Zusammenfassung Grundkurs Alte Geschichte SoSe 2021 Udo Hartmann PDF

Title Zusammenfassung Grundkurs Alte Geschichte SoSe 2021 Udo Hartmann
Course Grundkurs Alte Geschichte 
Institution Friedrich-Schiller-Universität Jena
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Summary

Sehr ausführliche Zusammenfassung der Vorlesungsinhalte. (Mehr als auf den Folien steht, daher gut für allgemeines Verständnis )...


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Zusammenfassung Grundkurs Alte Geschichte PD Dr. Udo Hartmann Vorlesung vom 14.04.2021 Was ist Alte Geschichte? -

immer nur agieren, wenn schriftliche Zeugnisse vorliegen gibt nicht zu allem Aufzeichnungen (z.B. Urmenschen) Ausgrabungen (Wissen aber nicht genaueres über Menschen (Gedanken, Organisation, Götter))

Der Beginn der Alten Geschichte -

Eingrenzungskriterium Sprache/ Schriftlichkeit a) Raum b) Zeit

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um 3000 v. Chr.: Beginn der Schriftlichkeit im Mesopotamien (Keilschrift, Sumer) um 2000 v. Chr.: Beginn der bronzezeitlichen mykenischminoische Kultur; Linear A der minoischen Kultur um 1450: Linear B der mykenischen Kultur um 1200: Untergang der mykenischen Palastkultur; Verlust der Schrift; Beginn der Eisenzeit 8. Jahrhundert: griechische Alphabetschrift um 800/ 700: Homer (um 750: Ilias; um 700: Odyssee)

Homer -

Dichter Schreibt zwei großen Epen: Jlias: beschreibt trojanischen Krieg (kurze Schlussphase) Odyssee: beschreibt Rückkehr des Odyseuss aus trojanischem Krieg Homer wahrscheinlich existierte wahrscheinlich gar nicht Werke zu unterschiedlich (Zeit, Inhalt) Homer beschreibt Zeit um 1200 v. Chr. Hatte davon nur mündliche Überlieferungen epische Dichtung über legendäre Kunst Beschreibt aber auch seine eigene Zeit (homerische Epoche) es ist nicht klar, wann alte Geschichte beginnt

Das Ende der Antike Ende = Untergang römisches Reich allerdings auch hier verschiedene Meinungen -

306 Regierungsantritt Constantins des Großen 324 Beginn der Alleinherrschaft Constantins 375 Beginn der Völkerwanderung (nicht belegt) 378 Schlacht von Adrianopel (Niederlage des Valens gegen die Goten)

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391 Christentum wird ‚Staatsreligion‘ 395 Reichsteilung nach dem Tod Theodosius 476 Absetzung des letzten weströmischen Kaiser Romulus Augustus durch Odoakar 497 Taufe des Merowingers Chlodwigs 529 Schließung der Philosophenschule in Athen/ Gründung des Klosters Montecassino durch Benedikt von Nursia 565 Tod des Kaisers Iustinian (Demandt) 568 letzte germanistische Staatsgründung auf Reichsboden durch die Langobarden 622 Hidjira: Auszug Mohammads aus Mekka 632 Beginn der islamischen Expansion 641 Tod des Kaisers Herakleios

Raum Mittelmeerwelt (Griechen und Römer) und die Anrainerkulturen, insofern sie mit der griechisch- römischen Kultur in Kontakt treten (also etwa Etrusker, Karthager, Kelten, Germanen oder das antike Persien, Indien) Definition Alte Geschichte Bereich der Geschichtswissenschaft, der die griechisch- römischen Mittelmeerkulturen der Antike von etwa 1000 v. Chr. bis 600 n. Chr. untersucht, dabei werden vor allem griechische und lateinische Schriftquellen analysiert. Neben Mittelmeerraum nimmt Alte Geschichte auch Kontaktzonen der griechisch-römischen Staatenwelt und die benachbarten Kulturen in Europa, Asien, Afrika in den Blick. Warum beschäftigen wir uns noch heute mit der Antike? Wissenschaft, Mathematik, Philosophie, Eid der Ärzte, Kunst, Architektur, Sprachen, Rechtssystem, Religion (Christentum, Judentum), Populärkultur – Filme, … - Antike Grundlage moderner Gesellschaften (Traditionen und Werte, Staatsformen, Raumordnung, Sprachen, Religionen, Wissenschaft, Kunst, Recht, Literatur und Kultur) - Alterität der Antike – Verstehen der Fremdheit Perioden der Alten Geschichte Griechische Geschichte: -

