Grundkurs Mittelalter Zusammenfassung PDF

Title Grundkurs Mittelalter Zusammenfassung
Author Luisa Günther
Course Grundkurs Mittelalter
Institution Friedrich-Schiller-Universität Jena
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Summary

Zusammenfassung der Vorlesung Grundkurs Mittelalter bei Dr. Gramsch-Stehfest...


Description

Grundkurs Mittelalter (500-1500) 2. Das Mittelalter als Epoche 2.1 Das Mittelalter als Epoche I: Räumliche/zeitliche Abgrenzung Raum: -

Europa, Voderasien, Nordafrika

Zeit: - Verschiedene zeitliche Ansätze  Kirchengeschichte: - Etwa 313 (Anerkennung des Christentums) bis 1517 (Reformation)  Deutsche Geschichte: - Erste Änderungen im 6.-8. Jh. - Abgrenzung der Neuzeit = schwierig, da das HRRDN noch bis 1806 besteht - Grobe Abgrenzung zwischen 300/500 – 1500  Für die Epoche wesentliche Wandlungsprozesse & um diese Stichdaten herum wichtige Ereignisse, die europäische Geschichte neue Richtung geben

Wichtige Namen, Daten & Begriffe Beginn des Mittelalters - 313 – Zulassung des Christentums  Kaiser Konstantin der Große, Krise des römischen Reichs & Stabilisierung unter Diokletian, Christentum als Staatsreligion  Kulturelle, allg.-gesellschaftliche Konsequenzen: Einleitung der Dominanz des christlichen Weltbilds, Integration Europas auf neuer Basis, ideelle Einheit Europas entsteht  Wirkend Kirchenväter: Ambrosius, Hieronymus, Augustinus, Gregor der Große - 375 – Beginn „Völkerwanderung“  Niederlage der Römer bei Adrianopel = Ausganspunkt für weitreichende politische Veränderungen (soziale & geistige Umwälzungen) -

395 – Teilung des Römischen Reichs

- 476 – Untergang des Weströmischen Reiches  Erlöschen des Kaisertitels = Ende einer Epoche (politisch), kein wesentlicher Einschnitt, Tradition lebt weiter, Land weiter kulturell auf der Höhe

- 6. Jhd. Gotenkriege in Italien  20-jähriger Krieg + Eroberung Italiens durch die unkultivierten Langobarden  Ende für Land - Zwischen 5. & 8. Jhd.  Breiter Streifen allmählicher Veränderungen

3. Der Niedergang Roms und die Völkerwanderungszeit 3.1 Vorgeschichte (235-375) -

Römisches Reich im Spätmittelalter: alle Anrainerterritorien des Mittelmeeres, bis an Rhein & Donau, Britannien, ganz Kleinasien & bis an den oberen Euphrat & Tigris in Afrika - Bevölkerungszahl: 50 Millionen - Armee = 1% der Bevölkerung, kein militärischer Gewaltstaat - Zunahme der Gefahren an den Grenzen & Armeen waren eher Grenztruppen - 3. Jh. Zweifrontenkrieg: an Rhein & Donau gegen germanische Stämme (Alamannen & Goten) + im Osten gegen Perserreich  Ständigen Kämpfe führten zu wirtschaftlichem & politischem Niedergang + chronisch politischer Krise  Resultat Soldatenkaiser

a.) 

b.)  -

Die Soldatenkaiser (235-284) Ende der letzten durchgängigen Dynastie 235 Danach mehrere Soldatenkaiser, mit Unterstützung ihrer loyalen Truppen Mehrere konkurrierende Kaiser in einzelnen Reichsteilen & fast permanenter Bürgerkrieg (Schwächung des Reichs)

