Title | Arbeitsschutz und Risikomanagement - Zusammenfassung |
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Course | Arbeitsschutz und Risikomanagement |
Institution | Technische Universität Dresden |
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Zusammenfassung Arbeitsschutz und Risikomanagement SS2018...
Arbeitsschutz & Risikomanagement 1. Einführung Sicherheit & Gesundheitsschutz = umfassender Schutz der Beschäftigten vor berufsbedingten Gefahren & schädigenden Belastungen bei der Arbeit = umfasst Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung
Unfall = plötzliches unerwartetes Ereignis, bei dem von außen auf den Körper einwirkende Faktoren eine Verletzung bewirken Arbeitsunfall = Unfall, den eine versicherte Person bei einer versicherten Tätigkeit erleidet Berufskrankheit = Krankheiten, die Versicherte infolge einer den Versicherungsschutz begründeten Tätigkeit erleiden in BK-Liste Arbeitsbedingte Erkrankung = Teil der Krankheiten mitverursacht durch Arbeitsbedingungen (vermutbar), ohne Entschädigungsanspruch
Bedeutung
Humanitärer Aspekt: „körperliche Unversehrtheit“ Rechtlicher Aspekt: Arbeitsschutzgesetz Qualitätssicherungsaspekt: Unternehmen werben mit Sicherheit & Gesundheit Wirtschaftlicher Aspekt: Arbeitsunfall = Ausfall von MA = Kosten
Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) § 3: verpflichtet, die erforderlichen Maßnahmen des Arbeitsschutzes zu treffen Grundpflicht des AG Berücksichtigung der Umstände, die Sicherheit und Gesundheit des Beschäftigten beeinflussen § 4: Maßnahmen zur… Verhütung von Unfällen, Anpassung an sich ändernde Gegebenheiten, Verbesserungen anstreben, Organisation & Kontrolle Arbeitsschutz, … (allgemeine Grundsätze für Maßnahmen)
Funktionsträger im Arbeitsschutz Fachkraft für Arbeitssicherheit (mind. 1 pro U) Beraterfunktion: Unterstützung für UN, Führungskräfte, Betriebsrat & Sicherheitsbeauftragte Aufgaben: - Beratung bei Arbeitsplatzgestaltung, Beschaffung AM, Schutzausrüstung - Überwachung Arbeitsschutzmaßnahmen - Untersuchung von Unfällen Rechtgrundlage: Arbeitssicherheitsgesetz Betriebsarzt (mind. 1 pro U) Aufgaben: - Beratung Arbeitgeber in allen medizinischen Fragen - Beratung AN mit ärztlichen Untersuchungen - Gefahrenanalyse & Arbeitsplatzbewertung Rechtsgrundlage: Arbeitssicherheitsgesetz Sicherheitsbeauftragte (ganz normale MA mit bestimmter Aufgabe) Aufgaben: - Unterstützung bei Durchführung Arbeitsschutzmaßnahmen - Überprüfung ordnungsgemäßer Benutzung Schutzeinrichtungen & -ausrüstungen - Hinweise auf Unfall-/ Gesundheitsgefahren geben - Arbeitsschutzausschuss Bestellpflicht: abhängig von Betriebsgröße, grds. ab 20 MA Rechtsgrundlage: Sozialgesetzbuch VII
Betriebsrat/Personalrat (gewerblich öffentlich) Aufgaben: - Arbeitnehmervertretung - Zusammenarbeit mit anderen Mitglieder Arbeitsschutzausschusse Bildungsbedingung: ab 5 ständig beschäftigten MA Rechtsgrundlage: Betriebsverfassungsgesetz
Arbeitssystem = Systeme, die der Erfüllung eines Arbeitsauftrages dienen = Modelle von Arbeit Lernen
Tätigkeiten Energie, Infos, unwissende Studenten
wissende Studenten, Energie, Dokumente
Arbeitsplatz SLUB Stift, PC, Tische
Arbeitsumwelt Lärm, Beleuchtung
Ursachen für die Gefährdung & Unfalle/Erkrankungen am Arbeitssystem mangelnde Arbeitsplatzgestaltung mangelnde Gestaltung, Auswahl, Einsatz & Zustand von Arbeitsmitteln physikalische, chemische und biologische Einwirkungen mangelnde Auswahl & Benutzung PSA mangelnde Arbeitsorganisation mangelnde Qualifikationen, Fähigkeiten & Unterweisung der MA
