Zusammenfassung Einführung in die Kunstpädagogik SS 2021 PDF

Title Zusammenfassung Einführung in die Kunstpädagogik SS 2021
Author Koki Schoki
Course Einführung in die Kunstpädagogik
Institution Ludwig-Maximilians-Universität München
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Summary

Zusammenfassung zu Einführung in die Kunstpädagogik des SS 2021...


Description

Einführung in die Kunstpädagogik Überblick: 1. 12.04. Anna Kunz „Einführung in die Kunstpädagogik / Ablauf Vorlesung“ 2. 19.04. Michaela Almog „Kreativitätsförderung und experimentelle Ansätze im KU“  Im Hinblick auf die künstlerische Ideenfindung gilt Kreativität als Schlüsselkompetenz. In diesem Vortrag geht es darum, mit welchen Methoden und künstlerischen Strategien Vorstellungsbildung und Ideenfindungsprozesse angeregt werden können. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf den Einsatz experimenteller Techniken im Kunstunterricht gelegt. 3. 26.04. Sara Schäfer „Museumspädagogik in der Grundschule“  Der Vortrag bezieht sich auf einen speziellen Bereich der Kunstrezeption, die Begegnung von Kindern mit Originalen. Hierbei werden die Chancen eines Museumsbesuches für den Kunstunterricht der Schule aufgezeigt. Schwerpunkt ist die handlungsorientierte und kreative Methodenvielfalt, die leicht im Alltag umzusetzen ist. Beispiele für die Auseinandersetzung mit antiker bis zu zeitgenössischer Kunst sollen den Einstieg erleichtern. 4. 03.05. Anna Kunz „Kunstbetrachtung als Ausgangspunkt für Gestaltungsaufgaben im Kunstunterricht“  Die Betrachtung von Kunstwerken spielt im Kunstunterricht aller Schularten eine zentrale Rolle. Dabei geht es nicht vorrangig um Vermittlung von kunsthistorischen Daten und Fakten oder das isolierte Analysieren von Bildern. Vielmehr sollen sich die Schülerinnen und Schüler schon während der Betrachtungsphase subjektiv mit den Kunstwerken in Beziehung setzen und im Anschluss zu eigenem gestalterischen Handeln motiviert werden. Die Vorlesung beschreibt anhand vielfältiger Unterrichtsbeispiele aus dem Grundschulbereich, wie Rezeption und Produktion sinnvoll ineinandergreifen können. 5. 10.05. Astrid v. Creytz „Projektarbeit in Schule und Kunstunterricht“  Der Vortrag gibt einen Einblick in die schul- und kunstpädagogische Theorie der Projektarbeit und zeigt dabei wie eine interdisziplinäre, handlungs- und teamorientierte Umsetzung eines Projektes aussehen kann. Grundsätzlich erwünscht, stößt Projektarbeit immer wieder an Grenzen. Dass der Einsatz aber dennoch lohnt und welche Dinge bei der Planung und Durchführung bedacht werden müssen, zeigt sie anhand unterschiedlicher Projekte aus der Schulpraxis aus dem Film- und Theaterbereich. 6. 17.05. Anja Gebauer „Kunstpädagogik im digitalen Zeitalter“  Digitale Medien greifen heute zentral in die Gesellschaft ein, bestimmen und wandeln diese. Im Vortrag soll gezeigt werden, warum die Kunstpädagogik den Umgang damit als expliziten Auftrag sehen muss und wie sich dieser gestalten kann. Ausgehend von allgemeinen Begrifflichkeiten und Aufgaben zeichnen sich Notwendigkeiten und Praxisbeispiele ab." 7. 24.05. Pfingstmontag 8. 31.05. Günter Stöber „Virtuelle und reale öffentliche Räume“  Ein wichtiger Teil der Identitätsfindung von Kindern und Jugendlichen findet in öffentlichen Räumen statt. Es ist der Ort, wo sie ihre Rolle im Verhältnis zu anderen und zur Gesellschaft erproben und inszenieren können. Eine immer größere Rolle spielen dabei virtuelle Räume mit den sozialen Netzwerken. Künstler haben als erste das Potential der Verbindungen von virtuellen und realen Räumen erkannt und für ihre Arbeiten benutzt. Ihre Arbeiten sind oft an den brisanten Schnittstellen von raumbildenden Phänomenen angesiedelt. Der zunehmende Einfluss von KI-basierten Kommunikationstechniken beeinflusst, bereichert und bedroht unser öffentliches Handeln. Im Vortrag wird diesen Phänomenen nachgegangen und Überlegungen für kunstpädagogisches Handeln angestellt. 9. 07.06. Daniel Botz „Medienbegriffe der Kunstpädagogik“  Im Vortrag werden die wichtigsten Vertreter prominenter Medientheorien vorgestellt und erläutert, wann welche Idee von Medien für die Kunstpädagogik jeweils relevant war und welches Verhältnis zu den Medien dabei vorherrscht: Lernen wir ÜBER Medien, MIT Medien oder gar IM Medium? Sind Medien etwas, das wir rezipieren und konsumieren (wie Bilder, Bücher, Massenmedien), etwas mit dem 1