Mykenisch – minoische Kultur: 2000 – 1150 v. Chr. „Dark Ages“: 1150 – 800 v. Chr. (Untergang der mykenischen Kultur – Homer) Archaik: 800 – 500 v. Chr. (Homer – Perserkrieg) Klassik: 500 – 323 v. Chr. (Perserkrieg – Alexander Hellenismus: 323 – 30 v. Chr. (Alexander – Ende der Ptolemäer)

Römische Geschichte: -

Königzeit: 753 – um 500 v. Chr. (ab urbe condita – Sturz der Könige) Republik: um 500 – 27 v. Chr. (Sturz der Könige Roms – Augustus) Kaiserzeit: 27 v. Chr. – 284 (Augustus – Diocletian) Spätantike 284 – 565 (Diocletian – Iustinian)

Wissenschaften und Hilfsdisziplinen Altertumswissenschaften Altorientalistik

Klassische Altertumswissenschaft

Ägyptologie Assyriologie Hethitologie Altiranistik Semistik Judaistik u. a.

Klassische Philologie Latinistik – Gräzistik Mittellateinische Philologie Klassische Archäölogie Provinzialrömische Archäologie Alte Geschichte

Hilfswissenschaften: Epigraphik (Inschriften) Archäologie Klassische Philologie (Sprachwissenschaft von Altgriechisch und Latein) Papyrologie (Papyri) Numismatik (Münzen) Prosopographie (Personen) Historische Geographie: - weitere regionale Wissenschaften: Mykenologie, Etruskologie u. a. - Byzanzinistik - Weitere Bereiche der Altertumswissenschaft: Rechtsgeschichte, Religionsgeschichte, Kirchengeschichte, Philosophie, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Kulturgeschichte u.a. Quellen in der Alten Geschichte 1. Quellen in der Alten Geschichte 2. Literarische Quellen Herodotos von Halikarnassos (um 485 – 425) Dies ist die Darlegung der Erkundung des Herodot aus Halikarnaß, auf dass, was von Menschen geschehen, nicht mit der Zeit verblasse, noch Taten, groß und des Staunens wer, vorgewiesen von Hellenen gehen – manches andere und so auch, aus welchem Grund (aitia) sie Krieg geführt miteinander. -

hält erstmal Geschehen schriftlich fest warum schreibt er Geschichte auf? Will Taten festhalten, dass sie nicht verblassen Was sind das für Taten? groß und des Staunens wert ruhmvolle Taten Wer ist der Akteur dieser Taten? Taten von Hellenen und Barbaren Geschichtsschreibung Ganzheitliche Perspektiven

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bezieht objektiv beide Seiten in Betracht Taten von Menschen (Rationalität) Götter greifen nicht unmittelbar ein

Definition Quelle in der Alten Geschichte MERKE: Alle Zeugnisse menschlichen Handelns, die in der Antike entstanden und (teilweise in veränderter Form oder nur fragmentarisch) heute noch vorhanden sind. Quelle sind Texte, Gegenstände und Tatsachen, aus denen Erkenntnisse über die Vergangenheit gewonnen werden können. Sie werden von der Geschichtswissenschaft mit jeweils zeitgebundenen Interessen befragt. -

Texte, Gegenstände, Tatsachen, aus denen Erkenntnisse über die Vergangenheit gewonnen werden können Von Geschichtswissenschaften mit jeweils zeitgebundenen Interessen befragt Was eine Quelle ist nicht objektiv bestimmbar wandelt sich in historisch Entwicklung

Quellengattungen -

Literarische Quellen (Werke antiker Autoren und anonyme überlieferte Texte, vermittelt über die mittelalterliche Handschriftentradition) Inschriften Münzen Papyri archäologische Quellen

