Zusammenfassung Goldstein PDF

Title Zusammenfassung Goldstein
Author Yoshi Mitzu
Course Allgemeine Psychologie I
Institution Universität Bielefeld
Pages 85
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Buchzusammenfassung...


Description

Goldstein. Wahrnehmungspsychologie Kapitel 1 – Einführung in die Untersuchung der Wahrnehmung -

Das Ziel ist es, zu verstehen, wie beim Menschen aus den Informationen, die er mit den Sinnes organen aufnimmt, zusammen mit der neuronalen Verarbeitung die subjektive Wahrnehmung entsteht

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Unsere Wahrnehmung muss für unser Agieren und Handeln aus der Umwelt signifikante Informationen liefern, und das Handeln muss zugleich durch die Wahrnehmung gesteuert werden

DIE BEDEUTUNG DER WAHRNEHMUNG -

In erster Linie dient die Wahrnehmung dazu, uns über die Eigenschaften der Umwelt zu informieren, die für unser Leben wichtig sind.

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Die zweite Funktion der Wahrnehmung besteht darin, dass Wahrnehmung uns hilft, in der Umwelt angemessen agieren zu können

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Wahrnehmung erzeugt also nötige subjektive Erleben der Umwelt und sie macht es uns möglich, dass wir in ihr agieren

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Eingeschränkte Wahrnehmung würde dazu führen, dass unsere subjektiven Erfahrungen enorm ein geschränkt wären und das Überleben wäre vollständig von anderen Personen abhängig

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Verständnis der Wahrnehmung schafft die Möglichkeit, Ausfälle in der Wahrnehmung, die durch Alter, Krankheit oder Unfälle verursacht werden, durch Hilfsmittel und Hilfsmaßnahmen zu mildern

DER PROZESS DER WAHRNEHMUNG Funktionale Aufgaben der Wahrnehmung -

Sehen, Hören, Tasten, Schmecken und Riechen = Qualitäten unseres Erlebens

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Ihr besonderer Charakter ist herausragendste Merkmal der Wahrnehmung

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Basis für die Ordnung der Wahrnehmung sollten nicht fünf Sinne sein, sondern die vielfältigen Auf gaben, die unser Wahrnehmungssystem für das Handeln bereitstellen muss

 Komplexität der Wahrnehmung wird nicht erfasst, wenn man sie in „nur“ fünf Fähigkeiten aufgliedert, die in ihrer Erlebensqualität different sind

-

Aufgaben der Wahrnehmung lassen sich in Gruppen gliedern: o

Aufbau eines Basisbezugssystems



Urteilen über oben, unten, rechts, links, vorne hinten liegt Bezugssystem mit drei recht winkligen Koordinaten zugrunde, das den Rahmen für alle Wahrnehmungen stellt



Basisbezugssystem ist an Richtung der Schwerkraft orientiert = physikalische Größe,

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die Konstante unseres gesamten Lebensraumes ist 

Am Aufbau des Bezugssystems v. a vestibuläres System beteiligt und alle anderen



Mit Bezugssystem ist keine Erlebensqualität verknüpft, es wirkt als Einordnungsraster für die Wahrnehmung im Hintergrund

o

Raumwahrnehmung und räumliche Orientierung, einschließlich Aufbau kognitiver Land4 karten 

Zur Orientierung in der Umwelt müssen leichte bis komplexe Aufgaben gelöst werden



Gemeinsam ist allen Aufgaben ihre Ausrichtung auf die Frage „Wo?“



Beispiele: Wahrnehmung der Entfernung und Richtung von Gegenständen und Ereig nissen; ob Oberflächen aufgrund ihrer Größe, Materialeigenschaft und Neigung festen Stand bieten; Aufbau innerer Landkarten für geographische Umgebungsbereiche, in die wir uns selbst einordnen können



Erfüllen der Aufgaben primär durch Sehen, Hören und Tasten

o Erkennen von Gegenständen, Orten, Ereignissen, Oberflächen, Substanzen und Nah4 rungsmitteln in ihrer Bedeutung für das Handeln 

Objekte der Umwelt müssen hinsichtlich der Handlungsangebote wahrnehmbar sein



Objekte der Umwelt können wir nach Inhalt und Bedeutung in Klassen ordnen, sie in Begriffe fassen