Beurteilung der Arbeitsbedingungen 1. Arbeitssysteme analysieren/beurteilen AG muss Maßnahmen ermitteln 2. Gefährdungen ermitteln AG muss Tätigkeiten beurteilen 3. Risiken beurteilen AG muss entsprechend Unterlagen führen 4. ggf. Schutzmaßnahmen festlegen 5. Schutzmaßnahmen umsetzen 6. Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen überprüfen
Begriffe Sicherheit: Wahrscheinlichkeit, dass für eine definierte Sache (Produkt, Verfahren, ..) innerhalb eines bestimmten Zeitraums keine Schädigungen von Personen, Umwelt und Sachmitteln eintreten. Arbeitssicherheit: Zustand bei Berufsausübung, bei dem das Gefährdungs- und Belastungsniveau in einem vertretbaren Rahmen bleibt. Belastung: Äußere physische oder psychische Einwirkung auf den Menschen, die zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann Gefährdung: Möglichkeit einer gesundheitlichen Schädigung von Personen oder des Eintretens von sonstigen Umweltoder Sachwertschäden. Gefahr: Zustand oder Sachlage, die den Eintritt einer Schädigung durch Gefährdungs- oder Belastungsfaktoren erwarten lassen. Risiko: Kombination der Wahrscheinlichkeit und des Schweregrades (Schadensausmaß) einer Schädigung (z.B. Gesundheitsschaden) in einer Gefährdungssituation. Grenzrisiko: Bereich des größten, noch vertretbaren Risikos eines bestimmten technischen Vorganges oder Zustandes.
2. Rechtsgrundlagen 2.1 Europäische Rechtgrundlagen Einheitliche Europäische Akte Aktionsprogramm Schaffung einheitlicher Binnenmarkt (1987) Beseitigung von: steuerlichen, materiellen & technischen Schranken Regelgegenstand: Produkte Artikel 114 EG-Vertrag
Sozialprogramm Programm zur Sicherheit, Hygiene und Gesundheit am Arbeitsplatz (1987) - Mindestvorschriften zur Sicherheit und Gesundheit AN - Angleichung im soz.-politischen Bereich bei zeitgleichem Fortschritt Regelungsgegenstand: ARBEITSUMWELT (Gesundheitsschutz bei der Arbeit; Mind.-Vorschriften) Artikel 153 EG-Vertrag
Grundlegende EG-Richtlinien > Hersteller: Ziel: freier Warenverkehr bei einheitlich hohem Sicherheitsniveau (Binnenmarkt) z.B. Maschinenrichtlinien > Arbeitgeber: Ziel: Schutz der AN durch Mindestvorschriften z.B. Arbeitsschutzrahmenlinien Umsetzung der EG-Richtlinien in nationales Recht Pflicht der Umsetzung des EG-Rechts in Nationales Recht Art. 114 Binnenrichtlinien müssen unterverändert umgesetzt werden Art. 153 Arbeitsschutz-Rechtlinien enthalten Mindestanforderungen
2.2 Duales Arbeitsschutzsystem in Deutschland Duales Arbeitsschutzsystem in Deutschland
Staatlicher Bereich
Bund
Berufsgenossenschaftlicher Bereich
Länder
GewerbeAufsichtsämter
Vorschriften- und Regelwerk im dualen Arbeitsschutzsystem
Technische Aufsichtsdienste der BG'en Gemeinsame landesbezogene Stelle zur Zusammenarbeit
3. Gefährdungsfaktoren 3.1 Übersicht Faktor (Bedingung, Zustand, Eigenschaft), der durch seine Eigenschaften zum Unfall/zur Erkrankung führen kann Gefährdungsfaktor = latent vorhandener Faktor, der entsprechend seiner Eigenschaften, Mengen, Operationen unter bestimmten Bedingungen zu Gefährdung führen kann stetig vorhandenes Gefährdungspotential
3.2 Mechanische Gefährdungsfaktoren mechanische Energie kinetische Energie (Bewegungsenergie) potentielle Energie (Lageenergie) Ep = m * g * h Ek = ½ m * v2 UMWANDLUNG eines Gegenstandes - Freie Bewegung v. Teilen - bew. Arbeits-/ Transp.-Mit. - ungeschützt bew. Teile
eines Menschen - Sturz- und Absturzgefähr. - gefährl. Flächen/Formen
Verletzungsfolge in Abhängigkeit von der Energie Energieart Verletzungsart Energiebetrag/Energiedichte Verletzungsschwere Wirkungsrichtung d. Energie Verletztes Körperteil Schädigungsspektrum mechanischer Energien
- Prellungen - Quetschungen - Amputationsverletzungen -Schürf- und Schnittverletzungen
- Frakturen - Traumata - Pfählungsverletzungen - weitere Folgeschäden (physiol./psych.)