Die Zeit Diokletians & Konstantins Zeit der Reorganisation Diokletian = einfacher Soldat, reformierte Land (Tetrarchie) Nach Abtritt erneut Bürgerkrieg & Durchsetzung eines anderen Soldaten Konstantin Zuwendung zum Christentum, Reorganisation des Reiches auf neuer ideeller Grundlage  Einheitliches Glaubensbekenntnis in Nicaea 324 - Umzug in das neu gegründete Konstantinopel (Byzanz) = christliche Gegenmetropole gegenüber Alt-Rom + strategisch günstig gelegen (zwischen außenpolitischen Brennpunkten der Donau und der Orientfront)

c.) -

Die Nachfolger Konstantins bis 395 Konstantin begründete eigene Dynastie, fast ausschließlich christliche Kaiser Letzter heidnischer Kaiser = Julian Apostata Streitigkeiten im Christentum selbst: Arianismus (Christus nur Mensch & gottähnlich) vs. Katholizismus Kaiser Theodosius: Christentum wird Staatsreligion, Verbot heidnischer Kulte, letzter Herrscher der Römisches Reich in Gesamtheit beherrscht

3.2 Wissenschaftliche Theorien zum Fall des Römischen Reiches -

Zwei Gruppen von Erklärungsmodellen: Einordnung nach Art der Ursachen Endogene Faktoren – Rom ist an selbstgemachten Missständen gescheitert Exogene Faktoren – Äußere Einflüsse (z.B. Germaneneinfälle seit dem 3. Jh.) Sechs Grundtypen in den Erklärungsvarianten: 5 die auf endogenen und einer der auf exogenen Faktoren beruht

1. Edward Gibbons - Moralisch & politischer Verfall - Orientalische Dekadenz & Christianisierung, die Wurzeln der Antike untergräbt als Hauptursachen  Zum Beispiel wurde Bildungstradition vernachlässigt

2.  -

Klimaänderung Langsame Versteppung & Verwüstung Nordafrikas Ausbreitung von Malariasümpfen in Italien Auswirkung: erhöhte Sterblichkeit & Flucht der Siedler auf Berghöhen Theorie: Hochzeiten haben günstiges/mildes Klima Durch Klimawandel & ökologischen Raubbau geschwächt

3. Negative wirtschaftliche Entwicklungen - Sklavenhaltende Großbetriebe höhlen soziale Basis der Republik aus = freies Bauerntum - Gegensatz zwischen Arm & Reich - Gegensatz zwischen Stadt & Land - Zwangssystem im späten Rom (Steuersystem) - Mangel an ökonomischer Initiative - Innovationsfeindliche gesellschaftliche Mentalität - Sklavengesellschaft

4. -

Schuldhaftes Versagen der Innenpolitik Unfähige Kaiser Permanente Bürgerkriege Eigennützige & aufsässige Soldaten

5. Zyklentheorie - Vorstellung eines zyklischen Geschichtsverlaufs (Paul Kennedy) - Staaten werden mit Lebewesen verglichen, durchlaufen iuventus, robusta eatas & senectus - Muss sich wie ein Lebewesen erschöpfen

6. Germanische Barbaren - Vernichteten blühende römische Zivilisation

 Wahrscheinlich Zusammenspiel mehrerer Faktoren, die in der Summe die Beharrungs- & Abwehrkräfte des Reichs so sehr schwächten, dass sie unter den Belastungen eines Dauerangriffs von außen zusammenbrachen

3.3 Der Untergang Roms – ereignisgeschichtlicher Verlauf - Schlacht bei Adrianopel – größte Niederlage der Römer seit Varusschlacht - Regiment des Valentinian I. erfolgreich bis zur Schlacht  Westgoten 375 als Foederaten im Reich, ihr Aufstand & Schlachtensieg 378 bei Adrianopel  Konnte sich nicht mehr erholen - Auch zuvor ins Reich strömende germanische Einwanderer (foederati = Bundesgenossen), aber jetzt fast souveräne Stelle der Westgoten auf Reichsboden - Reichsheer hat Krise des 3. Jh. nicht überlebt, jetzt halbbarbarische Kontingenten mit eigener Taktik, Führern etc. - Germanische Kriegsführer gewannen am Ende des Imperiums beherrschende Stellung im Reich (Stilicho, Ricimer, Aetius) - Letzter bedeutender Kaiser vor Ende Westroms = Theodosius (teilte Reich unter seinen beiden Söhnen auf) - Danach Epoche der „Kinderkaiser“, keine selbstständigen Herrscher (Mütter oder höchste Würdenträger regieren) - Fall der Donaugrenze seit Adrianopel - Rückzug vor Hunnengefahr im Osten zurück ins Imperium - Fall der Rheingrenze

