Zusammenfassung - der ganze Klausurrelevante Stoff zusammengefasst PDF

Title Zusammenfassung - der ganze Klausurrelevante Stoff zusammengefasst
Course Versuchstierkunde & Tierschutz
Institution Universität Regensburg
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Summary

der ganze Klausurrelevante Stoff zusammengefasst...


Description

Zusammenfassung FELASA 2018 1.Rechtliche Grundlagen für die Durchführung von Tierversuchen Erlaubt: • Zur Mehrung von Erkenntnis (Grundlagenforschung) • Zur Heilung von Kranken (Tieren und Menschen), biomedizinische Forschung • Vorbeugung, Erkennung oder Behandlung von Krankheiten, Leiden, Körperschäden oder körperlichen Beschwerden bei Menschen oder Tieren, • Erkennung oder Beeinflussung physiologischer Zustände oder Funktionen bei Menschen oder Tieren, • Förderung des Wohlergehens von Tieren oder Verbesserung der Haltungsbedingungen von landwirtschaftlichen Nutztieren, • Schutz der Umwelt im Interesse der Gesundheit oder des Wohlbefindens von Menschen oder Tieren (Erkennen von Umweltgefährdungen) • Entwicklung und Herstellung sowie Prüfung der Qualität, Wirksamkeit (auch Wirksamkeit von Stoffen gegen tierische Schädlinge) oder Unbedenklichkeit von Arzneimitteln, Lebensmitteln, Futtermitteln • Forschung im Hinblick auf die Erhaltung der Arten, • Aus-, Fort- oder Weiterbildung (nur an Hochschulen, Krankenhäusern, oder für Heil- oder Heilhilfsberufe) • gerichtsmedizinische Untersuchungen. • Falls sie ethisch vertretbar sind • Falls sie bei der zuständigen Behörde angemeldet und genehmigt sind Verboten: • • •

Waffen und Munitionserprobung Erhöhung der Leistungsfähigkeit (Doping, Wettkanpf) Entwicklung von Tabak, Waschmitteln und Kosmetika

2. Artgerechte Haltungsformen und Hygenemaßnahmen Angegeben werden muss: • • • • • • •

Anlagen (Tierräume, Labors, Betriebsräume) Raumklima (Luftwechsel pro Stunde mind. 10, Temperatur 20-24°C, relative Luftfeuchte ca. 45-65% Beleuchtung (Stärke, Tag/Nacht -Rhythmus) Lärm Alarmvorrichtungen Dauer der Quarantäne Käfigangaben (cm2 B/H)

➢ Maximale Gruppengröße pro Käfig ist vorgeschrieben und abhängig vom Körpergewicht ➢ Tägliche Inaugenscheinnahme muss sichergestellt sein ➢ Bei genetisch veränderten Tieren muss außerdem der Raum für die gehaltene Spezies zugelassen sein und nach Gentechniksicherheitsverordnung zugelassen sein

Muss nicht angegeben werden: •

Gewicht und Alter bei Versuchsbeginn

3. Biologie der gebräuchlichsten Versuchtierspezies Hausmaus (M. musculus): • • • • • • •

Nach 2-3 Monaten geschlechtsreif Benötigt pro Tag 4-7 mL Wasser Vermeidet das Schwimmen im Wasser Leben in Rudeln Öffnen 13 Tage post partum die Augen Bei 30g ca. 2 mL Blutvolumen Bei zu dichtem Bestand werden weiblich Mäuse reversibel unfruchtbar (Geburtenregelung)

Ratte (R. norvegicus): • • • • •

Schwimmt gerne im Wasser In der Herzmuskulatur befindet sich knorpelartiges Gewebe Erreicht im Alter von 3-4 Monaten die Zuchtreife Benötigt bei 300g 15-35 mL Wasser (Blutvolumen 15-20 mL) Ausgeprägtes Sozialverhalten

Hamster (M. auratus) • • • •

Nach 6 Wochen fruchtbar Tragezeit nur 16 Tage Vorratsammlung bis zu 65 kg Bei 70g 5 mL Blutvolumen (100g 8-10 mL Wasser)

Gerbil, Mongolische Rennratte (M. unguiculatus) • • •

Bei 10g weniger als 0,5 mL Wasser pro Tag (kann vollständig durch Futter gedeckt werden) Neigt zu epileptiformen Anfällen (stressanfällig) Gruppenhaltung ungünstig

4. Futter und Trinkwasserversorgung von Tieren im Experiment Energieträger: Reis, Weizen, Gerste, Roggen, Zuckerrübe, Getreide, Mais Proteinquelle: Casein, Sojabohne, Bierhefe, Fischmehl Mineralstoffe: Magnesiumphosphate, Monocalciumphosphate, NaCl Spurenelemente: Jod, Eisen, Vitamin C, Selen, Zink, Kupfer, Mangan 5. Krankheiten bei Versuchstieren Ursachen von Erkrankungen: Genetisch bedingt: spezies- bzw. stammesspezifische Empfänglichkeit für bestimmte Erkrankungen wie z.B. Tumoren oder Infektionen (Ectromelia-Virus-Infektion mit hoher Mortalität bei den Mäusestämmen C3H, SWR, DBA und geringer Mortalität und klinisch inapparent bei C57BL/6 und BALB/c) Zucht (Alter bei Verpaarung, ungeeignetes Verpaarungsschema, Inzuchtdepression!)