Gefährdungen durch ungeschützt bewegte Maschinenteil > Schneid-/Stich-/Stoßstelle: Stellen, bei denen bewegte, scharfe, spitze oder stumpfe Teile P. verletzen können > Quetschstelle: Teile bewegen sich gegeneinander Quetschung Körperteile > Scherstelle: Stellen, an denen sich Teile aneinander vorbeibewegen Durchtrennung Körperstellen > Fangstelle: vorstehende scharfe Kanten, Zähne, Keile, Schrauben, Wellen KT erfasst/mitgerissen > Einzugsstelle: Bildung Verengung, in die KT/ Bekleidungsteile hineingezogen werden können Gefährdungen durch unkontrolliert (freie) bewegte Teile - herabfallend - kippend
- wegfliegend - pendelnd
- herumschlagend - rollend, gleitend/rutschend
Gefährdung durch gefährliche Oberflächen - Ecken - Rauigkeiten
- Spitzen - Schneiden
- Kanten
Sturzgefährdung > Rutschgefährdung (ölige, schmutzige Flächen; nasse, glatte Trittflächen, …) > Stolperstellen (Unebenheiten, Fußangeln, herumliegende Gegenstände, unzureichende Größe TF)
3.3 Weitere Gefährdungsfaktoren Gefährdung durch Elektrizität, Gefahrstoffe, biologische Arbeitsstoffen (Mikroorganismen, Bakterien, Viren, Parasiten, ..)
Brand- und Explosionsgefährdung
4. Entstehungsmodell 4.1 Entstehungsmodell von Unfällen
vorhersehbar situativ
Unfallpyramide
4.2 Entstehungsmodell von arbeitsbedingten Erkrankungen
Entstehungsmodell/Erkrankungspyramide
4.3 Vorausschauende und rückschauende Analysen
Analyse und Beurteilung
Reichweite der Maßnahmen
4.4 Maßnahmenansätze 1. Gefahrenquelle vermeiden/beseitigen/reduzieren; Eigenschaften der Quelle verändern 2. Sicherheitstechnische Maßnahmen (räumliche Trennung an der Quelle) 3. Organisatorische Maßnahmen (räumlich/zeitlicher Trennung von Faktor und Mensch) 4. Nutzung persönlicher Schutzausrüstung (räumliche Trennung am Menschen) 5. Verhaltensbezogene Maßnahmen
5. Gefährdungsanalyse 5.1 Handlungsanlässe z.B. Arbeitsunfälle, hoher Krankenstand
z.B. Beschwerden von MA z.B. erst Analyse an Sicherheitsbeauftragte bestehenden AP
z.B. in regelmäßigen Abständen kontrollieren z.B. neuer Arbeitsablauf, Anschaff. neuer Maschinen, Einsatz neuer Stoffe, Änderung Stand der Technik aus Ereignissen Verbesserungen ableiten
5.2 Analyseverfahren Begehung Was gibt es für eine Gefährdungsfaktoren oder -quellen? Oo. Gefährdungsermittlung Maschine im Fokus der Betrachtung Aao. Gefährdungsermittlung Wie kommt Mensch mit Gefährdungsfaktoren im Arbeitssystem in Berührung? Vertiefende spez. GF-Ermittlung Woher kommt phy. oder psy. Gefährdung?