-

Räumung Britanniens Bis zur Mitte des 5. Jh. in allen Teilen des Westreichs Germanenkönige (nur noch formale Abhängigkeit zu Rom) 410 - Eroberung Roms durch Westgoten (alte Hauptstadt) 455 - Einfall & Plünderung der Vandalen 476 – endgültiges Aus, germanische Heerführer in Italien (Stamm der Thüringer angehörige Odoaker setzte letzten Kaiser ab Ostrom hielt sich besser, aber auch hier Germanen in obersten Regierungsetagen, bis zur Eliminierung durch die Isaurier aus Kleinasien

 Annäherung von zwei Seiten: antike Hochkultur barbarisierte & die barbarische Kultur zivilisierte sich

3.4 Die Germanischen Stämme -

-

Gegenspieler in der Zeit der Völkerwanderung z.B. Goten, Vandalen & Franken Definition Stamm: „Gruppen von Familien, Sippen, Gemeinen, Siedlungen, die eine gleiche Sprache reden, ähnliche Institutionen, Sitten & Gebräuche besitzen und in ihrer zivilisatorischen Ausrüstung einander ähnlich sind Wissen nicht aus erster Hand Keine germanische Gesellschaft, formierte sich im Laufe der Ereignisse

Kennzeichen eines Stammes (nach Regino v. Prüm)    -

 -

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Vorstellung gemeinsamer Abstammung = erste & wichtigste ideelle Bindemitglied gentiler Gemeinschaft Verwandtschaft = gemeinsame Abstammung von einem „Spitzenahn“, in Regel benannt, als Stammvater gottähnliche, heroische Position Zusammenleben in familiären Gruppen = Sippen (Unterkategorie) Zwischen einzelnen Familien & Großfamilien exklusiver (auf Stammesgenossen beschränkter) Frauentausch = Heiratsgemeinschaft Gesamtheit des Stammes von Netz aus verwandtschaftlichen Verbindungen durchzogen Rechtsgemeinschaft: z.B. Blutrache Sippe übernimmt Rechtsschutz ihrer Mitglieder Familienmitglieder waren verpflichtet Verbrecher oder ihre Sippe (Menschen die Familienmitgliedern Schaden zufügen) zu bestrafen (Gleiches mit Gleichem vergelten) Verstoßung aus familiärer Gemeinschaft = Vogelfreiheit Sprache & Stamm sind nicht deckungsgleich (verschiedene Stämme konnten gleiche oder ähnliche Sprache sprechen, hat Zusammengehörigkeitsgefühl gesteigert) Gleiches gilt für Kultur, Ähnlichkeit oft größer als Unterschiede innerhalb der Stämme

Rechtsfindung und -wahrnehmung -

Sippe als Solidar- und Schutzgemeinschaft Fehde als rechtliche Selbsthilfe Ächtung = Ausschluss aus der Schutzgemeinschaft von Sippe oder Stamm König als „Schützer von Witwen und Waisen“ Instrumente der Wahrheitsfindung: Gottesurteil Beginnendes staatliches Gewaltmonopol ab Hochmittelalter Problematik der Fremden, Schutz der Händler

Praktische Umsetzung: - Wer entschied?  Volksversammlung = freie, waffenfähige Männer kommen zu bestimmten Terminen zusammen, um wichtige, den Stamm betreffenden Fragen zu beantworten (Krieg, Frieden, schwere Rechtsbrüche) - Erhalt der Rechtstradition: die Ältesten, wurden gewählt, um Recht zu „finden“ - Fürsten = Rechtspfleger für bestimmte Teile des Stammesgebietes - Königtum = feste, an eine Person und Dynastie dauerhaft gebundene Institution  Erfolgreiche Heerführer, hatten größere Autorität inne und größere Zahl von Kriegern als Gefolgschaft - Stammesidentität: historische Tradition = z.B. Abstammungslegenden, bestimmte Ereignisse der Stammesgeschichte (legendarisch ausgeschmückt oder erfunden) Stammesterritorium = für Stamm geschaffenes Territorium, feste Bindung von Stämmen an Siedlungsgebiet (Kontinuitätsbruch in der Völkerwanderungszeit) - Traditionskerne = bestehen aus politisch innerhalb des Verbandes dominanten, relativ gesehen eher kleinen Gruppen, die ihre Version der Stammesidentität zur allgemein gültigen machen

