaltung (systematische Vorgehensweise) (und dadurch entstehendes Rechnungswesen) durch GuV und Bilanz: Erfassung aller Gesch.fsvorf.lle:       

- informieren Interessierte (Eigentümer*innen, Banken, Kapitalgeber*innen) - Grundlage für unternehmerische Entscheidungen - Ermittlung von Unternehmenssteuern - Internes Rechnungswesen (für interne Zwecke) und externes Rechnungswesen (Information für Externe) Dadurch entstehende Planung -> Controlling Investitionsentscheidungen: Entscheidungen über Auszahlungen (für zukünfige Einzahlungen) (-> Investitionstheorie) Finanzierungsentscheidungen: Entscheidung über Bereitstellung der Zahlungen für Investition (-> Finanzierungstheorie) -> alle langfristigen Entscheidungen Investitions- und Finanzierungsentscheidungen, bei Beschaffung von Geldmittel spielen M.rkte große Rolle (Kapitaltheorie befasst sich mit Funktionsweise dieser) Wert eines Unternehmens: Unternehmens(netto)verm0gen laut Bilanz / Steigerung des Unternehmenswertes -> Gewinn laut Bilanz Kapitalwertmethode: Einzelwerte der Verm0gensgegenst.nde -nicht relevant, sondern zukünfiger Nutzen -> aus Zahlungsüberschüssen, Zahlungsreihe durch Abzinsen zukünfiger Zahlungen (Kapitalwertme- thode) zu Unternehmenswert umrechnen (Problem: Sch.tzung d. zukünfigen Zahlungen) Bei Unternehmen, die an B0rse gehandelt werden, Marktpreis des Unternehmens ermitteln -> B0r- senkapitalisierung

3. Strategische Perspektive Durchsetzungsverm0gen gegenüber den Konkurrenten Marktorientierte Sicht (Market-Based View) Pionier: Michael Porter Marktbarrieren gegen Konkurent aufbauen

  

Kostenführerschaf -> nachhaltig niedrige Produktionskosten (Ford mit standardisiertem Produktionsprozess) Qualitätsführerschaf -> hohe Produktqualit.t, etablierte Marke (Red Bull mit Marke- ting Kombination aus Beidem: „Nischenprodukt“ Ressourcenorientierte Sicht (Resource-Based View) Pionierin: Edith Penrose

Wettbewerbsvorteile mit:

 

Einzigartigen „strategisch wertvolle“ Ressourcen Bessere Nutzung der Ressourcen als Konkurrenten

-> Ziel: Kundennutzen, Wettbewerbsvorteile gegenüber Konkurrenz SWOT-Analyse: Strengths-Weaknesses (Market-Based View) Was kann ich besonders gut? Opportunities-Threats (Resource-Based View) Was ist (am Arbeitsmarkt besonders gefragt?

4. Kund*innenperspektive:

Fokus auf Kund*innengewinnung und -bindung (muss profitabel sein), im Mittelpunkt Bedürfnisse der Kund*innen und Wert aus Kund*innensicht Beispiel: Red Bull:

Neues Kund*innenbedürfnis geschaffen (Lifestyle-Getr.nk) durch Werbung (Verbindung mit Energie, Erfolg, Sport etc.) Beispiel: Ford (Tin Lizzy): breites Kundenbedürfnis gedeckt -> billiges Standardauto (Preis und Vertrieb erfolgsentscheidend)

Bedürfnispyramide von Maslow: Grundbedürfnisse / Sicherheitsbedürfnisse / Soziale Bedürfnisse / Ich-Bedürfnisse / Selbstverwirklichung

Bedeutung des Marketing: weniger dringende Bedürfnisse zu wecken (nur langfristig m0glich, wenn nachhaltige Kundennutzung geschaffen wird) 4-Ps: 

Product: welches Produkt/ Leistung (Produktvarianten, Name, Verpackung etc.)

  

Price: welcher Preis (Preispolitik, Zahlungsbereitschaf, Rabatte etc.) Promotion: wie informiert man Kund*innen (Werbung, Marketing) Place: wie erreicht es Kund*innen (Transport, Handel, Verkaufsstellen etc.)

 Bestimmte Entscheidungen zu den „4-Ps“  von Wettbewerbern differenzieren (=Wettbewerbsvorteil) Genaue Kenntnis der Kundenbedürfnisse/wünsche  optimale Wahl des Marketing-Mix BCG Portfolio (Veranschaulichung des Produktportfolios):

Relativer Marktanteil = Eigener Marktanteil / Marktanteil der stärksten Konkurrenz Marktwachstum: um wie viel % ist Markt im Vergleich zum Vorjahr gewachsen (Steigerung des Marktvolumens) Marktwachstum = Umsatzsteigerung (Umsatz im betrachtetem Jahr – Umsatz im Vorjahr) / Umsatz im Vorjahr

5. Produktions- und Prozessperspektive: Gestaltung der Produktion und Prozesse, dass Kundenbedürfnisse gedeckt werden/ Ziele optimiert werden etc.

