2. Vorlesung empirische Sozialforschung Gesetze, logische Ableitungen und Erklärungen PDF

Title 2. Vorlesung empirische Sozialforschung Gesetze, logische Ableitungen und Erklärungen
Course Methoden der empirischen Sozialforschung
Institution Ruhr-Universität Bochum
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2. Vorlesung Methoden der empirischen Sozialforschung: Gesetze, logische Ableitungen und Erklärungen 1. Gesetze -Hypothetische Aussagen, die empirisch gut bewährt sind -Allaussagen, unabhängig vom menschlichen Bewusstsein -Hauptanwendungen: Erklärungen und Prognosen (z.B. Naturgesetze) → In den sozialwissenschaftlichen Disziplinen eher selten. Am ehesten in der Ökonomie „Angebot und Nachfrage“, „Homo Ökonomikus“ → Es gibt „Quasi-Gesetze“, die die raum-zeitliche Gültigkeit einschränken → Man spricht z.B. in der Soziologie von sozialen Regelmäßigkeiten

Induktion und Deduktion Deduktion: Vom Allgemeinen auf das Besondere, von dem Ganzen aufs Einzelne

Induktion: Vom Besonderen zum Allgemeinen, vom Einzelnen zum Ganzen 1) Deduktion:

Fehlschluss des bejahten Nachsatzes muss beachtet werden „Wenn es regnet, dann ist die Erde nass“ „Die Erde ist nass“

„Es regnet“ = FALSCH

Wichtige Syllogismen -Immer 2 Prämissen Modus ponens (das zuvor): Wenn P, dann Q

Hypothetische Syllogismus: Wenn P, dann Q Wenn Q, dann R Daraus folgt zwingend, wenn P, dann R

Modus tollens Wenn P, dann Q Es gilt nicht Q Daraus folgt zwingend nicht P

disjunkter Syllogismus P oder Q Nicht P Dann gilt Q

2) Induktion -Schließung von Teilmenge auf Gesamtmenge =Alle Elemente einer Teilmenge weisen Merkmalsausprägung aus und daher tun es alle Elemente der Gesamtmenge auch -Es handelt sich um Prämissen und beobachtete Fälle meistens -Konklusion=Allgemeine Hypothese

Unvollständige Induktion: Alle bislang beobachteten...können.. Daraus folgt: Vollständige Induktion: -Gewisse Aufzählung und eine Gesamtheit ist bekannt, man weiß z.B. was in einer Urne ist

-In dieser Kugel befinden sich n Kugeln und alle n Kugeln sind Schwarz Kugel 1 aus Urne ist schwarz Kugel 2 aus Urne ist schwarz Kugel 3...

Induktion verlässt die Basis des konkret Beobachtbaren und logisch Eindeutigen, insofern sind sie immer unsicher. Es lässt sich nicht formal angeben, wie ein sicherer Schluss auf unbeobachtete und zukünftige Ereignisse jenseits von Wahrsagerei möglich ist =Konklusion ist nicht notwendig wahr (Rechtfertigungsprobleme gibt es nur bei der unvollständigen Induktion)

3. Erklärungen -Offenlegung eines Sachverhaltes -Klarlegung eines Sachverhaltes (Texterklärung) Im wissenschaftlichen Sprachgebrauch meint man in der Regel die Deduktiv-Nomologische (gesetzartige) Erklärung (D-N Erklärung) 1) Struktur einer D-N Erklärung: -H/O Schema entspricht einfacher Deduktion -2 Prämissen (Explanans), 1 Konklusion (Explanandum) -Also Gesetze und Randbedingungen Beispiel: Wenn A, dann B (Gesetz) Es gilt A (Antezedensbedingung) = Explanans Es gilt B = Explanandum Logische Ableitung des Explanandum „E“ aus der Konjunktion „G“ der Gesetze und der Konjunktion A der Antezedensbedingungen.

= In der Regel ist es hier so, dass das Explanandum bereits gegeben ist

2) Struktur-individualistisches Erklärungsmodell -Vorrangiges Ziel einheitswissenschaftlich orientierter Soziologie ist Erklärung kollektiver Tatbestände -Sie ergeben sich im Aggregat aus den Handlungen von Menschen -Erklärbar durch Individualhypothesen, die Aussagen über Bedingungen menschlicher Entscheidungen machen -Hängen von sozialer Struktur oder anderen sozialen Kontexten ab

→ Methodologischer Individualismus fordert:

Wissenschaftliche Erklärungen müssen immer auf Mikrogesetze rekurrieren. Menschen handeln auf der untersten Ebene (Mikrogesetze) und daher haben Kontexthypothesen Relevanz. Beschreibung von Einfluss sozialer Strukturen auf das individuelle Handeln.

2.1 Induktiv-statistische Erklärung

3) Funktionale Erklärung -Gesellschaft = Komplexes System -Seine Teilsysteme haben spezifische Funktionen für Erhalt des Gesamtsystems =Funktionale Erklärungen versuchen zu begründen, warum eine Gesellschaft spezifische Institutionen und Normen aufweist bzw. warum diese funktional wichtig sind z.B. Ökonomisches Subsystem ist wichtig für die Produktion wirtschaftlicher Güter

1. System-Funktions-Hypothesen

Behauptung, Erfüllung bestimmter Funktionen und Aufgaben für das Überleben des Systems seien notwendig 2. Funktions-Merkmal-Hypothesen System müsse gewisse Organe, Merkmale oder Institutionen haben, um seine Funktion zu erfüllen...


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