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wir arbeiten und gestalten (wie ein Computer) oder etwas, das uns umgibt (wie ein Netzwerk)? Bei diesen Fragen wird deutlich, dass nicht nur unser Medienbegriff sich ständig ändert und erweitert, sondern, dass auch unsere Vorstellung davon, was Kunst und Kunstpädagogik leisten sollen, diesen Änderungen unterworfen sind. 14.06. Kathrin Thalmann „Ökologie und Kunstpädagogik“  Im Vortrag „Ökologie und Kunstpädagogik“ geht es zunächst um das Thema Klimawandel und die dringende Notwendigkeit, auf allen Ebenen der Gesellschaft etwas dagegen zu tun. Seit einem halben Jahrhundert setzen sich Künstler*innen mit Themen wie Naturzerstörung, Ökologie, Rettung der Natur und Schönheit der Natur auseinander und nähern sich diesen mit unterschiedlichen künstlerischen Medien. Der Kunstpädagoge Joachim Penzel (2019) entwickelte eine methodische Skizze, um das Thema im Sinne eines nachhaltigen Gestaltungsbegriffs in das Curriculum von Schulen zu integrieren. Auch die Kulturelle Bildung befasst sich mit den Themenfeldern Ökologie und Klimawandel im Rahmen außerschulischer Kunstvermittlung 21.06. Simone Gaiss „Kunstpädagogik und Kunsttherapie – Entwicklungsförderung zwischen Kindheit und Jugend“  Frau Dr. Gaiss stellt in ihrem Vortrag Ergebnisse ihres Projektes `Kunstbaustelle- Kunst trifft Leben´ vor. Es handelt sich dabei um ein außerschulisches Angebot für Kinder am biographischen Übergang zur Pubertät, insbesondere zwischen neun und zwölf Jahren Das Projekt bewegt sich an der Grenze zwischen Kunstpädagogik und präventiver Kunsttherapie, um Entwicklungsförderung anzutreiben. In dem kunsttherapeutischen Projekt gestalten die Kinder nicht nur produktiv mit unterschiedlichen Materialien, sondern betrachten auch gemeinsam Bilder und verfassen Texte. 28.06. Informationen zum Ablauf der Klausur und Probeklausur 05.07. Klausur

Michaela Almog „Kreativitätsförderung und experimentelle Ansätze im KU“ 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

Was ist Kreativität? Wie lässt sich Kreativität ermitteln und fördern? Kreative Methoden und Förderung der kreativen Fähigkeiten Anwendung kreativer Methoden im Kunstunterricht Experimentelle Ansätze und Zufallsverfahren und deren Einsatz im Kunstunterricht Strukturierung und Bewertung kreativitätsfördernder Aufgaben Fazit