Umweltbedingt: Infektionen (Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten), physikalische (Klima) und chemische (tox. Stoffe) Einflüsse, Ernährung (Futterwechsel, Toxine, "Umweltgifte"). Unterbringung (Käfiggröße: zu klein oder zu groß), Pflege (Ausbildung) und Umgang mit den VT (Verletzungen) Krankheitserreger Viren: • •

Hirnhautentzündung: LCM Virus (Zoonose, kann durch Hamsterbiss übertragen werden) Lethale Enteritis bei Mäusen jünger als 19 Tage: MH Virus

Bakterien: • • • •

Nasenausfluss, Nephritis, Pneumonie, Otitis media, Pyometra (Gebärmutterentzündung), multiple Hautabszesse: Pasteurella spp. Bakteriämie, Lebernekrosen: Pseudomonas aeruginosa Atemwegserkrankungen: Staphylococcus spp. Diarrhoe, Wasting- Syndrome: Salmonella spp.

Pilze: •

Runde haarlose Herde: Trichophyton mentagrophytes

Parasiten: • • • • •

Enteritis, Diarrhoe, Entzündung ZNS, Gallengangscoccidiose: Coccidia (Protozoa) Meningoencephalitis, chronische interstitielle nephritis: Mikrosporidia (Protozoa) Entzündung im Analbereich, Analprolaps: Nematoden (Helminthes) Diarrhoe, Enteritis: Cestodes (Helminthes) Haarfollikelentzündung, Krusten im äußeren Gehörgang: Milben (Ektoparasiten)

6. Zuchtmethoden, genetisch veränderte Tiere, Nomenklatur bei Mäusen und Ratten Trifft zu: • • • • • • • •

Aus Inzuchtstämmen können sich durch Mutation Sublinien entwickeln C57BL/6 ist ein Inzuchtstamm von Mäusen Sparague Dawley ist die meistgenzutzte Laborratte Die Herstellung und Zucht von transgenen sowie Knock-out Mäusen ist genehmigungspflichtig F1 hybriden gehen aus der Kreuzung zweier Inzuchtstämme hervor In der Laborzucht werden aufgetaute Spermien üblicherweise zur in vitro Fertilisation genutzt Durch Embrynentransfer lassen sich Mauslinien meist hygenisch sanieren CD1 ist ein häufig verwendeter Inzuchtstamm??? Die Stammlinie ist das glaub ich

Trifft nicht zu: • • •

Auszuchtstämme unterliegen einer ständigen Veränderung des Genpools NMRI ist ein Maus Inzuchstamm Ein Inzuchtkoeffizient von 80% bedeuted das 20% aller Gene im Genom heterozygot auftreten



Alle genetisch veränderten Mauslinien sind durch gentechnische Methoden erzeugt worden

7. Belastung von Tieren in unterschiedlichen Tierexperimentellen Methoden Keine Belastung (Grad 0): • • • • • • •

Krallenschneiden Blutentnahme für diagnostische Zwecke Klaue, Huf zurichten Wahlversuche mit verschiedenem Einstreu Ballentätowierung, Ohrmarkierung, Amputation von Zehen Tierschutzgerechtes Töten Infektionen die keine Symptome hervorrufen

Geringe Belastung (Grad 1): • • • • • • • • •

Arzeimittelinjektion (unter Anwendung von Zwangsmaßnahmen) Kastration in Narkose (männl. Tiere) S.c. immunisierung ohne Freudsches Adjuvans Einzelhaltung von adulten Ratten (weniger als 7 Tage) Futterentzug für 1 Tag Entfernung der Schwanzspitze ohne Analgesie (bis zu 1 cm) Subkutane Implantation eines Hormonpellets in Kurznarkose Perfundieren von narkotisierten Ratten und anschließende Organentnahme Retrobulbäre Blutentnahme unter Narkose

Mäßige Belastung (Grad2): • • • • • • • •

Schmerzmodell mit akutem Pfotenödem kürzer als 6 h an einer Pfote Operative Knochenbruchbehandlung Kastration von weiblichen Tieren Induktion chronischer Darmentzündung Wasserentzug für einen Tag Einzelhaltung für mehr als 7 Tage Halten von Hunden in Hängegurten für mehrere Tage Unphysiologische Diät zur Erzeugungn von Krankheitsbildern