3.6 Die gentilen Reiche der Völkerwanderungszeit a.) -

Auslöser: Der Hunnensturm um 375 Nomadenvolk aus Fernost 370 - Zerschlagung des Ostgotenreichs 400 - Schwerpunktverlagerung in ungarische Tiefebene Überlegenheit auf Grund ihrer Kampftechnik (beruht Bogenschützen)

auf

berittenen

b.)  -

c.) -

Der Beginn der Barbareninvasion ins Imperium Wichtigster Stamm der Völkerwanderungszeit: Goten Aus dem Ostseeraum 4. Jh. Teilung in Westgoten (Tervingen, nördlich der Donau), Ostgoten (Greutungen, in ukrainischer Steppe) Westgoten gehen nach Thrakien, Aufstände gegen Rom Entscheidung bei Adrianopel 378: Goten Sieg, wegen überlegener Kavallerie, aber Rom verlor nie ganz Kontrolle

Die „Völkerlawine“ Etablierung des Hunnenreiches setzt weitere Völkerverschiebungen in Gang Um 400 Vandalen (aus Schlesien) ziehen Richtung Gallien Silvester 405/406 „Völkerlawine“ aus Vandalen & vielen anderen Völkern überschreitet Rhein bei Mainz und überschwemmt Gallien in Raumzügen Kurzeitiger Aufenthalt der Vandalen in Südgallien

d.) Der Feldzug Alarichs und die Etablierung der Westgoten in Südgallien - Alarich = seit 382 Heerführer der in Thrakien ansässigen Westgoten - Mehrfache Belagerung Roms, 14.08.410 Einnahme & Plünderung Roms (erste Eroberung nach 800 Jahren)  Kein wirklicher Erfolg, Land offen für Plünderungen, nichts zu holen Kaiser verschanzt in Ravenna - Versuch: Übersetzung nach Nordafrika scheitert (Tod) - Nachfolger: Bündnis mit Kaiser  Stabile Reichsgründung im Süden des heutigen Frankreichs, im Laufe des 5. Jh. Verschiebung der Macht nach Spanien - Anfang 6. Jh. vom Frankenkönig Chlodwig besiegt & hinter Pyrenäen zurückgedrängt

e.) Der Zug der Vandalen nach Nordafrika - Ende 409 Einmarsch in Spanien - 429 Übersetzung nach Nordafrika, Ziel: standesgemäße Lebensweise der Krieger - Expansion zur See, 455 Eroberung & Plünderung Roms - 533/34 Expedition des wiedererstarktem Oströmischen Reichs unter Justinian, überwanden Vandalenkönigtum schnell

f.) -

Attila und die Schlacht auf den Katalaunischen Feldern Hunnenreich unter König Attila 5. Jhd. Machtverschiebung vom Don an mittlere Donau (Niebelungenlied) Lockerheit: keine festen Strukturen, Basis der Herrschaft mit Gewalt hergestellte Oberhoheit über möglichst viele Völker (symbolische Herrschaft) Keine dauerhafte Dynamik

437 – Zerstörung des Burgenreichs Worms im Bündnis mit Rom, vom Oststrom Tribute, Überwurf mit Weststrom - 451 - Einfall in Gallien (mit Ostgoten, Gepiden etc.)  Schlacht auf Katalaunischen Feldern - Gallien gewinnt unter Aetius