1. Was ist Kreativität? Kreativität als Schlüsselkompetenz     

Lehrplan Plus Mittelschule Fachprofil (1. Selbstverständnis des Faches und sein Beitrag zur Bildung): „Persönlichkeitsbildung durch die Förderung von Fantasie, Imagination und kreativer Gestaltung“ Berner, 2016: Auch in anderen Fächern gilt Kreativität als wichtige Voraussetzung für Lernprozesse, weil kreatives, divergentes Denken nötig ist, um komplexe Problemstellungen zu lösen Hartwig Schröder definiert Kreativität als Fähigkeit, von herkömmlichen Denkschemata abzuweichen und dabei ungewöhnliche Ideen und Einfälle zu produzieren Schmitt, 2002: Kreativität gehört zur Grundausstattung des menschlichen Denkens. Eder, 2016: Die innovative Produktivität des Schöpferischen wird zweckorientiert instrumentalisiert

Kreativität in der Kunstpädagogik  

In einer kreativen künstlerischen Auseinandersetzung geht es darum, Probleme zu finden, eigene Fragestellungen zu entwickeln und bildnerische Herausforderungen zu bearbeiten. (Peez/Kirchner 2009) Im Gegensatz zu wissenschaftlichen Ansätzen werden beim künstlerischen Arbeiten subjektive Erfahrungen und Interessen verarbeitet und bildnerisch umgesetzt. (Berner 2016) 2

2. Wie lässt sich Kreativität ermitteln und fördern? 4 Dimensionen von Kreativität    

die kreative Person das kreative Produkt der kreative Prozess das kreative Umfeld

Will man Kreativität einschätzen, ist es am einfachsten die kreativen Produkte als Grundlage zu nehmen.  die drei anderen Dimensionen sind sehr individuell und lassen sich schwerer greifen Das kreative Produkt Gestalterische Produkte gelten dann als kreativ, wenn die Ergebnisse neu und für die Altersgruppe ungewöhnlich sind. Damit man beurteilen kann, ob es sich um eine kreative Leistung handelt, müssen die Schülerarbeiten ausgearbeitet sein. (Berner 2016) Die kreative Person 7 Merkmale der Kreativität bzw. kreative Fähigkeiten       

Fluktualität (Einfalls- und Denkflüssigkeit) Flexibilität (flexibles Denken / Neukombination) Originalität (außergewöhnliche Ideen und Ergebnisse) Problemsensitivität (sich in eine Problemstellung einfühlen) Komplexitätspräferenz (ein vielschichtiges Problem durchdringen) Elaboration (Durchhaltevermögen bei der Ausarbeitung) Ambiguitätstoleranz (Offenheit neue Darstellungsweisen auszuprobieren, Fähigkeit unterschiedliche Perspektiven einzunehmen)

3. Kreative Methoden und Förderung der kreativen Fähigkeiten Wie soll man all diese Aspekte dingfest machen? Es gibt Kreativitätstests, bei denen untersucht wird wie viele unterschiedliche Ideen sich jemand ausdenken kann. Beispiel von Schmitt:

 Er kritisiert daran, dass bei solchen Test nur 3 von 7 kreativen Fähigkeiten untersucht werden (Fluktualität, Flexibilität, Originalität)  Nicht wirkliche aussagekräftig Neuer Ansatz: nimmt alle kreativen Fähigkeiten in den Blick  nicht nur kreative Produkte, sondern auch kreativer Prozess wird betrachtet 3

Fragebogen zu kreativen Prozess- und Produktmerkmalen (Nicole Berner)

 Auswertungen zeigen, dass Schüler in einer Klasse sehr unterschiedliche Stärken haben Kreativitätsförderung Die Grundlage der Kreativitätsförderung ist, die individuellen Lernvoraussetzungen der Schüler*innen im Hinblick auf das kreative und bildnerischen Vermögen zu erkennen. (Kirchner 2018)     

kreative Fähigkeiten + bildnerisches Vermögen fördern  Selbstwirksamkeitserleben Präferenzen im Hinblick auf bestimmte Materialien und Techniken im Förderplan berücksichtigen konstruktive Feedbackmethoden und Selbstreflexion übermäßigen Zeit- und Leistungsdruck vermeiden positive Unterrichtsatmosphäre: Sicherheit und Toleranz