Erhebliche Belastung (Grad 3): • • • • • • • • • •

Tödliche verlaufende Infektions- oder Krebserkrankungen (ohne vorzeitige Euthanasie) Schwere Abstoßreaktionen (generalisierte Gewebeabstoßreaktionen) Schwere blutige Diarrhoe Dauerexposition mit Raubtier Tumorwachstum Asthmamodell bis zu den ersten Anzeichen akuter Atemnot Auslösen eines anaphylaktischen Schocks Herbeiführen einer Autoimmunerkrankung Immobilisierung von Nagern (temporär und total) Futter und Trinkwasserentzug für mehr als 24 h (Ausnahme: Maus; Gerbil)

8.Planung, Durchführung und Auswertung von Tierexperimenten Trifft zu: • • • • • • • • •

Mit kleinerem p-Wert (Signifikanz) erhöht sich die Anzahl der benötigten Tiere pro Versuchsgruppe Je kleiner die Standartabweichung (SD) der Messwerte ist, desto weniger Tiere sind pro Gruppe erforderlich, um Unterschiede zwischen den Gruppen nachzuweisen Kenntnis der Variabilität ist unentbehrlich für die biometrische Versuchplanung Standardisierung verringert die benötigte Tierzahl Tierschutzgerechte Blutentnahme aus dem retrobulbären Plexus erfolgt unter Narkose Wird D (effect size) größer (das heißt auch SD wird kleiner) verringert sich die Anzahl der benötigten Tiere Ein Hamster mit 150g hat 10-12 mL Blutvolumen Ca. 20% des kleineren Wertes des Gesamtblutvolumens können einmalig ohne größere Schäden entnommen werden P-Wert von 0,05 sowie power von 80% sind nur willkürlich festgelegte Werte

9.Anästhesie, Analgesie, tierschutzgerechtes Töten von Tieren Betäubungsmittel: • • • • • •

Buprenorphin, Fentanyl, Tramadol (Opioide) Carprofen, Flunixin-Meglumin, Metamizol (NSAIDs) Ketamin (Phenzyklidine) Bupivacain, Lidocain, Procain (Lokalanalgetika) Detomidin, Medetomidin, Xylazin (Alpha 2 Agonisten, z.B. Atipamezol) Flumazenil, Pentobarbital, Metedomidin, Midazolam, Narloxon, Flumazenil,

Trifft zu: • • • • • • •

Bei kleinen Nagern sind keine postoperativen diätischen Maßnahmen nötig Eine Kombination von Ketamin/Xylazin ist nicht zum Tierschutzgerechten Töten geeignet Die Wirkung von Narkotika kann bei verschiedenen Säugetierspezies sehr unterschiedlich sein Die Analgetika Gabe ist nur bei schmerzhaften Eingriffen an Tieren vorgeschrieben Pentobarbital-Na ist zum tierschutzgerechten Töten geeignet Carprofen ist analgetisch wirksam und gehört zur Gruppe der nichtsteroidalen Antiphlogistika Fentanyl Citrat ist ein Betäubungsmittel im Sinne des Betäubungsmittelgesetzes

Trifft nicht zu: • •

Nach allen operativen Eingriffen an Tieren müssen stet Antibiotika appliziert werden Die enterale Resorption von Arzneistoffen weist nur geringe Speziesunterschied auf

10. Ersatz und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch, ethische Aspekte, 3R Das 3R Prinzip bezeichnet Maßnahmen zur Reduzierung der Versuchstierzahlen und der Belastungen für die jeweils eingesetzten Versuchstiere und ist mittlerweile auch in der Gesetzgebung Verankert. 1) Unter dem Begriff Replacement fasst man solche Maßnahmen, die zu einem vollständigen Ersatz von Tierversuchen durch Versuche an schmerzfreier Materie (wie z. B. Zellen oder isolierten Geweben bzw. Organen) führen.

2) Als Refinement bezeichnet man solche Versuchsansätze, die das Leiden der Versuchstiere minimieren und/oder die Aussagekraft der Versuche durch Erweiterung bzw. Verbesserung der Auswertemethoden deutlich erhöhen (z. B. implantierte Transponder).

3) Mit Reduction ist insbesondere die Minimierung der Versuchstierzahl durch statistische Optimierung (v. a. abgesicherte Fallzahlabschätzung, "Power Analysis") und ein besonders ausgeklügeltes Versuchsdesign (z. B. Zusammenfassung von Kontrollgruppen, ggf. Rückgriff auf historische Daten) gemeint....


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