So erhält ständig wechselnde Information Ordnung und einen Bezug zu unserer Mo tivation und zu unserem Handeln



Leistungen beziehen sich auf die Frage „WAS?“  Verwendungszweck



Schwerpunkt: Erkennen von einzelnen Objekten wie auch das Erkennen von Objekten als Instanzen von Klassen

o

Steuerung und Kontrolle der ausführenden Motorik 

Durch Motorik können wir direkt oder mit Werkzeug auf Umwelt einwirken



Motorik erlaubt uns Fortbewegung in der Umwelt



Wahrnehmung ist dabei in Kreisprozess eingebunden  Bewegungen werden von ihr geleitet; umgekehrt erzeugen wir mit Bewegungen neue Wahrnehmungen, welche zu neuen weiteren Bewegungen führen

o

Wahrnehmung von Zeitdauer und zeitlichen Abfolgen



Leewesen haben ihnen eigene zeitliche Auflösung in Informationsverarbeitung, wel che auf Wahrnehmung, Motorik und spezielle Umwelt abgestimmt ist (z.B. ist Erosion eines Gebirges nicht wahrnehmbar, Vorgänge bei Explosion auch nicht differenziert auflösbar)



Wahrnehmung der Zeitdauer und der Geschwindigkeit zeitlicher Abfolgen ist auf „mitt leren“ Bereich eingestellt



Dadurch ist sichergestellt, dass Aspekte wahrgenommen werden, die für das Verhalten

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relevant sind und dass richtige Bandbreite zwischen Unterforderung und Überforderung in Informationsaufnahme eingehalten wird o

Wahrnehmung in der sozialen Kommunikation, einschließlich Sprache 

In diesen Bereich der Wahrnehmung gehören all jene Aufgaben, die bei der Interaktion mit anderen benötigt werden



Beispiele: Erkennen einzelner Personen; Sprechen und Zuhören; nichtverbale Kom munikation durch Mimik, Gestik und Bewegung; Erwerb und Gebrauch der Mutter sprache; alles, was am Verstehen, emotionalen Erleben und Regulation von sozialen Interaktionen beteiligt ist

o

Wahrnehmung bei fakultativen sozialen und arbeitsbezogenen Fertigkeiten 

Dieser Bereich fasst Aufgaben zusammen, die bei spezifischen Fertigkeiten des so zialen Lebens, der Arbeitswelt, der Wissenschaftswelt oder der Welt des Sports und Spiels auftreten



fakultative Fertigkeiten können erworben werden



nicht unbedingt Teil der menschlichen Grundausstattung, häufig sehr komplex



Beispiele: Erlernen eines Musikinstrumentes, der Mathematik, einer Sprache etc.



Fertigkeiten erfordern bei Erwerb und Durchführung spezifische Wahrnehmungsleis tungen

>> Aufgaben weisen darauf hin, dass Wahrnehmung eng mit kognitiven Leistungen und mit Agieren und Handeln verbunden ist >> Wahrnehmung ist ein Teil der umfassenderen menschlichen Informationsverarbeitung und Handlungs steuerung

Komponenten der Informationsverarbeitung und Handlungssteuerung und ihr Bezug zur Wahrnehmung -

Komponenten des Kreisprozesses menschlichen Erkennens, Verhaltens und Handelns: o

Wahrnehmung ist in einen größeren Kreisprozess eingebettet 

Kreisprozess umfasst Informationsaufnahme aus der Umwelt, kognitive Verarbeitung, Zielbildung für das Handeln aufgrund emotionaler und motivationaler Bedingungen und Agieren und Handeln in Umwelt selbst



Anlässe zu spezifischen Wahrnehmungsprozessen können vielseitig sein



„Wahrnehmungszyklus“ kann von unterschiedlichen Positionen des Kreisprozesses aus starten und verschiedene und unterschiedlich gewichtete Interaktionen mit anderen Komponenten aufweisen

o

Die Sensumotorik ist für die Wahrnehmung besonders wichtig 

Schlüsselkomponente für Umsetzung der eigenen Aktivität einer Person

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Umfasst zum einen ausführende Motorik, mit der direkt auf Umwelt eingewirkt wird und kommunikative Motorik im Umgang mit anderen (Mimik und Gestik)