5.3 Vorgehensweise bei der ablauforientierten Gefährdungsanalyse (1) Festlegung und Abgrenzung Arbeitsaufgabe (2) Ermittlung Systemelemente des Arbeitssystems (insb. Tätigkeitsabfolge) (3) Zerlegen in Teiltätigkeiten (4) Erkennen auftretender Gefährdungsfaktoren (5) Erkennung zugehöriger Gefahrenquelle(n) (6) Ermittlung relevanter gefahrbringender Bedingungen (7) Beachtung besonderer Leistungsvoraussetzungen der Beschäftigten (8) Feststellen & Beschreiben konkreter Gefährdung
5.4 Vorbereitung der Gefährdungsbeurteilung
Ziele, Gegenstand, Schwerpunkte, Teilnahme und Termin festlegen Informationen sammeln (Protokolle, Vorschriften, …) Materialien vorbereiten (Formular, Messgeräte, … ) Arbeitssystem abgrenzen (Festlegung/Abgrenzung Arbeitsaufgabe)
6. Risikobeurteilung 6.1 Risikobegriff Risiko = Eintrittswahrscheinlichkeit für Schadensausmaß
6.2 Beurteilung des Risikos Gefahrenbereich - Gesundheitsrisiko nicht mehr tolerierbar - Schadenseintritt hinreichend wahrscheinl. - dringend: Maßnahmen zur Risikoreduzier. Besorgnisbereich - unerwünschtes Gesundheitsrisiko - Besorgnis Schadenseintritt - realistische Möglichkeit Schaden - aktives Risikomanagement erforderlich Akzeptanzbereich - hinnehmbares Gesundheitsrisiko - Zustand relativer Sicherheit ABER: Sorgfaltspflicht - Maßnahmen zur Basisvorsorge, weitere Risikoreduzierung nicht notwendig - Anstreben Verbesserung von Sicherheit und Gesundheitsschutz
Ablauf Risikobeurteilung
1. Risikoeinschätzung (Schadensschwere, Eintrittswahrscheinlichkeit) 2. Risikobewertung (Risiko akzeptabel? JA Sicherheit NEIN Gefahr
6.3 Verfahren und Vorgehensweise Risikomatrix
Risikoampel
weitere Verfahren: Verfahren nach NOHL, Risikograph, Zürich-Methode, Risikomatrix mit Ampelzuordnung
7. Schutzmaßnahmen 7.1 Rangfolge von Schutzmaßnahmen Einordnung in Handlungskreislauf
Rangfolge von Schutzmaßnahmen Gefahrenquellen vermeiden/beseitigen/ reduzieren Sicherheitstechnische Maßnahmen Organisatorische Maßnahmen Nutzung PSA Verhaltensbezogene Maßnahmen
7.2 Schutzmaßnahmen bei mechanischer Gefährdung Trennende Schutzeinrichtungen Feststehende trennende Schutzeinrichtung Bewegliche trennende Schutzeinrichtungen o Kraftbetrieben o Selbstständig schließend o Steuernd (=verriegelt trennend) mit Zuhaltung ohne Zuhaltung Nicht-trennende Schutzeinrichtungen Verriegelungseinrichtungen Zustimmungseinrichtungen Steuereinrichtungen mit selbstständiger Rückstellung Zweihandschaltung Schutzeinrichtungen mit Annäherungsfunktion o mechanisch betätigte Schutzeinrichtungen mit Annäherungsfunktion o nicht mechanisch betätigte Schutzeinrichtung mit Annäherungsfunktion durch Formschluss wirkende Schutzeinrichtungen Begrenzungseinrichtungen Schrittschaltungen Schutz vor bewegten Arbeits- und Transportmitteln Kreuzungsfreie Transportwege, Einbahnstraßen, Zwangsführungen; Absperrungen, Geländer, Schilder, Blinkanlagen, Markierungen Schutz vor freibeweglichen Teilen Ladungssicherungen, Spritzschutz, Schutzhauben, Spanneinrichtungen, …