=> negative Selbstzuschreibungen verhindern (diese hängen oft damit zusammen, wie bisheriger Kunstunterricht erlebt wurde -> zu hoher Leistungsdruck? Abwertende Bemerkungen?)  konstruktives Feedback Rahmenbedingungen   

kooperative und handlungsorientierte Arbeitsformen Möglichkeiten zum Experimentieren und Forschen anregendes Materialangebot

 Realität in Schule oft schlecht (Lehrplanvorgaben, große Klassen, Benotung zu sehr im Vordergrund -> Schüler trauen sich nicht -> keine Kreativität) Kreativer Prozess Präparationsphase  Vorarbeit / Problemstellung Inkubationsphase  Eingrenzen der Lösungsvarianten Illuminationsphase  Aha-Erlebnis Evaluationsphase  Prüfen der Ideen / Lösungsansatz finden Verifkationsphase  Erproben und Anpassen der Lösung Unterrichtsphasen nach G. Otto: Unterricht wird strukturiert    

Präparationsphase = Initiationsphase Inkubationsphase = Explorationsphase Illuminationsphase lässt sich Unterrichtsphasen nicht eindeutig zuordnen Evaluationsphase und Verifikationsphase: Überschneidungen mit Objektivierungsphase und Integrationsphase

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 Phasen des kreativen Prozesses verlaufen nicht linear und lassen sich nicht in Unterrichtsschema pressen

4. Anwendung kreativer Methoden im Kunstunterricht Um Methoden wirkungsvoll einzusetzen, muss ich wissen zu welcher Unterrichtsphase und zu welchem Punkt des kreativen Prozesses sie passen v.a. geeignet für Präparationsphase und Inkubationsphase    

aktivieren die Vorstellungsbildung Ziel: ungewöhnliche Blickwinkel einnehmen kein Patentrezept, sondern eher Impulsgeber / Werkzeuge nicht nur Methoden vorstellen, sondern auch aufzeigen wie sie im kreativen Prozess auf Problemstellungen angewendet werden können

Mit Assoziativen Techniken lassen sich die Fluktualität und die Flexibilität fördern, z.B. assoziatives Weiterzeichnen

zu einem Thema oder Motiv Ideen sammeln: 

Brainstorming • Mindmaps • Assoziationsketten • Eigenschaften auflisten • Ähnlichkeiten suchen

wichtig: in der Präparationsphase Assoziationen und erste Ideen ungefiltert sammeln  keine Bewertung bei der Hinführung zum Unterrichtsgegenstand die Vorstellungsbildung fördern:  

sinnliche Eindrücke (z.B. auditive oder haptische Reize) emotionale Ebene (z.B. Geschichten erzählen) -> begünstigt, dass Vorstellungsbilder entstehen 5

Motiv anders verwenden / seine Bedeutung verändern / selbstverständliche Merkmale ins Gegenteil verkehren (Stefan Huber)

Spiel mit den Größenverhältnissen (Stefan Huber)

Eigenschaften oder Funktionen verändern / Rollen vertauschen (Erwin Wurm)

Szenisches Gestalten zu Sprichwörtern: „vor jemandem den Hut ziehen“ „den Hut nehmen“ „etwas aus dem Hut zaubern“ Veränderung des Kontexts (Jake Phipps) Vervielfältigung (Akio Hirata)

Elemente hinzufügen oder

wegnehmen (Iris

van Herpen)

Motive

neu miteinander kombinieren (Blu)