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g.) Die Angelsachsen - 400 – Rückzug der römischen Truppen von Britischen Inseln - Hauptgefahr aus Norden (Schottland), konnte nie erobert werden, von Hadrianswall abgegrenzt - Gegen Barbaren helfen nur andere Barbaren  Seefahrer kamen über Nordsee = Angelsachsen - Organisation in Kleinkönigreichen (um 700, bereits 12), ursprüngliche Bevölkerung fiel auf beschränkte Verhältnisse zurück oder wanderte aus (britische Urbevölkerung später in Wales und der Bretagne) - In Irland (niemals römisch besetzt) frühe Ausbreitung des Christentums  Aufbruchspunkt von Mönchen im 7. Jh. trieben christliche Durchdringung des Frankenreichs voran - Deutlichere Gestalt der Königreiche im 9. Jh. durch Barbareneinfälle (Wikinger)  Alfred der Große von Wessex = erster König von gesamtenglischer Bedeutung - England mehrmals unter Herrschaft der Wikinger (zuerst Dänen, 1066 Normannen)

h.) Der Einmarsch der Ostgoten in Italien - 476 Sturz Romulus Augustulus durch Söldnerführer Odoaker - 489 Ostkaiser hetzt Ostgotenkönig Theoderich auf Odoaker  Einmarsch in Italien + Sieg über Italien - Theoderich der Große: einer der größten Barbarenherrscher seiner Zeit  Anbindung der alten römischen Elite, mit ihrer Zusammenarbeit Italien wieder „Erfolgsmodell“  Bemühungen um Friedensordnung der germanischen Königreiche unter seiner Vermittlung und gewinnen Oberhoheiten (verheiratete seine Töchter mit Königen), wichtigste Bemühung = Eindämmung des expandierenden Reichs der Franken - Erfolg nicht von Dauer: Differenzen in Religion (Arianer vs. Katholiken) + Römer wollten keine Fremdherrschaft, Fehler im persönlichen Regiment & 552 endgültige Niederlage

4. Das Frankenreich unter den Merowingern und den frühen Karolingern 4.1 Die Entstehung des Frankenreiches bis zur Mitte des 6. Jh. Franken = Volksgruppe von germanischen Stämmen, eher lockerer Dachverband, Gemeinschaftsgefühl durch gemeinsamen Kampf gegen Rom, Herausbildung im 3. Jh. - Nach Untergang des Römischen Reichs eigenes Königreich - Siedlung in Zone des heutigen Benelux & nordöstlichen Frankreich (Boden des Reiches) - Merowech = bedeutender fränkischer Heerführer, „Dynastiengründer“, um 400, eher Mythos - Childerich = Mitte 5. Jh. römischer General & Frankenkönig (Herrschaftslegitimation durch Wahl des Volkes & durch kaiserliche Autorität), Vater des fränkischen Reichsgründers Chlodwig I. - Chlodwig I. (gest. 511) schafft geschlossenen Herrschaftsraum in dem er weite Teile Frankreichs und Deutschlands (heutiges) vereint  Expansionspolitik, bis an die Loire in Nordfrankreich - Beseitigung der innerfränkischen Konkurrenz (ließ Kleinkönige umbringen) - Außenpolitisch Bündnis mit Burgunder, gegen gemeinsame Feinde Westgoten - Übertritt zum Katholizismus, Gregor von Tours = bedeutendster Geschichtsschreiber der fränkischen Merowingerzeit - Schildert Bekehrung des noch heidnischen Chlodwig: Schlacht der Franken gegen die Alamannen, betet & bittet um Erfolg in der Schlacht, als Gegenzug will er sich taufen lassen (Parallelität zur Bekehrung Konstantins)  Sieg, Rolle Christi als Sieghelfer = Gottesurteil & Beweis für Macht - Durch Bekehrung politische Stärkung & Einigung (nimmt Religion der Mehrheitsbevölkerung in Rom an), Adel & Volk folgt -

4.2 Frühmittelalterliches Christentum -

Reichskirche = politischer, wirtschaftlicher und geistiger Faktor erster Ordnung Letzter Haltepunkt der Ordnung und Kultur in einer Welt aus Anarchie Spätantikes Christentum eine Religion der Städte, auf Land Reste heidnischen Volksglauben Bedeutsam für Entwicklung = Wirken von bedeutenden Praktikern Zwei Kirchliche Welten – monastische Welt (selbstgründende Klöster) & Weltklerus (Seelsorger für Laienstand, Pfarrer)

