2 Geschichte (AOW II) PDF

Title 2 Geschichte (AOW II)
Author Dennis Pritzkow
Course Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie II
Institution Freie Universität Berlin
Pages 3
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Summary

Zusammenfassung der Vorlesung "Geschichte der Organisationspsychologie" aus dem Kurs "Arbeits,- Organisations- und Wirtschaftspsychologie II" im Psychologie Bachelor WiSe 16/17 FU Berlin....


Description

-Entwicklungsaufgaben eines Anwendungsfachs: 1) Pionierzeit (1879-1915): Entdeckung ihres neuen Aufgabenfelds und exemplarischer Lösungen 2) Expansion und Wissenserweiterung (1917-1968) 3) Stabilisierung und organisationale Professionalisierung (1972-heute) 1. Pionierphase: -beginnt Anfang 20. Jahrhundert  endet mit internationaler Gründungswelle psychotechnischer Institute in 20er Jahren -Anfänge deutscher Psychologie: Wilhelm Wundt  gründet 1. experimentalpsychologisches Institut in Leipzig  sah praktische Anwendung skeptisch  stellte Theoriebildung in den Vordergrund -Hugo Münsterberg = Schüler Wundts  sieht Scheu gegenüber praktischer Anwendung als Gefahr  Begründer der angewandten & Wirtschaftspsychologie (Psychotechnik) -Emil Kraepelin = Schüler Wundts  Schwerpunkt: klinische Psychologie  hat Wundts exp. Methodik früh auf praktische Fragen angewandt -Walter D. Scott = Schüler Wundts  Forscher in angewandter Psychologie/Wirtschaftspsychologie  Schwerpunkt: Werbepsychologie & Eignungsdiagnostik -Frederick W. Taylor: -Ingenieur, Pionier der Arbeitswissenschaft/Arbeitspsychologie -Ziel: naturwissenschaftliche Organisationstheorie -Schaufelexperiment -4 grundlegende Prinzipien des Taylorismus: 1. Zergliederung der Arbeitsaufgaben 2. Auswahl & Schulung von Arbeitskräften 3. Trennung von Kopf- & Handarbeit ( Management & Arbeiter) 4. Einvernehmen zw. Arbeitnehmer und –geber -Kritik am Taylorismus: -detaillierte Vorgabe der Arbeitsmethode „one best way“ -exakte Fixierung des Leistungsortes & -zeitpunktes -extrem detaillierte und zerlegte Arbeitsaufgaben -Einwegkommunikation mit festgelegten und engen Inhalten -detaillierte Zielvorgaben  jedoch kein ersichtlicher Zusammenhang zum Unternehmensziel -externe (Qualitäts-) Kontrolle 2. Expansionsphase -1917: erster vollständig standardisierter Intelligenztest  massenhafte Testung von Armeerekruten zum Kriegseintritt der USA -Human-Relations-Bewegung: -1924-1932: Hawthorne-Studien  wegen Produktivitätsproblemen & Kündigungsraten -Hawthorne-Effekt: wenn Teilnahme an Untersuchung einen Einfluss auf Verhalten hat -verbesserte menschliche Beziehungen steigern Arbeitszufriedenheit & -motivation  Leistung steigt

-Bürokratietheorie (Max Weber, 1921): -Kern: Prozess der gesellschaftlichen Rationalisierung (=ständig zunehmende Fähigkeit des Menschen, sich mit der Umwelt geistig (rational) auseinanderzusetzen und sie zu gestalten) -3 Ebenen der Rationalisierung: -1. Ebene der Weltbilder: magische Weltbilder zugunsten religiöser zurückgedrängt  konkret religiöse Vorstellungen abstrahiert  religiöse Ethik verliert Verbindlichkeit für menschliches Verhalten -2. Ebene der praktischen Lebensführung: eigenes Leben methodisch & konsistent führen  dabei an eigene Wertvorstellungen orientieren -3. Ebene der Institutionen: Probleme der natürlichen & sozialen Welt werden berechen- & beherrschbar  durch Wissenschaft, Technik & Organisation  „Bürokratie“ -Bürokratie = allen anderen Formen der Verwaltung überlegen -Kennzeichen: Präzision, Schnelligkeit, Eindeutigkeit,… -kaum Entscheidungsfreiheit & Verantwortung für Mitarbeiter 3. Phase der Stabilisierung und Professionalisierung -nach NS-Zeit viele Wissenschaftler tot -Versuch eines Neustarts: -1946: Gründung des BDP (Berufsverband Deutscher Psychologen) (praktischer Fokus) -1948: Neukonstitution DGPs (Deutsche Gesellschaft für Psychologie) (akademischer Fokus) -Identitätskrise in der Studentenbewegung: -1968: vor allem an FU  Rolle der Psychologie für Emanzipation der Gesellschaft  Veränderung der Betriebspsychologie (war unternehmerorientiert) -Verhaltenswissenschaftliche Entscheidungstheorie (Simon, 1976): -Kern der Organisation = Entscheidungsprozesse  Entscheidungsverhalten empirisch untersucht -2 Kernannahmen: -begrenzte Informationsverarbeitungskapazität zur Verfügung -beschränkte Bereitschaft, sich in Organisationen zu engagieren -nicht in der Lage, alle Entscheidungsalternativen in Betracht zu ziehen -Forderung nach formaler Organisation (Reduzierung von Komplexität & Unsicherheit) -Zusammenfassung: -Organisationen: -zeitlich relativ stabil -offen gegenüber der Umwelt -aus Individuen & Gruppen zusammengesetzt -zielgerichtet handelnd und -strukturierte soziale Systeme (institutional)

-„Aktuelle“ Entwicklungen: -Soziale Medien (science blogs, pubpeer, research gate): mehr und schnellere Diskussion, Kritik -Zugang zu wissenschaftlichen Zeitschriften (Open access und z.B. scholar.google): verändert „Macht“ der Verlage und impact factors -Open Data – Bewegung: Replication crisis -Citizen Science...


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