Collage: zusammenfügen

Bildelemente zerlegen und neu

(Peter Horvath) 6

Abstraktion / Verfremdung  Reduktion  geometrische organische Formen

Kreative Fähigkeiten im kreativen Prozess

Originalität kann man nicht als einzelne Fähigkeit fördern. Nach Kai Dinkelmann ist Originalität die Summe von flüssigem, flexiblem Denken und hängt mit Begabung und einem Gespür für offene Fragen und Probleme zusammen. Wenn man die anderen kreativen Fähigkeiten aktiviert, begünstigt man originelle Einfälle. Faktoren, die für die Wahl der kreativen Methoden entscheidend sind:    

Form Technik Präsentationsform Wirkung des Ergebnisses

Unterrichtsbeispiel Collage: Ideenfindung anregen z.B. Möglichkeiten in Gedanken durchspielen oder Varianten ausprobieren Fragestellungen:     

Normalerweise wird ein Hut auf dem Kopf getragen. Wie könnte man ihn auf ganz andere Weise benutzen? Welche Gegenstände oder Motive aus der Natur erinnern an Hüte? Wie würde es aussehen, wenn man sie als Hut aufsetzt? Wer trägt normalerweise keine Hüte, sollte aber unbedingt mal einen aufprobieren? Was könnte ein Zauberer anstatt eines Kaninchens aus dem Hut zaubern? Welche magischen Eigenschaften könnte ein Hut noch haben? Wie kann man verdeutlichen, dass es sich um einen Zauberhut handelt?

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 In Gedanken durchspielen Kreative Methoden:         

ein Motiv anders verwenden oder seine Bedeutung verändern selbstverständliche Merkmale ins Gegenteil verkehren mit den Größenverhältnissen spielen Eigenschaften oder Funktionen verändern Rollen vertauschen Veränderung des Kontexts Vervielfältigung Elemente hinzuzufügen oder wegnehmen Motive neu kombinieren

Methoden, die praktisch erprobt werden müssen    

Abstrahieren und Verfremden Collage-Prinzip: Bildelemente reorganisieren und neu zusammenfügen Szenisches Gestalten (zu Sprichwörtern etc.) experimentelle Techniken und Zufallsverfahren

 Methodenkartei (für selbstständiges Arbeiten, nachdem einzelne Verfahren besprochen wurden, besonders hilfreich für Schüler, die früher fertig sind -> Variationen können entwickelt werden)  Methodenkompetenz

5. Experimentelle Ansätze und Zufallsverfahren und deren Einsatz im Kunstunterricht Bei experimentellen künstlerischen Ansätzen handelt es sich um offene Gestaltungsprozesse, bei denen sich die Ziele erst während des Handelns abzeichnen. Diese explorierende Vorgehensweise ermöglicht, neue Ausdrucksmöglichkeiten zu finden und konventionelle Darstellungsmuster aufzubrechen. (Kirchner 2003)

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• Auf experimentelle oder zufällige Weise entstandene Bildstrukturen und Formen wecken beim genauen Betrachten Assoziationen, die als Gestaltungsanlass dienen. • Experimentelles Arbeiten ist mit allen künstlerischen Techniken möglich. Ziele:    

Absicht, etwas Neues oder Ungewöhnliches ausprobieren Materialien und Werkzeuge auf ungewöhnliche Weise benutzen untypische Materialien oder Fundstücke verwenden das Zufällige mit einbeziehen

Zeichenexperimente: zeichnerische Spuren und grafische Strukturen als autonome Ausdrucksmittel  Ziele: Sensibilisieren der Wahrnehmung oder Mittel der Abstraktion  Einsatz als Lockerungsübung oder als Grundlage für eine gestalterische Weiterführung   o o o o o o o o o