Umfasst zum anderen explorative Motorik, also die motorischen Bewegungen der Sinnesorgane, durch welche die Informationsaufnahme breiter und flexibler wird

 beispielsweise Kopf-, Augenbewegungen, Hand-, Fingerbewegungen o

Mittels reflexiver Prozesse können wir in einen Teil unserer Verarbeitungsprozesse ein4 greifen (Metaebene) 

mit bewussten Überlegungen können Personen in Verarbeitungsprozesse eingreifen



bestimmte Strategien der Wahrnehmung können aktiv eingesetzt werden (z.B. Auf merksamkeitssteuerung beim Lenken eines Fahrzeuges in dichtem Verkehr)



basale Auswertungsvorgänge (z.B. Farbwahrnehmung) nicht beeinflussbar



Person kann kognitiv auf Wahrnehmung einwirken, bedeutet: Personen haben subjek tives Wissen über eigene Wahrnehmung (so etwas wie kognitive Metaebene)

 -

Metaebene von großer Bedeutung für Selbstbild

breite Leistungsbereich unserer Wahrnehmung hat Ursprung in der langen evolutionären Entwicklung des Menschen und in den Lernmöglichkeiten, die der Mensch während seines Lebens ergreifen kann

-

Wahrnehmungsleistungen haben sich im Laufe der Evolutionsgeschichte an einen „Mesokosmos“ angepasst = eine „Welt“ mit mittelgroßen Dimensionierungen, die auf unsere Aktionsmöglichkeit abge stimmt ist

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Wahrnehmung reicht bei Abständen von Teilen eines Millimeters bis zu einigen Kilometern, bei Ge wichten von wenigen Gramm bis zu kaum mehr als hundert Kilogramm, bei Temperaturen von einigen zehn Minusgraden bis zu etwa gleicher Distanz auf der Plusskala, bei der Zeit von Intervallen von Se kunden bis zu einigen Jahrzehnten

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Anforderungen, die der Werkzeuggebrauch, die Organisation des sozialen Lebens und die Arbeitstei lung mit sich brachten, haben die Leistungen im Verlauf der Menschheitsgeschichte vermutlich wesentlich mitgeformt

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Für einzelne Leistungen können sich spezifische Verarbeitungssysteme herausgebildet haben

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Durch Anpassung an Evolution wurden auch die individuellen Lernmöglichkeiten stark ausgeweitet

 verlängerte Kindheit im Gegensatz zu Primaten  komplexes Lernen ist länger möglich und hält Leben lang an  Lernen in der Wahrnehmung wichtig (z.B. Erwerb einer neuen komplexen Fertigkeit in Rehabilitation nach Unfall)

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Die Funktion der Wahrnehmung im Alltag, die Einbettung der Wahrnehmung in den größeren Kreispro zess des Erkennens, Verhaltens und Handelns, der Ursprung der Wahrnehmung aus der Evolution und ihre Prägung durch ontogenetisches Lernen sind Rahmengesichtspunkte, die bei der Analyse der Wahrnehmung beachtet werden müssen

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Wichtige Begriffe und Teilaspekte des Wahrnehmungsprozesses -

Wahrnehmungsprozess kein stufenartiger Prozess, sondern Systemcharakter

-

Begriffe und Aspekte sollen beschrieben werden, die für die Analyse des Wahrnehmungsprozesses wichtig sind und die auch das Ineinandergreifen der Teilprozesse sichtbar machen

o

Verfügbare, durch Eigenbewegung erzeugte und beachtete Umweltinformation 

„Was kann wahrgenommen werden?“ – Umwelt muss in der richtigen Auflösung be schrieben werden



Es ist zu berücksichtigen, welche Angebote die Umweltmerkmale jeweils für das Agieren und Handeln bereitstellen



Dazu Fragen lösen, wie: „Was charakterisiert eine feste Standfläche?“ etc.