Systematisierung der Quellengattung 1. Schriftquellen – materielle Quellen 2. Primärquellen – literarische Quellen / Überrest – Tradition 3. Primärquellen – Sekundärquellen Schriftquelle – z.B. Münze

materille Quelle ohne Text z.B. Büste, Statur

Primärquelle – nicht bewusst aufgehoben/ Zufall

literarische Quallen/ Überreste – Tradition bewusst aufgehoben

Primärquellen – von Zeit genossen Aufgeschrieben

Sekundärquellen Jahrhunderte später aufgeschrieben

Merkzahlen: 306 324 375 378 391 395 476

Regierungsantritt Constantin des Großen Beginn der Alleinherrschaft Constantins (Byzantinistik) Beginn der Völkerwanderung (Datum in den Quellen nicht belegt) Schlacht von Adrianopel (Niederlage des Valens gegen die Goten) Christentum wird ‚Staatsreligion‘ (durch ein Edikt Theodosius‘ I.) Reichsteilung nach dem Tod Theodosius‘ I. in Ost – und Westreich Absetzung des letzten weströmischen Kaiser Romulus Augustus durch den Germanen Odoakar 497? Taufe des Merowingers Chlodwigs (Beginn des Mittelsalters in der Mediavistik; Datum nicht sicher bezeugt? 529 Schließung der Philosophenschule in Athen 529 Gründung des Klosters Montecassino in Italien durch Benedikt von Nursia 565 Tod des Kaisers Iustunian (so etw Alexander Demandt) 568 letzte Germanische Staatsgründung auf Reichsboden durch die Langobarden 622 Higra: Auszug Mohammads aus Mekka 632 Beginn der islamischen Expansion 641 Tod des byzantinischen Kaiser Herakleios (610 – 641)

Vorlesung vom 21.04. 2021 Literarische Quellen -

Textausgaben, welche bewusst aufgehoben wurden kritische Ausgabe – Originaltext mit verschiedenen Varianten der Handschriften, Verbesserungsvorschläge, Verweise aus Parallelquellen Übersetzungen – Text nicht 1:1 übersetzbar Kommentare z.B. polis – Stadtstaat / Stadt meint nicht heutige Auffassung einer Stadt polis = Bürgerverband (Männer mit Bürgerrecht) ariete – Tugend meint Bestheit (z.B. Zustandes, Gesellschaft, …) plebs – soziale Gruppe, der plebäer in Rom/ Pöbel (Unterschicht) imperator – früher siegreicher Feldherr, später römischer Kaiser zeitlich abhängig

Wichtige Reihen von Textausgaben: - Bibliotheca Teubneriana (BT) – mit kritischem Apparat - Oxford Classical Texts (OCT) - Collection Budé – kritischer Apparat (französische Übersetzung) - Loeb Classical Library – englische Übersetzungen - Tusculum – deutsche Übersetzungen Zitation von Quellen - Antike Autoren und Quellen (Primärquellen und literarische Quellen) werden nur nach standardisierten Abkürzungen zitiert

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literarische Quellen werden mit standardisierten Abkürzungen und nach Buch, Kapitel, Satz zitiert

Literarische Quellen a) Autor mit nur einem enthaltenen Werk (z.B. Herodot, Historien) Titel wird nicht abgekürzt (z.B. Herodot, Historien): in der Anmerkung: Hdt. 2, 155, 1. = Buch 2, Kapitel 155, Satz 1. b) Autor mit mehreren erhaltenen Werken (z.B. Tacitus, der u.a. die annales verfasste): in der Anmerkung: Tac. Ann. 16, 22, 2. = Buch 16, Kapitel 22, Satz 2 Titel abkürzen c) Primärquellen, z.B. Inschriften (Band, Inschriftennummer, eventuelle Zeile) in der Anmerkung: CIL VI 1052, Z. 3. im Quellenverzeichnis: Corpus Inscriptionum Latinarum VI. Inscriptiones urbis Romae Latinae, Bd. 1, hrsg. V. Eugen Bormann Mittelalterliche Handschriften Was wurde abgeschrieben? - Buchrevolution ab 300 n.Chr. - in Antike Texte auf Papyros Grundlage der antiken Buchproduktion - ab 300 n.Chr. wurde Pergament verwendet – beide Seiten konnten beschrieben werden - Codex = Buch - Christentum benötigte heilige Texte waren doppelseitig beschreibbar - Buchrolle wurde benutzt, um laut vorzulesen (in Antike) - Nur das abgeschrieben, was man für wichtig erachtete im 3. – 9. Jahrhundert christliche Texte paganen/ heidnische Texte klassische Werke wurden abgeschrieben -