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Einbauen von Handicaps / Ausschalten einzelner Sinne: blind zeichnen, beidhändiges Zeichnen, „mit links“ zeichnen, mit einer Linie zeichnen, die nicht unterbrochen werden darf Verwenden ungewöhnlicher Zeichenwerkzeuge: Bürsten, an Stöcken befestigte Kohle etc. Zeichnerischer Dialog (Zwei Personen gemeinsam, die erste Person zeichnet etwas, die andere Person antwortet mit zeichnerischem Element -> Reaktion auf Impuls des anderen) Cadavre Exquis (Personen müssen Zeichnung des anderen fortsetzen -> Blatt falten, Ansätze für nächste Zeichnung einzeichnen) Frottage (Abreibetechnik (Oberfläche mit erhabener Struktur -> mit Stift drüber zeichnen -> Struktur erkennbar) Décalcomanie (flüssige Farbe auf Glasscheibe, Papier drauf, abziehen) Nass-in-Nass-Technik Blastechnik (verpusten der Farbe mit einem Strohhalm) Wassereffekte Materialdruck - Fadendruck - Obst-/Gemüsedruck Weitergestalten der Zwischenergebnisse o zeichnerisch / malerisch ergänzen o Konturen einzeichnen o Hintergrund übermalen o Formen ausschneiden o Kombination mehrerer Techniken o Collage o markante Formen / Strukturen ausschneiden und in neuen Kontext setzen Murmelbild (Papier in Schachtel -> eingefärbte Murmel rollt hin und her, wenn man Schachtel bewegt) -> nicht kreativ anregend ungewöhnliche Malwerkzeuge (welche Qualitäten der einzelnen Malwerkzeuge?) Experimente mit plastischen Techniken (z.B. Tonklumpen verformen -> mit was? -> Ergebnisse anschauen) Experimente mit Gips Fotografische Experimente: Luminogramm (Bewegungen mit Taschenlampe vor Kamera -> körperlicher Ausdruck) Schattenwurf

Der Zufall als Thema Experimentelle Ansätze: 9

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prozessorientiert und ergebnisoffen regen die Vorstellungskraft an erweitern das Ausdrucksrepertoire können unabhängig vom Vorwissen und von technischen Fähigkeiten eingesetzt werden => sehr gut für Lerngruppen mit heterogenen Lernvoraussetzungen geeignet (besonders geeignet für Kinder mit geistigen oder motorischen Problemen) können beim Abbau von Blockaden helfen Peez: fördern die kreativen Fähigkeiten o Fluktualität o Flexibilität o Problemsensitivität o Ambiguitätstoleranz

Werkbetrachtungen als Zwischenimpuls (nicht zu Beginn)

6. Strukturierung und Bewertung kreativitätsfördernder Aufgaben Herausforderung: selbstständiges kreatives Arbeiten Durch Erkunden und Experimentieren eigene Fragestellungen zu entwickeln entspricht kunstpädagogischen Ansätzen, bei denen das entdeckende Lernen im Vordergrund steht => Ästhetische Forschung (Helga Kämpf-Jansen): interessengeleitetes Forschen Ideal Realität     

selbstgesteuertes kreatives Arbeiten kostet Zeit: Umwege und Fehlversuche je individueller gearbeitet wird, desto schwieriger ist es, Lehrplaninhalte abzudecken weniger selbstständige Schüler*innen brauchen viel individuelle Beratung Ergebnisse, mit denen die Schüler*innen zufrieden sind, sind wichtig für die Motivation intensive Einzelbetreuung ist in großen Klassen nicht immer möglich

=> eigenständiges Arbeiten verlangt viel Übung Kreatives Arbeiten strukturieren Faktoren, die bestimmen, wie offen / individuell man eine Unterrichtseinheit aufbauen kann:     

zeitlicher Rahmen Alter der Schüler*innen Vorerfahrungen und Lernvoraussetzungen Sozialstruktur der Klasse Art der Experimente / Material

-> So viel Offenheit wie möglich und so viel Struktur wie nötig Tipps:    

Aufgabenstellungen mit unterschiedlichen Anforderungsniveaus (bei heterogenen Klassen) Arbeitsblätter mit Hilfestellungen selbstständige Arbeitsphasen + Zwischenimpulse / Feedbackgespräche Raumorganisation un...


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