a.) Mönchtum (Ordensklerus) -

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Benediktinerorden: Benedikt von Nursia (480/90 Umbrien) = Begründer des abendländischen Mönchtums Entstehung Kloster in Subiaco & Aufbau eines Ordens prägend für Europa, Christentum & zivilisatorische Entwicklung geprägt Von Subiaco nach Monte Cassino, lebte dort 30 Jahre bis zu seinem Tod 560 Schöpfung der Benediktsregel, für weite Kreise des Mönchstums verbindlich & Vorbild für spätere Regeln: Bedeutung im Nachwirken Papst Gregor der Große: Approbation der Benediktsregel im 6. Jh. (macht sie populär) Benediktsregel = „Ora et labora“ (Bete und Arbeite), Gehorsamkeit gegen den Abt, ständiges Gebet, gab Stundenplan vor viele klösterliche Einrichtungen für Angehörige der Oberschicht (schon im Kindesalter in Kloster gegeben, pueri oblati) Iroschottische Mission/Mönchstum: für Aufblühen der Klöster im merowingischen Frankreich verantwortlich (seit 600) Klöster für Männer und Frauen mit Eigenheiten z.B. Bußwesen = Möglichkeit der Wiederversöhnung mit Gott, Abwaschung der Schuld durch die Erfüllung bestimmter Aufgaben, Bußbücher (Verzeichnung der Sünden mit Bußtarifen), wurde zentrale Aufgabe der Kirche Mission sich das Heil zu sichern = Pilgerfahrt Bekanntester Pilgerer = Columban, Gründung eines Klosters in Luxeuil, Ziel Klöster von der Aufsicht des Ortsbischofs zu befreien Wilibrord & Bonifatius setzen begonnenes Werk von Columban vor allem in Thüringen fort (Gründung von Klöstern)

- Eigenkirche: Fränkische Adlige unternahmen Klostergründungen - Damit Verbindung an Familie & bestimmte Rechte über Kloster  Nutzung der materiellen Ressourcen, Dienstleistungen, Sicherung des ewigen Seelenheils, Entscheidungsrecht in Personalangelegenheiten, Verfügungsrecht über Besitz + Kloster als Wirtschaftseinheit, die agrarische Struktur stärkt  Prägend für Entwicklung der kirchlichen Topografie des Frankenreichs - Bis Mitte des 8. Jhds. In Westeuropa 1000 Klöster

b.) Aufbau des Weltklerus - Eigene Hierarchie - Gehören keinem Orden an - Kirchliche territoriale Organisation: Bistümer (Diözesen), mehrere Bistümer bilden ein Erzbistum, Oberhaupt = Bischof (Apostelnachfolger, Wahl durch Klerus und Volk) - Spätere Organisation in Deutschland: - 6 Erzbistümer – Köln, Mainz, Trier, Salzburg, Hamburg-Bremen, Magdeburg - 50 Bistümer

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Höhere Weihegrade: Bischof, Priester, Diakon, Subdiakon Bischof von Rom = Papst Bischof = politisch einflussreiche Position, Herrschaft über große Flächen Bistümer gegliedert in Pfarreien Archidiakonate = mittlere räumliche Verwaltungsgliederung

4.3 Merowinger nach Chlodwig, die Hausmeier und der Aufstieg der Karolinger -

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Sieg gegen Alamannen leitet expansive Phase ein Unter Chlodwig in der ersten Hälfte des 6. Jh. Ausdehnung des Frankenreichs über ganz Gallien & Teile des heutigen Deutschlands Außenpolitisch: 7. Jh. Awaren Angriffe = nomadisches Reitervolk aus nordkaukasischer Steppe, bis 8. Jh. in ungarischer Tiefebene 7. Jh. neue, dauerhafte Macht an Ostgrenze des Frankenreichs = Slawen, Besetzung der Räume, die Ostgermanen verlassen hatten, gerieten unter Herrschaft des Awarenreichs Reich des Samo: Samo = fränkischer Kaufmann, der Aufstand der Slawen gegen Awarenherrschaft angeführt haben soll, daraufhin Wahl zum König (Reich: Böhmen, Thüringen, Ostfranken)

Reichsteilung -

Chlodwig hinterließ vier Söhne, die das Reich nach seinem Tod (511) zu gleichen Teilen erbten

= Unterschied zu ...


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