(Taylorismus, „Scientific Management“: Optimierung von Herstellungsprozessen aufgrund von wirtschaflichen Analysen) Beispiel: Ford: Prozess in kleine Arbeitsschritte aufgeteilt / Abfolge min. Zeitaufwand -> Scientific Management / Taylorismus + Fließbandfertigung = Fordismus Beispiel McDonalds: Fordismus erstmals an frischem Essen, extrem vereinfachte Speisekarte Beispiel Red Bull: Fokus auf Marketing, Auslagerung von Prozessen (Produktion und Abfüllung nicht vom Unternehmen selbst) -> Make or Buy Entscheidung

Anwendung mikroökonomische Produktionstheorie (Pionier: Erich Gutenberg): Gütertransformation durch Produktionsfunktionen: (Output1, Output2, ...Outputm) = F (Input1, Input2, ...Inputn) (Output=erzeugtes Produkt, Input= Produktionsfaktor z.B. Rohstoff) Aus Produktionsfunktionen -> kostenminimale Produktionsm0glichkeiten -> Kostenfunktion Okonomisches Prinzip: m0glichst viel Output, m0glichst wenig Input

Produktionstheorie Wertschöpfungskette (Pionier: Michael Porter):

Gliederung der Leistungserstellungsprozesse in zusammenh.ngende Basisprozesse (Inputs, Produktion, Marketing etc.) & unterstützende Aktivitäten (Finanzierung, Rechnungswesen etc.) Wertkettenanalyse: Welche Aktivit.ten/ Prozesse, welche Beitrag zur Kund*innennutzung? Optimierung Leistungserstellungsprozess. Make ou Buy (woraus Fokus, was auslagern) Supply Chain Management: Wertsch0pfungsprozesse außerhalb des Unternehmens

6. Mitarbeiterperspektive

Bedeutung von menschlichen Verhaltensmustern, Betrachtung Produktionsprozess als Gemeinschafsleistung Die Hawthorne Studie (1920er): Merkt, dass unterschiedliche Beleuchtungsst.rken keinen Unterschied machen Emotionale Faktoren (Aufmerksamkeit) ausschlaggebend, sowie informelle Strukturen und soziale Faktoren (Gruppenzusammenarbeit, Cliquenbildung, informelle Hierarchien etc.) Optimierung der Arbeitsleistung: durch Anordnungen, Kontrollen, Belohnungen (extrinsische Anreize) Strenge hierachische Gliederung eines Unternehmens = Aufbauorganisation Motivatoren: Faktoren tragen zur Arbeitszufriedenheit bei (z.B. Verantwortung, Entfaltungsm0glichkeiten)

Hygienefaktoren: Faktoren führen bei unangemessener Erfüllung zu Unzufriedenheit (z.B. Arbeitsbedingungen, Gehalt) Organizational Behavior Theorie (Gegenbewegung zu Taylorismus) entstanden: Informelle Organisationsstruktur, intrinsische Motivation (Leistungserfolg, Anerkennung etc.) -> Überlegungen zu flacher Hierarchie -> Unternehmensführung auch pers0nliche Komponente, richtige Entscheidungen (zu Personal, Führung etc.) zu Wettbewerbsvorteilen/ wirtschafliche Erfolge führen

7. Normative Perspektive Unternehmerisches Handeln hat moralische Relevanz (Unternehmensethik) Stakeholder Sicht: Zusammenhang der Perspektiven

verschiedene Gruppen (Stakeholder) kooperieren aktiv oder passiv Stakeholder: Interessent*innen am Unternehmen, haben at stake (es steht etwas am Spiel) (-> Shareholder (Aktion.r*innen) / Eigentümer*innen, Kund*innen, Banken, Arbeiter*innen etc.) Finanzielle Perspektive: Betrachtung des Unternehmens aus Sicht der Shareholder 

Kund*innenperspektive: aus Sicht der Kund*innen



Mitarbeiter*innenperspektive: aus Sicht der Mitarbeiter*innen



Strategische Perspektive: Unternehmenswert für alle Stakeholder schaffen



Prozessperspektive: Wertkette, Stakeholder außerhalb des Unternehmens in



Leistungserstellungsprozesssteuerung einbeziehen

Shareholder Value Ansatz: ausschließlich für Wohlstand des Eigentümers Normativer Stakeholder Ansatz: Frage zu unterschiedlichen, konflikt.ren Interessen/ Ansprüche aller Stakeholder Corporate Governance: Definition des Verh.ltnisses der Stakeholder zueinander auf rechtlicher und informeller Regeln (Gesamtheit aller rechtlichen und informellen Regeln, die das Verhltnis der Stakeholder eines Unternehmens zueinander definieren)  Wer bestimmt die Geschftsführung, Unternehmensziele?...


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