Fehler: Schreibfehler bestimmte (schwierige) Begriffe werden vereinfacht, auch Eigennamen weglassen von Begriffen und Kommentare zu den Begriffen schlechte Überlieferung, Tintenflecke, allgemein verdreckt, kaputt nicht vollständig erhalten – einziger mittelalterlich Kodex – Vertrauen auf einziges erhaltenes Werk teilweise große Textlücken

Kritische Ausgabe - zumeist einsprachige Textedition auf der Grundlage der Sichtung der Handschriften und Edition - Textkritik - Ausgabe mit einem apparatus criticus Codes, Sigla (A, B etc.) z.B. G = cod. Parisin 1754, XV saec. Heißt codex Parisinus Nr. 1754 aus dem 15. Jahrhundert Textkritik - Heuristik – „Zusammensuchen der Textausgaben“ - Recensio – Analyse und Vergleichung der Handschriften Collatio - Stemma =Stammbaum der Handschriften, Archetyp, Karl Lachmann - Archetyp = möglichst beste Texte und Ausgangstexte der mittelalterlichen Handschrift Tradition Philiologe (verfasst Archetyp) will möglichst besten Text schreiben = die beste Version eines Textes, der so nah wie möglich an antikem Autor ist – keine Ergänzungen, Lücken sollen geklärt werden Archetyp erreicht man Ausgangstext der Handschriftentradition Kritische Edition - Emendatio – Verbesserung des Textes - Coniectura (bei Textverderbnis) – Vermutung, was bei z.B. Verschmutzung gestanden haben könnte, bei 1 – 2 Wörtern - Interpolationen – Einfügung in den Text, die nicht vom Autor stammen, von späteren Schreiber hineingeschrieben - Korruptel (crux) – Text, welcher nicht mehr zu entschlüsseln ist, nicht mehr rekonstruierbar, Text wird zwischen zwei Kreuze gesetzt - lection difficilior – schwierige Leseart, komplizierter Name muss ursprünglicher sein - Kritischer Apparat: Varianten; Simlienappart (Parallestellen); Testimonia (Zitat aus dem Werk) Kritische Zeichen im Text -  Tilgung des Herausgebers - () Abkürzung mit Auflösung - vorgeschlagene Ergänzung -  schon vom Schreiber getilgt - ++ locus desperatus (crux) unleserlicher Text - xxx fehlende Buchstaben Fragmentsammlung - Fragment/ Zitat – Testimonium nicht ganz genau - FGrH: Felix Jacoby. Die Fragmente der griechischen Historiker, 1926ff. (online nun als Brill’s Nex Jacoby) - FHG: Fragmenta historicorum Graecorum, 4 Bde., hrsg. V. Carl Müller, 1841 – 1851 - DK: Die Fragmente der Vorsokratiker, hrsg. V. Hermann Diels u. Walther Kranz, 1952

Griechische Geschichte - Minoisch – mykenische Kultur: 2000 – 1150 v. Chr. - „Dark Ages“: 1150 – 800 v. Chr. (Untergang der mykenischen Kultur – Homer) - Archaik: 800 – 500 v. Chr. (Homer – Perserkrieg) - Klassik. 500 – 323 v. Chr. (Perserkrieg – Alexander) - Hellenismus: 323 – 30 v. Chr. (Alexander - Ende der Ptolemär) - Geographisch: minoisch: Kreta Mykenisch: Pelepones/ Mitte Griechenland Minoische Kultur (Bronzezeit auf Kreta) - Palastkultur - nach Minos benannt - altorientalische Form des Palastes (in Archaik Polisstaat) kein Bürgerverband, sondern Herren, der auf einem Palast sitzt - mündliche Überlieferungen (Gesänge, …) - Sprache: Linear A - Hat homerischer Zeit entsteht Polis Athen (Archaik)