Absturzsicherungen Seitenschutz, Haltenetze, Abdeckungen Schutz vor Sturzgefährdungen Vermeidung unterschiedlicher Fußbodenhöhen, Verzicht Türschwellen, Vermeidung unterschiedlicher Stufenhöhen, Auswechseln durchgetretener Gitterroste Sicherheitskennzeichnungen Persönliche Schutzausrüstung Gehörschutz, Handschuhe, Atemschutz, …
8. Gesundheitsmanagement 8.1 Einführung Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit. (WHO) Gesundheit = erwerbbar; Schlüsselqualifikation für zukünftige Herausforderungen Gesundheit als Ergebnis des wirtschaftlichen Erfolgs Gesundheit als Voraussetzung des wirtschaftlichen Erfolgs Kondratieff-Zyklus (2007)
Ganzheitliches Arbeitsschutzverständnis > Schutzaspekt: Vermeidung von Gesundheitsschäden Unfälle & arbeitsbedingte Erkrankungen Was macht krank? > Förderaspekt: Förderung der Gesundheit Stärkung organisationaler & personeller Ressourcen Was hält gesund? Erkrankungspyramide Arbeitsschutzgesetz (ArbSchuG) Kann nicht mehr rückgängig gemacht werden Rückgang durch Erholung
Hauterkrankungen: 24‘ Verdachtsanzeigen, 590 bestätigte Berufskrankheiten Lärmschwerhörigkeit: 12‘ VA, 6,5‘ Berufserkrankte (2016)
60 anerkannte Berufskrankheiten Arbeitsunfähigkeit nach Wirtschaftszweigen v.a. in Chemie, Metallerzeugung, Herstellung elektrischer Ausrüstungen, .. weniger in: Land- und Forstwirtschaft, wirtschaftliche Dienstleistungen, Information & Kommunikation Verteilung Krankheitstage 27% Krankheiten Muskel-Skelett-System & Bindegewebe 15% Verletzungen, Vergiftungen 14% Krankheiten des Atmungssystems … Differenzierter Prozess der Alterung abnehmende Fähigkeiten: Muskelkraft, Seh- und Hörvermögen, Schnelligkeit Bewegung/Inform.-Aufnahme unverändert bleibende Fähigkeiten: Sprachkompetenzen, Fähigkeit Informationsaufnahme/-verarbeitung, Konzentrationsintensität im Kurzzeitbereich sich positiv entwickelnde F.: Sozialkompetenz, Gelassenheit, Lebens- und Berufserfahrung, know-How,
Verantwortungs- und Pflichtgefühl, Zuverlässigkeit, Beurteilungsvermögen
2-Faktoren-Modell von Gesundheitsschutz und förderung Pathogenese Wie wird man krank? Salutogenese Wie werde man gesund?
Zielgruppen der Prävention 96% Präsenzquote: keine Aussage über Engagement & Produktivität 4 % Absentismusquote [AU-Tage]: 10% Unfälle, 90% Erkrankung (davon 1/3 durch Arbeitsbedingungen) durch betriebl. Präventionsmaßnahmen beeinflussbar
8.2 Zusammenhänge Ursache von Fehlzeiten 1/3 Atmosphäre: Unternehmen, Vorgesetzte, Kollegen 1/3 Arbeitsprozess: Tätigkeit, Belastungen, Gefährdungen, Verhalten 1/3 System: Umfeld, Verkehr, Hobby, Familie Zusammenhänge
Der Prävention zugängliche Risikofaktoren individuellen Verhalten - Bewegungsmangel - Fehlernährung - Übergewicht - Rauchen - Alkohol - Bluthochdruck - Cholesterin Verhältnis- und Verhaltensprävention Ansatzpunkt belastungsorientiert Vermeidung/Optimierung gesundheitsgefährdender Belastungen
ressourcenorientiert schaffen von Ressourcen (Quellenkraft)
Verhältnisprävention
Optimierung Arbeitsbelastungen; Gestaltung Arbeitsaufgaben, organisation, -platz, -mittel, -zeit Aufbau organisationaler Ressourcen (Vergrößerung Handlungsspielraum, lernförderliche Arbeitsaufgabengestaltung, ..)