Ähnliche Analysen sind für Hören, Tasten und die anderen Wahrnehmungsbereiche einschließlich der Sprachwahrnehmung durchzuführen



Zur Beschreibung z. T. „ökologische“ Physik (weniger die klassische und moderne Physik) nötig = Untersuchung der Geometrie, Physik und Chemie einer spezifischen biologischen Umwelt



„ökologische“ Physik ist auf Mesokosmos abgestimmt, in dem wir wahrnehmen und handeln



Allgemein: die Untersuchung der Wahrnehmungsprozesse muss sowohl mit einfachen als auch mit komplexen Reizinformationen durchgeführt werden Ein grundlegendes Verständnis kann erst durch die Verbindung der Ergebnisse aus den Ebenen unterschiedlichster Komplexität erreicht werden



Beobachter sind aktiv und nehmen nicht nur „passiv“ Informationen auf



Sie erkunden ihre Umwelt von sich aus und erzeugen dabei die Reizinformation häufig selbst durch ihre eigenen Bewegungen



Aus einer Szene (beispielsweise beim Abtasten von Gegenständen) wird bei weitem nicht alle verfügbare Information aufgenommen



Der Beobachter richtet vielmehr seine Aufmerksamkeit auf bestimmte Aspekte und be achtet diese Beispiel: Zirkusszene  man achtet nur auf den Tiger und seine Aktionen in der Manege, andere Informationen treten in den Hintergrund

 o

Wahrnehmung ist immer mit bestimmten Aufmerksamkeitsprozessen verbunden

Physikalische Trägerprozesse als Mittler zwischen Umwelt und Sinnesorgan 

Die Sinnesorgane sind jeweils nur für ein schmales Fenster physikalischer Prozesse empfindlich



Sehen: elektromagnetische Wellen (= Informationsträger) von 400 – 700 nm



Hören: Frequenzbereich 20- 20 000 Hz (Informationsträger sind Schwallwellen, Luft

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druckschwankungen) 

Informationsübertrag ist ohne eine materiellen oder energetischen Träger nicht möglich



bei den so genannten Nahsinnen (z.B. bei der Schmerzwahrnehmung) vermitteln Trä gerprozesse Informationen über den Bereich, in dem sie aufgenommen wurden; sie haben praktisch keine Distanz zu überwinden

o

Reizmuster an den Rezeptoren 

In einer konkreten Situation wird von der verfügbaren und erzeugten Reizinformation nur ein Teil aufgenommen



komplexen Reizmuster, die aufgrund der Aktivität des Beobachters an den Rezeptoren eintreffen, stellen die Basis für die Wahrnehmung dar



diese Reizmuster sind so genannte proximale Reize (Nahreize), aus denen in der Wahrnehmung die Informationen über die Objekte gewonnen werden oder distale Rei4 ze (Fernreize), aus denen Informationen über Gegenstandsmerkmale gewonnen wird

o

Transduktion 

in den Rezeptoren werden die Reizmuster, die in den physikalischen Trägerprozessen enthalten sind, aufgenommen und in bioelektrische Signale umgewandelt



Transduktion der chemischen oder physikalische Reize ist Signalwandlung, Selektion und Verarbeitung in einem

o

Neuronale Verarbeitung, multimodale und sensumotorische Interaktion 

bioelektrische Signale der Rezeptoren werden in den Neuronen in Nervenimpulse oder Spikes umgewandelt



diese Signalform ist einheitliche Sprache des Gehirns



sie ermöglicht es, dass verschiedene Sinnessysteme, die Sensumotorik, das Gedächt nis, die Emotionen und andere Bereiche in der neuronalen Verarbeitung direkt mitein ander kommunizieren können



neuronale Signale erreichen nach mehreren Verarbeitungsstufen primäre sensorische Areale des Cortex und dann die weiteren Verarbeitungsbereiche



Zu einem bestimmten Zeitpunkt ist also eine große Zahl von Neuronen auf mehreren Ebenen aktiv



In diesem komplexen Netz wird die neu aufgenommene Information zusammen mit gespeicherter Information verarbeitet, verglichen und verbunden

o

Wahrnehmen, Erkennen und Handeln 

herausragendsten Kennzeichen der Wahrnehmung sind das bewusste Erleben und die direkte Verbindung von Wahrnehmen, Erkennen und Handeln



für Verhaltensentscheidungen und das Handeln muss die Wahrnehmung verlässliche Informationen verfügbar machen