Warum auf Kreta? - Insel Sicherung vor Feinden liegt günstig an Handelsrouten, Umschlagplatz = Drehscheibe der Kulturen - 2000 – 1450: Mittelminoikum (Alt- u. Neupalastzeit) politische Dominanz - 1450 – 1200: Spätminoikum (Nachpalastzeit) nachdem die Archaier Kontrolle übernommen hatten - 1200: Untergang der Palaststruktur Palastkultur = Herrschersitz, religiöses Zentrum, Zentrum wirtschaftlicher Entwicklung, Zentrum des Handelns, Zentrum der Politik z.B. Knossos - für Palastwirtschaft: Abrechnungen Schriftsystem: Linear A (nicht erkennbar, lesbar) - neues Schriftsystem in mykenischer Kultur Linear B (auch auf Kreta angewandt) übersetzbar Mykenische Kultur (Bronzezeit in Griechenland) - 1600 – 1150: Späthelladikum - 1450 – 1200: Palastzeit - 1200/1150: Zusammenbruch der Palaststruktur - Palaststruktur ähnlich wie auf Kreta, sehr dichtes System, intensive Wirtschaft – impliziert ein ausgedehntes Bewässerungssystem = intensive Landwirtschaft sowie Bewirtschaftung des Landes

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Mykene (Namensgeber)

Herrensitz des Agamemmon

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Unterschiede beider Palaststrukturen: riesiges Mauersystem (kyklopische Mauern) –> diente zur Verteidigung Konkurrenz zwischen verschiedenen Herrensitzen (kriegerische Situation) z. B. Tiryns

Untergang der mykenischen Palastkultur - In der Forschung sehr umstritten, 1200/ 1150 - Naturkatastrophe (Vulkanausbruch) - Einfall von Seevölkern, u.a. auch Ägypten betroffen - innere Konflikte sind nicht auszuschließen Kriege untereinander - ökologische Katastrophe/ soziale Katastrophe /Dürreperiode = Zusammenbruch der ökologischen Grundlagen Schriftlichkeit/ Wirtschaft/ Kultur geht sukzessiv 1150 – 800 „Darg Ages“ Kultur trotz schwieriger Zeit vorhanden - 1200 – 1050: Nachpalastzeit - um 1050: geometrische Keramik (11. – 8- Jahrhundert) Eisen, Pferd, Töpferscheibe - Fundplätze in den Dark Ages (Athen, Akropolis, Mykensiche Kylopenmauer zwischen Nike – Tempel und Parthenon) - 10. Jahrhundert: Lefkandi auf Euböa Um 1000: „Dorische Wanderung“ - neue Völker (Dorer) wandern aus Nordgriechenland auf die Pelopones und Kreta ein - Zentrum der Wanderungen waren Sparta, Kreta, Rhodos - Herausbildung von unterschiedlichen Stämmen/ Dialekten in Griechenland (lonisch – attisch, Achaaisch, Aiolisch, Westgriechisch) Homerische Zeit - Homer = blinder Sänger - verfastste: um 750: Ilias (Episode aus dem trojanischen Krieg) um 700: Odyssee ABER: beide großen Epen können nicht von einem Mann geschrieben worden sein, da sie ein Produkt einer langen Entwicklung sind (Inhalte wurden beispielsweise immer wieder neu transportiert – ähnlich wie Grimms Märchen) - um 700: Hesiod (Theogonie, Werke und Tage) - 8. Jahrhundert: griechisches Alphabet - Sparta gegen Troja - Rückkehr auf mykenische Palaststruktur und Blick auf aktuelle Gesellschaft - Landwirtschaft, vorstaatliches Wesen, Aristokratie, Eingang bei Rechtsstreitereien, soziale Strukturen andere Gesellschaft als in „Dark Ages“ -

Adel – basiteus Agon – Gastfreundschaft, Gabentausch, Gastmähler Oikos – Großgrundbesitzer, Gefolgsleute, Unfreie

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soziale Unterschiede Ansätze von Staatlichkeit: Adel, Richter, Herold, Volk, Geronten