Verhaltensprävention Schutz persönlicher Ressourcen (Entspannungstechniken, Abbau Risikofaktoren, gesundheitsgerechte Arbeitsweisen) Aufbau personaler Ressourcen (Qualifizierung, Trainings, Mentoring)
8.3 Modelle > Haus der Arbeitsfähigkeit (nach Juhani Ilmarinen)
> Salutogenese-Modell (nach Antonovsky)
> Work-Life-Balance (WLB) – Konzept Belastungen & Anforderungen Person z.B. Perfektionismus Situation z.B. Aufgaben Organisation z.B. Verantwortung
Ressourcen Person z.B. Fähigkeiten Situation z.B. PC-Ausstattung Organisation z.B. Rollenklarheit
Anforderungspuffer Person Situation Organisation
z.B. Resilienz z.B. soziale Unterstützung z.B. Autonomie
Ressourcenpuffer Person Situation Organisation
z.B. Ich-Stärke, Neugier z.B. Aufgabenvielfalt z.B. Regelungen für Neues
> Anforderungs-Ressourcen-Modell von Gesundheit
8.4 Methoden > WAI-work-ability-index (ABI- Arbeits-Bewältigungs-Index) Fragebogen zur Selbsteinschätzung der aktuellen Arbeitsfähigkeit & Verausgabung und zukünftiger gesundheitl. Entwicklung 7 Dimensionen mit Punkteskalen:
derzeitige Arbeitsfähigkeit im Vergleich zu der besten, je erreichten Arbeitsfähigkeit (20,4 %) Arbeitsfähigkeit in Relation zu Arbeitsanforderungen (20,4 %) Anzahl aktueller diagnostizierten Krankheiten (14,3 %) geschätzte Beeinträchtigung der Arbeitsleistung durch Erkrankung (12,2 %) Krankenstand im vergangenen Jahr (10,2 %) Einschätzung eigener Arbeitsfähigkeit in 2 Jahren (14,3 %) Psychische Leistungsreserven (8,2 %)
Erfassung: Arbeitsfähigkeit MA besser „greifbar“ sensibilisieren ihn für seine eigene Arbeitsfähigkeit geben frühzeitig Hinweise auf negative Entwicklungen Arbeitsfähigkeit und Alter (WAI-Netzwerk, 2010)
Die Art der Tätigkeit beeinflusst die Arbeitsfähigkeit
WAI-Vergleichswerte – Männer und Frauen
Generell ist die Arbeitsfähigkeit in unterschiedlichen Altersklassen bei Frauen immer höher! > Gesundheitszirkel Moderator/in, Betriebsrat, Beschäftigen, Fachkraft Arbeitssicherheit, Betriebsarzt, (Vorgesetzte)
Belastungen & auftretende Beschwerden erfassen Verbesserungsideen sammeln Umsetzungsplan entwickeln
> Gesundheitsmanagement umfasst: Gesundheitsförderung, nachhaltige Personalpolitik, verändertes Führungsverhalten, Kompetenzentwicklung und -wiedergabe, altersadäquate Gestaltung Arbeitssystem, Wandel Unternehmenskultur
8.5 Gesundheitsbericht AOK Software: Datenbasis
Datenschutz:
Analyse-Tool des Wirtschaftlichen Instituts der AOK, MS Office - bei AOK versicherte Mitarbeiter/innen - nur durch ärztliche Bescheinigung gemeldete AU-Fälle - alle Kalendertage - Fehlzeiten wegen Kuren und Krankengeldfälle werden berücksichtigt (keine SS/Mutterschutz) - Anonymisierung aller Rohdaten, Datenschutz ist gewährleistet
Krankstand im überbetrieblichen Vergleich (2014): - Betrieb (5,5 %) - AOK Region (4,56 %)
- Branche Bund (5,5%) - AOK BW (4,9 %)
Die wichtigsten Krankheitsarten nach AU-Tage je 100 VJ im Jahresvergleich:
weiteres:
- Vergleich wichtigster Krankheitsarten im Branchenvergleich
9. Arbeitsschutzmanagement 9. 1 Unternehmensleitung & Management Management: geplantes Führen eines Unternehmens Arbeitsschutzmanagement: systematisches Arbeitsschutzhandeln, integriert in zielorientierte & geplantes Führen des Un...