Szenen, auf welche das Handeln orientiert ist, müssen daher sowohl in der Wahrneh mung als auch in der gedächtnismäßigen Vorstellung gut repräsentiert und auf die Per

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son bezogen sein 

Dies wird durch unsere Wahrnehmung mit ihrer räumlichen und zeitlichen Stabilität so wie ihrer Reichhaltigkeit und ihres Bezuges zum intentionalen Handeln orientiert



Wie allerdings das bewusste Erleben, die komplexe neuronale Verarbeitung und das Handeln genau miteinander verbunden und aufeinander bezogen sind, wird immer noch nicht hinreichend verstanden



Wahrnehmen ohne Erkennen findet nicht statt



Gebrauchsgegenstände werden anhand konkreter oder anhand prototypischer Exem plare, die wir im Gedächtnis gespeichert haben, eingeordnet und erkannt und zwar je weils mit ihrem Bezug zur Handlungsbedeutung oder dem Motivationskontext



Für komplexe Situationen wie Ereignisse oder Handlungsabfolgen sind die Gedächtnis ordnungen entsprechend differenzierter



Beobachter kann mithilfe seiner Aufmerksamkeit bestimmen, in welcher Auflösung er die Umwelt analysieren möchte kann z.B. von einem Moment zum anderen zwischen einer mehr globalen oder mehr lokalen Strategie der Wahrnehmung hin und her wechseln, also zwischen unterschiedlichen Graden der Detaillierung (Tisch kann als Arbeitsfläche wahrgenommen werden, kann in die Gesamtszene eingeordnet werden oder Holzmaserung kann geprüft werden)



Auf diese Art und Weise wird Wahrnehmen und Erkennen sehr flexibel

o Kognitive Einflüsse auf die Wahrnehmung, Bottom-up- und Top-Down-Verarbeitung 

Beim Erkennen wirken Gedächtnis und kognitive Prozesse auf Wahrnehmung ein



Top-Down-Prozesse = kognitive Einflüsse auf die Wahrnehmung Zusätzlich zu den Reizinformationen benutzt die perzeptuelle Wahrnehmung In formationen höherer Verarbeitungsebenen  Vorwissen, Vorerfahrungen und Erwartungen (Informationen von „oben“) Maus-Gesicht-Experiment: schneller erkannt, wenn Kontext vorhanden



Bottom-up-Verarbeitung: bezieht sich auf Prozesse, die nur Reizmerkmale analysieren und verarbeiten (z.B. Verteilung von hellen und dunklen Bereichen; Anordnung von Konturen in visueller Szene)

o

Wahrnehmungslernen – 3 Arten 

Wahrnehmungssysteme sind ständigem Lernen unterworfen



Beispiele: Differenzierungslernen; Nachjustieren in der Auswertung der Reizinformation (z.B. bei Zunahme des Kopfumfanges im Wachstum, wenn auditive Information wei terhin richtig ausgewertet werden soll); Abgleichen (Interaktion und Koordination) zwi schen verschiedenen Wahrnehmungssystemen (Umweltaspekte sollen durch die ver schiedenen Wahrnehmungssysteme in vergleichbarer Form vermittelt werden)

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-

Zusammengefasst sind für die Analyse des Wahrnehmungsprozesses folgende Punkte wichtig: o

Funktionen des Wahrnehmungsprozesses sind vom Erkennen und Handeln bestimmt

o

Der Prozess ist auf die ökologische Umwelt abgestimmt

o

In die neuronalen Verarbeitungsvorgänge gehen sowohl Reizinformationen als auch gespei cherte Informationen ein, und das bewusste Erleben der Wahrnehmung geht mit diesen Ver arbeitungsvorgängen einher

UNTERSUCHUNGSMETHODEN Ebenen der Untersuchung

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In Buch: Wahrnehmung auf zwei Ebenen beschrieben: Psychophysik und Neurophysiologie

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Begriff der Psychophysik wurde 1860 vom deutschen Physiker und Philosophen Gustav Theodor Fechner (1801- 1887) eingeführt

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Psychophysik: Untersuchung der gesetzmäßigen Beziehungen zwischen physikalischen Reizen und der subjektiven Wahrnehmung; umfasst alle systematischen Beziehungen zwischen Umwelt- und Reizaspekten und den Wahrneh...


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