Vorlesung vom 28.04.2021 Epigraphik = Hilfswissenschaft, beschäftigt sich mit Innschriften - Ergänzungen zu literarischen Quellen - Informationen auch über Privatmenschen (Religion, zum einfachen Leben der Menschen z.B. Grabinschriften) - Zeitlich sehr nah (dokumentarische Quellen Informationen aus erster Hand – unverfälscht durch Reflektionen des Autors und Intensionen eines Historikers) - können zu Neubewertungen von bestimmten historischen Ereignissen führen Probleme: - Isoliert muss in (Fund-)Kontext gebracht werden - Einzelinformation braucht noch weitere literarische Quellen damit sie zur Ergänzung benutzt werden können / für neue Erkenntnisse - Fund ist zufällig es können daraus keine Statistiken entstehen - die meisten Funde sind nur fragmentarisch erhalten Text muss an vielen Stellen erst ergänzt werden - alles, was wichtig war (z.B. Gesetze, Trimuphbogen, … ) hat man in Staatsstaaten und Monarchien auf Stein gesetzt Arten: - Grabinschriften (tituli sepulcrales) „Caelius – Stein“ - Staatsurkunden (instrumenta publica) Militärdiplome, Briefe z.B. „Tributslisten des Seebunds“ Abrechnungen z.B. „Lex de imperio Vespasiani“ - Fasti und Kalender Beamtenlisten „Fasti Capitolini“ - Weihinschriften (tituli sacri) religiös, Altar, auch bestimmte Dinge - Ehrinschriften (tituli bonorari) Senatoren, Ritterstand, Oberschicht, Ämterlaufbahn - Bauinschriften „Pantheon“ in Rom - Kleininschriften (instrumenta domesticum) Amphoren, Sicheln - Graffiti Werbematerial, Kritzelein „Gladiatoren aus Pompei“ Material: - Stein, zumeist Kalk- oder Sandstein (Inschrift für den Universalgelehrten M. TerentiusVarro) - Bronze (Militärdiplom) - eigentlich sind alle Materialen möglich (Mosaiken, Felsen, Schmuck, …)

Sprache: - griechische Innenschriften: Osten - lateinische Innenschriften: Westen - heutige Grenze zwischen Serbien und Kroatien - auch Innenschriften aus benachbarten Gebieten möglich (z.B. naher Osten) Schrift: - meist lateinische Epigraphik verwendet - Monumentalschrift (scriptura capitalis quadrata) - Abgeleitet von der Schnellschrift, man schrieb hohe und schmale Buchstaben (scriptura actuaria) im 2. Jahrhundert verwendet - Scriptura vulgaris/ cursiva Ottonormalverbraucher – also keine Schönschrift - immer nur Großbuchstaben, Worttrenner (trotzdem fortlaufender Text), Abkürzungen, Datierung (keine Kommata) - (kleine Buchstaben werden erst in der korolingischen Zeit üblich) - Ligatur mehrere Buchstaben werden ineinander geschrieben - Erasion Ausmeiselung von Namen zum Beispiel ( zur Beseitigung bestimmter Namen, Wörtern) Datierung: - über den Inhalt (Datumsangaben wie Archonten, consules, tribuncia potestas usw.) - über Fundzusammenhang - über die Schriften (Paläographie) Griechische Personennamen - Eigennamen, Vatersnamen (Patronymikon) Ptolemaios Lagou = Ptolemaios Sohn des Lagos - oft auch mit Herkunftsbezeichnung Ethnikon oder Heimatpolis; in Athen mit Namen des Demos, Demotikon: Sokrates, Sohn des Sophronikos, aus dem Demos Alopeke Römische Personennamen: -

das praenomen (Vorname) Nomen gentile (Nachname) Filiationsangabe (Vatersnamen, Sohn des N. N.) Tribusangabe (Angabe des Stimmbezirkes) Cognomen (Beiname): z.B. Lucius Furius Lucii filius Oufentina tribus Crassipes: Lucius Furius Crassipes, des Lucius Sohn aus der Tribus Oufentina Abkürzung der praenomen: A (ulus) AP (pius) C (aius) CN (aeus)

M (arcus) M’ (anius) N (umerius) P (ublius)

SEX (tus) SP (urius) TI (berius) / TIB(erius) T (itus)

D (e...


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