Title | Betriebliche Informations- und Kommunikationssysteme (BIKS) Zusammenfassung |
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Course | Betriebliche Informationssysteme |
Institution | Universität Hohenheim |
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Sommersemester...
BIKS Zusammenfassung Lat. Communicare: 1. Gemeinsam machen, vereinigen, zusammenlegen 2. Teilen, mitteilen, teilnehmen lassen 3. Sich beraten, besprechen Klassifikation: -Nach Art der Kommunikationspartner: Mensch zu Mensch Mensch zu Maschine Maschine zu Maschine -Nach Zahl der Kommunikationspartner Individualkommunikation Massenkommunikation -Nach Verwendung von Sprache Verbale vs. Nonverbale Kommunikation -Nach Verwendung von Bezeichnungen Analoge (‚vergleichende‘) vs. Digitale (‚benennende‘) Kommunikation -Nach Wahrnehmungskanal Audio-Kommunikation Video-Kommunikation – Text -Bild -Bewegtbild -Nach Adressierung Gerichtete Kommunikation vs. ungerichtete Kommunikation -Nach Interaktion Einweg-Kommunikation -Fernsehen, Radio Zweiwege-Kommunikation -Nach Zahlenverhältnis der Kommunikationspartner One-to-one One-to-many/one-to-few Many-to-many/ few-to-few -nach Ort Koloziert: vor Ort (Hörsaal) Disloziert: nicht vor Ort (techn. Kommunikationsmittel) -nach Zeitpunkt Synchron Asynchron -Nach Verwendung von Medien Direkte Kommunikation Indirekte/mediatisierte Kommunikation
Grundmodell der Kommunikation:
Analyseeebenen der Informationsübertragung:
Schulz von Thun: Kommunikationsstörungen (Vier Seiten Modell) Nachrichtenquadrat
Eine Nachricht Vier Botschaften 1.Sachinhalt: Worüber ich informiere 2.Selbstoffenbarung: Was ich von mir kundgebe 3.Beziehung: Was ich von dem Gesprächspartner halte und wie wir zueinander stehen 4.Appell: Wozu ich den Gesprächspartner bewegen möchte. Betriebliche Kommunikation Rollen: Kommunikation -zum Beschreiben von Dingen -zum Ausführen von Aktionen -ist essentieller Teil der Organisation -Strukturen müssen analysiert, berücksichtigt und unterstützt werden Kommunikationstheorien
Sprechakttheorie (Searle) Mit Sprache kann man nicht nur Dinge beschreiben, sondern auch Sprechakte ausführen und damit Einfluss auf die Umwelt nehmen, man spricht um etwas Bestimmtes zu erreichen 4 Teile von Sprechakten: -Äußerungsakt (utterance act): Akt der Äußerung von Worten -Propositionalakt (propositional act): Akt des sich auf etwas Beziehens (Objekt, Person) -Illokutionärer Akt (illocutionary act): Äußerung in einem speziellen Modus, z.B. Bitte, Versprechen, Benachrichtigung -Perlokutionärer Akt (perlocutionary act): Erzielen einer bestimmten Wirkung beim Hörer treten alle beim Vollzug eines Sprechakts gemeinsam auf! Wann verstehen sich Sprecher und Hörer? ‚In the case of illocutionary acts we succeed in doing what we are trying to do by getting our audience to recognize what we are trying to do‘ Verständigung, wenn Intention des Sprechers+Bedeutung der Äußerung=Interpretation des Hörers
Klassifikation von Sprechakten: Jeder Sprechakt hat einen illokutionären Punkt, der die relevante Klasse von Sprechakten charakterisiert -assertive: Feststellungen, Behauptungen mit denen sich der Sprecher an bestimmte Sachverhalte bindet -kommisssive: Aussagen, die den Sprecher auf zukünftige Handlungen verpflichten (Versprechen, Garantieren) -direktive: Aufforderungen, die Zuhörer zu Handlungen veranlassen sollen (Befehle, Bitten, Fragen) -expressive: Aussagen, die eine Einstellung des Sprechers zu bestimmten Sachverhalten ausdrücken (Lob, Tadel, Dank) -deklarative: Erklärungen, die den Inhalt der Äußerung als Tatbestand konstituieren (z.B. ‚Ja‘ bei Eheschließung, ‚100€‘ bei einer Auktion) illokutionäre Kräfte stellen Bedingungen an Aussageninhalt Theorie des kommunikativen Handelns (Habermas) -Sprechakt als elementare Kommunikationseinheit -Sprache = universelle Sprache -Sprechakt: illokutionäre Kraft (Modus), Äußerungsinhalt (Verbindung zw. Äußerung und Welt) Realitäten: -externe Realität: Welt der Objekte und Zustände -interne Realität: Erfahrungswelt des Sprechers -normative Realität: Welt der Normen, Standards und Werte Sprechakt als Verbindung externer, interner und normativer Realität Handlungsklassen: -Instrumentelles Handeln: materielle Aktionen (greifbar), Auswirkungen auf Zustände und Ereignisse in realer Welt -Strategisches Handeln: rationale Regeln, Einfluss auf rationalen Gegner, um persönlichen Erfolg zu erzielen -Kommunikatives Handeln: Motivation ist rational begründeter Konsens zw. Kommunikationspartnern
Anforderungen an Sprechakte:
‚Wir verstehen einen Sprechakt, wenn wir wissen, was ihn akzeptabel macht‘ Geltungsansprüche!!! -Verständlichkeit: Hörer kann Sprecher verstehen -Wahrheit: Äußerung repräsentiert Fakt oder allgemeine Erfahrung, Hörer kann Wissen des Sprechers teilen -Wahrhaftigkeit: Intentionen des Sprechers sind ernsthaft, Hörer kann dem Sprecher vertrauen -Angemessenheit: Verbindung zu normativem Kontext, Standards, Werten Kommunikationsprobleme treten auf, wenn Geltungsansprüche nicht erfüllt sind.
Kommunikative Systemtheorie (Luhmann)
-Zwei BLACK-BOXES: ‚bei aller Bemühung und bei allem Zeitaufwand füreinander undurchsichtig‘ Selbstverständnis und Fremdverständnis Kommunikation -als Voraussetzung für Bildung von soz. Systemen -bildet Interpretationsmuster, auf die sich nachfolgende Kommunikation bezieht -selbstreferenzielles System von Interpretationsmustern, die durch Kommunikationsvorgänge konstituiert werden Media Richness Theory (Daft, Lengel) -Suche nach geeignetem Medium für bestimmte Kommunikationssituation -Informationsreichhaltigkeit eines Mediums: sofortige Antwort (synchron), Sprachvielfalt, Grad der Personalisierung Schaubild: Informationsreichhaltigkeit und Aufgabenkomplexität
Kommunikationsmodellierung:
-Kommunikation: Rollen: Zum Beschreiben von Dingen Zum Ausführen von Aktionen Essentieller Teil der Organisation Strukturen müssen analysiert, berücksichtigt und unterstützt werden -Koordination: Ziele: Integration und harmonisierte Anpassung individueller Arbeit im Hinblick auf das Erreichen eines größeren Ziels Erreichen gemeinsamer Ziele trotz potentiell widersprüchlicher Individualziele Unterstützung z.B. durch Anwendungssysteme -Kooperation Fokus: Gemeinsame Ziele der Kooperationspartner Benötigt gemeinsame Umgebungen und Informationen Entscheidungen basieren aus Gruppenkonsens und werden von allen akzeptiert Häufige und regelmäßige Interaktionen zwischen Beteiligten Beinhaltet Kommunikation Benötigt Koordination zum Erreichen gemeinsamer Ziele
Kommunikation ist Voraussetzung für erfolgreiche Kooperation:
Zusammenbruch der Kooperation Zusammenbruch der Kommunikation Kommunikationsprobleme Folge: Kommunikationsmodellierung Modellierung als Managementaufgabe -Modellierung: Entwicklung von Modellen -Modellierungsmethoden: Vorschriften, wie planmäßig nach einem bestimmten Prinzip bei der Entwicklung eines Modells vorzugehen ist Ergebnis: Modell 1. ERM: Modellierung von Daten Aris-Haus: Datensicht 2. EPK: Modellierung von Prozessen Aris-Haus: Steuerungssicht Für Informations- und Kommunikationsflüsse wird eine andere Modellierungsmethode benötigt CoMAP: Methode zur Erfassung, Modellierung und Analyse von Kommunikationsprozessen! Die vier Perspektiven:
Vorgehensweise:
-Ermittlung von Organisationseinheiten -Darstellung der Informationsflüsse -Bestimmung der verwendeten Medien -Bewertung der Informationsflüsse aus Sicht des Interviewten mit Symbolen
Verhandlungen: Worin liegt der Unterschied zwischen Kommunikations- und Verhandlungskompetenz? Verhandlungen nur bei vorhandenem Konflikt (Wenn Partner ‚Nein‘ sagt) Kommunikation und Verhandlung inhaltlich verzahnt, nicht gleich! Bei Verhandlungen wird der Interessenkonflikt bewusst wahrgenommen und durch effektiven Einsatz von Kommunikation versucht zu lösen effektive Verhandler benötigen Kommunikationskompetenz und Verhandlungsgeschick Was macht Verhandlungskompetenz aus? -Durchsetzungsfähigkeit -Kommunikative Kompetenz -Kooperationsfähigkeit -Zuhören -Problemlösefähigkeit -Empathie -Kreatives Denken -Eigeninitiative und natürlich Verhandlungsgeschick (=Fähigkeit, mit anderen Vereinbarungen abzuschließen, die die eigenen Interessen bestmöglich berücksichtigen) Verhandlung als beste Lösungsstrategie von Konflikten!...